Betrachtung

Dienstag, 16. Februar 2010

lauter Mäuse

Schreibtisch

Für einen Schnappschuss breit und bereit lagen heut die Papiere auf dem Schreibtisch, die heut abzuarbeiten waren. Ein Antrag hier hin, eine Zusammenstellung da hin und immer geht es um Geld und wieder um Geld. Papiere dieser Art immer brennend heiß.

Sohnemann muss ich an diese lebenswichtige Büroarbeit zur Verwaltung eines kleinen privaten Haushaltes ranführen, sonst schlagen ihm die Behörden die Ordner auf den Kopf, wie schon so oft in der Vergangenheit.

Das restliche Stillleben auf meinen Schreibtisch schreibt Geschichte

Da steht die kleine Lampe auf dem Videoplayer. Beides sind Nachlass aus meinem Elternhaus. Sie erinnern  mich an alte Zeiten. Der kleine Zettelhalter rechts mit der Aufschrift “A B C” hat auch schon 15 Jahre auf dem Buckel und gehört Sohnemann, der schon seine 2te Null an Lebensjahren erreicht hat.

Naja..und der linke grüne Hefter mit der Aufschrift “Micky Mäuse” ist auf einem Anfangsdatum von 21.03.96 datiert. Die Schriftzüge sind von Kinderhand gezeichnet. Die kann nur von Sohnemann sein. Also hat der Hefter auch schon seine 14 Jahre auf dem Buckel.

Aber wie soll es anderes sein, denn Frau schmeißt ja nix weg, sondern ändert nur die Nutzung, denn Sohnemann kümmert sich heut mit seinen 20 Lenzen um andere Micky Mäuse. Das sind sind jetzt keine Bildchen mehr, das sind die Lebenden, mit vorne Kurven und hinten Kurven und schwer zu fangen.

Ein neuer Titel - eine dünn gezeichnete Überschrift – ziert den grünen Hefter mit  “Bezahlte Rechnungen”. Der Titel scheint fast ängstlich geschrieben zu sein, denn ich bin ja  seit je her eine arme Kirchenmaus. So dreht sich auch der neue Inhalt des Hefters um Mäuse. Doch diese Mäuse haben schnellere Beine als die echten kleinen süßen Mäuse in den alten Heuschobern. Kaum sind ein paar Mäuse auf mein Konto eingetrudelt, dann liegen schon die ersten hungrigen Löwen auf der Lauer und erwarteten ihre Miete oder Kassenbeiträge usw. Wie im Kampf von David gegen Goliath stellt sich der Kampf einer armen Kirchenmaus gegen die Löwen dar und mit dem Mut der Verzweiflung hab bisher jeden Löwen sein Futter gegeben.

Vielleicht sieht deshalb der linke Deckelrand so ausgefranst aus. Vielleicht waren es meine verkrampften Finger, die sich weigerten, das Gummiband vom Hefter zu lösen und das schwer verdiente Geld gleich wieder auf andere Konten zu überweisen und als bezahlte Rechnung abzuleben.

Das wäre eine mögliche  Erklärung dafür.

Tja..und die linke obere dunkle Ecke auf meinem Schreibtisch ist ein Bildschirm, aber nicht vom PC – nein. Denn der unter dem Schreibtisch hat ausgedient und wartet auf sein endgültiges  Ende.

Auf meinen riesen großen Schreibtisch hat sogar mein Fernseher noch Platz und wenn ich meine Schreibtisch -Arbeit erledigt habe, dann lege ich meine Beine hoch und schauen, was die anderen Micky Mäuse zu sagen haben.

Schreintisch

LaWe

Freitag, 12. Februar 2010

Mitten im Leben ?

Mit seinen 64 Jahren ist er fast schon ein Urgestein der deutschen Schlagerszene. Er tingelt am Ballermann und heizt den Urlaubern mit seinen Stimmungsliedern kräftig ein. So ganz ernst nehmen konnte ich ihn nicht. Ein Schlagerfutzie eben, der seine Kohle mit Stimmungslieder in seinen alten Tage verdient.

Von wen die Rede ist?

Von Jürgen Drews, der sich mit seinem Bett im Kornfeld  sich bis zum König von Mallorca hoch gesungen hat.

