Nachklang

Montag, 26. April 2010

Feuer in der Nacht

“Vielleicht hab ich auch zu viele Filme gesehen” dachte ich mir, als es gestern Abend kurz vor Mitternacht gleich mehrmals krachte. Aber irgend wie hörte es sich nicht wie ein herunter gefallenes großes Blech an, was in der Nacht besonders laut scheppert, sondern es hörte sich wie eine Detonation an mit einer starken Verpuffung an. Und diesen feinen Unterschied konnte ich machen, obwohl mein Fenster geschlossen war und Straßenlärm so gut wie gar nicht durch lässt. Irgendwie beschlich mich das unbehagliche Gefühl, dass bei der nächsten Detonation meine Wohnung gleich mit verpufft, so nah schien der Vorfall gewesen zu sein

Nach der darauf folgenden Stille hörte ich die ersten Sirenen heulen – eine nach der anderen. Jetzt konnte ich meine Neugier nicht mehr im Zaume halten und musste mir Klarheit verschaffen, was fast vor meiner Tür geschehen war. Erst mal fragte ich Sohnemann, der schon mit einem Freund darüber per Telefon darüber gesprochen hatte. Er lag schon im Bett und in seinem Zimmer stank es nach verbrannten Reifen.

“Was hast du denn heut schon wieder geraucht?” da kam die Erzieherin bei mir durch. Klar, dass Sohnemann keine Reifen raucht, doch eingefahrene Mechanismen wirken manchmal über die Neugier hinaus. “Der Gestank kommt von draußen” klar, das muss Qualm sein, der in seinem Zimmer stand. Dann ist es doch fast vor unserer Tür passiert. “Mi… meint, da ist vor der Tanke was explodiert” oh…shit, fliegen wir nun doch noch in die Luft?

Ich lehne mich aus dem Fenster und sehe schon das Feuer. Es liegt am Boden und züngelt sich ein paar Meter in die Luft.

Und um das Feuer und darüber hinaus überall Blink Blink von Polizei- und Feuerwehrautos.

 

Es schien sich um mehrere Feuerstellen zu handeln, denn die großen Bodenflammen konnte ich schon vom Fenster aussehen und dort ist das Gebäude vom Ortsamt. Doch auch auf der großen Kreuzung zur Autobahn war viel Blink Blink zu sehen.

Nun konnte mich nicht mehr in der Wohnung halten und schleppte Sohnemann mit, um die scheinbar unsichere Gegend um uns herum zu erkunden. Mit Knurren zog er mit, aber allein wollte ich mich auch nicht auf Straße um Mitternacht wagen.

Der erste Feuerstelle schein ein brennender Reifen oder eine brennende Mülltonne zu sein, denn sie lag tief am Boden und war 50 Meter vom Hauptbrand entfernt.

Mit der Nachtaufnahme Funktion ergab das “kleine Feuer” mit den 3 Feuerwehrmännern dies bizarre Bild.

Während Sohnemann und ich rätselten, was das wohl sein könnte, ging ein Feuerwehrmann an uns vorbei. “Das ist noch gar nichts. Dahinten brennen Autos” sagte er im Vorbeigehen zu uns. Wir erkundeten weiter die Gegend und gingen nur ein paar Meter hinter das Ortsamt zur Straße. Gleich dahinter, nur auf der anderen Straßenseite zwischen Supermarkt, Zockerbude und Autohäusern ging es erst richtig zur Sache. Feuerlöschzüge so weit ich sehen konnte, jedoch kein Feuer mehr. Es war schon unter Kontrolle gebracht.

Gebrannt hat ein Reifenhaus und so lies sich auch der Gestank, der in der Luft lag, erklären. Auf der anderen Seite des brennenden Reifenhauses, denn es schleißt daran auch eine Straße an, liegt eine Tankstelle und wenn die Feuer gefangen hätte, wer weiß, vielleicht wäre dann doch noch meine Wohnung um die Ohren geflogen ?

