Montag, 24. Oktober 2011

Buschmensch

In meinem früheren Leben muss ich ein Buschmensch gewesen sein, denn immer wenn ich solche Rhythmen höre, wippt mein Körper automatisch mit.

Und wenn ich solche Musik höre, bin ich außer Stande, das Radio aus zumachen. Ich MUSS es hören.

LaWe

Samstag, 22. Oktober 2011

wofür schlägt mein Herz ?

Heut hab ich es mal mit dem Nacktyoga versucht. Der Sonnengruß steht schon seid Tagen auf meinem Programm, sozusagen als Workout für den Start in den Tag. Und es fühlte sich besser an, als ich dacht. Keine störenden Klamotten mehr und nur die eigene Haut, die man in den unterschiedlichen Haltungen berührt. Ein wohliges Gefühl sogar, sich selber während der Yogahaltungen nah zu sein.

Nacktyoga wird ja praktiziert, um das Herz zu öffnen und das kann in der Tat ein Weg sein, sein eigenes Herz wieder zu spüren. Nicht nur, dass es schlägt und wie es schlägt, sondern auch für wen oder was es schlägt. Und darin verlor ich mich in der Vergangenheit mehr als einmal.

Um das nötige Geld ins Hau zu bringen, machte ich Jobs, die mir innerlich gegen den Strich gingen. Um diesen Widerstand zu überwinden, redete ich mir ein, dass mein Herz voll und ganz für das Geld aufgeht, was ich dann mit nach Hause brächte. Das war wirklich ein Kraftakt, diesen inneren Widerstand gegen den Job mit einer Programmüberschreibung meine wahre Natur zu täuschen. Dafür wendete ich schon allein mehr als 50 % meiner Energie auf. Der Rest meiner Energie reichte nicht, den Job zu meiner Zufriedenheit auszuführen. Was der Arbeitgeber darüber dachte, konnte ich nur erahnen.

Ich musste mit den Jahren feststellen, dass mein Herz nicht für´s Geld schlägt und ich auch schon in der Vergangenheit eine “sichere Bank” ausschlug, wenn der Job mit etwas abverlangt, was gegen meine Natur ist. Ich bin eben sozial veranlagt und dafür schlägt mein Herz.

Mal sehen, welchen Gedankengänge das Nacktyoga in mir noch frei setzt. Eine Betrachtung, wie ich sie eben beschrieben habe, hatte ich zwar schon in meinem Hinterkopf, aber noch nie sortiert niedergeschrieben.

LaWe

 

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Überfall

Ohne emotionale Erregung schossen mir gestern einfach so die Tränen in die Auge. Ich war allein und mit dem Haushalt beschäftigt. Da können alle Gedanken sich ausbreiten und manchmal halte ich mich bei dem einen oder anderen etwas länger auf. Ein Gedanke davon war das Geburtsgasdatum – sechzehnter Oktober – meiner Schwester. “Heute hätte Schwesterherz Geburtstag gehabt”, ging es mir an dem Tag durch den Kopf. Dieser Gedanke kam mir mehrmals am Tag in den Kopf. “Heute hätte Schwesterherz Geburtstag gehabt”

Ich weiß nicht, viele Jahre zuvor ich mitte Oktober meine Koffer packte, um wieder in meine alte Heimat, der Insel Rügen, zu fahren. Dort bin ich aufgewachsen und der Rest meiner Familie verbrachte ihr ganzes Leben dort, wie auch meine ältere Schwester. Am 16. Oktober hatte sie Geburtstag und das war immer ein Anlass für mich , wieder mal die alte Heimat aufzusuchen. Ich erinnere mich an schöne Geburtstagsfeiern in ihrem Haus. Ihr Geburtstagstisch  war mit Liebe gebackenem Kuchen und ihren Sammeltassen eingedeckt. Die Geburtstagsrunde war groß – Verwandte, Kinder und Enkelkinder, Bekannte und Freunde. Rundherum ein Tag zum Wohlfühlen. Bei meiner Schwester fühlte ich mich immer geborgen, auch wenn ihr Mann mitunter knurrig war und nur mit einen angemessenen Alkoholpegel im Blut ausgelassen sein konnte.

