Tage im Fluss

Samstag, 30. September 2006

Messer in den Rücken

Wie jeden Dienstag und Donnerstag warten die kleinen Biestervor der Sporthalle auf mich und ihr Trainingsprogramm. Diesmal ist Warm- und Wettlauf geplant.

Schon beim Warmlaufen erhitzen sich die ersten Gemüter, denn die Erwärmung läuft über einen Zeitvergleich der zuvor gewählten Mannschaften. Nach wenigen Minuten laufen im Hallenlärm bei mir die ersten Beschwerden wegen der Unfairnis der anderen Kinder bei mir ein. Von der Beschwerde machen bevorzugt die Kinder Gebrauch, die mit Regeln nichts am Hut haben. Andere Kinder wieder regeln indessen nach ihrem Ermessen und bestrafen nach allen Seiten den anderen schon mal während des Spiels mit leichten Tritten. Das zieht abermals laufende Beschwerden bei mir ein und das Spiel von Sport und Klagen steigert sich, bis die wirbelnde Luft aus den Kindern raus ist.

Nach der großen Erwärmung steht der erste Wettkampf auf dem Plan. Die Mannschaften treten an und erwarten fiebrig auf das Startzeichen. Erhitzt und laufbereit springt jedes Kind wie ein kleiner Husky ungeduldig an der Leine. Der Wettkampf erhizt die Gemüter weiter und zwischen den kleinen Biestern kommt es zu Rempelein während der Wartezeit auf den Start des nächsten Läufers. Oft reichen reguliereden Blicke von mir und sie ziehen sich von allein aus dem Strudel der vibrierden Hallenluft.

Doch eine Kleine will sich nicht mehr einkriegen und reagiert auf meine Order nach sportlicher Disziplin unkontrolliert, glaubt sich im Recht. Das sie die Aufbauten für den Wettkampf mit Fußtritten aus der Bahn schießt, ist für sie in Ordnung und die Maßregelung von mir dafür höchst unfair.

256168118_c350de887eBeleidigt und kreischend verläßt sie die Sporthalle und das Training und nimmt mir damit Möglichkeit für die Aufsíchtspflicht, die ich während des Trainings für das Kind habe. Mein Bemühen, sie mit Worten aufzuhalten scheitert. Ich halte sie am Arm zuück und weise darauf hin, dass sie die Sporthalle erst zum Trainingsende verlassen darf. Das Mädchen übertönt jedes meiner Worte mit Kreischen. Mein Einfluß auf sie scheitert an ihren schrillen Tönen wie an einer Mauer. "Dann geh, ich rufe heut abend deine Eltern an" und entlasse mit die diesen Worten die Kleine aus dem Training und meiner Aufsicht.

Die Mannschaften kämpfen weiter um den besten Platz. Sie geben ihr bestes und sie geben ihr letztes. Nach der 4. Staffel haben sie die Wettkämpfe gut über die Runden und ihre Zwistigekeiten unter Kontrolle gebracht. Dampfend und schwitzend folgen sie mir in den Geräteraum und holen sich ihre Lieblingsgeräte für das freie Spiel, das sie am Ende der Trainingsstunde erwartet. Jetzt spielen sie miteinander in holder Eintracht. Vergessen, die Regelverstöße des anderen, vergessen, die heimlichen kleine Fußtritte.

Doch dann kommt die kreischende Kleine wieder zurück. Ich freue mich, sie hat sich wieder eingekriegt. "Frau H." ruft sie mir schon von weitem entgegen. "Ich habe meinen Vater mitgebracht. Ich hab ihm erzählt, dass sie mich geschlagen haben" und schon schießt ein wutentbranntes Vatergesicht auf mich zu. "Sie haben meine Tochter geschlagen. ich will mich bei der Verwaltung beschweren". Ich falle aus allen Wolken und brauche etwas, bis ich mich auf die neue unerwartete Situation einstellen kann. Die Kleine schildert noch einmal unter Tränen, wie ich sie geschlagen hab, zeigt dabei an ihren Oberarm.

