wofür schlägt mein Herz ?

Heut hab ich es mal mit dem Nacktyoga versucht. Der Sonnengruß steht schon seid Tagen auf meinem Programm, sozusagen als Workout für den Start in den Tag. Und es fühlte sich besser an, als ich dacht. Keine störenden Klamotten mehr und nur die eigene Haut, die man in den unterschiedlichen Haltungen berührt. Ein wohliges Gefühl sogar, sich selber während der Yogahaltungen nah zu sein.

Nacktyoga wird ja praktiziert, um das Herz zu öffnen und das kann in der Tat ein Weg sein, sein eigenes Herz wieder zu spüren. Nicht nur, dass es schlägt und wie es schlägt, sondern auch für wen oder was es schlägt. Und darin verlor ich mich in der Vergangenheit mehr als einmal.

Um das nötige Geld ins Hau zu bringen, machte ich Jobs, die mir innerlich gegen den Strich gingen. Um diesen Widerstand zu überwinden, redete ich mir ein, dass mein Herz voll und ganz für das Geld aufgeht, was ich dann mit nach Hause brächte. Das war wirklich ein Kraftakt, diesen inneren Widerstand gegen den Job mit einer Programmüberschreibung meine wahre Natur zu täuschen. Dafür wendete ich schon allein mehr als 50 % meiner Energie auf. Der Rest meiner Energie reichte nicht, den Job zu meiner Zufriedenheit auszuführen. Was der Arbeitgeber darüber dachte, konnte ich nur erahnen.

Ich musste mit den Jahren feststellen, dass mein Herz nicht für´s Geld schlägt und ich auch schon in der Vergangenheit eine “sichere Bank” ausschlug, wenn der Job mit etwas abverlangt, was gegen meine Natur ist. Ich bin eben sozial veranlagt und dafür schlägt mein Herz.

Mal sehen, welchen Gedankengänge das Nacktyoga in mir noch frei setzt. Eine Betrachtung, wie ich sie eben beschrieben habe, hatte ich zwar schon in meinem Hinterkopf, aber noch nie sortiert niedergeschrieben.

LaWe

 

bonanzaMARGOT - 22. Okt, 12:48

aber: es gilt weiterhin: ohne moos, nix los.

viel spaß noch beim nackt-yoga!

Lange-Weile - 23. Okt, 22:01

kein Weg

hallo Bo.,

stimmt - da gibt es keinen Weg drum rum. Auch wenn ich es gern möchte, von Luft und Liebe kann ich auch nicht leben ;-).

Aber ich bin froh, dass ich den Jobs, die mir Skrupel bereiteten, doch noch entkommen konnte, obwohl der Job als Immobilienmakler auch Spaß machte. Menschen dabei zu unterstützen, sich ihren Traum von Haus zu erfüllen, das hat schon was langlebiges. Aber für den Kampf um die Kunden werden harte Bandagen angelegt, in der Ehrlichkeit ein Geschäft sogar verhindern kann.
Zu gern glaubten die Kunden und das auch heut noch, dass man für´s halbe Geld auch ein gutes Haus bauen kann. Naja....und damit fing das Trauerspiel für einige an.

Ich wünsche dir noch eine schöne Woche mit viel Herbstsonne, wie sie heut vom Himmel auf unsere Köpfe schien.

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 24. Okt, 09:50

und bei deinem jetzigen geldverdienst hast du so gar keine skrupel? (entschuldige die frage. wir redeten, glaube ich, schon mal drüber.)

gestern war hier auch wunderbar sonnenschein, so dass ich mit dem fahrrad einen kleinen ausflug machte und sogar im biergarten sitzen konnte.
meine letzte urlaubswoche bricht an ...
dann muss auch ich wieder ran an die buletten.
Lange-Weile - 25. Okt, 00:36

gute Frage

Hallo Bo.,

das ist eine gute Frage. Ich kann die Antwort nur im Vergleich zur vorherigen Arbeit beantworten. 10 Jahre in der Immobilienbranche haben mir einen Einblick gegeben und das, obwohl das Unternehmen seriös arbeitete. Vielleicht stand er deshalb fast immer am Abgrund.
Und trotzdem war es für mich schwierig zu ertragen, wenn Menschen ein Haus schmackthaft gemacht wurde obwohl man wusste, dass sie es sich nicht leisten konnten. Aber es gab auch andere Probleme und der Umgang damit hat mir viele schlaflose Nächte bereitet.

Heut muss ich niemand mehr hinterher laufen und klammern, um ein Geschäft zu machen. Das war schon ein enormer Druck, den man nur standhalten kann, wenn man sich entsprechend auf das Geld ausrichtet.

