Tage im Fluss

Sonntag, 26. Mai 2013

“Mai kühl …

..und nass, füllt des Bauern Scheu´n und Fass.” Alte Bauernregel

Das heißt, bei der aktuellen Wetterlage kann der Bauer die beste Ernte erwarten.

Es regnet und regnet und regnet und regnet und regnet und die Sonne macht frei…naja..es ist halt Sonntag Zwinkerndes Smiley 

LaWe

Samstag, 18. Mai 2013

getrennte Wege

gehen Eltern und Kinder irgendwann sowieso. Die Eltern haben schon ihren Platz im Leben gefunden, die Kinder suchen ihn noch. Und wenn ich mich an meine Suche erinnere..oh man, was für ein Chaos organisierte ich mir zeitweise. Der Rettungsacker waren dann meine Eltern und nach dem Aufpäppeln flog ich dann auch wieder außer Haus und die Welt zu erkunden. Ich wollte alles probieren, nur nicht das, was meine Eltern mir auf den Weg gaben. Alles, aber auch alles schlug ich in den Wind, weil ich in meinem jungendlichen Leichtsinn glaube, den Stein der Weisen fest in der Hand zu halten. Doch der schien schwerer zu halten sein, als ich glaube und wieder müsste ich mit gebrochenen Flügeln bei meinen Eltern einfliegen um mich wieder aufpäppeln zu lassen.

Heute gebe ich meinen Kindern Ratschläge mit den auf den Weg. Warum sollten sie die selben Fehler wie ich machen? Das kann ich ihnen durch meine klugen Ratschläge doch ersparen. Aber Pustekuchen..jeder macht was er will und für richtig hält und das ist auch gut so. Auch wenn ich ab und zu die Augen zukneife, weil ich mir nicht sicher bin, dass die waghalsigen Schritte nicht doch noch zu Fall führen.

Die Schritte der Mädels sind da nicht ganz so gewagt, wie der der Jungs, deshalb hat jede Mutter mit vielen Söhnen mein Mitgefühl. Die Väter sind da sicher etwas gelassener “Lass den Jungen doch machen”

Pfingsten steht vor der Tür und entsprechend fällt der Einkauf aus. Obwohl Sohnemann und ich gemeinsam einkaufen und auch einen Einkaufswagen nutzen, legen wir unsere Einkäufe getrennt in den Wagen.

Links ist mein Einkauf abgelegt- Obst Gemüse, kaum Fleisch, Milch und Jogurt.- farblich erfrischend und anregend.

Rechst der Einkauf von Sohnemann- Bier Schnaps, Cola und eine für mich undefinierbare Getränke Mischung in Dosen mit giftgrünen (schon die sieht ungesund aus) Farben auf schwarzem Untergrund auf der Dose. Bratwürste und Baguette für den Grill.. Mehr bracht es nicht für einen Mann,,um gesund zu leben.Farblich alles dunkel gehalten. Die Werbung weiß, was den den Mann an macht. “Leg doch noch was gesundes zu deinem Einkauf” Der mütterliche Rat geht ins Leere. Hinter uns an der Kasse stehen junge Männer und deren Einkauf sieht auch nicht anderes aus, als der von Sohnemann. ;-)

Ich wünsche allen Lesern dieses Blogs schöne Pfingsten

LaWe

Samstag, 11. Mai 2013

angesprungen

“Du wirst aber auch nicht krank” sagte ein Yogateilnehmerin nach der gemeinsamen Yogapraxis zu mir. Sie weiß wovon sie spricht, denn Arztbesuche sind auf ihrem Terminplan fast wöchentlich zu finden. “Stimmt" antworte ich “das ist eher selten” und in der Tat, an Krankheit und Leiden – außer ab und zu Migräne – kann ich mich wirklich nicht erinnern. Arbeiten auf selbstständiger Basis kann man es sich zum einen nicht erlauben und zum anderen fallen bestimmt Konflikte weg, die man sonst am Arbeitsplatz haben kann.

Ich erinnere mich, dass ich über Kranksein mir eine Auszeit nahm. Besonders, wenn die Konflikte mehr Stress machten, als der Job an sich. Doch dieses komplizierte Umfeld ist mit der Selbstständigkeit weg gefallen. Bin mein eigener Chef und hab keine weiteren Konflikte, außer den immer währenden Konflikt, ausreichend Geld ran zu schaffen, damit es zum Leben reicht.