Das warmherzige Wesen meiner Schwester war ein Schutzschild für ihre ganze Familie.

Doch dann kam der Donnerschlag, in ihr Leben, in das Leben ihrer Familie, in unsere Leben. Die Diagnose Plasmozytom sagte mir erst mal gar nichts. Nach dem nächtliche Telefonat mit meiner jüngeren Schwester  - sie ist Krankenschwester – blieb kein Zweifel offen, eine tödliche Krankheit hat meine Schwester heimgesucht. Gemeinsam kämpften wir 3 Jahre mit aller Kraft um ihr Leben.

Das erste mal in meinem Leben musste ich hilflos mit ansehen, wie grausam das Leben sein kann. Getragen von der Hoffnung auf Heilung hielt ich jeden Tag mit meine Schwester durch, doch im Hinterkopf sah ich keine Gnade für meine Schwester. Die Krankheit schlug mit all ihrer Grausamkeit zu. Ich fühlte mich wie in einer Starre, die mir dem letzten Halt gab, um nicht vor den Augen meiner Schwester in Tränen auszubrechen. Während ich meinen inneren Aufschrei mit aller Kraft unterdrückte, lächelte mich aus ihren geschundenen Körper immer noch ihre Warmherzigkeit an. Damals hatte sie kaum noch die Kraft, sich allein in Bett zu legen. Ich legte sie wie ein Kind zu Bett. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, brach ich ihn Tränen aus.

All die erschütternden Erlebnisse während ihre Krankheit stapelten sich als grausiges Szenario in meinen Kopf, er drohte zu zerplatzen. Unter diesem Druck träumte ich vom Zerfall des Körpers einer Frau.

War das eine Vorahnung?

Es war eine Vorahnung, über die ich mit niemanden sprechend konnte, nicht mal mit mir selbst. Ich wollte das herannahende Unheil nicht akzeptieren, doch mein Traum sagte mir etwas anderes. Kurze Zeit später traf meiner Schwester der Schlag und sie nahm “Dank” dieses Ereignisses ihr wahres Dasein nicht mehr als Gefahr wahr. 4 Wochen später bekam sie während der Dialyse einen Krampfanfall und konnte nicht mehr an die Dialyse angeschlossen werden. Ihr Körper hatte entschieden und weigerte sich gegen jede weiter Behandlung. Er wollte nicht mehr und sie konnte Kraft ihres Geistes auch nicht mehr. Die letzten Tage waren gezählt.

Es ist schon komisch, während wir – ihre Angehörigen – verzweifelt um sie kämpften, nach diesem Ereignis entstand eine Ruhe, die schon unheimlich war. Alle wie wir waren, wir haben uns dem Schicksal gefügt. Es gab nichts mehr, was wir hätten tun können – eine unheimliche Ruhe nach einem starken Sturm.

Nach ihrem Tod schlugen alle die grausigen Eindrücke, die ich während ihrer Pflege hatten mit aller Macht zu. Egal wo ich war, in Räumen, auf der Straße oder im Bett – als Zufluchtsstätte – all die verdrängten Bilder liefen vor meinem inneren Auge wie ein böser Film ab. Ich war gezwungen, die über Jahre verdrängten Bilder unverblümt ansehen und kaum noch in der Lage, Menschen von außen wahrzunehmen. Ich ging an ihnen vorbei, als wäre niemand da.

Gestern überfiel mich die Trauer um meine Schwester noch einmal mit aller Macht. Nach 5 Jahren – so glaubte ich – hätte ich die Trauerarbeit abgeschlossen. Doch dem war nicht so. Noch einmal schlagen alles grausigen Ereignisse während ihren Krankheitsverlauf zu und die Verzweiflung von damals treibt mir Tränen in die Augen, die wie ein kleiner Wasserfall an den Wangen abfließen.

Mit ihrem Tod hat sich im Leben ihrer Familie sehr viel geändert.