Die wütenden Augen des Vaters sind auf mich gerichtet, er spricht gebrochen deutsch und ich weiß nicht, welche meiner Worte er versteht, doch er hört mir zu als ich ihm erkläre, dass seine Tochter aus meinem Verantwortungsbereich geflüchtet sei und sich den hinteren Gängen der Sporthalle versteckte. Seine Wut auf mich steht nicht mehr auf so festen Beinen, wie anfangs, das Klagelied seiner Tochter hört sich kläglicher an. "Aber Frau H. hat mich hier angefaßt" - zeigt dabei abgeschwächt auf ihren Oberarm.

Ich erkläre noch einmal dem Vater, dass ich meiner Ausichtspflicht gegenüber seiner Tochter und den anderen Traininigskindern nicht sichern kann, wenn sie die Halle uberstürzt verläßt.

Nicht mehr so ganz überzeut vom Klagelied seiner Tochter verlassen Vater und Tochter die Halle.

Mir wird klar, die Kleine hat mir das "Messer in den Rücken" gerammt, weil ich ein Telefonat bei den Eltern angekündigt hatte......
LaWe

Samstag, 23. September 2006

Der Mann, der mit der Maus spielt..

Obwohl ich ahne, was und wie es laufen wird, ich mache mich trotzdem auf den Weg. Menschen können sich ändern, vielleicht haben sie in den letzten Monaten ja geistigen Zuwachs bekommen.

Unsere letzte Begegnung hatten wir Anfang des Jahres in seinem Arbeitsraum. Das Dach über den Kopf dafür gibt ihm die Behörde, in dessen Namen er spricht. Das gibt ihn die Möglichkeit, etwas durch das enge Nadelöhr der staatlichen Vorschriften zu führen, oder auch nicht.

Es kann ja auch sein, dass der Mann blind ist und das enge Nadelöhr ohne Brille nicht mehr so richtig sehen kann. Es kann aber auch sein, dass mein zuständiger Mann im Amt das enge Nadelöhr lieber an den Wünschen der Bürger vorbeiführt. Das gibt ihm die Macht den schwachen Bürger, der sich mehr geduckt als aufrecht auf den Besucherstuhl setzt, kleiner zu machen, als er selbst ist.

Mein letzter Besuch bei ihm im Januar lies zerbrechen, was eine engagierte Kollegin vor ihm mühevoll aufbaute. "Was?" fragte er mich "Was stellen sie sich denn vor" und dabei klickerte er sich durch das Menü seines Arbeitsprogramms. Breitschultrig und aufgebläht saß er auf seinen Sessel und lies das kleine Nadelöhr verglühen, dass es sich für mich damit für immer schloß.

Ich verlies das Zimmer mit einer karikativen Nachwirkung. "Was hat der Mann eben überhaupt gemacht?" lief es wie ein Laufband durch meine grauen Zellen, bis sie fast heiß waren. Sie wollten um jeden Preis ldie Aufgabe ösen, die mein nachwirkender Eindruck ihnen stellte. Als Ergebnis der langen Rechenaufgabe spuckten sie mir folgendes Ergebnis aus "Der Mann im Amt spielt nur mit der Maus".

So wie der "Spatz von Paris" ging er für immer mit dem Slogan "Der Mann, der mit der Maus spielt" als dauerhafte gebrannte Laufspur in meinen geistigen Speicher ein.

Am Mittwoch also hatten der Mann mit der Maus und ich wieder eine Begegnung. Termingercht sitze ich vor seiner Tür, die sich zum vereinbarten Termin jedoch nicht für mich öffnet. Ich denke, dann klopfe ich mal schon vor. Er soll ja wissen, dass ich pünklich bin. Ich höre keine Antwort und prüfe, ob sein Zimmer schon geöffnet. Es ist auf und ich stehe fast schon im Zimmer. "Moment bitte" ich werde aufgefordert, doch vor der Tür zu warten.

Die Aufforderung kommt von meinem Mann, der grad wieder mit seinem Lieblingsspiel beschäftigt ist. Seine rechte Hand liegt auf der Maus und er klickert sich durch das Menü. Ich verberge mein innerliches Grinsen - es ist doch kein geistiger Zuwachs zu erwarten.