Nach der Yogapraxis wieder zu Hause angekommen, löste eine Niesattacke die andere ab. Die Nase schwoll zu einem roten Ballon an, der Nacken versteifte sich und der Kopf dröhnte wie nix gutes. Wo kam das denn plötzlich her? "Wie war das noch? Ich werde nicht krank?” Also das “Nicht” kann ich in diesem Satz getrost streichen. Da haben mich bestimmt ein paar Viren angesprungen, die es sich nun in meinem Hals- Rachenaum gut gehen lassen, während ich abgeschwächt von einer Ecke in die andere falle. Der intensive Pollenflug zur Zeit macht es meiner Nase auch nicht einfacher. Auch wenn der Kopfschmerz verschwunden ist, huste ich nun wie in alter Sack. Die Stimme hat nur noch Bässe eines rostigen Reibeisens. Die hohe nervige Frequenzen meiner Stimmlage – sie ging Sohnemann immer auf die Nerven – ist gänzlich verschwunden. 

Vor lauter inneres Wehklagen komme ich kaum wieder auf die Beine. Im Kranksein bin ich wirklich nicht geübt und deshalb fühle mich wie ein Jammerlappen, der nur noch schlapp durch das Leben kriechen kann. Als krankes Huhn kann ich nicht wirklich überzeugen und ich bewundere alle Kranken, die ihr Leid auch ohne lautes Wehklagen ertragen können.

Nach und nach haben die Viren mich durchgearbeitet, mein Körper befreit sich wieder von ihnen  und der Kopf klärt sich ebenfalls, die Nase hat wieder die normale Größe und Farbe angenommen, sie schwillt nur ab und zu noch an, aber jetzt weniger als mehr . 

Als erstes merke ich den Aufwärtstrend, wenn mein Kopf wieder planen kann, was z.B. getan werden muss oder andere nette Pläne zusammen bastelt. Dann bin ich wieder auf den richtigen Weg und mein Jammerlappen-Dasein wird beendet. Ich sollte wieder in die Sonne gehen, aber die wird heute auf sich warten lassen..für´s erste hat sich das Bombenwetter verabschiedet. Die Natur ist auch so schön, auch wenn der Rasenmähermann z.Zt. alles nieder macht, was am Boden Blütenköpfe hat.

LaWe

Montag, 11. März 2013

tolle Hechte

“klar, ich sehe das Bild richtig vor mir” töne ich selbstsicher. “ich hab´s vor Jahren eingescannt” Mein Neffe wollte ein Bild seines Opas haben und horchte sich in der Familie um 

Damit leitete ich eine umfangreiche Suchaktion quer durch meine Bildarchive ein. Sie sind verteilt, auf dem PC und CD´s, in Alben, Fototaschen und Keksdosen, die im Keller liegen, in Schubladen und sonstige Winkel, wie Schränke. Zuerst nahm ich mir die Speichermedien vor und graste alle Verzeichnisse meines PCs ab. Ich hab das Bild vor Augen, aber nicht auf meinem PC. Dabei schleppte ich alle bisher gescannten und digital fotografierten Bilder von einem PC zum anderen.Mit der Digitalen fotografierte ich jeden Stein, so spannend fand ich die Technik. Entsprechend umfangreich ist die Sammlung. Die Masse der Bilder mit Tag´s zu archivieren, fiel mir damals nicht ein. Dafür fällt das Auffinden von Bildern schwer. Ich durchsuche eine gefühlte Anzahl von Millionen Bilder. Ich hab´s vor Augen, aber nicht auf meinem PC.

Ok..dann die CDs…zum Glück mit Verzeichnis und ich kann zielgerichtet alle abgrasen, aber nichts zu finden. Unverständlich für mich, dass ich alle Bilder aus den Alben und Keksdosen meiner Eltern scannte, nur dieses eine nicht ? Vielleicht hab ich´s ja nur vergessen. Also ab in den Keller. Ich trage zwei prall gefüllte Taschen mit echten Bildern der Alt- und Neuzeit in die Wohnung. Kurze Zeit später steck ich nicht nur über die Ohren zwischen alten kleinen mickrigen Schwarzweiß Bildern von damals und farbenprächtigen Bildern der Neuzeit, ich stecke wieder tief in meiner eigenen Vergangenheit. Achja..wie jung ich damals doch aussah. Es ist immer das selbe Phänomen, wenn man sich auf alten Bildern sieht. sieht jung aus, ist jedoch altmodisch  gekleidet. Heut hat sieht man alt aus, dafür ist man aber modern gekleidet.

