Betrachtung

Freitag, 9. November 2007

zerplatzte Illusion

Vor ein paar Tagen wurde er 18 Jahre alt. Hier ein kleiner Bilderreigen seiner Jahre von damals bis heut

Mein Sohn, hineingeboren in die Zeit der auf Hochtouren laufenden Revolution. Nach der Entbindung lag ich noch ein paar Tage in der Klinik und konnte mich auf das Neugeborene gar nicht so richtig konzentrieren. Mehrere male rief ich mir in Erinnerung "Du hast grade einen Sohn geboren" doch dann rasten die Gedanken schon in die zerissene Welt, die draußen tobte und auch unter den Müttern DAS Thema war. Jeder beschrieb das bisher geführte Leben aus seiner Sicht. Doch sie alle fühlten sich verbunden über den Wunsch, die Parteiführung des Landes endlich abzuschaffen.

Das war die Zeit, in der ich Menschen, die ich gut zu kennen glaubte, nicht wieder erkannte. Die Inhalte ihrer geschwungenen Reden hatten sich grundlegend geändert. Später nannte man sie Wendehälse. Ich erkannte zum ersten mal in meinem Leben, dass es Menschen gab, die ihre Fahnen in Richtung der Macht ausrichten.

Die lllusion, das Menschen auf ewigen Zeiten auch das sind, was sie der Welt glauben machen wollten, zerplatzte. Die Vorreiter der alten Macht wurden zu ihren Stürmern. In mir zerbrach mein Glaube an die Ehrlichkeit und Authenzität der Menschen, die ich bis dato als revolutionäre Geister des Sozialismus kannte. Ich glaube, das war für mich damals die größte Erschütterung.

Als ich am 9.November 1989 mit einem 5 Tage alten Baby im Arm aus der Klinik kam, erlebte ich eine neue Erschütterung und damit ging ich mit der Stimmung im Lande nicht konform.



"Komm mal her und guckt dir dies an" rief der Vater meines Sohnes damals aus dem Wohnzimmer. Ich kam und sah im Fernsehen, wie die Menschen über die Mauer stiegen. Fassunglos stand ich davor und hielt meine Baby fest. Nie habe ich an´s auswandern gedacht, nie in Erwägung gezogen das Land, meine Heimat zu verlassen. Deshalb konnte ich damals nicht verstehen, warum díe Menschen ihrer Heimat einfach verlassen konnten.

Obwohl die Menschen über die Mauer von Ost nach West stiegen, hatte ich das Gefühl, sie drängen sich alle in mein Wohnzimmer, in meinen geschützen Raum. Ich fühlte mich von ihnen überrollt und bedrängt und zog mich mit meinem Baby wieder ins Schlafzimmer zurück.

Heut ist mein Baby 18 Jahre alt und die Ereignisse von damals liegen lange zurück. Unser Leben bekam ich wieder in geregelte Bahnen, auch wenn die Übergänge nicht einfach waren. Wir haben unseren Platz in der Gesellschaft gefunden und die Wehmut nach alten Zeiten schon lange abgelegt. Sie hätte unseren Weg in die neue fremde Gesellschaft nur in den Weg gestanden.

Von Lichtspiel
LaWe

Freitag, 19. Oktober 2007

Haus voller Leute

Darunter werden mein Blog etwas leiden und meine Kommentare weniger werden. Auch die Kleine - das Frühchen, die kleine Minipüppi ist dabei.
Doch sie hat sich gemausert und schaut sich neugierig die Welt an



LaWe

Samstag, 13. Oktober 2007

Wie gefährlich ist Selbstbetrug?

Zu DDR Zeiten - nein, nein, keine Angst, es kommt keine weinerliche Rückblende - motivierten die Frührungskräfte das Volk mit der Losung Einholen ohne überholen und damit war die Arbeitsproduktivität der westlichen Wirtschaft gemeint.

In meinem Hinterkopf schwirrte jedoch die unlösbare Frage weiter Geht denn das überhaupt? Kann das überhaupt funktionieren ? Das war unpolitisches Nachdenken, ohne für oder gegen die Politik zu sein. Die jüngste Geschichte hat gezeigt, das fuktiononiert nicht und die Losung stellte sich als Selbstbetrug raus und wurde vom Leben ausgelöscht.

Bildquelle=www.mactonnies.com"Wie der Erde die Luft ausgeht" war für mich ein aufrüttelndes Buch, was das Thema Klimaschutz betrifft. Der Buchautor schrieb einleitend und vielleicht sogar nicht ganz ohne eine gewissen Wahrnung sinngemäß "Wenn sie dieses Buch gelesen haben, dann werden sie über den Klimaschutz nicht mehr hinweg gehen können".