Rätselhaft für mich bleibt, warum der winzig kleine Scheiterhaufen – denn mehr war er nach dem Löschen nicht – ca. 50 Meter vom Brandherd lichterloh brannte.

LaWe

Samstag, 19. Dezember 2009

eingespieltes Team

Noch extrem verschnupft kam ich vorgestern zur Weihnachtsfeier meiner Yogagruppe an. Die Mädels – ein Mann hat den Sprung in diese Yogastunden noch nicht gewagt - waren schon fleißig dabei, den Tisch zu decken. Das Mehrgenerationshaus des Stadtteils hat uns ihr Bistro zur Verfügung gestellt, Weihnachtsdeko inklusive.

Eine Teilnehmerin hatte Suppe gekocht, die andere Tee und die dritte brachte einen selbstgebackenen Stollen oder Kekse mit. Alles war Liebe und mit Hand gemacht.

Nach kurzer Vorbereitungszeit saßen wir statt auf unserer Yogamatte am gedeckten Tisch und  in schicken Quatschsesseln. Die Mädels waren bester Laune und haben auch die neuen Mitglieder der Gruppe mit eingeschlossen. Dann übergab mir eine Teilnehmerin mit ein paar lieben Worten zum Dank ein richtig großes Weihnachtsgeschenk. Sie haben sich dafür bedankt, was ich an Übungen ich ihnen im letzten Jahr beigebracht habe und dass ich dafür Sorge, dass sie sich am Donnerstag Abend immer so gut entspannen können. Besonders die Einstimmung zu Beginn der Yogastunde – Entspannung pur – und am Ende der Yogastunde – noch mal Entspannung pur – hat es ihnen angetan.

“Danke, dass du uns mit deiner warmen Stimme so sanft zur Entspannung bringst, Du tust uns gut”

Ich glaube, das verbale Geschenk war größer, als das große Geschenk, dass sie mir überreichten. Schon vor der Bescherung sollte ich mir ansehen, was sie sich für mich ausgedacht haben und zum Vorschein kam, eine neue dicke Yogamatte inklusive Tragetasche von bester Qualität.  Meine aktuelle Matte sieht ja schon etwas zerlumpt aus und da war es für sie nicht mehr schwer, etwas passendes zu finden.

Unter dem Vorwand, eine Teilnehmerin wollte sich eine neue Matte kaufen, sollte ich eine Empfehlung geben, welche Matte wohl die beste sei. Die Wahl fiel auf nicht zu teuer und gute Qualität. So erfuhren sie von mir, für welche Matte ich mich entschieden hätte.

Ich gebe zu, ich war zu Tränen gerührt und konnte sie kaum noch zurück halten.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass sich mir der Zeit so viele Frauen und 1 Mann in einer anderen Gruppe auf diese Weise angeschlossen haben. Dabei zeige ich ihnen nur, was mir geholfen hat, mich körperlich wie geistig frisch und fit zu halten.

LaWe

Dienstag, 7. Juli 2009

Trauer um einen Mann

Erst wenn man etwas für immer verloren hat, weiß man seinen Wert zu schätzen.

Ich sehe mir noch die zahlreichen Nachreden über die Trauerfeier wegen Michael Jackson an, als mein Telefon klinget. Es ist spät, aber nicht zu spät und ich überlege, ob ich mich in meiner stillen Trauer um Michael Jackson stören lassen möchte. Doch will deshalb nicht den Rest der Welt aussperren.

"Na?" damit leitet meine Schwester ihre Gepräche immer ein, wenn sie nur ein bißchen mit mir austauschen will.

"Hast du die Trauerfeier gesehen?" fragt sie nach. Doch ich hab nur die letzten 30 Minuten gesehen und kann mich nicht wirklich austauschen. "Ich hab´s mir von Anfang an angesehen. Fast 6 Stunden saß ich vorm Fernseher" und irgend wie sind wir beide traurig, dass so eine schillernde Figur uns verlassen hat und keiner von uns beiden kann wirklich sagen warum - wir fühlen uns beide bewegt und gerührt - genau so wie bei seinen Konzerten, die er in seiner Hochzit gab. Seine Musik bahnte sich eine Weg ins Innere, die eine Saite zu schwingen brachte, die uns in einer sehnsuchtsvolle Stimmung versetzte. Wir fühlten uns verzaubert und in den Bann seiner Musik gezogen.