Plötzlich halte ich ein gut gemachtes, großes Foto in der Hand, das aus der Zeit meiner Tätigkeit als Lehrausbilderin stammt. Oh mein Gott, was habe ich mich damals gequält. Ich wolle den jungen Menschen etwas bei bringen, wusste aber nicht wie. Selbstzweifel beherrschten mich fast täglich und zogen mehr Kraft als nötig von mir ab. Mit auf den Bild mein damaliger Chef, wir beraten grade darüber, wie wir das Fahrrad neu erfinden. Man nannte es damals die Messe der Meister von morgen und sollte den Drang der Jungend nach Neurungen unterstützen. Viele Visionen meines damaligen Chef´s wurden von den Mitarbeitern belächelt. Doch beeindrucken lies es sich damals davon nicht. Der Chef von damals tauchte vor ein paar Wochen wieder in meinem Leben auf. Nach mehr als 20 Jahren sehen wir nicht mehr so jung aus, aber dafür sind wir modern gekleidet und machen uns das Internet zu nutze, um über die alten und neuen Zeiten zu reden und dies auch sicher fortsetzen werden. Wir haben ein Stück gemeinsame Vergangenheit, das verbindet.

Nachdem eine Person aus der Vergangenheit wieder auftauchte, sollte nun auch endlich das Bild von meinen Vater auftauchen, tut es aber nicht. Ich hab´s vor Augen, aber nicht in meinen zahlreichen Bildarchiven. Mein Vater war ein Angler aus Leidenschaft und diese wurde einen Sommer besonders gut belohnt. Wenn er sonst mit Plötzen und Barschen nach Hause kam, brachte er in diesem Sommer große Hechte mit. Für die Familie ein kostenloses Festessen. Vorher wurde für die Nachwelt und als Beweis, dass die Hechte wirklich so toll waren, von uns Kindern ein Foto gemacht. Mein Vater  musste seinen Oberarm nicht als Längenmaß angeben, was eh keiner geglaubt hätte. Angler übertreiben angeblich  gern mal.

Wenn das Bild nicht bei mir ist, wo ist es dann? Ich nahm vor Jahren alle Bilder an mich, als mein Vater verstarb und damit unser elterliche Haushalt aufgelöst wurde. Mein Bruder hat auch einiges mit nach Haus genommen. Vielleicht hat er das Bild. Auch er stöbert alles durch. “Ich weiß, wie es aussieht, ich hab es aber auch nicht” Komisch, weil die Anzahl der Bilder die wir damals machten im Laufe der Zeit vergleichsweise zu heute gering war, prägte sich jedes Bild auf Ewig in unseren Köpfen ein.

Jetzt wird meine Schwester aktiv und stöbert in ihren Archiven und siehe da, es taucht aus. Sie hat es..alle sind erleichtert, das Bild ist doch da. Es hätte uns allen weh getan, wenn die tollen Hechte von damals ins Nirwana verschwunden wären. Nun kann mein Neffe seinen Opa mit den Hechten seinen Schwiegereltern zeigen, denn das war der Grund, warum er danach fragte und seine ganze Familie  zum Suchen brachte.

 

LaWe

Freitag, 7. Dezember 2012

"telefonieren, nach Haus"

..sagte der kleine hilflose Außerirdische…der vor 30 Jahren von seinen Artgenossen auf der Erde vergessen wurde. Dabei hielt er einen Finger hoch..und dieser glühte. 1982 verzauberte der kleine Außerirdische E.T., von Steven Spielberg in Kombination von Science Fiction und Märchen in Szene gesetzt, die ganze Welt. Der Film drang auch bis in die damalige DDR vor. Er hatte wie in allen Ländern die Kinos gefüllt und die nicht wenige kamen mit traurigen Augen aus dem Kino, weil sie sich vom lieb gewonnenen E:T: sich wieder verabschieden mussten.

Ich kann mich sogar daran erinnern..als ich diesen Film sah.

Damals war ich als alleinerziehende mit meinen beiden Kindern – so um die 10 Jahre und älter- wieder an unseren geliebten Urlaubsplatz. Sohnemann kam erst viel später dazu….er wurde Jahre später geboren und hat sicher auch  solch einen Bezug zum Film, wie wir damals.  Aber sein Vater…der war damals schon dabei. Ich hatte einen Ferienplatz – einen Bungalow – in Markgrafenheide bei Rostock gebucht. Die Anreise war zwar sehr kurz…aber die Urlaubsstimmung kam trotzdem auf. Für 14 Tage am direkt am Ostseestrand – von morgens bis abends- in der ´Dunkelheit der Nacht auf dem Rücken liegend zählten mein Kinder die Sterne. Es waren für die ganze Familie immer schönen Tage.