Und rechte hatte er. Der Buchautor öffnete mir über den Umweltschutz hinaus für den Klimaschutz die Augen und machte mich sensisbel für den sorglosen Umgang mit Energei in unseren Dasein. Wochenlang setzte ich mich mit dem Klimaschutz auseindander, sah Geröllfelder als zukünftige Lebensgrundlage für meine Nachkommen. Ich vermißte die Stimme der Politik zum Schwerpunkt Klimaschutz gänzlich.

Dann - es ist noch gar nicht lange her - kam erleichternd für mich die eindringliche Wahrnung von der UN

"Es gilt als gesicherte Erkenntnis, dass im weltweiten Durchschnitt menschliches Handeln seit 1750 das Klima erwärmt hat – vorrangig durch den fossilen Brennstoffverbrauch, die Landwirtschaft und eine geänderte Landnutzung. Das heutige Niveau der Treibhausgase (THG) liegt deutlich höher als das natürliche Niveau in den letzten 650.000 Jahren. Die Sicherheit der Aussagen zum menschlichen Anteil an den beobachteten Klimaänderungen hat sich erhöht. 2007 urteilt das IPCC: "Sehr wahrscheinlich" seien die anthropogen bedingten THG-Zuwächse die Ursache für die beobachtete globalen Temperaturerhöhung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts." [ "Sehr wahrscheinlich" bedeutet: Mit einer mindestens 90%igen Wahrscheinlichkeit ]".

Endlich, endlich wurde es laut um den Klimaschutz und niemand kann ihn nach dieser Warnung ignorieren, auch nicht die Politik. Das machte mich froh und erleichtert, mit fiel ein Stein vom Herzen.

Wie schwer es ist, den Klimaschutz auch politisch zum Thema zu machen, dass zeigt ja der G8-Gipfel. Herr Bush sträubte sich mit Händen und Füßen und äußerte sich zum Klimaschutz nur unkonkret. Wessen Sprachrohr er wohl ist?

Um so mehr freut es mich, das Al Gore mit dem Friedensobelpreis ausgezeichnet wurde. Das wird sicher für Bush "Eine unbequeme Wahrheit" sein.
LaWe

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Alle Jahre wieder kommt Spinne Olga

spinnt sie auf meinem Balkon. Ob es immer die selbe ist, wage ich zu bezweifeln. Doch jeden Herbst ist sie wieder da, mietet sich die linke obere Ecke meines Balkons und wartet auf ihre Beute. Der Platz ist warm und windgeschützt und das zieht auch andere Insekten an.

Heut Vormittag wollte ich in meiner Putzlust auch diie Spinnweben - sie glänzten in der Sonne - mal kurz mit einem Besen aufnehmen. Aber dann danke ich mir "Warum soll ich Spinne Olga das Futternetz zerstören???? und lies es hängen wie es war.

Und wenig später war es denn soweit. Der Tisch für Spinne Olga war gedeckt.

In aller Ruhe wickelte sie ihre Mahzeit ein und reparierte zwischendurch ihr Netz, denn der nächste Braten ssollte ja nicht durch die Latten gehen.

Aus Abstand betrachtete sie dann ihr Werk von eingewickeltem in der Sonne hängendem Mahl und machte - vielleicht ? - ein Verdauungs-Nickerchen in der Mittagssonne.

LaWe

Sonntag, 30. September 2007

Bester TV Coach

Wenn ich mir ihre Sendung ansehe, dann nicht ohne Neugier und der Frage "Wie wird sie dieses mal das Erziehungschaos in den fremden Familien den Griff bekommen?" Doch immer wieder gelingt es ihr, den Knoten zu lösen, so dass jedes Familienmitglied den Faden zu seiner eigenen Entwicklung innerhalb der Familie aufnehmen kann.

Mit diesen Gedanken und Fragen verflogte ich viele ihrer Sendungen, die bei mir oft ein "AHA - so einfach ist es also" entlockten. Widerspenstige Kinder werden für die Eltern wieder umgänglich und die Eltern können ihren "Hilflosweg" endlich wieder verlassen und sich entspannt ihren Kindern widmen.

Bildquelle - Amacon.deDoch die Super Nanny hatte es wieder geschafft - hat den hilflosen Eltern wieder einen Überblick über ihre Sprößlinge verschafft und damit sind nicht nur die kleinen Sprößlinge gemeint.