Vor kurzem sah ich ihn im Frühstücksfernsehen von ZDF. Ich blieb im Programm hängen, weil er so gemütlich mit der Moderatorin plauderte. Sie sprachen über Gott und die Welt und das Wetter, das jetzt mit seiner Kälte den Obdachlosen besonders zusetzt. Da kam die Überraschung für mich. Jürgen Drews erzählte von seiner Erfahrung und seinen Erlebnissen als Obdachloser. Für´s RTL-Magazin “Expolosiv” als Penner verkleidet zog er durch Hamburg. Dort schlagen die Obdachlosen in den Geschäftsnischen der bekannten  Mönkebeck Str. ihr Nachtlager auf. Hier in Rostock sieht man sie nicht. Sie verstecken sich, weil sie sich noch schämen. Jürgen Drews hat erfahren, wie die Obdachlosen angesehen und behandelt werden. Diese Erfahrung hat ihn demütig für seinen Erfolg als Sänger werden lassen. Mit seinem Ausflug in die obdachlosen Welt hat er Respekt vor den ärmsten Menschen unserer Gesellschaft gewonnen.

Solch eine Ausflug würde ich Herrn Westerwelle unbedingt an Herz legen.

Er sollte sich einreihen in die Reihe der Langzeitarbeitslosen und sich wie sie auf Arbeitssuche machen und dann wollen wir mal schauen, ob er nach der 200sten Bewerbung immer noch nicht mürbe geworden ist. Und wir wollen mal schauen, ob der den Glauben an sich und eine gerechte Welt noch fest im Griff hat. Oder vielleicht sollte er als Hochqualifizierter 8 Stunden am Tag mit einen Stock durch die Wohngebiete laufen um die Papierschnipsel aufzuspießen.

Auch diesen Mann konnte ich in der Vergangenheit nicht wirklich ernst nehmen und nach mehr als 100 Tage im Amt als Außenminister scheint er seinem Höhenflug nicht mehr unter Kontrolle zuhaben und er lässt seine Katze mit Hochgeschwindigkeit aus dem Sack springen.

Vollbildaufzeichnung 12.02.2010 190808

Aber im Gegensatz zu Jürgen Drews hat er sich meinen Respekt – den ich mir mühevoll erarbeitete, weil ich ihm eine ehrliche Chance als Politiker geben wollte – auf Ewig verspielt. Wer mit Begriffen wie “Deppen” als Politiker in seinen Formulierungen operiert, der findet bestimmt kein wirklich brauchbares Saatkorn in seinem Hirn.

Er scheint mir eher mit seinem Außenministerposten überfordert zu sein und nun ist die Luft nach 100 Tagen schon entwichen und diese Luft stinkt obendrein. Er will an falscher Stelle Härte zeigen und wie immer trifft es die armen der Ärmsten des Landes – die Hartz IV-Empfänger.

Zum Glück findet er keinen Anklang und steht allein auf weiter Flur.
LaWe

Dienstag, 9. Februar 2010

emotionale Saftpressen

Eigentlich wollte ich mir gestern abend Mundstuhl ansehen. Die beiden Hessen babbeln und babbeln und babbeln und immer gib´s was zu lachen.

Mundstuhl

So dumm, wie die beiden die Menschen darstellen, können sie doch nicht sein. Alles nur von Commedys auf die ulkigen Nudeln gespannt.

Aber weit gefehlt.

“Mundstuhl” verzögerte sich gestern bei RTL 2, denn eine andere Sendung kam noch nicht zum Abschluss. Der letzte Part der Sendung war der Rauswurf eines Bewohners, naja…sicher weiß jeder, in welche Sendung ich als Vorprogramm für Mundstuhl ich reinplatze.

Da lagen sich Menschen angespannt und mit Tränen überströmten Gesichtern in den Armen. Zwei von Ihnen standen auf der Abschussliste und diese Kandidaten hielten die beiden sich an den Händen fest.

Eine dunkel-düstere Stimme,  mit Hall untersetzt, aus der Schattenwelt dröhnte wiederholt den Verängstigen ins Gehirn: “Einer von euch muss heut das Haus verlassen” “Einer von euch muss heut gehen”.