Der Sonntag war in Rostock auch noch mal schön. War am Stadthafen spazieren, da wärmte die Sonne sogar noch ;-)

LG LaWe
creature - 24. Okt, 22:32

woran hängt das herz?
gute frage, es ist ja nicht das herz aus fleisch, ein anderes ist gemeint.
es ist gut geld zu haben, ich mag mein auto, es bringt mich schnell wohin, ich mag den fernseher, sogar 3d filme kann ich mir ansehen, ich steh auf diese optik. ich mag meine computer, meine bücher, den neuen kindle, sehr praktisch da ich viel auf reisen bin.
die natur, musik, den wind, so vieles wenn ich nachdenk.
aber hängen tu ich an nichts, das darf ich sagen, weil all das werde ich zurücklassen müssen, irgendwann.
den sonnengruß kenn ich noch, hab ich auch immer nackt praktiziert früher mal, jetzt fehlt mir die zeit für yoga.

Lange-Weile - 25. Okt, 01:02

Zufriedenheit

Hallo Creature,

alles was ums umgibt, ist in der Tat nur geliehen und nichts davon können wir auf dem letzten Weg mitnehmen. Alles materielle ist dann wertlos, was am Ende zählt, ist das gelebt Leben. Ob es sich erfüllt hat oder ob noch was offen ist.
In den letzten Jahren habe ich daran gearbeitet und all das getan, was in mir steckte. Erst damit fand ich meine Zufriedenheit, wie ich sie heute habe. Die materiellen Dinge konnten mir das nicht geben. Und die Zufriedenheit lässt sich auch mit auf den letzten Weg nehmen.

LG LaWe
Zitronenfalterin (Gast) - 27. Okt, 10:05

Was macht man nicht alles um finanziell über die Runden zu kommen, das stimmt schon. Aber wir hier sind ja eigentlich noch gut dran. Wenn ich da an die Afrikanerinnen denke die hierher verschleppt werden zur Prostitution oder Hardcore-Porno. Hab ich neulich ein Buch drüber gelesen. Schlimm was es da alles gibt.

Liebe Grüße!

Lange-Weile - 27. Okt, 11:25

die fetten Jahre sind vorbei

Hallo Zitronenfalterin,

auf jeden Fall klagen wir manchmal auf hohem Niveau, wenn man unseren Wohlstand mit der Armut in anderen Ländern vergleicht, obwohl der Wohlstand bei uns auch Dank Finanzkrise schon schrumpft. Das Dumme daran ist, dass in diesen Zeit die Reichen sich noch mehr bereichern können. Ich hoffe, das die Politik diesen unermesslichen Zuwachs frü die Reichen auf Kosten der Armen mal kappen können. Das gilt auch für die armen Länder, deren Armut für unsere Augen unerträglich ist.

Aber wir leben in einer Konsumgesellschaft und müssen, um das System zu erhalten, konsumieren und unterstützen damit weiter den Raubbau an der Welt - Menschen, Umwelt und Klima - das kann so auch nicht weiter gehen.

Ich war vor 4 Wochen in Mallorca auf der Party-Meile. Nachts, als die Diskotheken geschlossen wurden, kamen wie Ratten aus dem Dunklen schwarze Frauen aller Altersgruppen, die jeden Mann, der sich nicht mehr allein auf den Beinen halten konnte, um die Männer zum Sex zu zwingen, oder auch ohne abzukassieren.
Ich will nicht wissen, welche Mafia dahinter steckt und ich frage mich, warum der Staat dies duldet und dem nicht Einhalt gebietet.

Kaum zu ertragen, der Gedanke die die menschliche Gier so skrupellos ist.

LG LaWe
bonanzaMARGOT - 27. Okt, 12:51

man müßte robin hood neu erfinden!
Zitronenfalterin (Gast) - 27. Okt, 20:26

Soviele Robin Hoods kann es gar nicht geben wie es Probleme auf der Welt gibt.
Da ist ja Prostitution nur eins davon und die Facetten davon sind vielfältig ... Tel-Sex, Online-Webcame-Hure usw. usf. muss ich gar nicht alles aufzählen, wisst ihr ja selbst..
Ich denke es liegt an jeder Frau selbst wie weit man da geht, wie weit man sich selbst verleugnet. Es nicht nur das Problem von weltweit operierenden Mafiosi. Es liegt an einem selbst.

Liebe Grüße!

Ein sehr schöner Blog hier übrigens. Ich kann mich (noch nicht) aufraffen auch wieder einen eigenen Blog zu machen. Meine zwei Kinder und Mann-Bestes halten mich auf Trab, auserdem jobbe ich auch noch halbtags. Schlaucht zuweilen.

bonanzaMARGOT - 28. Okt, 10:21

was das bloggen angeht, ist`s eben auch die frage, wieviel zeit man investieren will. na ja, und was es einem überhaupt gibt.

jedenfalls ist heute die robin hood geschichte wieder aktueller denn je.
die welt wird sich - wenn überhaupt - nur langsam bessern. und du hast recht, es liegt zu einem guten teil an jedem von uns, auf was wir uns z.b. beruflich einlassen, wie weit wir gehen, um geld zu verdienen.
gegen die prostitution habe ich an sich nichts, wenn sie nicht im kriminellen umfeld von zuhälterei und menschenhandel stattfindet. es gibt da bereits modelle, wo die frauen autark ihrem geschäft mit dem sex nachgehen können.

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