Und genau da fing meine Bewunderung für Super Nanny - alias Katharina Saalfrank - an, bei den großen püpertären Jungen und Mädchen, die auf dem besten Weg waren, ihr Leben zu verfuschen. Die Null-Bock-Stimmung und extreme Langeweile lies bei den Jungendlichen die größten Blüten des Unfungs treiben.

Gestern wurde Katharina Saalfrank als bester TV Coach geehrt und diesen Fernsehpreis hat sie sich verdient, obwohl ihre Sendung "Super Nanny" umstritten ist.

Donnerstag, 20. September 2007

das letzte Wort

Die Trainingsstunde hatte es wieder in sich. Lange Kerle und kleine Frau - im Kampf der Muskelkräfte wäre sie - ich - wohl chancenlos. Doch nicht die Kraft soll entscheiden, sondern der Geist, der mit Eleganz den angreifenden Gegenüber in eine Rotation bringt, dass ihn zwar nicht das Hören und Sehen vergeht, doch auf jeden Fall um sein Gleichgewicht bringt. Das wirft ihn aus seiner geplanten Umlaufbahn und bringt ihn am Ende immer zu Fall. Damit ist der Angriff beendet und seine Angriffsenergie hat sich verpufft.

Doch wer sich auf die Angriffsenergie des Gegenüber einläßt, darf selbst nicht hippelig werden oder gar die Nerven verlieren, sondern mit einem Lächeln den Angreifer die Hand reichen um sie dann als Hebel für den Weg auf die rotierende Umlaufbahn zu nutzen. Jetzt ist der Angreifer seiner eigenen Angriffsenergie ausgesetzt und erlebt sie als schwarzes Loch in seinem Leben.

Das Beherrschen dieser Technik verlangt nach regelmäßigen Üben, sonst wird aus dem freundlichen Blick des Verteidigers ein verbissener Kampf, der in einem erstarrten Krampf endet.

Deshalb tippel ich zweimal die Woche in die Trainingshalle und "schlage mich mit den großen Kerlen" rum. Aber sie müssen sich auch mit mir rumschlagen und damit ist der Trainingsspaß perfekt.

Der Trainer überwacht, das die Regeln eingehalten werden und die Abläufe der Angriffs - oder Verteidigungstechnik exakt ausgeführt werden. Wer lange übt, der erkennt schon vor dem Angriff die Absicht des Gegenüber und das nicht nur in der Trainingstunde.

Ohne es wirklich zu wissen, erspüre ich die Absicht des Gegenübers schon vor der Umsetzung. D.h, was der Körper tun wird, entsteht im Kopf und wird von ihm vorbereitet und das - man nennt das feinstoffliche Wahrnehmung - kommt als Vorabinformation bei mir als Vorahnung an, d.h. ich habe für die Entscheidung, in den Konflikt einzutreten oder nicht, einen Bruchteil von einer Sekunde Zeit. Und sich aus dem Konflikt rausziehen ist einer der Möglichkeiten.

"Du bist ängstlich" sagt mein Trainer, wenn er mich bei meinem Vorausweichmanöver erwischt.

"Nee, bin ich nicht" protestiere ich und gehe in Gedanken all die Mutproben meines Lebens durch. "Die Latte meiner Mutproben ist länger, als er sich denken kann" grolle ich in Gedanken vor mir hin.

Doch mein Trainer läßt mein Widerspruch nicht gelten. "Doch, du hast Angst" setzt er nach und mein Groll steigert sich. Warum glaubt er mir nicht, dass ich keine Angst habe. Ok, ich bin kein Held, aber unterkriegen lassen hab ich mich auf keine Fall. Wenn mir das Wasser bis zum Halse stand, zeigte ich allen meine Zähne, die auch mal um sich beißen konnten.

"Ich bin vorsichtig" verbesserte ich meinen Trainer. "Das ist was ganz anderes als Angst" und glaube damit aus der Nummer zu sein.

"Nein, das ich keine Vorsicht, das ist Ängstlichlkeit" hält er wieder gegen.

Na gut ich korregiere mich und suche nach einem neuen Begriff für meine angebliche Ängstlichkeit und erinnere mich an einem alten Begriff, der regelmäßig in einem Schulzeugnissen wiederkehrte.

"Ok, dann bin ich eben zurückhaltend" lenke ich ein.

"Na siehst du" sagt mein Trainer "du bist zurückhaltend, weil du ängstlich bist".

Das ist ja ein dicker Hund - warum versteht er mich nicht. Ich bin zurückhaltend, weil ich erst einmal die Lage peilen muß, um mir einen Überblick zu verschaffen und ich bin vorsichtig, weil ich nicht mit Anlauf in den offenen Konflikt hineinrennen will.