Nach jeder Wiederholungsschleife der Stimme aus dem Hinterhalt mit Hall in der dunklen Stimme zuckten die verängstigen Teilnehmer zusammen. Die Kamera hielt auf die verweinten verängstigen Gesichter voll drauf. Man wollte sich sicher sein, dass dem Publikum keine Träne vorenthalten wird.

Die Schattenstimme hallte weiter: “Einer von euch wird gehen” Die Bewohner des Hauses rückten wie eine Herde Vieh zusammen, die von außen zusammengetrieben wird und das nach ihren geilen Erlebnissen, bei denen sie sich Tage zu vor aller Welt posierten.

Vollbildaufzeichnung 09.02.2010 165100 Vollbildaufzeichnung 09.02.2010 165107

Auf den Bildern hier stecken sie noch in prallen Leben, rammeln hier und tatschen da. Klatschen hier und tratschen da. Aber die Schattenstimme schüchterne sogar die stärksten Männer ein. 

Nach Minuten von bumm bumm und Schattenstimme kam der erlösende Moment. Wahrscheinlich konnte die Regie keine Tränen mehr aus den Bewohnern des Haus raus pressen

Du mußt gehen”

Die Erlösung löste eine neue Tränenwelle von Weiblein und Männleinaus aus. Wieder fielen sie sich um den Hals, bis auf ein paar Außenseiter. Diese gingen auf Distanz gingen und ließen sich ins Tränenmeer Tränenmeer ziehen.

Jetzt reagiere ich mal mit einen Satz von Helga Hahnemann

 

“Mensch, wo sind wir bloß hinjeraten?”

LaWe

Sonntag, 17. Januar 2010

der kleine Mann ….

ist immer dran “ so ein altes Sprichwort. Und das trifft für die Hartz IV Empfänger auf jeden Fall zu. Nachdem er vor Bezug von Hartz IV abzüglich Schonvermögens, d.h. seine Ersparnisse für schlechte Zeiten, seine Rücklagen – darin eingeschlossen Lebensversicherungen -  verleben muss, ist er nicht nur arm, sondern auch arm dran. Wer über 50 Jahre ist, hat wenig Aussicht auf einen neuen Arbeitsplatz und daher auch kaum eine Möglichkeit, sich ein kleines Vermögen für die Altersvorsorge aufzubauen.

Doch für so manchen Bürger ist er ein Schmarotzer oder auch ein Faulenzer. Bei der Wertung des Hartz IV Empfänger wird einfach vergessen, warum er ein Hatz IV Empfänger geworden ist.

  • er hat sich nicht selbst entlassen
  • er hat nicht wegen  Faul Krankheit seinen Job gekündigt
  • er drückt sich nicht vor der Arbeit

Wer hat denn das riesen Arbeitslosenheer produziert?

Etwa der kleine Mann – weil ein keinen Bock auf Arbeit hat?

Wenn es nach den Gedankengängen von einem Politiker geht, komme ich zu keinem anderen Schluss – mit Hartz IV macht der Arbeitslose ein bequemes Leben und so zeigt er nach Darstellung der Medien mit dem Finger auf den Langzeitarbeitslosen.

Vollbildaufzeichnung 17.01.2010 191748

Das nenne ich Politik an den Schwachen austoben. Die Bosse der Wirtschaft und Banken machen weiter wie bisher und verschleudern Geld im Massen, produzieren damit Massenarbeitslosigkeit und am Ende ist der kleine Mann wieder dran.

Wenn Herr Koch Arbeit für den Hartz IV Empfänger sieht, warum macht er daraus keine staatlichen Arbeitsplätze? Wenn der Geldfluss nicht mehr über die Jobcenter der ARGE auf die Umlaufbahn gebracht  wird, sondern als Gehalt in die Lohntüte des kleinen Mannes landet, dann hätte der Langzeitarbeitslose wieder einen Job und bekäme mit der Lohntüte gleichzeitig seine Würde zurück.

Schaue ich mir die “heraus ragenden” Aktivitäten maßgeblicher Leute in Politik und Wirtschaft an, dann kommen immer wieder die selben Ergebnisse raus.

  • der Wirtschaftler entlässt Mitarbeiter
  • der Politiker zeigt unterschwellig mit dem Finger auf den Langzeit Arbeitslosen, so als wäre er an der Misere Schuld

Vielleicht sollten die maßgeblichen Führungskräfte ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und nach dem Motto von einen bekannten Autohersteller, der sinngemäß gesagt hat: “Wen nützt es, wenn wir teure Autos herstellen, wenn niemand mehr da ist, der die kaufen kann?”