Wenig später darf ich seinen Raum betreten, die rechte Hand liegt noch immer auf der Maus. Ich trage mein Anliegen vor. Er sucht die Antwort darauf im Menü und klickert alle Optionen durch. "Ob er wohl fündig wird" flimmert mir meine Hoffnung entgegen. Mein Realitätssinn antwortet: "Mach dir nicht vor. Das macht er nur, damit du siehst, dass er Aktivität zeigt" .

Nach einer Minute klickern bringt er kein Fundstück zu Tage und läßt den Rest im Dunkeln. "Was denken sie sich?" fragt er mich und gibt mir das Gefühl, als hätte ich ein absonderliches Anliegen. "Und überhaupt..." er schwingt sich in seiner Zerredungskunst sprunghaft nach oben.

Ich merke, ich schrumpfe. Der Stuhl auf dem ich sitze, wird mir groß unter meinem Hintern. Teile meines Körper haben schon die Flucht ergriffen, wartet schon auf dem Flur. Doch mein Geist bleibt im Raum und macht, während mein Mann seine Kür im Zerreden weiter mit Bravour absolviert, Serienbilder von dem Mann.

8810-1aIch kann nichts dagegen tun, doch ein Mann schrumpft vor meinen Augen zu einer Karikatur, die in einem selbsternannten Chefsessel sitzt, der Zeit seines Lebens an seinem Hintern angewachsen ist. Er klebt an ihm fest - so daß er nicht einmal mit seiner Frau, sondern nur mit seinem Sessel schläft. Er hat ihn sich schwer erarbeite. Für ihn mußte er die vielen dunklen Gänge der Auscheidungeorgane gegen die Abführrichtung kriechen.

Der Sessel ist nun zum Instrument seiner Macht geworden und nur der Tod kann ihn vom seinem Sesel scheiden. Ein Sterben, der nicht den körperlichen Tod einleitet, sondern das Ende der Bürokratie.

Mein Realitätssinn sagt: "Darauf kannst du noch lange warten . Die Bürokratie überlebt sogar die tausendjährige Eiche"
LaWe

Freitag, 22. September 2006

Ein Licht ist aufgegangen

Oh nein -nein - noch kein Weihnachten in Sicht und eine Erleuchtung im göttlichem Sinne hatte ich noch nicht und ich weiß nicht einmal, ob ich eine Erleuchtung will. Man sagt, der Erleuchtete sieht die Welt so wie sie ist, ohne die Verschleierung der eigenen Schönfärberei.

Und doch ist ein tieferer Durchblick vorteilhaft, wenn sich daraus ein eigenes klügeres Verhalten ableiten läßt.

Die kleinen Biester, sie beschäftigen mich ja zwei mal die Woche. Gnadenlos mit mir kommen sie zum Trainig und nach wenigen Minuten Lauf kommen ihre Gemüter in Wallungen und die esten Rangeleien sind nicht weit.

Einige haben einen ersten Hintergrund und andere wieder sind nur kleine Neckereien. Die kleinen kreischenden Mädels sind dafür eine gute Zielscheibe. Und so probieren die Kleinen mal hier und da einen "Hebel" bei einem kreischfreudigen Mädel aus und freuen sich auf die lautstarke Reaktion. Ich gehe dem Mädel nur den Hinweis: "Wenn du nicht mehr kreischt, dann lassen die Jungs dich in Ruh". Eine Kreischspezialistin haben wir in unserer Gruppe, doch sie hat schon gelernt und hält sich mit ihren schrillen Aufschrei zurück.

Doch die anderen merken noch nicht, dass sie ihr Verhalten geändert hat und glauben, sie hört schlecht und werden lauter. Doch das Mädel reagiert auch nicht darauf und so sinnen die Jungs nach einer neuen Methode, sich bei ihr Gehör zu verschaffen und drücken dabei noch mächtiger auf die Tube.

Gerstern - das Training ist beendet. Die Kleinen folgen mir mit den Sportgeräten. Sie müssen im Geräteraum verstaut werden. Der schmale Gang drängt die Kinder eng zusammen und damit drängen sich auch ihre erhizten Gemüter auf engstem Raum.