Auf dem Zeltplatz gab es damals ein großes Kino. Wir sahen uns gemeinsam den Film  “E.T. ein Außerirdischer” an und nicht nur mich zog der traurig wirkende Außerirdische, der immer nach Haus telefonieren wollte,  in den Bann. Neben mir atmeten andere genau so schwer, wie ich.Wir lachten und weinten mit den Filmfiguren, die uns 114 Minuten Freude schenkten.

Die starke Sehnsucht nach der Familie hatte sich aus meinen Kinderjahren noch tief in mein emotionales Gedächtnis eingeschrieben. Heimweh bekam ich als Kind schon nach wenigen Stunden am fremden Ort. Kaum war ich angekommen…konnte ich nicht sehen, was vor Ort war. Ich sah nur mein Elternhaus, meine Eltern, meine Geschwister, den Bauernhof mit dem lieben Vieh, das den Hof bevölkerte. Niemand konnte mich trösten, die Tränen flossen unerschöpflich, in meinem Herzen spürte ich körperlichen Schmerz. Damals  telefonierten die Erzieher für mich nach Haus und baten meine Eltern, ihre an Heimweh erkrankte Tochter schnell wieder nach Hause zu holen. Am nächsten morgen stand mein Vater mit einem kleinem Moped auf dem Zeltplatz,  lud mich hinten auf und brachte mich wieder heim – jedoch nicht so feierlich,wie E. T. von seiner außerirdischen Familie abgeholt wurde. Ich glaube, ich fuhr ohne Abschied wieder nach Haus…drehte mich nicht mal um – innerlich flog ich meinem Herzen hinterher, dass nie von zu Hause abgereist war. Der Schmerz in meinem Herzen hörte spontan mit meiner Ankunft zu Hause auf. Als meine Mutter mich in ihre Arme nahm..brach ich noch einmal in Tränen aus..diesmal waren es Freudentränen. Meine aus den Fugen geratene Welt war wieder heil.


E.T. Der Außerirdische Trailer: Mehr Videos

Es ist echt komisch…dass ich mich noch an Zeit, Ort und Umstände erinnern kann, als ich den Film vor 30 Jahren sah, obwohl ein Kinobesuch nun wirklich kein einschneidendes Erlebnis bzw. Ereignis ist.

Achja..die raue Synchronstimme bekam E.T. in Deutschland von einer Frau.

LaWe

Dienstag, 13. November 2012

flieg...Vogel flieg..

Schon ein kleines zwitscherndes Vögelchen kann einen Raum in der Wohnung ausfüllen und seinen Haltern Gesellschaft leisten. Ich hatte vor Jahren einen zur Untermiete. Einen Wellensittich und sein mit plappern, wenn wir Menschen uns unterhielten, ging mir auch schon mal auf den Geist. Die kleinen Federn, die sich aus seinem Gefieder lösten, schwirrten durch die Luft. Und um seinem Käfig war es immer krümelig und verschmutzt.

Doch als er nicht mehr da war – ich brachte ihn ja wieder heim – war die Wohnung plötzlich leer. Kaum zu glauben, das so ein kleines Wesen so viel Raum ausfüllen kann…dachte ich mir damals…

Seid Samstag ist mein großer Vogel ausgeflogen. Der Käfig des Kinderzimmers hat sich für ihn weit geöffnet und all seine Möbel wurden weggetragen. Flieg Vogel flieg….ich schau ihm nach, doch er ist schon auf die neue Flugrichtung ausgerichtet, kann nicht mehr zurück schauen. Was bleibt, sind leere Räume, in denen nicht nur die Möbel fehlen. sondern auch ein Mensch, der mit seinem Auszug seine Kinderjahre endgültig abgeschlossen hat. 23 Jahre konnte er die Fittiche seiner Familie noch nutzen und täglich unterschlüpfen. Doch das Leben zieht auch jeden noch so kleinen Vogel in die Ferne..damit er sich entwickeln und an sich selber wachsen kann.