Ich denke, fällt ein Politiker auf die armen der Ärmsten im Land her, dann ist er am Ende der Fahnenstange seines politischen Lateins angekommen.

LaWe

Samstag, 16. Januar 2010

über meine Vorstellungskraft…

Eigentlich wollte ich heut einen kleinen simplen Beitrag in meinem Blog schreiben. Über den Tag oder die Politik oder andere Themen, wie sie mich täglich bewegen und wie ich sie täglich erlebe.

Ich schlag mich wie so viele andere auch durch´s Leben. Suche nach Wegen und Auswegen in und aus einem Irrgarten des Alltags. An manchen Tagen kommt mir der täglich Durchbruch sogar wie ein Kraftakt vor und das alles nur, damit ich meine Rechnungen bezahlen kann. Doch immer finde ich einen Weg oder Ausweg und bekomme hin, was ich mir vorgenommen habe. Und immer wieder erhole ich mich auch von Tiefschlägen, die mich wieder zurück werfen. Immer wieder stehe ich auf und beginne den Tag von vorn. Niemals stand die Welt für mich wirklich still.

Doch über meine Vorstellung hinaus gehen die Bilder, die ich von Haiti sehe.

Vorstellen kann ich mir nicht,

  • das die Erde unter mir beben könnte
  • das mir ein Haus auf den Kopf fallen könnte
  • das ich unter den Trümmern zerstörter Gebäude tot oder lebendig begraben bin
  • das ich von Leichen umgeben bin
  • das ich meine Angehörigen unter Trümmer suchen müsste

Für diese Menschen steht die Welt nicht nur still, sie ist eingestürzt und hat so viele Menschen mit sich in die Tiefe gerissen, dass die Zahl der Opfer schon mit 150.000 beziffert wird. Das und mehr sind alles Dinge, die ich mich in den schlimmsten Träumen nicht vorstellen könnte. So sicher fühle ich mich hier in diesem geologisch günstig gelegenen Land.

Wenn ich daran denke, wie sich in der letzten Woche die Nachrichten überschlugen, weil der Sturm Daisy über Europa zog. Im Vergleich zu den Verwüstungen, die ein Erdbeben ausrichten kann, wie viele Menschenleben es zerstören kann ist ein Schneesturm wie Daisy nur Pille Palle.

Ich erwische mich dabei, dass ich die schlimmen Bilder von Haiti innerlich gar nicht aufnehmen kann, weil sie schlicht und einfach über meine Vorstellung hinausgehen.

LaWe

Dienstag, 12. Januar 2010

Hinterhofleben

Für einige mag ein Wohnblock in einer Neubausiedlung in Plattenbauweise der Vorhof zur Hölle sein, doch für mich stellt es sich anders dar. Vor Jahren hab ich meine Prioritäten in meinem Leben geändert und Werte neu umstrukturiert. Dabei kamen die materiellen Werte nicht mehr so gut weg.

Nach einer zerrütteten Ehe landete ich von einen neu erbauten Einfamilienhaus in einer kargen Wohnbausiedlung aus Platten. Das karge aber glückliche Leben im Wohnblock hatte mehr Wert für mich als ein unglückliches Leben in einem Einfamilienhaus, Freiheit lässt sich durch nichts ersetzen.

Wenn ich morgens meine Runden in der Wohnung drehe, dann kann ich aus dem Wohnzimmerfenster das Leben auf dem Innenhof beobachten und ich erlebe mich fast schon wie mein Vater vor Jahren, der auch das tierische Leben am Morgen beobachtete. Ich hatte ihn damals immer dafür beneidet, weil er seinem Beobachtungen beim erzählen so viel Leben einhauchte. Das morgendliche Tierleben war ihm bald so vertraut, wie seine Familie.

Auf meinem bescheidenen Hinterhof leben die Tiere bevorzugt in den Vormittagsstunden ihre Triebe aus. Dann sind die Kinder in der Schule und sie können ungestört flanieren. Da spaziert so allerhand Getier auf dem Boden. Die Vögel suchen auch auf dem Boden nach Nahrung.