Ein Nachrichtensender strahlte auch ein altes Interview aus, in dem er zu allen befragt wurde, was höchst privat war. Aber die Fans und auch Antifans wollen alles von ihm wissen. Michael Jackson wirkte in dem Interview zerbrechlich und verletztlich - irgend wie ein Junge.

Zur Zeit läuft ein Live Konzert "dangerous" - ein Livekonzert aus Bukarest. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich es schon gesehen habe und immer war ich erstaunt, wieviele Mädchen in diesem Konzert in Ohnmacht fielen. Die Fan´s - oft in Tränen ausgebrochen - himmeln ihn an und ich bin sicher, das der Besucher auf dem hinterste Platz Michael Jackson nicht größer als einen Stecknadelkopf sehen konnte und doch waren alle hingerissen.

Zahlreiche Kommentatoren gaben heut eins zum Besten - einige waren streng analytisch und bissig. Sie kommen mir in meiner gegenwärtigen Stimmung zu nüchtern vor. Eine schillernde Persönlichkeit, wie Michael Jackson es war, läßt sich nicht in nüchteren Worte fassen, denn seine Magie stellt alles Nüchterne in Frage. Andere Kommentare und das waren sie meisten, gingen respektvoll mit dem Menschen Michael Jackson um.

Einer brachte es auf dem Punkt: "Er brachte mit seiner Musik viele Menschen zusammen, brachte die Generationen und Nationen aller Hautfarben zusammen - er hat mich mit seiner berührt und das ist, was von ihm bleibt"

Wie sehr gerührt eine kleine Person zu seiner Trauerfeier war, kann man hier sehen:



Unerwartet bat seine elfjährige Tochter zum Abschluß der Trauerfeier um ein Mikrofon und ums Wort. Unter Tränen wollten sie ihren Vater noch einmal wissen lassen, das sie ihn sehr lieb hat. Ihre Tränen und Worte habem mich berührt.

LaWe

Donnerstag, 7. Mai 2009

mit dem blauen Auge davon gekommen

Wenn sich wunderliche Gedanken bei mir zeigen, schiebe ich sie lieber bei Seite. Sie stören mich und hindern mich daran, den Tag entspannt zu begegnen. Wenn dese Art Gedanken noch bedrängender werden, dann verdränge ich sie, höre ihnen einfach nicht zu oder ich stempel mich selbst als wunderliche Alte ab.

Gestern war wieder so ein Tag und ich schob mehrmals ängstliche Gedanken bei Seite, obwohl sie sich mehrmals meldeten. Sie bedrängten mich besonders intensiv, als mein Sohn mit seinem Freund den ausgemusterten Geschirrspülautomat in den Keller trug. Jeder hielt an zwei Ecken vom schweren Gerät und das ist ja auch nichts besonderes. Sie sind beide Erwachsen und bzw. fast erwachsen (2.03 m Körpergröße), was soll da bei mri ägnstliche Gedanken auslösen?

Und doch meldeten sich ängstliche Gedanken: "Was ist, wenn Sohnimann mitten auf der Treppe einen ephileptischen Anfall bekommt? Dann fällt der schwere Automat auf ihn drauf" Ich brauchte etwas, um diese ängstliche Vision aus dem Kopf zu verdrängen. Doch als Mutter eines epilepthischen Kindes sind das sicher dem Kind begleitende Gedanken. Und doch waren sie gestern besonders intensiv. Aber alles ging gut und nichts passierte. Wieder einmal haben mich gruselige Gedanken sinnlos beschäftigt.

Heut wollte mein Sohn nur mal schnell über den Innenhof zu seinem Freund und anschließend zu seiner Oma. Bevor ich das Haus verlassen mußte, wollte ich nur noch ein paar Handgriffe erledigen um mich dann auch auf den Weg zu machen.