Was bleibt…sind halb leere Räume und mein Leben, dass noch einmal nach einen neuen Sinn suchen muss. Wie oft hab ich das schon getan – ich bin geübt darin und stelle alles noch einmal auf den Kopf, wenn es sein muss. Aber erst muss sich der dumpfe Schmerz des Lösens aus meinen Herzkammern verschwinden.  Er hat sich in die kleinsten Falten des meines Herzens eingenistet und nagt an den düsteren Gefühl der Vergänglichkeit des Lebens. Alles ist und bliebt im Fluss – Stunde für Stunde, Tag für Tag und Jahr für Jahr. Meine Jahre ohne Kinder in der elterlichen Wohnung haben unwiderruflich begonnen.

Ich stehe im leeren Kinderzimmer und der dumpfe Schmerz im Herzen pocht…es möchte noch einmal alles von vorn beginnen und denkt öfter als sonst darüber nach, ob es einen Neubeginn noch einmal starten möchte. So wie in Video-Spiel nach einem Game over neu starten? Will mein Herz das wirklich? Ich horche hinein..nein…nicht wirklich.

Also werde ich das tun, was ich schon immer wollte und nie die Zeit dafür hatte. Oh..je…ich fürchte..ich habe es vergessen. Ich sollte mich erinnern müssen..denn die Zeit bleibt weiter gnadenlos im Fluss..so wie für Sohnemann, de sich mit seinem Auszug täglich mehr von seiner Kinderzeit entfernt.

Im Herzen der Mutter bleiben die Kinder auch als Erwachsene Kinder, für die sich auch ab und zu mal wieder die Fittiche ausbreitet.

LaWe

Dienstag, 6. November 2012

Kinder..wie die Zeit vergeht

Schaue ich noch einmal zurück , den Zeitkanal  der Jahre, die hinter mir liegen, dann frage ich mich heut, mit welch Geschwindigkeit ich die Zeit durchlebt. Häufiger als gewollte, gab es Momente, in denen ich glaubte, die Zeit bleibt für alle Ewigkeit stehen und andere Momente oder Erlebnisse kommen mir heut rasend schnell vor.

Heut ist ER – Sohnemann - so alt, wie damals sein Vater – 23 Jahre.

Als ich seinen Vater das erste mal  traf, war er 23 und  ICH 32 Jahre….das Alter sieht wie gespiegelt aus. ER  hatte am 7.7. Geburtstag und ICH  am 6.6. Schon seltsam..das gleche gepaarte Zahlenspiel.

Er saß allein an der Bar und trank einen Whisky..ich war allein in der Bar und hatte keinen Tänzer.  Meine Familie begleitet mich damals, nur ein Tänzer war in der Runde – mein Schwager und dem standen schon die Schweißperlen auf der Stirn. Abwechselnd tanzte er mit seiner Frau, meiner Mutter und mir. Wir gingen an einem Samstagabend aus und an solchen Tagen besuchten kaum Singles die Bar.

An diesem Abend sah ich nur einen Mann, der keinen Ehering trug und ohne Begleitung war. Er   saß auf einem Barhocker und sah ins Leere. Ich schlich um ihm rum, sah ihn mir heimlich von allen Seiten an. Er bemerkte meine Observation nicht, saß betrübt und allein an der Bar und trank seinen Whisky. Mein Gehirn und mein Mut  nagte an der Absicht, den Einsamen anzusprechen.  Dann fasste ich mir ein Herz und sagte im Vorbeigehen zu ihm: “Wenn sie sich langweilen, können sie mit mir auch  tanzen” und verschwand ganz schnell an meinen Tisch. Zum setzen kam ich nicht mehr,  denn er stand vor mir und forderte mich zum tanzen auf.

Den Rest den Abends verbrachten wir zusammen…unsere Seelen schienen verwand, sie ergänzten und vervollständigten sich. Er war ein Soldat auf Urlaub und betrauerte seinen Vater auf seine Weise, der ein paar Wochen, bevor wir uns trafen, verstorben war

Was nach der Begegnung folgte, waren während der Armeezeit ein umfangreicher Briefwechseln – Mails und SMS gab es damals noch nicht – und nach der Armee gemeinsame Jahre. Sie waren nicht so leicht, wie wir im Kennenlern-Rausch erhofften – viele Up and Down´s  - mal ganz eng – mal auf Distanz, bis sich  eines Tages unser gemeinsamer Sohn  anmeldete und vor 23 Jahren auf die Welt kam.

So wie sein Vater in dem Alter von 23 Jahren den Tod seines Vaters betrauert, betrauert auch Sohnemann den Tod seines Vaters. Er durfte nur 10 Jahre mit seinem Vater verbringen – dann verstarb auch sein Vater – merkwürdige Parallelen.