Mein Trainer und ich bleiben an der Stelle stehen, jeder bei seinem Standpunkt, jeder bei seiner Auffassung.

Ach und es macht ja so einen Spaß mit dem Trainer über die unterschiedlichsten Ansichten mit einem Schmunzeln zu streiten.

"Naja, wenn du meinst, ich bin ängstlich, OK. Aber glauben tu ich es dir noch nicht"

Ok..ich hatte mal wieder das letzte Wort, aber das letzte Wort darüber ist sicher noch nicht gesprochen...
LaWe

Sonntag, 16. September 2007

Alterserscheinungen entwickeln sich .....nicht von selbst

Mit meinem Buch "Lebenskrisen als Entwicklungschancen" von Rüdiger Dahlke bin ich fast am Ende. Er beginnt bei der Geburt des Menschen und endet, wie kann es anders sein, über das Alter beim Tod des Menschen. Zwei unangenehme Themen, denen ich mich ungern widmen wollte. Also überlegte ich schon, ob ich das Buch vorzeitig zuschlage und für mich als beendet erkläre. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Doch entschloß ich mich, mich auch den unangenehmen Themen auseinander zu setzen. Und ? Es hat sich gelohnt, sich mit der Betrachtungsweise von Rüdiger Dahlke mit dem Alter - dem oder der Alten - auseinander zu setzen. Ich traf beim lesen seiner Beschreibung alte Bekannte, so, als hätte er gewußt, wer in meinem Umfeld lebte.

Rüdiger Dahlke lehnt sich dabei nicht an Vorbilder aus dem Leben, um über sie vielleicht her zu ziehen. Nein, er zählt den Archetypus Mensch auf und seine Betrachtungsweis ist ähnlich den Temperamenten zu verstehen. So gibt es nicht nur den reinen Choleliker, sondern dieses Temperament das herausragende seiner Persönlichkeit. In ihm steckt auch der Melankoliker oder Phlegmatiker.

Gestern arbeitet ich mich lesetechnisch durch das Alter. Es war spannend zu lesen, in welch ein Kautz Mensch sich im Alter verwandeln kann, wenn er sich zu sehr von seinem Selbst entfernt.

Die bekannten Archetypen Mensch sind

der alte Weise bzw. die alte Weise
Das sind zufriedene Menschen, die ihren Erfahrungschatz in Lebensweisheit umwandeln konnten. Sie haben in Laufe ihres Lebens alle Entwicklungsschritte nehmen können und stehen mit sich selbst auf einer Stufe.

Zu den alten Weise gehörte z.B der alte Narr, der in der Vergangenheit feingesponnen den König und seinem Hofstaat den Spiegel der Wahrheit vor das Gesicht halten durfte. Er hatte diese Narrenfreiheit, weil er in die Tiefe des Lebens schauen konnte.
Bemerkung von Dahlke: So ein Hofnarr würde heut dem Bundestag und den obersten Etage der Vorstände auch gut zu Gesicht stehen.

Doch wenn der Mensch nicht alle Entwicklungsschritte bewältigen konnte, dann spiegelt sich das auch in den Alten wieder.

Da gibt es z.B den Machtgeier
das Wort sagt es schon. Der Alte bzw. die Alte ist nicht in der Lage, die Macht aus der Hand zu geben.Obwohl den Zenit schon lange überschritten, bleiben sie verbissen an den Hebeln der Macht hängen.

Der schrullige,kautzige Alte ist der Entwicklung zum vollkommenen Narr stecken geblieben. Er hat sich eingesponnen und den Weg veroren.

Der alte Querulantund Nörgler eine wenige symphatische Figur des alten Narren, der alles weiß und zumeist nichts besser kann. Er ist chronisch unzufrieden. Er macht sich zum Narren in bitterstem Sinne.

Der Gleichmütige er nimmt die Dinge wie sie kommen - gerecht oder ungerecht - das ist für ihn nicht von Bedeutung.

Die gute Großmutter das sagt schon das Wort. Sie hat wieder zu ihrem Kind zurück gefunden.

Die dunkle Schwester der guten Grußmutter ist die alte Jungfer, das späte Mädchen, das immer noch auf ihren Prinzen wartet. Ein in die Jahre gekommenes Dornröschen, das resigniert hat.

Der gute Hirte das sagt schon das Wort. Er hat den religiösen Eiferer hinter sich gelassen und ist zum Weisheitslehrer geworden.