2 Minuten vor meinen Absprung dreht sich ganz zaghaft der Schlüssel im Türschloß und mein Sohn kommt auf leisen Sohlen wieder zurück, früh, viel zu früh für seine Rückkehr und die leisen Sohlen hatten so gar nichts mit seinem stürmischen Abflug vor 20 Minuten gemein.

Kleinlaut kommt mir seine Stimme schon auf dem Flur entgegen: "Ich hab jemand mit einer roten Jacke mitgebracht" Weil er so kleinlaut in den Flur hinein spricht, antworte ich zurückhaltend und mit abgewürgtem Vorwurf: "Warum bist du schon hier? " denn ich glaubte, dass er sich von einem seiner zahlreichen Freunde und Kumpels hart vom Weg hat abbringen lassen.

Doch der nächste Satz bleibt mir dann schon im Halse stecken. Der Mann mit der roten Jacke steht jetzt im Flur "Nicht erschrecken. Ihr Sohn hat wieder einen Anfall gehabt. Gleich hier im Innenhof. Der Freund, zu dem er wollte, hat es aus dem Fenster gesehen und uns gleich gerufen" Der Mann mit der roten Jacke ist der Sanitäter, der meinen Sohn in dem Fall, wenn er auf der Straße gefunden wird, entweder zu Hause abgeben - wenn jemand da ist - oder mit in die Klinik nehmen. Zum Glück war ich noch da und so mußte Sohnimann nicht in die Klinik.

Fataler weise haben sich meine gruseligen Gedanken vom Tag zuvor doch noch in die Realität entwickelt. Sohnimann ist im wahrsten Sinne des Wortes wieder mit einem blauen Auge davon gekommen, denn er fiel statt auf einen der großen Findlinge, die im gesamten Innenhof verteilt sind,



nur über einen dieser Steine und hat sich "nur" ein blaues Auge geholt.

LaWe

Sonntag, 1. Februar 2009

Er kam sang und siegte

Seine Stimme passt nicht in die Geräuschkulisse, die uns täglich umsprudelt. In den Medien wird viel gesungen von Stimmen die klingen oder auch nicht klingen, ja sogar furchtbar klingen oder gar brüllen.

Doch als ich seine Stimme das erste mal hörte - er sag bei "Wetten das" bei Gottschalk "All right" - trat alles um mich herum in den Hintergrund. Nicht nur der Song lies mich aufhorchen, auch die Stimme und der Mann, dem die Stimme mit Gefühl ohne Schmalz gehörte , dem Frontman von Reamonn - Rea Garvey

Schon bei den ersten Klängen des rückte die unübersichtliche Geräuschkulisse in den Hintergrund und dann zog mich die Stimme in seinen Bann.

Es war, als würde er die urige Natur von Irland und mit ihr meine eigene ländliche Jugend in die heutige Zeit wieder zurück holen. All die Emotionen aus der Zeit ..vom Schwärmerei bis zum Liebeskummer ...kamen wieder an die Oberfläche. Dieser Eindruck und die Wirkung seiner Stimme auf mein Gemüt verblasste sie und hat heut noch immer Oberwasser, wenn ich die Stimme des irischen Sängers höre, der mit 7 Schwestern groß wurde und schon mit 17 Jahren in die große weite Welt zog, um sein Glück zu machen und das, wie sich heut zeigt, zu meinem Glück.

Am Mittwoch war es dann soweit. Meine Tochter, die schon lange meine Schwärmerei für die Gruppe und seinem Sänger verfolgte und bescherte mir zu Weihnachten die Karten für das Konzert von Reamonn am 29.1.09 in Hamburg.



Ich machte mich auf den Weg um die Band endlich mal in Live erleben zu können. Über Kiel reiste ich mit meiner jüngeren Schwester nach Hamburg um mir in der Konzerthalle von Color - Line den vordersten Standplatz zu sichern. Dafür nehme ich auch längere Wartezeiten in Kauf.