Ein Kleiner sitzt auf einem Rollbrett - das auch in den Geräteraum gehört - an der Spitze der Warteschlage. Er war schon vor den anderen da und deshalb unbeteilig am Zusammenschluß zum Chor, der sich spontan zusammen gefunden hat, um das kreischfreudige Mädel zu ärgern. Was ein einzelner Junge nicht mehr schaffte, soll jetzt im Chor erreicht werden. "Ella -Popella" brüllt es nun im Chor, dem sich jetzt mehr und mehr Kinder anschließen.

Im engen Gang hallt der Chor, der auch von mir nur noch schwer zu übertönen ist. Doch das Mädel - ich habe sie unauffällig im Auge - bleibt hart, zeigt keine Reaktion. Der Chor wächst an der Stimmenzahl und wird mit jeden Takt lauter "Ella-Popella".

Doch die brüllenden Jungs ernten keinen Erfolg, Ella lächelt und hält ihren begehrten Kreischton zurück. Dann plötzlich springt der Kleine von seinem Rollbrett auf und gibt Ella erst einmal einen kräftigen Tritt an ihr Schienenbein. Jetzt - endlich kommt der Aufschrei, auf den alle so lange gewartet haben. Der kleine nhat vollbracht, was der Chor nicht geschafft hat.

Wie ein Kreisel wende ich mich Kleinen zu, halte ihm am seinen kleinen nackten Oberarm nieder, er kann zum zweiten Tritt nicht mehr ausholen. Jetzt brüllt mir eine Wut wie ein Grunzen entgegen und wehrt sich mit Gegendruck.

Wir kämpfen mit der Kraft seiner Wut "Warum hast du Ella getreten?" frage ich brüllend und erhalte als Antwort wieder ein Grunzen mit einem roten Gesicht, das von seiner - für mich unerklärbaren - plötzlichen Wut ausgeht.

Sein Oberarm ist dünn und zart und vom Gekröse seiner Neurodermities übersät. Ich lasse an Druck nach und der Kleine windet sich wie ein glatter Aal aus meinem Griff und verläßt unter Tränen die Szene und läßt mich mit einem Fragezeichen im Kopf zurück.

"Was war das? Warum hat der Kleine sich hart eingemischt, er war doch gar nicht am Chorgesang beteiligt"

Die Kinder versammeln sich umgezogen am Ausgang und warten auf ihre kleine Belohnung. Ich stehe am Ausgang mit einer Tüte Bonbon bereit und jedes Kind gräbt in der Tüte nach dem Leckersten.

Der Kleine kommt, ich biete ihm auch einen Bonbon an. Er lehnt ab und geht mit versteckten Tränen aus der Sporthalle. Er sieht innerlich verletzt aus.

Als es in der Halle ruhig wird, wirkt kleine Vorfall in meinem Kopf nach. In meiner Hand spüre ich noch das Kripeln vom Gekröse seiner Neurodermitis, da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

Der Kleine hat so eine "dünne Haut" das er sich vor keiner "Energie" schützen kann, die auf ihn einwirkt. Alles, was sich in seinem Umfeld abspielt, er kann sich davon nicht distanzieren, nimmt sie wie ein trockner Schwamm das Wasser auf in sich auf und wenn der Schwamm voll ist, spritzt es aus ihm unkontrolliert heraus.

Er kann nicht anders, er unterwirft sein Handeln dem Willen seines Umfeldes. Erklären kann er sein Handeln sich selber nicht und weiß auch deshalb auf die Frage "Warum" keine Antwort.

Was ihm bleibt ist die Flucht aus der Situation, die für ihn nur noch beklemmend wird.

LaWe

Dienstag, 19. September 2006

Ich geh am Stock

Jeden Tag Yogaübungen machen gelenkig und versprechen Gesundheit am laufenden Band.