LaWe

Mittwoch, 19. September 2012

Bin dann mal…..

…kurz weg ;-)

LaWe

Dienstag, 28. August 2012

kleiner Bagger-Mann…

..was nun?

Der Bus war grade weg und 15 Minuten auf den nächsten warten..darauf habe ich keine Lust

Getreu dem Motte: “Jeder Gang macht schlank” ging ich zur nächsten Haltestelle zu Fuß. 10 Minuten Fußweg..is ja keine Entfernung. Grade an der Haltestelle angekommen, da stürmt ein Mann auf mich zu. Weit und breit, kein Mensch. Nur er und ich und die Bushaltestelle und er sieht mir direkt in die Augen Woher er plötzlich kam, weiß ich nicht.  Er war plötzlich da und wollte irgendwas wissen, was ich nicht wusste. “Als ich sie aus dem Auto gesehen habe, bin ich extra ausgestiegen” So richtig weiß ich nicht, was hier mit mir geschehen soll.

“Wohin wollen sie jetzt?” fragt er mich und hält sich beim gehen bündig an meiner Seite. Er schaut mir wieder und wieder direkt in die Augen. Seine Augen sind auf meiner Höhe und ich bin eine kleine Frau. “Ich will einkaufen” und zeige auf den Markt, in den ich eigentlich gar nicht wollte. Er bleibt weiter bündig an meiner Seite. “Ich heiße Frank und du?” Das er sich jetzt schon mal vorstellt, überrascht mich. Er hält sich wohl an eine Überrumpelungstaktik, von der er sich Erfolg erhofft.  Ich stelle mich mit einem Fantasie-Namen vor. “Ich bin Marie” “Oh..Marie ist ja ein schöner Name” plaudert er weiter. “Wollen wir zusammen eine Kaffe trinken?” Während er sich weiter an meine Seite schmiegt und scheinbar mehr Augenkontakt  zu mir sucht, überlege ich, wie ich ihn wieder los werden kann.

Der arme Kerl. Er hat bestimmt ein Flirtseminar besucht und macht grade sein Praktikum.

Ich verschwinde im Mark und hoffe auf sein Verschwinden. Doch er folgt mir und kommt mir  zwischen den Warenregalen immer wieder entgegen. Egal in welche Richtung ich ausweiche. Er verschwindet zwischen den Regalen und steht dann plötzlich wieder vor mir.

“Rede doch mit mir” fordert er mich auf. OK- jetzt  hat er auf den Level “Hartnäckig” umgeschaltet. Weil meine wortlosen Hinweise nicht reichen, muss ich auf Klartext umschalten.  “Ich bin an keine Männerbekanntschaft interessiert. Dafür fehlt mir die Zeit und die Muse” Ein Mann, der einen Anschub von außen braucht um die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich zu lenken, brauche ich in der Sammlung meiner Männerbekanntschaften nicht. Aber das sage ich ihm nicht. Obwohl ich doch ein Funken Mitleid mit ihm habe, diesem Impuls gebe ich auf keinen Fall nach.

So plötzlich, wie er aus dem Nichts auftauchte, so schnell verschwand er wieder  ins Nichts.

LaWe

Samstag, 18. August 2012

Ein Hoch…

…auf “Achim”,  von dem,  der die Hitze mag und alle, die einen Achim kennen (Joachim inbegriffen) werden an diesem Wochenende besonders an ihn erinnert werden.

Die aktuelle Hitzewelle nennt sich Achim , rollt gerade über unsere Köpfe hinweg und bringt uns Afrika-Hitze ins Land.

Hitze verhält sich wie Wasser und dringt, bevor es die Wände komplett durchdringt, durch alle Ritzen ins Haus.

An solchen Tagen schließ ich Fenster, Türen und Vorhänge zur Sonnenseite. 

Meinen Südbalkon kann ich an Tagen wie diesen komplett vergessen. Auf dem verbrenne ich mir bestenfalls die Fußsohlen und  “auf glühenden Kohlen gehen” bin ich ungeübt, hab deshalb als Barfußläufer kein Interesse einen Fuß auf meinen Balkon zu setzen.

Im Rahmen einer Sanierung vor 10 Jahren wurde an meinem Wohnzimmer ein Balkon gesetzt. Für mich damals ein Himmelreich auf Erden. Doch wenn es heiß wird, dann kann ich auf ihn wegen der Süd Lage Eier braten.

 

Ich wünsche allen Lesern an diesem Wochenende einen kühlen Kopf

LaWe

In den Wind geschrieben

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