Der graue Alte geht gern als grauer Wolf durch das Leben geht, der von seiner Verbitterung zehrt.

Der alte Hagestolz ist unbeugsam. Er ist unversöhnlich und hart gegen sich selbst.

Dann ist da noch der alte Fuchs. Sein Persönlichkeitsbild wurde in der Krimiserie "Der Alte" , in dem er den Verbrechern das Fürchten lehrt, gezeigt.

Die alte Hexe oder bittere alte Jungfer. Sie sieht sich als Opfer der bösen Welt und wurde nun ihrer seits böse. Von eigener Bitterkeit vergiftet,verspritzt sie Gift.

Der alte Geizige ähnelt dem alten Machtgeier. Er will nicht wahr haben, dass er eines Tages all seinen Besitz auf Erden zurück lassen muß.

Der früher- war - alles - besser - Typ ist offensichtlich in alten Zeiten hängen geblieben und jammern vergangenen Zeiten und Chancen nach.

Das alte Waschweib wäscht die schmutzige Wächse anderer Menschen in aller Öffentlichkeit. Sie ist auch als alte Klatschbase bekannt. Über andere herziehen, als sich selbst zu entwickeln, dass ist ihr Muster.

Der alte Globetrotter kennt die Welt besser als sich selbst. Er weigert sich, alt zu werden, und hat das Ausziehen um das Fürchten zu lernen, zum Trip gemacht.

Der alte Clochard ist zum Strandgut des Lebens geworden und flüchtet vor dieser Erkenntnis in den Alkohol.

Der geile alte Bock ist das klägliche Überbleibsel des ewigen alten Jünglings, der keinen eleganten Ausweg oder Abgang aus dem Leben gefunden hat, aber auch nicht von seinem Muster lassen wollte.

Die fertig geliftete Dame ist das weibliche, ebensfalls mit dem Leben nicht fertig gewordene Pentand des geilen geilen Bocks.

Ohja - das war eine interrassente Auflistung der möglichen Erscheinungsbilder meiner Selbst im Alter.

Hier und da erkannte ich Tentenzen und Neigungen in mir selbst, die mich, würde ich sie hartnäckig verfolgen, genau auf einer dieser möglichen Punkte bringehn würde.

Wir Erwachse sagen den Kindern und Jugendlichen, wenn sie sich nicht an die Norm halten "Kind, was soll aus dir werden?"

Doch wenn ich mir die lange Liste der Erscheinungsbilder des Alters ansehe, sehe ich mich noch an der vielfachen Kreuzung stehen und mir die Frage stellen "Frau, was soll aus dir werden, wenn du eine Alte bist?"

Dann antworte ich mir erst einmal selbst

"Auf keinen Fall eine alte Hexe oder Jungfer. Nein, das auf keinen Fall."

Also entscheide ich mich für eine alte Weise. Das hört sich doch schon viel melodischer an.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, oder doch nicht???
LaWe

Donnerstag, 6. September 2007

Grenzenlose Kinder leben in Aggression - 2

Bevor ein Training erst kräftig durchstarten kann, müssen die Muskeln erst richtig warm gemacht werden. Da sind Laufspiele ein gutes Mittel, den Körperkern zu erwärmen. Dabei laufen diee Kinder mal miteinander oder nebeneinander oder auch gegeneinander. Einer spornt den anderen an und dann dauert es nicht lange, bis die Köpfe rot aussehen und der Körperkern sich erwärmt hat.

In den Minipausen sitzen die Kinder schwitzend auf den Bänken, die am Rand der Sporthalle aufgestellt sind.

Doch nicht nur der Körperkern hat sich erhitzt, sondern auch ihr Gemüt, das sein Potential in der Hitze so nach und nach freisetzt und in aggresssiven Verhalten mündet. Hat eins der Kinder erst ein Imppuls gesetzt, dann setzt sich dieser Impus wie das bekannte Kugelspiel aus der Physik fort. Einer stößt den anderen an und wenn der Trainer nicht schnell genug ein neues Laufspiel anbietet, entwickelt sich die Trainingsstunde zu einer einzigen Schupserei.

"Mein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Nach bevor die Trainingsstunde begann, hoffte ich, er wäre heut nicht dabei. Doch er reihte sich mit den anderen ein. Ich muß also meine Konzentration auf die Gruppe lenken und ihn dabei ja trotzdem im Auge behalten.

Er - das íst ein Kind, das keine Grenzen kennt. Er ist erst mal nur da, ohne zu wissen, warum. Während seine Handlungen grenzenlos sind, hält sich seine Ansprechbarkeit in Grenzen. Wahrscheinlich hat er Ermahnungen schon lange satt und läßt den Dauerbrenner unbeachtet in eine Endlosschleife laufen.