Heut früh schlichen gleich zwei Katzen mit tief gebückten Brustkorb durch den hohen Schnee Richtung Gebüsch. Ihr wedelnder Schwanz verriet mir, sie haben eine leckere Beute in Aussicht. Doch die Vögel, die sie ins Auge gefasst hatten, waren schneller, als sie. Sie haben eben nur noch einen Jagt Instinkt, zum erfolgreichen Jagen bedarf es sicher mehr Geschicklichkeit.

Als ich gestern auf meinen Hinterhof schaute, sah es eher malerisch aus. Baum und Gesträuch sahen aus wie gepudert und der schneebedeckte Boden nahezu unberührt und mitten im weißen Geäst der Bäume eine Nebelkrähe.

Die stimmungsvolle Ruhe hatte schon was meditatives für mich und ich sah eine Weile der Nebelkrähe zu, genau so, wie sie das Leben auf dem Innenhof beobachtete. Als eine Möwe über ihren Kopf hinweg flog, folgte sie mit ihrem Kopf der Bewegung. Anschließend pflegte sie ihr Gefieder und flog davon um sich auf einen anderen Baum niederzulassen.

LaWe

Sonntag, 10. Januar 2010

Wetter Wetter Wetter

Na..da bin ich ja froh, dass ich eine warme Stube habe und das ich beruflich auch nicht auf die Straße angewiesen bin.

Über Nacht kam der Sturm auch bei uns in Rostock an und nun überschlagen sich auch die örtlichen Nachrichten über tief verschneite und verwehte Straßen. Besonders meine alte Heimat, die Insel Rügen, liegt wieder unter den verwehten Schneemassen begraben. Dort gibt es ja sehr viele Baumalleen und viele liegen quer zur östlichen Windrichtung. Entsprechend sind sie bei Sturm verweht und unpassierbar.

Mein Wohnblock hier in Rostock hat eine windgeschützte Lage und so sieht es aus meinen Fenster nicht mal nach Schneefall aus, geschweige nach Schneesturm

Aber weiter draußen wird sich der Winter bestimmt von der anderen Seite zeigen

LaWe

Montag, 28. Dezember 2009

Märchenwelt

Für die Kinder ist die Zeit um die Weihnachtstage eine Märchenwelt mit Licht an den Tannenbäumen und wer mehr mag, an den Häusern und Vorgärten. Das lässt nicht nur für die Kinder die dunkle Winterzeit bunter und wundervoll, ja fast märchenhaft erscheinen. Als Erwachsener bin ich auch für Märchenwelten empfänglich. Sie bieten Rückzüge aus dem Alltag, aus dem ich mich gern mal reißen lasse.

Die zurück liegenden Weihnachtstage zogen mich wieder für ein paar Tage aus dem Alltag und ich fühlte mich entspannt wie zu den Kinderjahren. Nach Jahren saß die Familie wieder im großen Kreis gemeinsam am Tisch. Sie gibt mir ein Gefühl von Zugehörigkeit und Stärke und das Gefühl hält sich noch viel Tage.

Als Abschluss machten die großen Jungs den Vorschlag, gemeinsam den Film “Avatar” in 3-D zu sehen. Ich schloss mich den Jungs an, denn ich hatte schon eine Kritik von Bo. gelesen und die fiel kritisch aus. Und wenn ich ohne Vorurteile mitreden wollte, dann sollte ich mir den Film auch anschauen.

Also zog ich mit den Jungs und dem Reisegepäck für die Heimfahrt ins Kino, dass in Kiel für Reisende praktischer Weise unmittelbar mit dem Bahnhof verbunden ist. 3 Stunden bis zur Abfahrt hatten wir noch Zeit und die Filmzeit sollte bis zur Abreise reichen. Am Schalter erhielten wir 3-D-Brillen, sie sollten den Kinogenuß noch verstärken, ich war neugierig auf ….

 

Schon die ersten Bilder in der 3-D-Technik zogen mich in ihren Bann. Die Leinwand – ich saß weit weg von ihr – schien fast vor meiner Nase zu sein, so auch die Darsteller, die für die perfekte Illusion sorgten. Doch die digitale Welt des Filmes zog mich vollständig in ihren Bann. Wieder bestätigte sich, ich bin empfänglich für Märchenwelten und das dargestellte Leben auf Pandora weckte eine stille Sehnsucht in mir, auch in solche einer Gemeinschaft von Verbundenheit untereinander und mit der Natur zu leben, die auch ihnen noch in der Dunkelzeit den Weg erleuchtet. Ich würde auch gern in einem Volk leben, dass einen Baum der Seelen besitzt um sich vom ihm neue Kräfte für schwierige Zeiten zu holen.