Nach der letzten Yogastuden - in der letzten Woche - treten wenige Stunden danach starke Schmerzen in meinem rechten Knie auf. Vor einer Minute zur anderen streikt mein rechtes Bein - ich kann kaum laufen. Schmerzen, die sich anfühlen, als hätten meine Knochen keine schützende Haut mehr.

Badagiert gehe ich zu Bett und alles kriegt sich wieder ein. Am nächsten morgen sind die Schmerzen wieder sanfter zu mir und sie verlieren sich gnädiger Weise ganz aus meinem Bein. Ich stürme wieder durch die Sporthallen den Kindern hinterher.

Am Sonntag, ich stehe von meinem Arbeitsstuhl - ich sitze in einer Lümmelhaltung - auf und meine Knochen in rechten Bein fühlen sich an, als wären sie von Schmirgelpapier umhüllt. Ich gehe am Stock, d.h. ich stütze mich auf jeden Möbelstück, das in meiner Reichweite ist.

Jetzt mache ich mir aber doch Gedanken. Hat das Yoga mich krank gemacht? Das widerspricht der Jahrtausende Erfahrungen.

Am Montag - der Hausarzt läßt alles untersuchen. Der Chirug sagt "Sie haben Gelenke einer 18-Jährigen" Das schmeichelt, doch die Schmerzen bleiben und humpelnd überbringe ich die Nachricht meinem Hausarzt.

Der nächste Arzt - ein Internist - soll tiefer schauen. Sein Ultraschallgerät untersucht mein schmerzhaftes Knie. "Alles in Ordnung - alles an seinem Platz - alles stabil" Doch dann sieht er - Da war mal was, ein starker Druck auf dem Knie hat Flüssigkeit austreten lassen.

Ein starker Druck? Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Lümmelhaltung auf dem Schreitischstuhl - mein rechtes Bein liegt immer unter meinem Gesäß - hat den Druck auf mein Knie ausgeübt. Das verzieht sich wieder und damit hat es sich erledtigt.

Ich bin erleichtert - doch kein Invalide - doch kein Stock an dem ich gehen muß.
Und Yoga macht auch nicht krank, doch langes Sitzen in Lümmelhaltung auf dem Computerstuhl, davon rate ich jedem ab.

Das machen die Knochen auf die Dauer nicht mit.
LaWe

Montag, 18. September 2006

Mein Abendspaziergang


Innenhof


Spiegelbild


LaWe

Wann werden wir klug ?

Stempel

Nur für den, der den Kopf hängen läßt, ist der Aufdruck auf dem Straßenpflaster, den ich auf den Weg ins Kino fand, gut sichtbar.

"Ihr müßt aufwachen" mahnt er jeden auf den Weg ins Kino in meiner Stadt. "Ihr müßt aufwachen" im Meterschritt.

Das Wahlergebnis am Wochenende in meinem Bundesland zeigt, das es doch noch verschlafene Wähler gibt, denn mit ihrer Hilfe konnte Rechts sich im Langtag etablieren.

Wahltergebnis mit über 6% kommt die NPD in den Langtag und das bei kaum 50 % Wahlbeteiligung.

"Ihr müßt aufwachen" - jetzt erst begreife ich, was der einsame Kämpfer mit seinen Straßenstempel uns sagen wollte.

Wo waren die Wähler, die an der Wahl nicht teilnahmen?

Haben sich geschlafen, haben sie den Wahlsonntag verschlafen?

Geht es ihnen so gut, dass sie sich um Politik nicht mehr scheren müssen ?

Macht jemand, der keine Politik macht, keine Politik?

Oh, heut weiß ich, er macht Poltik und leider kann sie zu Ergebnissen führen, die an Ende keiner gewollt hat.

Geistige Ergüsse wie diese: "War aber klar, das die NPD in Berlin nicht rankommt. In der Hauptstadt der Ausländer und Schwulen hat die NPD keine Chance. Noch nicht. Aber bald.... " sagen mir, dass wir uns die vormachen dürfen, das ein intolerantes Gedankengut irgendwann auch in die Tat umgesetzt werden kann.