Die Anweisungen der Trainer schlägt er in den Wind und dreht sich ohne Rücksicht um seine eigene Achse. Die Antenne hat er schon lange eingezogen. Er lebt in einen Raum endloser Weite, angefüllt mit Aggression.

Bei jedem Kontakt zu den anderen Kindern in der Halle löst er einen kleinen Wutanfall aus. Die anderen fühlen sich ungehaglich und bedrängt.

Auch an diesem Nachmittag nehmen die Beschwerden über ihn kein Ende und auch die Gegenwehr der anderen bleibt nicht aus. Aber wenn alle Kinder wieder laufen, dann halten sich auch seine Provokationen in Grenzen. Ich kann mich entspannt dem Ablauf widmen und auf die Einhaltung der Regel achten. Wird ein Kind gefangen, dann scheidet es aus und setzt sich auf die Bank. Es hat seine Laufgrenze erreicht und erholt sich erst einmal. Für die anderen ist das Spiel aber noch am Laufen.

Zwei oder drei der Kinder sind schon ausgeschieden und sitzen auf der Bank. Auch er ist dabei, denn Ausdauer ist nicht seine Stärke. Ich kontrolliere im Wechsel die Laufgruppe und die Kinder auf der Bank, schaue mal grade aus, mal nach links. Alles ist ok, die Ausgeschiedenen sitzen am Ende einer Bank und die Anderen laufen sich noch die Lunge aus dem Leib.

Da bemerke ich Unruhe von der Bankreihe aufkommen. Aber es ist nichts auffälliges zu sehen, die Kinder sitzen auf dem Platz. Doch besser ist besser, ich gehe zu ihnen, während die anderen noch um die besten Plätze laufen.

Ich bin an der Bankreihe angekommen. Es gibt nichts auffälliges, was ich hätte bemängeln können und doch weiß ich nicht, warum ich zu ihnen gehe. Die anderen laufen weiter und halten sich an die abgesprochene Regel.

Ohne Vorwarung kommt Er mit einem lauten Geschrei auf mich zu. Mit der linken Hand am Hinterkopf brüllt er sich die Seele aus dem Leib. Ich kann nicht erkennen, was passiert sein könnte und er kann vor lauter schreien mir nicht anworten.

"Ich blute" und nun schreit er noch ein paar Oktaven lauter. Ich glaube fast, das mein Herz zerspringt, doch es hält. "Ich will zu meine Mutti - ich will zu meinem Papa" schreit er verzweifelt und hält weiter die linke Hand an den Hinterkopf und das Blut rinnt an seinem Hals und Armen herunter.

Der Schreck greift weiter um sich. "Ich will zu Mutti - ich will zu Papa" er setzt sich schreidend auf die Bank vor mir. Da rinnt das Blut weiter auf den Boden vor ihm und blidet eine Lache, so groß wie ein kleiner Minisee. Sein Angstkreischen steigert sich "Ich will zu Mutti - ich will - ich will..." und seine Hände zittern, als würde gleich sein Lebenslicht ausgelöscht.

Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich suche nach Verbänden, doch die Hallenwartsfrau hatte sich ja verabschiedet. Ich bin allein in der Halle - mit 12 Kindern und einem Verletzten. Die anderen stehen mit großen Augen zitternd da und wissen nicht, was sie tun sollen, wollen oder können. Auch von ihnen weiß niemand, was passiert ist.

Ich habe kein Verbandszeug und ziehe mein T-Shirt aus, um seine Blut damit aufzufangen. Er schreit sich immer noch die Seele aus dem Leib. Ich stehe im BH vor den Kindern und warte für einen Moment auf eine Antwort auf meine Frage "Was ist geschehen ?". Doch niemand weiß, was mit ihm geschehen ist.

Mit zitternden Händen suche ich nach meinem Handy. Ich wußte nicht, wie eng meine Handtasche war. Bevor ich an mein Handy komme, muß ich die ganze Tasche leeren. 110 und der Ruf geht raus. Ich warte bis sich jemand meldet. Er schreit noch immer, aber nicht mehr nach seiner Mutti. Endlich meldet sich jemand und verbindet mich mit dem Rettungsarzt. Mit bis zum Hals schlagenden Herzen schildere ich mit wenigen Worte, was vorgefallen ist. "Wir sind gleich da" ich beende das Gespräch erleichtert.

Auch er beruhigt sich jetzt schon etwas und wird für mich ansprechbar.

