möbliertes Reich

Beim zeppen streife ich auch ab und an solche Familiensendungen wie z.B. “Familie im Brennpunkt” oder so. Fast jeder private Sender hat eine oder zwei solch selten dämlichen Sendungen, die das Familienleben reflektieren soll. Die Verblödung der zuschauenden Menschen wird hier zur Hochkultur gebracht. Da wird sich die Kante gegeben, gekreischt und angebrüllt, vor laufender Kamera vorgeführt und bloß gestellt. Ein Szenario von bezahlten Schnellschuss Schreiberligen ins Drehbuch gebracht und von Laien für den Zuschauer durchgespielt, dessen logischer Schluss sein wird,: “Bei denen geht es ja noch schlimmer zu, als bei uns” und  das Selbstwertgefühl kann mit dem gesehenen abgeglichen und positiv bewertet werden. So oder ähnlich soll sich das tägliche Leben unter den deutschen Dächern abspielen..mit Menschen, die sich chronisch in den Haaren liegen.

Ohje…hätte ich so ein aufreibendes Familienleben gehabt, läge ich jetzt bestimmt schon unter Erde. Aber nicht wegen der kräftezehrenden Kraftakte mit den Familienangehörigen, sondern vor Scham. Ich hab´s dann doch mehr mit der Harmonie und brauche ein friedliches Leben, um mein Leben leben zu können. Ein Leben, in dem ich an einigen Dingen gescheitert bin und anderes habe ich ganz gut auf den Weg bringen können. Meine Familie ist aus den Kinderschuhen gewachsen und mit viel Energie dabei, sich ebenfalls eine Familie aufzubauen. Während sie in der 2. Runde ihres Lebenslaufes stecken, gibt es für mich keine Wiederholung der 2. Runde mehr, ich bin mitten in meiner 3. Runde – ein Leben ohne Verantwortung für Kinder, ein Leben ohne sie,  ein Leben nur für mich.

Ich will nicht sagen, dass ich in einem schwarzen Loch stecke oder so, nein, dass nicht, aber jeder Tag fühlt sich ganz anders an. Für niemanden mehr verantwortlich zu sein, ist wie ein luftleerer Raum, in dem  man nicht mal schweben kann. Kein frischer Wind, kein erfrischender Regen, kein ausgleichendes Gewitter, kein gar nichts – nur ich und mein inneres Faultier, dass schon seid Ewigkeiten auf diesen Moment wartete. Es fühlt sich befreit von all der Last, an der es schwer zu tragen glaubte. Abhängen, das war sein alleiniges Ziel. Aber wenn ich ehrlich bin, so richtig Spaß macht das Abhängen nur, wenn man es zeitlich kaum leisten kann, als Dauergenuss nicht wirklich geeignet.

Was werde ich in meiner 3. Runde meines Lebenslaufes tun? Vielleicht in ein Kloster oder so was ähnliches gehen? Noch einmal ein ganz großes Ziel stecken? Oder doch lieber nur ganz ganz kleine Brötchen backen?

Zur Zeit lebe ich in meinem Reich, einem möblierten Reich ohne Volk.

LaWe

bonanzaMARGOT - 15. Feb, 11:54

das was du als 3. runde bezeichnest, lebe ich schon immer - also, nachdem ich das elternhaus verlassen hatte.
mein leben spielte sich zwischen kneipen, arbeit und liebesgeschichten ab.
also, ich meine den alltag. im kopf ist noch ein bisschen mehr.
diese dämlichen familien-realitystories, die auf den programmen laufen, sind schon wieder so schlecht, dass sie wie trash oder kitsch amüsieren können.
ich gebe zu, dass ich die ab und zu ganz gern gucke. so formate wie "unter beobachtung" u.ä., wo z.b. untreue eheleute vorgeführt werden. und dann diese sexy kommentierung eines rechtsanwalts ... wow! sie kommen ja auch noch im ratgeber-gewand daher. also manchmal, wenn ich vom nachtdienst komme, laufen solche sachen auf vox. und da ich nicht immer scharf auf die neuesten unneuigkeiten im frühstücksfernsehen bin, ziehe ich mir das zum einschlafen rein.
es ist gut zu wissen, dass mir so ein scheiß, wie in diesen pseudo-dokus vorgespielt, nie passieren wird.

auch ich liebe harmonie zwischen den menschen. solange es keine friede-freude-eierkuchen-harmonie ist. da kriege ich einen brechreiz. z.b. weihnachten ist für mich sinnbild einer solch künstlichen harmonie.

lawe, du wirst schon was finden, um nicht ins schwarze loch zu fallen. du hast das yoga, du bist kontaktfreudig (oder?); und du hast trotzdem noch deine familie - mit omapflichten etc.
ins kloster? du wirst lachen, daran dachte ich auch schon für mich. aber ist mir zu sakral. dann lieber einsiedler mit anderen atheistischen einsiedlern in einer einsiedler-wohngemeinschaft.