Damit ich auch alles von seiner Stimme und ihrer Musik aufnehmen kann, baute ich mich direkt vor den Boxen auf, die auch je nach Lautstärke meine Lungenflügel im Rhythmus der Musik vibrieren ließen.



Pünktlich um 21 Uhr war der Moment da. Der Vorhang fiel und das Konzert begann, auf den ich mich nun schon seit mehr als 4 Wochen vorbereiten und freuen konnte. Nein...ich Ohnmacht bin ich nicht gefallen, aber in eine Art Trancezustand.

Er kam, sang und siegte
Wieder war ich in seinen Bann gezogen und mit ihm entführte er mich in meine längst vergessene Welt der träumerischen Jugend. Noch einmal spürte ich die Herzklopfen wie damals, wenn ich Jungen dachte, der grade mein Herz gewann. Oft haben die Jung es gar nicht mitbekommen, so sehr hab ich mein schwärmendes Herz vor ihnen versteckt. Doch immer dann, wenn ein Blick von ihnen mich traf, schien mein Herz vor Raserei aus der Brust zu springen. Ich glaube, an meinem Pulli war das Pochen zu erkennen. Bis heut fühle ich mich im bodenlosen Ausnahmezustand, gelingt es jemand mein Herz zu gewinnen. Ein gepaartes Gefühl von Hilflosigkeit und Herrlichkeit.

Den Liedern folgte ich im ersten Teil ihres Konzerts und der Stimme von Rea wie gefesselt. Ich war unfähig zu klatschen, nur ab und an konnte ich mit einem kleinen Pfeifkonzert mit zwei Fingern im Mund meiner Begeisterung Ausdruck verleihen.

Er sang wirklich aus vollen Herzen, öffnete nicht nur seine Arme weit und seinem Publikum entgegen, auch sein Herz öffnete er mit jedem Titel, den er sang. Das ist es wohl, was mir unter die Haut geht - die Ehrlichkeit in alles was getan wird.



Auch die Bandmitglieder gaben alles und jeder für sich ein musikalischer Poet.



Hier der Klavierspieler in Licht eingetaucht und mit einem Blick "wie von einer anderen Welt" susgestattet.



Nur schweren Herzens wollte ich die Band wieder ziehen lassen, doch auch andere Fans wollen sie ja aus nächster Nähe sehen.



Aber das ist auch in Ordnung so...



LaWe

Sonntag, 23. November 2008

Der letzte Sch(n)ritt

Lange nicht da gewesen und doch nicht aus dem Auge verloren. Das trifft nicht nur für meinen Blog hier zu - mich hatte wieder mal der BlogMuffel im Griff - sonders es trifft auch auf mein Elternhaus zu. Seit der Beerdigung meines Vaters im Februar war ich nur noch einmal auf der Insel Rügen um mein Elternhaus noch einmal zu sehen.

In den Nachkriegsjahren vom meinen Eltern erbaut, bezogen und mit 4 Kindern belebt, war es mein zu Hause bis zum Tod meines Vaters, der als letzter der Mohikaner die Fahne vom Familienhaus hoch hielt. Doch im Januar kam seine letzte Stunde und er mußte die Fahne an seine Kinder weiter geben. Doch niemand von uns konnte aus Arbeitsgründen sich dort - auf der Insel Rügen - niederlassen um sich eine Existenz aufzubauen.

So war es wohl das Schicksal unseres Elternhauses, dass niemand von uns Kindern es übernehmen konnten und zu Verkauf angeboten werden mußte.
Hier ist das Anwesen, dass am kommenden Mittwoch seinen Besitzer wechseln wird.


Unser Vater hatte vor Jahren keine Kosten gescheut und uns Kindern ein Bild vom Elterhaus aus der Vogelperspektive machen lassen. Auf diese Weise wird es in der alten Formation auch für mich für immer in Erinnerung bleiben.