Doch für uns Erdenmenschen – im Film nannte man sie die Himmelmenschen – bleibt das eine Märchenwelt und so können nur als Zuschauer einen Blick in diese Welt werfen.

Ich war durch und durch bezaubert von der wunderbaren Welt, die uns die Macher des Filmes auf die Leinwand zauberte. Die 3-D-Technik zog mich noch stärker in die märchenhafte Filmwelt und ich vergaß dabei  Zeit und Raum. Ich war tief im Film mit seinen Konflikten, die uns auch täglich im realen Leben begleiten.

Schon lange hab ich das Vertrauen in die angeblich klugen Entscheidungen der Menschen verloren. Fast jede ihrer Handlung im großen Stil wird von der gnadenlosen Hand von Commerz und Kapital gesteuert und diese führt uns täglich näher an den Abgrund des Verfalls in unserem Leben, unserer Umwelt auf Erde und jetzt sogar des Klima´s. Im Gegensatz zu einem Naturvolk – sie besitzen außer sich selbst nichts – ist unser Leben arm und leer geworden und bestenfalls verbindet Menschen der Fußball im großen Stil. Unser Leben mit der Natur ähnelt dem Leben eines Parasiten, der seinen Wirt zerstört.

Zum Glück gibt es immer wieder Filmemacher, die uns Menschen  unser Dasein filmisch gut verpackt eher bedauernswert darstellen. Die Vernichtung, die sie anstreben, schlägt auf die selber zurück. Während in alten Sience Fiktionen die Menschen von den Alliens überfallen wurden, hat sich die filmische Sichtweise heut auf den Menschen geändert. Wir Menschen sind selber zu aggressiven Aliens geworden, die gnadenlos über fremde Völker herfallen, weil sie ihren eigenen Grund und Boden in Grund und Boden gewirtschaftet haben.

Der Film zog mich bis zur letzten Minute – begleitet von den den Gedanken, die ich hier niederschrieb – in seinem Bann  und als das Licht im Kinosaal wieder anging, war mein Zug nach Rostock schon auf der Strecke und ich sah nicht mal mehr die Rücklichter von hinten.

So traf ich erst gegen Mitternacht zu Hause wieder ein und unterwegs vertrieben mein Sohn und ich uns mit kreativen Fotoaufnahmen in 3-D-Brillen die Zeit.

 

LaWe

Mittwoch, 11. November 2009

kleine Prinzessin

Immer wenn eine neue Trainingssaison beginnt, kommen wieder neue Kinder in die Gruppe aus die wir uns Trainer wieder einstellen müssen. Es sind Kinder in der Altersgruppe von 5 – 10 Jahren. Sie alle haben Spaß am Breitensport, auch wenn es manchmal etwas ruppig unter den Jungs zugeht. Auch die ganz Kleinen sind voll mit dabei und machen alles mit, was auch die Großen machen.

Ein kleines zartes Mädchen mit blonden Haaren von 5 Jahren kam mit ihrem größeren Bruder vor kurzem in die Gruppe. Während er sich schnell zurechtfand, war sie eher zurückhaltend und ängstlich, auch wenn sie immer mit großer Freude zum Training kam.

Es flossen Tränen, wenn ihr größerer Bruder nicht in der Nähe war.

Es flossen Tränen, wen die Jungs laut wurden

Es flossen Tränen, wenn die Jungs in ihrer Nähe wie kleine Welpen balgten

Es flossen Tränen, wenn sie angestoßen wurde

Es flossen Tränen, wenn sie sich überfordert fühlte.

