Mittwoch, 5. September 2007

Grenzenlose Kinder leben in Aggression

Für nur 50 Cent oder 1 Euro verkauft unsere Bibliothek Bücher, die eine bestimmte Leihfrequenz nicht überschreiten. Ich nutze diese Gelegenheit und nehme eine Stapel Bücher mit nach Haus, die weniger kosten, als eine Zeitschrift. So füllt sich mein Schrank mit Thrillern und Sachbüchern, die andere nicht lesen wollen.

Über die Marskraft(Mars ist der Gott der Krieger) las ich vor ein paar Tagen in einem dieser Billigbüchern von Rüdiger Dahlke das erste mal. Dahlke betrachtet das Leben fernab jeder unserer so vetrauten verständlichen Logik und doch kann man ihm folgen, als wäre alles nichts neues.

Und die Sache mit der Marskraft war für mich auch nichts neues. Diese Karft bezieht ihre Energie aus der Aggression, eine Eigenschaft, die ja niemand so wirklich als sein Eigen nennen möchte.
"Ich bin ein friedlicher Mensch" hieß es für mich schon immer. Mit Aggression wollte ich auf keinen Fall etwas zu tun haben und alle Konflikte ich möglichst friedlich lösen.

Doch der Mensch lebt nicht allein und ich auch nicht So wurde ich ab und mal durch eine Situation so gereizt, dass ich meine Aggression gern freien Lauf hätte lassen müssen, doch statt sie rauszulassen, zog ich mich lieder aus dem Konfliktfeld zurück "Ich bin ja ein friedfertiger Mensch".

Während des Aikidotrainings wird auch mit (Holz)Waffen trainiert. Sie sind den Schwerter, den Stöcken und den Messern der Samurai nachempfunden. In meiner Trainingsgruppe war auch ein Psychologe. Einfach so, er wollte sich auch in der Kampfkunst üben.

Wir hatten Waffentrainig und ich stand ihm gegenüber und hielt ein Holzschwert für den Angriff in der Hand. Er sah mich an und sagte "Du hast ein Aggressionsproblem" mir einfach auf den Kopf zu.

"Waaaaas, ich? Nein, niemals" antwortete ich entrüstet. "Doch, du hast eins" antwortete er mir unnachgiebig "doch wenn du mich jetzt angreifst, hast du kein Aggressionsproblem mehr". Und noch immer stand ich ihm mit dem Schwert und Herzklopfen gegenüber und konzentrirte mich auf den Angriff, den er kampfkunsttechnisch abwehren wollte. Ich bekam tätsächlich ein Problem, denn ich konnte die Waffe nicht so führen, dass es zu einem richtigen Angriff gekommen wäre. Am liebsten hatte ich das Schwert aus der Hand gelegt und mich von dem "Schlachtfeld" zurück gezogen. "Ich sag ja, du hast ein Aggressionsproblem" provozierte er mich weiter und ich wehrte mich weiter gehen diese unliebsame Feststellung und verzichtete auf die Angriffsenergie, die ich aus meiner Aggression beziehen sollte.

Dann faßte ich mir doch noch ein Herz und schlug beherzt zu, wie es die abgesprochene Angriffstechnik verlangt, und er konnte kampfkunsttechnisch den Hieb von mir abwehren.

"Jetzt hast du kein Aggressionsproblem mehr"

"Oh" ich kam aus dem Staunen nicht raus. Wie kann ich ein Aggressionsproblem haben, wenn ich eine konfliktfreie Lösung anstrebe?

Es dauerte lange, bis ich erkannte, das beherztes Vorgehen eine gewisses Potential an Aggression erfordert. Und noch viel später erkannte ich, das viele Probleme meiner Söhne daraus resultierten. Um ihnen die Grenzen aufzuzeigen, war ein gewisses beherztes Handeln nötig, auch wenn sich daraus vorübegehend eine schwieriges Klima in der Familie aufbaut. Doch am Ende mußten wir alle für meine erzieherischen Versäumnisse zahlen. Meine Nachgiebigkeit war nicht von Nutzen für die Entwicklung meiner Söhne.

Während des Trainings mit Kindern erkenne ich jetzt die Versäumnisse, die ich in meiner Familie selber zulies. Immer wieder sind Jungs dabei., die keine Grenzen kennen und nach ihnen suchen. Sie tun (unbewußt) alles, damit jemand ihnen die Grenzen zeigt und sie darin bis zur Akzeptanz auch hält. Mit sehr viel aggressiver Energie rütteln sie an den Grenzen, die ich ihnen als Trainer zeigen muß, wenn die Traininsstunde nicht eskalieren soll. Die Gereiztheit nimmt bei allen zu.

Einer dieser grenzenlosen Junge mußte am Montag eine schmerzhafte Lektion erfahren und daraus lernen.

Mit seiner Mappe um sich schlagend mußte er das erste mal von mir lautstark zur Ordnung gerufen werden. Während des Trainings rempelte er bei jeder Gelegenheit andere Kinder an, so dass die Beschwerden über ihn im 5-Minutentakt einliefen. Aus der Ferne war der grenzenlose Junge nicht ansprechbar. Ich mußte also immer alles stehen und liegen lassen, dirket auf ihn zugehen und ihn von der nächsten Rempelei abhalten.

Doch das Trainig muß weiter gehen und meine Augen sind wieder auf die Gruppe gerichtet....und ...was dann geschah, erzähle ich morgen
LaWe

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