"Was ist passiert?" frage ich noch einmal nach, denn ich kann mir immer noch keinen Reim drauf machen, wie er sich so eine blutenden Wunde geschlagen hat.

"Er hat mich geschupst und dann bin ich von der Bank gefallen" sagt er und meint damit seinen Banknachbaren. Ich drehe mich um und sehe den anderen Jungen in Tränen aufgelöst. Er zittert am ganzen Leib. Seine Schuldgefühle haben ihn überwältigt. "Du kannst nichts dafür" beruhige ich ihn und denke dabei an die Provokationen des Jungen. Das sich die anderen dagegen wehren, kann ich verstehen.

Ich gehe zum Ende er Bank und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wo Er sich so sehr verletzt hat, das das Blut in Strömen aus deinem Kopf fließt.

Nachdem ich sagte, dass der Arzt unterwegs ist, beruhigte er sich schon etwas und sah sich mit abgesenkten Kopf die Blutlache vor der Bank an. Er fand, das da schon Blutklumpen dabei wären. Zum Glück, er war von seinen Aufschrei wieder zurück und nahm seine Umwelt wahr.

Noch einmal frage ich ihn, was passiert wäre und endlich bekomme ich eine komplette Antwort. Der Banknachbar hat ihn geschupst und als er von der Bank fiel, fiel sein Kopf gegen die scharfe Mauerkante einer ungenutzen Tür. Die Bank stand zur Hälte in dieser Tür.

Das íst in der Tat ein harter Schlag an den Kopf und ich nehme die Mauerecke unter die Lupe. Auf 1 m Höhe fehlt ein Stein, so das aus der Ecke eine Spitze wird. Jetzt geht mir endlich ein Licht auf und kann mir einen Reim auf eine derartige Verletzung machen. Er ist, als er von der Bank fiel, mit dem Hinterkopf gegen diese Steinspitze gefallen und hat sich auf diese Weise eine stark blutenden Platzwunde zugezogen.

Die anderen Kinder halten Ausschau nach dem Krankenwagen und sehen, wie der Wagen erstmal die Einfahrt verpaßt. Ich laufe zwischen den Kindern in der Halle und den Kindern vor der Halle hin und her. Er hat sich schon beruhigt und weint auch nicht mehr.

"Der Krankenwagen kommt" rufen die Kinder. Endlich, ich bin erleichtert. Die Sanitäter bringen ihn in den Krankenwagen und behandeln die Wunde, so gut es geht. Dann fahren sie mit ihm nach Haus und bringen ihn endlich zu seiner Mutti, nach der im Moment der Angst und Panik so laut geschrien hatte.

Die anderen Kinder stehen leichenblass um mich herum und wir besprechen, was und warum es passiert ist "Wer keine Grenzen akzeptiert und sie deshalb nicht kennt, dem setzt das Leben eine schmerzhafte Grenze"

Doch den Kindern Grenzen zu setzen, das verlangt viel Konsequenz und Ausdauer, und der Kampf um die Grenze ist mitunter zermürbend für die Eltern und leider haben oft die Kinder in diesem Kampf den längeren Atem.

Ich hoffe, Er hat gelernt und wird in Zukunft für mich und andere ansprechbar sein, wenn nicht, dann lauert das Unglück vielleicht schon an der nächsten Ecke...
LaWe

Mittwoch, 5. September 2007

Grenzenlose Kinder leben in Aggression

Für nur 50 Cent oder 1 Euro verkauft unsere Bibliothek Bücher, die eine bestimmte Leihfrequenz nicht überschreiten. Ich nutze diese Gelegenheit und nehme eine Stapel Bücher mit nach Haus, die weniger kosten, als eine Zeitschrift. So füllt sich mein Schrank mit Thrillern und Sachbüchern, die andere nicht lesen wollen.

Über die Marskraft(Mars ist der Gott der Krieger) las ich vor ein paar Tagen in einem dieser Billigbüchern von Rüdiger Dahlke das erste mal. Dahlke betrachtet das Leben fernab jeder unserer so vetrauten verständlichen Logik und doch kann man ihm folgen, als wäre alles nichts neues.

Und die Sache mit der Marskraft war für mich auch nichts neues. Diese Karft bezieht ihre Energie aus der Aggression, eine Eigenschaft, die ja niemand so wirklich als sein Eigen nennen möchte.
"Ich bin ein friedlicher Mensch" hieß es für mich schon immer. Mit Aggression wollte ich auf keinen Fall etwas zu tun haben und alle Konflikte ich möglichst friedlich lösen.