Montag, 17. Dezember 2007

Wieder daheim und gereift

Eine Erleichterung ging durch die Menschen, die das Schicksal von Marco mit Bangen verfolgten. So auch ich. Der Jugendliche, im Alter meines Sohnes, war gezwungen, sich schon vor dem Erwachsensein mit den Schattenseiten des Lebens auseinander zu setzen und mußte sich Fragen stellen, die ein Jugendlicher in unserem normalen Alltagsleben kaum stellt. "Was kann, was muß ich aus dieser Situation lernen? Was kann ich mit ins Leben nehmen?"

Ich gebe zu, mit jedem Monat der Verlängerung der U-Haft für Marco fühlte sich mein Nationalbewußtsein - oder war es vielleicht der Stolz -angeriffen und löste eine Unzahl von kritischen Bemerkungen zum türkische Rechtssystem aus. Mein Vertrauen sank mit nach jeder verschobenen Tagung und verstärkte mein (Vor)Urteil zum Rechtswesen der Türkei.





Ich nahm meine Kamera, konnte nicht anders und nahm das Gesicht des Jungen während des Interwievs bei RTL von meinem Fernseher auf, der nach 247 Tagen in türkischer Untersuchungshaft noch immer ein Stück seiner jugendlichen Unbefangenheit bewahrt hat. Per Bildschirm konnte ich mich überzeugen, dass es Marco gut ging und er seine schwierige Situation besser gemeistert hatte, als ich hier in Deutschland annahm.
LaWe

Sonntag, 9. Dezember 2007

Trinkgeld auf Druck

Das Geben und Nehmen sollte immer ausgewogen sein. So ist jeder zufrieden und es bleibt kein negatives Gefühl zurück. Und wer das Geben und Nehmen in Fluß bringen möchte, kann dies mit einer kleinen Geste, wie z.B. ein kleines Trinkgeld, auf den Weg bringen.

Darauf machte mich eine junge Frau aufmerksam, die einige Jahre in Amerika verbrachte und diese Philosophie als Mitbringsel mit nach Deutschland brachte. "Kleine Spenden bingen alles in Fluß" so empfahl sie. Ich glaube ihre kein Wort und probierte es selber aus.

Fortan gab ich trotz magerer Zeiten ein kleines Trinkgeld oder rundete beim Bäcker eine krumme Summe auf. Auch im Supermarkt lasse ab und an mal einen Betrag aufrunden. Doch geschieht mein bereitwilliges Geben nicht nach einer starren Richtlinie, sondern aus einem Gefühl heraus. Manchen Menschen müssen wirklich rackern wie die Kümmeltürken und bekommen dafür einen Hungerlohn ausgezahlt. Sie haben dann meinen Respekt und ich gebe, was ich kann, um auf meine Weise ihre Arbeit zu würdigen. Und für mich erschlossen sich neue Möglichkeiten, um für meinen Lebensunterhalt zu sorgen.

Doch gestern wurde ich, was das Geben und Nehmen betrifft, aus meinem Konzept gebracht. Nach einem gemeinsamen Einkauf mit Sohnimann zog es mich zum Chinesen in der Nähe. Ich wußte, es gibt dort ein Büfett-Essen zum Pauschalpreis. Doch mein Bargeld war alle und so überzeugte ich mich erst, ob Geldkarten akzeptiert wurden. Schon an der Eingangstür wurden dem Gast alle Karten - 6 an der Zahl - aufgezeigt, die man in dieser Lokalität akzeptierte. Mein Konto war gedeckt, ich konnte mich mit meinem Sohn auf das Büfett stürzen. Selbstbedienung das Essen und Getränkle auf Bestellung, die uns die Klellnerin brachte.

Nach dem Essen hielten wir nach ihr Ausschau "Die Rechnung bitte" baten wir. Kurze Zeit später kam sie mit dem Rechnung "Das macht 18.90 €" so stand auf dem Beleg und ich reichte ihr meine Karte: "Haben sie kein Bargeld?" fragte sie mich. Verwirrt antwortete ich:"Nein" und war im Zweifel, ob ich an der Tür den Hinweis auf die Karte nicht richtig gedeutet hätte, nahm an, dass man meine Karte nicht akzeptierte und gab ihr eine andere. Wieder fragte sie mich "Haben sie denn kein Bargeld?" dies mal etwas forscher, als vorher.

