getrennte Wege

gehen Eltern und Kinder irgendwann sowieso. Die Eltern haben schon ihren Platz im Leben gefunden, die Kinder suchen ihn noch. Und wenn ich mich an meine Suche erinnere..oh man, was für ein Chaos organisierte ich mir zeitweise. Der Rettungsacker waren dann meine Eltern und nach dem Aufpäppeln flog ich dann auch wieder außer Haus und die Welt zu erkunden. Ich wollte alles probieren, nur nicht das, was meine Eltern mir auf den Weg gaben. Alles, aber auch alles schlug ich in den Wind, weil ich in meinem jungendlichen Leichtsinn glaube, den Stein der Weisen fest in der Hand zu halten. Doch der schien schwerer zu halten sein, als ich glaube und wieder müsste ich mit gebrochenen Flügeln bei meinen Eltern einfliegen um mich wieder aufpäppeln zu lassen.

Heute gebe ich meinen Kindern Ratschläge mit den auf den Weg. Warum sollten sie die selben Fehler wie ich machen? Das kann ich ihnen durch meine klugen Ratschläge doch ersparen. Aber Pustekuchen..jeder macht was er will und für richtig hält und das ist auch gut so. Auch wenn ich ab und zu die Augen zukneife, weil ich mir nicht sicher bin, dass die waghalsigen Schritte nicht doch noch zu Fall führen.

Die Schritte der Mädels sind da nicht ganz so gewagt, wie der der Jungs, deshalb hat jede Mutter mit vielen Söhnen mein Mitgefühl. Die Väter sind da sicher etwas gelassener “Lass den Jungen doch machen”

Pfingsten steht vor der Tür und entsprechend fällt der Einkauf aus. Obwohl Sohnemann und ich gemeinsam einkaufen und auch einen Einkaufswagen nutzen, legen wir unsere Einkäufe getrennt in den Wagen.

Links ist mein Einkauf abgelegt- Obst Gemüse, kaum Fleisch, Milch und Jogurt.- farblich erfrischend und anregend.

Rechst der Einkauf von Sohnemann- Bier Schnaps, Cola und eine für mich undefinierbare Getränke Mischung in Dosen mit giftgrünen (schon die sieht ungesund aus) Farben auf schwarzem Untergrund auf der Dose. Bratwürste und Baguette für den Grill.. Mehr bracht es nicht für einen Mann,,um gesund zu leben.Farblich alles dunkel gehalten. Die Werbung weiß, was den den Mann an macht. “Leg doch noch was gesundes zu deinem Einkauf” Der mütterliche Rat geht ins Leere. Hinter uns an der Kasse stehen junge Männer und deren Einkauf sieht auch nicht anderes aus, als der von Sohnemann. ;-)

Ich wünsche allen Lesern dieses Blogs schöne Pfingsten

LaWe

bonanzaMARGOT - 19. Mai, 11:50

... habe ich einen platz in der welt gefunden? das fragte ich mich beim lesen deines beitrags, lawe. was für ein platz sollte das sein? hat man nicht ganz selbstverständlich einen platz als lebewesen auf dieser welt? aber ich weiß schon, was du damit meinst: einen platz in der gesellschaft finden, d.h. eine heimat, eine eigene familie, einen freundeskreis, einen beruf ... oder mit anderen worten ausgedrückt: beständigkeit, sicherheit, stabilität ...
sucht man das aber als junger mann, oder läßt man es einfach über sich kommen? ruhiger wird man mit den jahren von selbst - und auch etwas solider im lebenswandel. und einige finden auch mehr oder weniger zielstrebig einen passenden beruf für sich ... und eine frau. wenn dann geheiratet wird und kinder auf die welt kommen, ergibt sich notwendigerweise eine andere freizeitgestaltung - auch wachsen manchmal menschen an ihren aufgaben. für eine zeit lang sieht es dann so aus, als ob man seinen platz gefunden hätte ..., bis dann die midlifecrisis kommt und/oder die scheidung oder der verlust vom job.
auch du bist wieder dabei, einen platz zu finden - für dein letztes lebensviertel. ich denke, man hat nie den einen unveränderlichen platz auf der welt. immer wieder geschieht ein perspektivenwechsel. wir müssen uns auf neue lebensbedingungen neu einstellen. sowieso müssen wir uns mit dem älterwerden arrangieren, den damit einhergehenden malaisen, erfahrungen, sorgen und ängsten ... und neuen zielsetzungen.

dein sohnemann ist noch in der sturm und drang phase. er genießt seine neue freiheit und selbständigkeit. spätestens nach ein paar jahren läßt diese euphorie nach. wenn das leben nur noch aus party besteht, verliert das party-feiern an reiz, und man entdeckt andere schwerpunkte für sein leben. na ja, es gibt freilich welche, die sich in dieser zeit derart den verstand wegsaufen, dass sie im party-modus lebenslang verharren - lach!