Doch der Mensch lebt nicht allein und ich auch nicht So wurde ich ab und mal durch eine Situation so gereizt, dass ich meine Aggression gern freien Lauf hätte lassen müssen, doch statt sie rauszulassen, zog ich mich lieder aus dem Konfliktfeld zurück "Ich bin ja ein friedfertiger Mensch".

Während des Aikidotrainings wird auch mit (Holz)Waffen trainiert. Sie sind den Schwerter, den Stöcken und den Messern der Samurai nachempfunden. In meiner Trainingsgruppe war auch ein Psychologe. Einfach so, er wollte sich auch in der Kampfkunst üben.

Wir hatten Waffentrainig und ich stand ihm gegenüber und hielt ein Holzschwert für den Angriff in der Hand. Er sah mich an und sagte "Du hast ein Aggressionsproblem" mir einfach auf den Kopf zu.

"Waaaaas, ich? Nein, niemals" antwortete ich entrüstet. "Doch, du hast eins" antwortete er mir unnachgiebig "doch wenn du mich jetzt angreifst, hast du kein Aggressionsproblem mehr". Und noch immer stand ich ihm mit dem Schwert und Herzklopfen gegenüber und konzentrirte mich auf den Angriff, den er kampfkunsttechnisch abwehren wollte. Ich bekam tätsächlich ein Problem, denn ich konnte die Waffe nicht so führen, dass es zu einem richtigen Angriff gekommen wäre. Am liebsten hatte ich das Schwert aus der Hand gelegt und mich von dem "Schlachtfeld" zurück gezogen. "Ich sag ja, du hast ein Aggressionsproblem" provozierte er mich weiter und ich wehrte mich weiter gehen diese unliebsame Feststellung und verzichtete auf die Angriffsenergie, die ich aus meiner Aggression beziehen sollte.

Dann faßte ich mir doch noch ein Herz und schlug beherzt zu, wie es die abgesprochene Angriffstechnik verlangt, und er konnte kampfkunsttechnisch den Hieb von mir abwehren.

"Jetzt hast du kein Aggressionsproblem mehr"

"Oh" ich kam aus dem Staunen nicht raus. Wie kann ich ein Aggressionsproblem haben, wenn ich eine konfliktfreie Lösung anstrebe?

Es dauerte lange, bis ich erkannte, das beherztes Vorgehen eine gewisses Potential an Aggression erfordert. Und noch viel später erkannte ich, das viele Probleme meiner Söhne daraus resultierten. Um ihnen die Grenzen aufzuzeigen, war ein gewisses beherztes Handeln nötig, auch wenn sich daraus vorübegehend eine schwieriges Klima in der Familie aufbaut. Doch am Ende mußten wir alle für meine erzieherischen Versäumnisse zahlen. Meine Nachgiebigkeit war nicht von Nutzen für die Entwicklung meiner Söhne.

Während des Trainings mit Kindern erkenne ich jetzt die Versäumnisse, die ich in meiner Familie selber zulies. Immer wieder sind Jungs dabei., die keine Grenzen kennen und nach ihnen suchen. Sie tun (unbewußt) alles, damit jemand ihnen die Grenzen zeigt und sie darin bis zur Akzeptanz auch hält. Mit sehr viel aggressiver Energie rütteln sie an den Grenzen, die ich ihnen als Trainer zeigen muß, wenn die Traininsstunde nicht eskalieren soll. Die Gereiztheit nimmt bei allen zu.

Einer dieser grenzenlosen Junge mußte am Montag eine schmerzhafte Lektion erfahren und daraus lernen.

Mit seiner Mappe um sich schlagend mußte er das erste mal von mir lautstark zur Ordnung gerufen werden. Während des Trainings rempelte er bei jeder Gelegenheit andere Kinder an, so dass die Beschwerden über ihn im 5-Minutentakt einliefen. Aus der Ferne war der grenzenlose Junge nicht ansprechbar. Ich mußte also immer alles stehen und liegen lassen, dirket auf ihn zugehen und ihn von der nächsten Rempelei abhalten.

Doch das Trainig muß weiter gehen und meine Augen sind wieder auf die Gruppe gerichtet....und ...was dann geschah, erzähle ich morgen
LaWe

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Verändernde Strömungen

Ein kalter Wind kann alles erfrieren

Ein frostiger Wind alles vereisen

Ein heißer Wind alles verbrennen

Ein stürmischer Wind zerstören

Ein warmer Wind alles beleben

Ein kühler Wind alles erfrischen

Ein frischer Wind kann erneuern

In den Wind geschrieben

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
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Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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