Ihr Mann ertrug das allein sein und den Druck seiner und der Trauer seiner Kinder nicht und nahm sich nach einen guten Jahr eine Neue, die an die Stelle seiner verstorbenen Frau treten sollte. Die jedoch wollte den neuen Mann mit Eigenheim für sich allein haben und auch nicht mit den 2 Kindern teilen. So nahm er als erste Amtshandlung seinen Kindern den Schlüssel zum Elternhaus weg, versperrte seinem Sohn und seiner Familie, der im Kellergeschoss sich eine Wohnung ausbaute, mit einer Kette den sonst offenen Durchgang zwischen Erd- und Kellergeschoss. Der Sohn baute sich aus Verzweiflung ein eigenes Haus. Eine für ihn Fremde zerlegte die Erinnerung an seine Mutter zu Kleinholz. Ja…er fand sogar seine Kinderbilder in der Mülltonne.

Mit dem Tod ihrer Mutter verloren die Kinder auch ihren Vater, denn er konnte den Spagat zwischen neuer Frau und seiner alten Familie nicht bewältigen.

Meine begrüßende Hand lehnte mein Schwager bei unserer letzten Begegnung ab. Ich stand mit offener Hand vor ihn und er zog seine nicht aus der Tasche. Da ich ihn schon aus der Schulzeit kenne, sah ich den hilflosen Jungen vor mir, der bei jeder Erschütterung im Leben einen Zug aus der Flasche nahm. Sein schlechtes Gewissen mir gegen über – der Schwester seiner Frau -  hat auch ihn erstarren lassen.

LaWe

Samstag, 15. Oktober 2011

ausgeraubt

Wie ein Schlüssel die Verriegelung einer Tür zum Öffnen bringt, kann ein Schlüsselsatz eine Tür zu neuen Wegen öffnen.

Nachdem der Staat seid der Finanzkrise vergeblich versucht, die Macht der Banken einzudämmen, übernehmen jetzt diese Aufgabe die Bürger. Heut wird nach amerikanischen Vorbild auch in vielen Städten Deutschlands gegen die Macht den Finanzmarktes demonstriert.

“In Frankfurt am Main erwartet die Polizei rund 1000 Demonstranten vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB). In Berlin wollen Protestierende zum Kanzleramt ziehen. Größere Demonstrationen werden auch in Köln, München, Hamburg, Hannover, Leipzig und Stuttgart erwartet.” Zitat “Zeit online

In den Nachrichten wurde heut auch Schwerin genannt. Auch der Norden ist dabei. Wie schön.

Aber nun zu dem Schlüsselsatz einer Teilnehmerin, die zu den ersten Demonstranten in Amerika gehörte und vor der Wall Street ihren Protest kund tat “Wir fühlen uns ausgeraubt”

Ich denke, damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ausgeraubt – aber wie kann das gehen, wenn die Bank nicht unmittelbar ihre Hand in unsere Taschen stecken kann?

Obwohl mein Verständnis im Finanzwesen über meine Haushaltskasse nicht hinaus geht ist auch für mich unschwer zu erkennen, dass die Banken die Gewinne einstecken aber die Verluste muss der Steuerzahler ausgleichen. Ohne Banken funktioniert der Kapitalismus nichts, als muss der Staat den Banken unter die Arme greifen und Geld locker machen, was der kleine Mann täglich erwirtschaften muss, wenn er denn Arbeit hat. Zeitgleich werden die Sozialmaßnahmen gekürzt und ganz gestrichen. Da nenne ich Raubbau, wie er im Buche steht.

Ich hoffe, dass die Signale, die aus New York kommen, sich weltweit durchsetzen. Es ist an der Zeit, dass das Geld in der Welt gerecht aufgeteilt wird.

Die Natur hat genug, um uns alle zu
ernähren, aber nicht genug, um die Gier
weniger zu stillen.“
Mahatma Gandhi

LaWe

Freitag, 7. Oktober 2011

keinen Appetit mehr

“Was süßes braucht der Mensch”…das beruhigt und bringt gute Laune und der Schokolade sagt man nach, dass sie sogar glücklich macht. Ein paar Glückshormone im grauen Alltag, wer möchte das nicht und wenn diese dann aus der Schokolade kommen, kann man sie sich sogar für wenig Geld aus dem Supermarkt holen.