Lange-Weile - 19. Mai, 12:15

ankommen

Hallo Bo.,

das stimmt, was der richtige Platz ist, muss jeder für sich individuell definieren. Sicher steht die Familie dabei ganz weit im Vordergrund. Doch ich meine auch eine andere Art von Platz. Vielleicht am Beispiel von Film- Berühmtheiten wie Heinz Böhm, der sich für Menschen in Afrika engagiert. Bei ihm ist das nicht nur eine Nummer, die einige Promis abarbeiten, sondern er hat seinen Platz gefunden. Einen Platz, an dem ER gebraucht wird und den er für sich als seinen Platz angenommen hat. Also ein Platz in der Gesellschaft, an dem der Mensch seinen Frieden findet, weil die Suche danach beendet wird.

Viele hören schon vor dem Ziel auf und ich weiß auch nicht so ganz sicher, ob mein aktueller Platz in der Gesellschaft schon der richtige ist. Viel Zeit zum Umsetzen bleibt mir jedoch nicht mehr. Aber die Zeit für die Suche ist wahrscheinlich nicht entscheidend, sondern die Aktivitäten, die man mit der Suche verbindet und diese auch nicht stagnieren lässt.

Klar..wie oft dachte ich im Leben schon, ich wäre angekommen. Besonders deutlich stellt sich dieses Gefühl ein, wenn man auf einen Partner trifft, mit dem man sich anfangs sehr verbunden fühlt. "Ich bin angekommen" heißt es dann, aber mehr erfährt man jedoch dann nicht mehr. Für die meisten war das "Ankommen" dann nur eine Illusion, weil die Erkenntnis, das man trotz der Nähe doch in verschiedenen Welten lebt unerträglich war und somit geht die Reise weiter...die Suche nach den Ankommen hört vielleicht niemals auf. Doch die Frage bleibt, wo will man ankommen? Weiß man es erst, wenn man angekommen ist? Erkennt man es überhaupt auf Anhieb, das man angekommen ist ?

Klar..ich kann Sohnemann gut verstehen. In seinem Alter beherrschte jede Party schon Wochen vorher mein Denken und ließ die Spannung fast bis unermessliche steigen. Heute sehe ich die Vorfreude als nachhaltiger an, als z.B. die Party an sich.

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 19. Mai, 12:34

partys machen mir heute keine freude mehr. sie waren eigentlich nie wirklich mein ding. ich zog schon immer die kneipe vor, weil ich nicht irgendwo festhängen wollte. aber natürlich ging ich auch auf die partys ... zur kontaktanbahnung mit dem anderen geschlecht.

du sprachst in deinem beitrag vom platz-finden im sinne des erwachsenwerdens. jedenfalls verstand ich es so. davon abgesehen gibt es ein idealistisches platz-finden in der welt und im leben, welches vom alter relativ unabhängig passiert. oder eben nicht passiert. dazu braucht es schließlich einen inneren impuls und antrieb. wir wollen unserem leben über beruf und familie hinaus eine bedeutung und einen sinn geben. also, wie gesagt, einige von uns wollen das. wenn ich deine beiträge richtig deute, dann gehörst du zu denen, die nach einer solchen letztendlichen "erfüllung" in ihrem leben suchen. ich finde es ehrenwert, wenn menschen sich aufopfernd z.b. sozial engagieren - auch wenn es nur ein tropfen auf den heißen stein ist. andere kämpfen für politische ideale, und finden darin ihren platz; oder sie verfallen der finanzwelt ..., oder den wissenschaften, oder einer religion ...
das ist alles irgendwie nicht mein ding (bzw. platz). ich weiß nicht, ob ich einen platz brauche.

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