LaWe

Samstag, 16. September 2006

Schwein gehabt

Mein Animateur Dr.Lecter hat mir gezeigt, wer mir die unverblümte Wahrheit auch über mich sagen kann.
Ein klassischer Intelligenztest an den ich mich mit klopfenden Herzen auch rangewagt habe, sagte mir...

"Ihr Intelligenzquotient beträgt 115" und weiter

"Sie sind außergewöhnlich gut darin, mathematisch-logische Probleme zu lösen. Sie zerlegen komplizierteste Zusammenhänge in kleine, leicht verdauliche Häppchen. Ihre Schnelligkeit wird dabei nur von Ihrem Einfallsreichtum übertroffen.

Sie lernen empirisch und verfügen über einen messerscharfen Verstand. Kurz um, Sie beherrschen die Kunst und die Wissenschaft der Präzision. Das macht Sie zu einer Rechenmaschine"

Das schmeichelt meinem Ego und ich muß den Lobgesang erst einmal - zusammen mit der Mittagsmahlzeit - verdauen.
LaWe

Montag, 11. September 2006

Der Kaffee ist fertig...


Kaffeekränzchen
es wat einmal ein Stück Kuchen
Der Kuchen ist leider schon alle
LaWe

allergischer Trotz

Das Kind hab ich wieder auf den Weg gebracht. Von 5 Tagen meiner Abwesenheit ging er 3 Tage nicht zur Schule. An einem Tag Kopfschmerzen, am nächsten Tag ein schlechtes Gewissen und am dritten Tag Angst vor der Blamage.
So wartete er auf mich, seine Mutter, die alles wieder richtig und ihn dabei hilft, das Gesicht, das er vielleicht sogar vor sich selbst fast verlor, zu wahren.

Das war die erste Woche in seine Leben, die er auf sich gestellt war. Das heißt , nicht ganz, denn Oma ist immer dabei. Leider brach sie wieder in die Übungsphase seiner ersten Selbstständigkeit ein und das brachte ihn komplett aus dem Gleichgewicht.

Also innerlich lag in seinem Kopf kein Stein mehr übereinander, obwohl er fest an seinen Ausreden festhielt. Sie weichen wirklich erst nach einer offenen Einkreisung ihre widersinnigen Schlußhandlungen auf. Zu beschämend ist das Gefühl, der graue Alltag hat überfordert.

Überfordert haben sie meinen Sohn bei weitem nicht. Denn geistig und körperlich ist er in der Lage alles zu meistern, was für ihn auf dem Papier steht. Allein, es fehlt der Wille, die eigene Bequemlichkeit zu überwinden. Dahinter steckt nicht nur allein die niederdrückende Faulheit, die sich so schlecht hin auf alles Nichtgetane anwenden läßt, sondern dahinter versteckt sich ein hohes Potential an Trotz.

Der Trotz ist ein Reaktion auf Überdruck, sich einem Verhaltensmuster und Erfordernis anzupassen, was in Form und Schnitt noch nicht zu einem paßt. Der Trotz entwickelt sich dann als eigenständiges Muster und lehnt jede Verantwortung für die eigene Entscheidung ab. Der andere ist Schuld - das Leben kann so einfach sein. Ich leite mein Handel vom Überdruck in Trotz ab - ein perfektes Ausweich-Programm.

Eine Reaktion auf eine Reaktion zieht eine Reaktion nach sich. Wer das Muster nicht durchschaut oder durchschauen will, bleibt ein Lebenlang im ersten Satz hängen. Deshlab fomuliere ich vorsichtig.

Je schärfer der Auftrag formuliert wird, je stärker ist die Gegenwehr, diesen auszufüllen. Das käme einer Aufgabe der eigenen Sicht auf die Pflichten gleicht. So wird daraus so etwas Impulse zuläßt, jedoch alle Aktivität genau in die falsche Richtung gelenkt wird.

Der Grund?

Vielleicht weil der Sohn kein Muttersöhnchen werden will.

Oder vielleicht weil die Mütter noch viel zu lange ihren Söhnen der Allerwersten wischen und das, obwohl sie schon lange über ihr Windelalter hinaus sind.