Lange-Weile - 15. Feb, 15:54

Selbsterfahrung

Hallo Bo.,

vielleicht kein Kloster, aber in so ein Meditationszentrum würde ich gern mal gehen..für ein oder 2 Jahre. Einfach mal der Welt entsagen, sich von ihr fern halten und schauen, wie mir das bekommt. Das Leben in solch einen Kloster kommt einem Einsiedlerleben gleich, weil jeder sich in sich selbst zurück zieht. Ziel ist es, wie ich es schon mal erwähnte, den Geist zur Ruhe zu bringen...also nicht mehr zu denken.

Ein schwieriger Prozeß, der auch Angst mache kann, weil man sich auf den Weg dort hin sich stellen muss. Ein Ausweichen mit Ablenkung geht nicht mehr...vorausgesetzt, man lässt dich darauf ein. Eine umfangreicher Prozeß der Selbsterfahrung.

Die Omapflichten und die Familie fallen dabei wieder dem weltlichen Leben zu..d.h. sie haben ihre Wurzeln noch in der 2. Runde meines Lebens.

Ich werde hoffentlich erkennen, wenn sich für mich eine Perspektive ergibt, die mich auf andere Wege bringt.

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 15. Feb, 16:09

hm, es muss halt realistisch sein. ich möchte hier nicht alles aufgeben müssen, um für eine längere zeitspanne ins kloster oder in ein, wie du es nennst, meditations- oder selbsterfahrungszentrum zu gehen.
könnte ich mein ding hier bewahren, wäre ich durchaus bereit dazu. abbrechen kann man ja immer noch, wenn`s einem ohne tv, sex und dem anderen schnickschnack zu langweilig wird.
das war ja auch der grund, warum ich vor der umsiedelung nach kärnten einknickte. 1. spürte ich zu wenig unterstützung, und 2. dachte ich: was mache ich, wenn ich hier scheitere, aber es keinen weg zurück gibt?
eine zeit lang konnte die liebe mich ermutigen, es zu riskieren. aber als dann die ersten bewährungsproben kamen, und wir da schon probleme hatten, wuchsen meine bedenken.
traurig ist es freilich immer noch, dass ich, dass wir es nicht auf die reihe kriegten. es wäre die chance für einen neuen lebensabschnitt gewesen.
ja, damals, als ich olivia kennenlernte, dachte ich, dass nun der zeitpunkt gekommen ist ...

lawe, wir können nichts anderes tun als warten und aufmerksam sein.
und manchmal muss man auch ein risiko eingehen.
Lange-Weile - 15. Feb, 16:35

Geistig loslassen

ich denke ohne totalen Rückzug geht es nicht. Ich weiß nicht, ob du schon meditative Erfahrungen hast, denn es ist schwer zu beschreiben, weil man in der Zeit mit seinem Unterbewußtsein kommuniziert und dieses wieder in Bildern dem Bewußtsein zeigt. Ein Flim kann beeindruckender nicht sein - zumindest ist das meine Erfahrung. Und die meditative Konzentration in einer Gruppe verstärkt das versinken in sich selbst noch. Wird man durch das normale Leben abgelenkt, dann dringt man nicht so weit vor. Ein Rückzug ist keine Entsagung, kann aber dahin führen Entscheidend sich die Erfahrungen, die man mit sich selber macht.

Auch deine letzte Liebe brachte dir eine neue Erfahrung..wenn auch nicht das gewünschte Ergebnis, was anfangs eher leicht schien.
Ich persönlich machte immer eine ähnlich Erfahrung, egal worum es in meinem Leben ging, ob um Liebesdinge oder um berufliche Angelegenheiten. Immer, wenn ich wirklich etwas wollte..es im Gefühl hatte, wann, wenn nicht jetzt ?, dann stellten sich mir 1000de Dinge in den Weg um mich darn zu hintern. Als wollte das Schicksal von mir wissen, ob ich es wirklich wirklich wollte. Nur durch die Widerstände konnte ich erkennen, ob es wirklich mein Weg ist. Waren sie zu groß für mich, die Ziele unrealistisch ? Oder wollten die Widerstände mir nur meine Angst vor Veränderung zeigen ? Die Widerstände machten mir unwideruflich klar, dass ich mich von einigen Dingen lösen muss, wenn ich auf den Weg bleiben will. Dinge im Sinne von Einstellungen, Prinzipien und ähnlichem.

Meinen Yogamädels sage ich immer: "Geistig loslassen um Raum für Neues zu schaffen" Das ist leichter gesagt als getan..z.B. einen Jahrzehnte alten Stundpunkt überarbeiten oder ganz von der Liste streichen. Alte Einstellungen überholen und dem aktuellen Leben anpassen.