Doch nach dem Dokumentation von Arte “Schmutzige Schokolade” ist für mich auf unbestimmte Zeit der Appetit auf Schokolade vergangen und selbst das schlägt mir bitter auf den Magen. Denn wenn ich mich als Verbraucher verweigere, kann das Folgen haben, im positiven wie im negativen Sinne. Wäre es im positiven Sinne, dann könnte das Leid vielleicht ein Ende haben. Darauf hofft jedenfalls der Journalist, der sein Leben auf´s Spiel gesetzt hat, um uns dieses Leid vor Augen zu führen.

Meine Nerven waren während der Dokumentation zeitweise viel zu schwach, um mir die ganze Wahrheit mit den offenen Augen anzuschauen. Zeitweise musste ich mein Mitgefühl aus meine Seele koppeln, das mich das gesehene ertragen kann. Ich war nicht nur erschüttert – nein ich war geschockt.

Damit die Kakao-Plantagen möglichst preiswert bewirtschaftet werden können, müssen Kinder die körperlich schwere Arbeit machen. Sklavenhändler durchreisen das Land in und um der Elfenbeinküste, locken oder fangen Kinder aus den abgelegenen Orten ab 8 Jahre und verschleppen sie mehr als 1000 Km an die Elfenbeinküste. Wie Sklaven werden sie weiter gehalten. Ernährt werden sie nur notdürftig, sie erhalten keinen Lohn und werden mit Schlagen zu bis zu 12 Stunden Arbeit am Tag gezwungen. Für 230 € sind die Sklavenhändler bereit, Kinder für diese schwere Arbeit  zu beschaffen. Das ist die einzige Investition, die ein Plantagen-Bauer einsetzen muss – naja….und dann das Kind soweit am Leben zu erhalten, dass es 10 Stunden am Tag wie ein Tier arbeiten kann.

Flüchten die Kleinen, werden sie mit einem großen Aufgebot gejagt und wieder eingefangen. So was wie Menschenrechte gibt es für sie nicht.

Im Ministerim des Landes kennt man das Problem, doch “sie können damit umgehen” – so sinngemäß der Minister. Der Vertreib an der Elfenbeinküste behauptet, das wären nur Einzelfälle und die Schokoladenindustrie in Europa und Deutschland will davon schon gar nichts wissen. Das Bildmaterial der Journalisten – er hatte sein Leben bei seinen Recherchen auf´s Spiel gesetzt – wollten sie sich schon gar nicht ansehen und Stellung dazu nehmen auch nicht und das, obwohl alle maßgeblichen Schokoladenfabrikanten international gemeinsam ein Abkommen unterschrieben, aus dem hervor ging, dass von den Plantagen, in der Kinderarbeit maßgeblich an Anbau und Ernte beteiligt sind, keine Ware mehr abnehmen.

Und dies wollte ein Journalist überprüfen und fand sich auf Plantagen wieder, auf denen Kinder mit einer riesen Machete Kakaofrucht von den Bäumen schlugen und anschließend schwere Lasten transportieren mussten.

Bei dem Anblick zerreißt es einem das Herz und die Schokolade schmeckt mir schon gar nicht mehr. Die Schokolade ist nicht nur bitter, sie ist schmutzig, wie der Titel der Dokumentation schon sagt.

LaWe

Mittwoch, 28. September 2011

Wieder daheim

6 Tage Palma de Mallorca

am Strand vom Mittelmeer mit viel Sonne und Partynächten bis in die Puppen mit viel Spaß

Heut aber nur eine Abendstimmung – eingefangen vor 2 Tagen am Strand von Palma de Mallorca.

Das war ein Urlaub, in dem ich – aus Zeitgründen – wenig vom spanischen Land sah, um so mehr sah ich die Menschen und lernte sie auf den unterschiedlichsten Weise kenne. Eine Bereicherung auf jeden Fall – für mich. Aber darüber später mehr.

LaWe

Dienstag, 20. September 2011

Entspannung

Mantra – heilender Klang

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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