So bleiben sie noch lange Kinder, obwohl körperlich schon bald erwachsen, denn ganz so ohne Streicheneinheiten kommen die coolen Jungs noch nicht aus und die Mütter hoffen heimlich auf die Saat der Strenge aus der Armeezeit...
LaWe

Sonntag, 20. August 2006

Du bist was du bist

sonne-008Die Geburtstage befördert mich jährlich in der Alterskala einen Strich weiter nach oben. Wie hoch die Säule für mich steht, weiß ich zum Glück nicht. Noch knirscht es nicht im Gebälk und so gleite ich weiter geschmeidig Strich für Strich nach oben. Ich will auch nicht wissen, in welcher Höhe der Altersskala meine Säule endet und auf ihrer Plattform der Startplatz für die Reise den Himmel frei gemacht wird.

Und doch feiere ich jedes Jahr mit Verwandten und Freunden den Tag, der mich der Startrampe für den Himmelsflug ein Stück näher bringt. Auf dem Weg musste ich mich vom süßen Vogel Jugend verabschieden. Das war eine schwere Trennung, doch er lies mir sein Gesäusel seiner Schwingen zurück. Sie rauschen ab und zu mal in meinem Ohr. Ich schaue dann noch einmal zurück und denke an die schöne Zeit mit ihm zurück. Damals,. als er mich sorgenfrei und unbelastet durch die Wolken meine Visionen trug. Als er mich auch dem Boden der Tatsachen absetzte wünschte er mir das Glück auf den Weg zu meinen Visionen. Ich sollte sie suchen und sie zum Leben erwecken. Ein einfache rWeg zu meinem Visionen entpuppte sich nach kurzer Zeit als Illusion und vielen Irrwegen fand ich meinen Weg.

Es war der Weg meiner Fähigkeiten, die zu meinem Naturell gehörten. Ich kannte sie nicht, denn das Verlangen der Gesellschaft waren andere Fähigkeiten, die mir so gar nicht langen.

Vor kurzem las ich ein Buch über einen australischen Urstamm, der mir auch die Klarheit über meine Entwicklung brachte.

Geburtstagsfeiern gibt es bei ihnen nicht. Eine Veränderung in der Entwicklung ist für sie Anlass einer Feier. Das, was der Einzelne besonders gut kann, bringt er in die Gemeinschaft ein. Und wie ein Wunder ergänzen sich die Fähigkeiten der Gruppe zu einer Symbiose. die jeden Raum für seine Entfaltung und Nutzen für die Gemeinschaft brachte. Jeder hatte seinen Wert und erhielt seine Wertschätzung.

Wenn jemand mit guten Augen ausgestattet war und diese auch zum Nutzen der Gemeinschaft einsetzen wollte, wurde ein Fest gefeiert. Er hatte eine Entwicklung gemacht und das war Grund zum feiern. An den Tag erhielt er seinen Namen - z.B. Späher und wenn es was zum Auskundschaften gab, ging er seiner Arbeit nach. Vielleicht hat der Alleingang ihn zum guten kommentarlosen Zuhörer gemacht und das setzt eine neue Entwicklung in Gang. Irgendwann, wenn die Sehkraft der Augen nachgelassen hat, kann er die neue Fähigkeit nutzen. Und es wird wieder ein Fest geben und seine Fähigkeit als guter Zuhörer macht ihn für die Gruppe zum "Kummerkasten" der Gemeinschaft.

Die Entwicklung der Fähigkeiten feierlich zu begehen ist in meinen Augen eine hohe Wertschätzung seiner Persönlichkeit und unabhängig von Alter, das in unserer Gesellschaft in der Arbeitwelt nur einen Abschub erfährt.

Ich folge nun schon einige Jahre meine Visionen der Jugend, die mir als Gesäusel noch immer im Ohr stecken und wäre ich in den Urstamm der Australier, vielleicht bekäme ich zu dem Fest den Namen - Sprache der Selbstheilung - .
Vielleicht kann der eine oder andere Leser in einem Kommentar mir mitteilen, welchem Namen er sich vorstellen könnte, die ihn zu dem macht, was er jetzt grade ist

Danke :-)
LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
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Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
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Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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