Anfangs stand sie allein in der Ecke und weinte mit vielen Tränen. Und bevor ich das sah, waren schon so viele geflossen, dass ich sie kaum noch trocknen konnte. Dann bat ich sie. “Komm zu mir, wenn du traurig bist” und sie kam zu mir wie ein kleines Küken unter die Flügel und lies sich ein paar Minuten von mir abschirmen. Dann waren die Tränen und sie warf sich wieder ins Geschehen der Trainingseinheit. “Ja” sagt der Vater “das ist ihre Form der Kommunikation”. Sie nutzt meine beschützenden Arme mehrfach in einer Trainingseinheit, doch verlor sie nie die Freund am Training und kam immer mit einem strahlenden Lachen wieder zurück.

Vor ein paar Tagen erzählte sie mir, dass sie im Kindergarten hingefallen wäre. “Ich hab mich ganz allein wieder beruhigt” sagte sie mir stolz. Ich war erstaunt, wie ein kleines 5-jähriges Mädchen sind damit so auseinander setzte und auch schon Veränderungen an sich selbst erkannte.

Gestern traf es sie jedoch wieder arg.

In einem Fangspiel lief sie mit einen anderen Kind zusammen und fiel auf den Boden. Das war wirklich ein harter Crash mit Aufprall auf den Boden und sie bekam kaum noch ausreichend Luft zum Weinen. Ich nahm sie gleich in meine Arme um sie zu beruhigen und das war nach diese Karambolasche wirklich nicht leicht. Mein Co-Trainer musste die Gruppe erst mal weiterleiten.

Zum Glück hatte sie Kleine sich nicht wirklich verletzt und litt mehr unter dem Schreck als unter Schmerzen. Mit feuchten Tüchern kühlte wir – eine kleines Mädchen der Gruppe und ich - ihre Hände und Knie, während sie auf einer weichen Sport-Matte am Boden lag. Die Kleinen genießen diese Art Fürsorge und schauen auf diese Weise dem laufenden Training zu.

Da lag sie nun, die kleine zierliche Prinzessin mit kühlenden Läppchen auf Knie und Hände, doch ihre Tränen waren zum Glück bald wieder getrocknet.

Am Ende der Trainingsstunde haben die Kinder noch etwas Spielzeit übrig und ich ging noch einmal mit meinen “Zauberhänden” zur Kleinen. “Pass mal auf, meine Zauberhände machen dich nun wieder ganz gesund” bot ich ihr an. Dann streichelte ich ihr damit ihre Beine und Hände, hielt sie dann an ihren Händen fest und zog sie in die Höhe. Sie stand wieder lächelnd auf ihren Beinen und spielte mit den anderen die letzten 15 Minuten in der großen Sporthalle.

Die Karambolasche hatte sie wieder vergessen…..

LaWe

PS: Nachtrag zum 12.11.09
Heut hat die kleine Prinzessin ohne Tränen eine Trainingsstunde geschafft und das ist nicht mir sondern ihr aufgefallen.
"Frau H. ... soll ich ihnen mal was sagen?"
"Ja, was möchhest du mir sagen? antworte ich.
"Ich hab heut gar nicht geweint"

Dienstag, 27. Oktober 2009

hin und her gerissen

In der Zeit, als ich viel mit Kindern arbeitete, hatte ich jeden Winter – bevorzugt um die Weihnachtszeit – eine echte Grippe. So eine, die aus dem Stand meinen Körper von Null auf Hundert den Hebel von gesund auf krank und bettlägerig umstellte. Noch bevor ich wusste, was mit mir geschah, lag ich auch schon flach und konnte mich mit Mühenur zum Arzt schleppen. Körperlich hab ich meine Ohnmacht noch ganz gut in Erinnerung.

Jetzt hab ich nicht mehr so viel mit Kindern zu tun – in Massen – und die Ansteckungsgefahr für mich hat sich wieder eingedämmt.

Doch nun steht die Frage für mich erneut. Die Schweinegrippe wird dieses Frühjahr möglicherweise als Pandemie erwartet. Jeder 3. könnte Europaweit mit einer Ansteckung rechnen, heißt es heut in den Medien.

Während die einen meinen, dass sein nur Panikmache, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, denn immerhin hat Obahma in den USA der Notstand deshalb ausgerufen.

Entscheiden muss ich mich in den nächsten Tagen, sonst ist es zu spät. Ich gehöre zwar nicht zu den Risikogruppen, doch sollte ich vielleicht doch nicht auf Risiko gehen.

Aber vielleicht sollte ich nur den guten Rat folgen

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 7075 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 14:56

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren