freier Lodder-Tag
Erst einmal schickte ich meinen Sohn in die Schule. Wie jeden Morgen weckte ich ihn mit Pauken und Trompeten. Alles was unter dieser Lautstärke liegt, wird von seinen Ohren einfach ignoriert - dann erhielt er von mir pflichtgemäßt sein Frühstück. Und noch bevor er zu Schule ging, schwang ich mich vor seinen Augen noch einmal genüßlich in mein noch warmes Bett.
Nach dem Zahnarztbesuch machte ich mit Kaffee und PC mein ausgedehtes Frühstück und plötzlich schaute, überraschend für mich, meine Matraze so sehnsüchtig an, dass ich ihr nicht wiederstehen konnte. "Warum nicht" frage ich mich und schon lag ich wieder in den weit geöffneten Armen meiner warmen Bettfedern.
Im Hintergrund die leise und schnulzige Musik aus meinem neuen alten Röhrenradio. Die Musik war aus der Zeit meiner jugendlichen Verliebtheiten und der Schwärmerei. Jetzt war alles perfekt. Schwelgend lag ich in den warmen Armen meiner Bettfedern und schickte meine Gedanken in die Kammer der längst vergessenen Erinnerungen meiner Herz-und Schmerzgeschichten.
Schon etwas verstaubt, aber noch randvoll war der Raum meiner Erinnerung an die Zeit des schwärmenden Mädchens. Ach, wieviele Jungs hatten es mir doch angetan und ich konnte sie nicht aus dem Auge lassen. Für fast alle, auf die ich mit meinen leuchtenden Augen sah, war ich nicht in Blickhöhe. Sie sahen einfach über mich hinweg. So lies mit der Schwärmerei der Liebeskummer nicht mehr lange auf sich warten.
Ach, war das ein tiefer Schmerz. Er erfaßte jedes Organ, ja sogar jede Zelle des Körpers. Ich wurde fast blind für alles andere und konnte nur noch die SchnulzenMusik ertragen. Damals sprach jedes Wort der sehnsüchtigen Schlager aus meinem tiefsten Herzen und ich wollte nur noch in der Schlagerwelt leben.
Doch dann lief mir ein neuer "Adonis über meinen Weg und vergessen war der Schmerz der unbeantworteten Verliebheit und der Weg in die nächste Schwärmerei begann.....
LaWe

Ja, worauf warte ich ?
Ich mußte zum Amt.
"Ich werde Sie gut verkaufen" mit den freundlichen Worten ging sie zu ihrer Vorgesetzten und für eine Weile polterten die Stimmen hinter der Tür. Mit einem freundlichen Lächeln verlies sie das Zimmer ihrer Vorgesetzten wieder.
Ich sitze hier, verloren in meinen Gedanken der Rückerinnerung und der Leere. Die Gegenwart vermag sich in den Alltag nicht einzufügen und schwebt wie ein Ballon bei jeder Berührung davon.
In der Hölle tanzen freudig schwarze Schatten über einem Feuer und verändern dabei ihre nicht fassbare Gestalt von Minute zu Minute. Die Flammen lodern hoch und strahlen eine Kälte ab, das jedes Herz, das sie in ihrer Gefangenschaft halten, bis zur Starre unterkühlen lässt.
Das Plateau, die Zwischenstufe, eine glatte lichtlose Fläche, der Untergrund gleicht einer undurchsichtigen Verglasung in einer algengrünen Farbe. Im lichtlosen Raum gibt es weder Lichtstrahlen noch Schatten, das macht die Orientierung für alle schwer.
Nach der ersten Bestürzung folgt ein Gefühl einer unendlichen Verlassenheit. Zeitgleich mit dem Eintreffen der Nachricht entzieht sich der vertraute Boden der Geborgenheit unter den Füßen. Ich fühle buchstäblich meinen Fall in die frisch ausgehobene Grube des Grabes, die für den Freund bestimmt ist.
Die Gegend, in der wir unsaufhalten, ist kahl und doch unübersichtlich. Nichts vom dem, was ich sehe, weist Menschenhände hin. Auch sehe ich nicht die Hand der Natur. Alles ist untypisch und unbekannt. Alles macht einen schaurigen Eindruck auf mich. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Ich kann mich nicht zurechtfinden und fühle michwie in einem Fahrstuhl. Der Zeiger auf dem Geschwindigkeitsmesser stiegt auf 200 und doch, der der Fahrstuhl und die Zeit scheinen still zu stehen. Im Überholtempo habe ich das Gefühl, ich bewege mich auf der Stelle.
Beide Tätigkeiten liegen sehr eng beieinander, denn in beiden Fällen habe ich es mit heranwachsenden Sprößlingen zu tun. Während ich für das Wachstum der Zimmerpflanze die Sprößlinge mit Wasser begieße, muß ich meinen Ableger, den Sprößling, mit Weisheiten berieseln, die ihn ins Leben führen.
So springt das Pendel der Gesprächsführung zwischen uns hin und her, mein Sprößling, wie auch ich, jeder von uns hat nur einen Gedanken im Kopf: "Wie kann ich meine Interssen bei dem anderen so perfet platzieren, dass sie auch von den anderen gehört werden und hängen bleiben?"