"Nein, ich hab hier die Karte, Draußen an der Tür stand dran, das sie diese Karte akzeptiern." Mürrisch zog die Kellnerin ab und kam mit dem Kartenleser wieder zurück und fragte mich :"Was soll ich eingeben" War damit der Geldbetrag gemeint? Ich sah noch einmal auf den Beleg - 18.90 € - "geben sie 19 € ein" erwiederte ich nachgiebig. Die Kellnerin stuzte und warte auf eine andere Ansage.

In meinem Kopf rattert es auf die Schnelle. Sie hat mir nur meine Schorlre an den Tisch getragen, kaum ein Gespräch, kaum Kontakt. mehr als aufgerunden auf 19 € kann ich nicht. Dann geht für mich die Bilanz von Geben und Nehmen nicht auf.

Die Kellnerin macht Druck - 19 € sind ihr zu wenig. "Oder machen wir 20 €" fragt oder sagt sie. Ich kann den feinen Unteschied dazwischen nicht mehr erkennen und doch da sind die Zahlen eingetippt. Ich schlucke noch einmal, bevor ich mein Einverständnis geben kann, doch das sind die Zahlen schon durchgerattert. Dann schlucke ich noch mal, denn es hat mich die Sprache verschlagen. Ich übernehme den Kontrollabschnitt über die Abbuchung von 20 € von meinen Konto.

Mit dem Gefühl, von der Kellnerin überrumpelt worden zu sein, verlasse ich das Restaurant nicht ohne den festen Vorsatz diese Lokalität nie mehr zu betreten.
LaWe

Dienstag, 28. August 2007

In langer Unterhose und dicker Zigarre

In lange Unterhosen und mit dicker Zigarre im Mund posiert er vor einem großen Spiegel. Er sah sich als zukünftigen reichen Geschäftsmann und übt sich in der des Reichen in einem Hotelzimmer. Es ist eine ihrer ersten großen Auftritte, der den Weg zum Ruhm abzeichnet.

Es ist Robert Biberti , die Bassstimme der Comedian Harmonists. Er ist der Sohn eines Opersängers, der seine Stimme durch ungesunden Lebenswandel und Alkohol ruinierte. Robert übernimmt die Geschäfte der Comedian Harmonists,. Das Klangbild des Vokal-Ensembles wird Welt berühmt. 1935 löst sich das Ensemble auf, die jüdischen Mitglieder gingen ins Exil nach Amerika.

Was von ihnen bliebt, sind ihre Lieder, die sich bis heute als Ohrwurm "Ich bin dein kleiner Kaktus" in unseren Köpfen gehalten hat. Das Ensemble hat seit dem viele Nachahmer gefunden.

Vor dem Spiegel steht in Wahrheit nicht Robert Biberti, sondern Ben Becker, in der Rolle der Bassstimme. Diese Szene und andere Szenen in dem gleichnamigen Film mit Ben Becker sah ich die schauspielerische Leistung von Ben Becker zum ersten mal in seiner ganzen Pracht. Perfekt spielte der den rauen Mann mit dem weichen Kern. Danach lies ich kein Film aus, in der er als Schauspieler mit wirkte.

Lange Zeit war nichts mehr von ihm in den Medien zu sehen. Um so mehr erschrak ist gestern, als die Schlagzeilen von seinem Kollaps, von Alkohol und mysteriösen Besteck durch die Medien ging. Er liegt im Krankenhaus und wäre außer Lebensgefahr, so heiss es.

Ich hoffe, es wird für Ben Becker alles wieder gut und ich kann ihn bald wieder als Schauspieler genießen. Ein ungesunder Lebenswandel und Alkohol ruiniert nicht nur eine Bassstimme, sondern leider auch den ganzen Menschen. Ben Becker musste diese Lektion gestern auf schockierenden Weise lernen.
Bildquelle: www.musik-base.de
LaWe

Dienstag, 21. August 2007

(be)rühendes Video


Prinzessin Diana - GMX Video

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
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