Mein Erkenntnis aus diesem Prozessen war stets die selbe, ich stand mir häufug selber im Weg und tue es in mancher Hinsicht immer noch. Das wäre zum Beispiel, meinen Wohnort zu wechseln und zur Liebe zu ziehen. Was wird sein, wenn es scheitert? Ich denke, bei solch gravierenden Veränderungen läuft es immer auf diese Frage hinaus. Die Angst davor, holt ein immer wieder ein und auch die Liebe, die anfangs wie eine feste Brücke schein, erweist sich als Hängebrücke, die schwingend in der Luft hängt.

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 15. Feb, 17:37

Jep - Hängebrücke ist ein gutes Bild ...

Meditationserfahrung wie du machte ich sicher nicht.
Aber wenn ich mich an meine Fahrradreisen erinnere, die ich ganz allein unternahm - da gab es jede Menge Meditation, würde ich sagen. Mal genoss ich sie, und mal fühlte ich mich einsam.
bonanzaMARGOT - 15. Feb, 17:41

Auch der Nachtdienst im Altenheim kommt mir manchmal wie eine Meditation vor.
lost.in.thought - 15. Feb, 18:33

es ist halt leider so, dass Risiko nicht gleich Risiko ist. Was für den einen Menschen viel zu riskant erscheint, ist für den anderen ein alltägliches Dings und er macht sich darum gar keine Gedanken.
Was für den einen ein "neuer Lebensabschnitt ohne Rückkehrmöglichkeit" ist, bedeutet für den andern vielleicht die große Liebe, über die er gar nicht erst nachdenken muss, weil er sich einfach sicher ist. Und obwohl beide Ansichten doch so unterschiedlich erscheinen, sind sie doch beide realistisch. Müssen es sein. Sie sind konträr. Aber für den jeweils Betroffenen absolut realistisch...
bonanzaMARGOT - 15. Feb, 19:31

stimmt, menschen sind sehr unterschiedlich in ihrer risikobereitschaft - oder überhaupt in der erfassung eines risikos.

du wolltest mit mir erfülllen, was dir mit s. versagt blieb. und ich wollte glauben, dass du mich wirklich als den menschen liebst, der ich bin.

am ende kapitulierte ich vor dem druck, den du ständig an mich herantrugst; und vor dem druck, den ich mir selbst machte - auf dem hintergrund der auftretenden schwierigkeiten mit meinen eltern. ich war dem ganzen emotional nicht mehr gewachsen. und ich erfuhr leider keine unterstützung.
bonanzaMARGOT - 15. Feb, 19:34

apropos: ich liebte dich.
lost.in.thought - 15. Feb, 19:39

du widersprichst dir - erst vor Kurzem schriebst du, dass du die von mir entgegengebrachte Unterstützung nicht wahrzunehmen vermochtest. Sie war da, die Unterstützung. Mehr als du denkst. Aber du hast sie nicht gesehen. Ach und ja - ich liebte dich auch...
bonanzaMARGOT - 15. Feb, 19:46

weiß nicht, ob du mich wirklich liebtest. ich rutschte zu schnell in das loch, das s. bei dir hinterließ.

ich widerspreche mir? kann ich nicht sehen. vor kurzem schrieb ich etwas an dich? das sollte ich aber wissen.

deine unterstützung blieb als unterstützung leider relativ wirkungslos, als ich sie brauchte.
ich will dir das gar nicht vorwerfen. was soll das auch?
schließlich kann niemand in den kopf oder in das herz eines anderen hinein sehen.
lost.in.thought - 15. Feb, 19:56

Niemand rutscht in meinem Leben in irgend ein Loch. So ein Arsch bin ich nicht. Und wen ich wahrlich liebe oder nicht, das weiß ich selbst doch wohl am besten...
Ich behauptete nicht, dass du MIR geschrieben hast. Du hast es als Kommentar irgendwo hier geschrieben und ich habs gelesen. Ich lese viel. Ich denk mir viel dabei. Und das meiste schluck ich runter. Würge es hinunter. So weh tut es...
bonanzaMARGOT - 15. Feb, 20:01

ich verstehe, dass es dir weh tut. aber ein fehler ist, dass man, wenn man im blog des anderen liest, oder die kommentare des anderen verfolgt, zu viel auf sich bezieht. ich lese darum seit wochen nicht mehr auf deinem blog. es würde mir einfach zu sehr weh tun. ich habe dich noch zu lieb.
Lange-Weile - 19. Feb, 13:02

zwei Karftfelder

Hallo LOST, hallo Bo.,

welches vorherrschende Gefühl eure Beziehung tatsächlich in eine Sackgasse führte, ist sicher schwer auszumachen, häuftig sind es Ängste, deren Ursprung unterschiedlicher nicht sein können.

Während bei dem einen die Angst vorherrschen mag, wieder verlassen zu werden, kann bei dem anderen die unterschwellige Angst seiner Energie aus einem ganz anderen Pool beziehen, die der des Partners völlig entgegen steht.

Ich stelle mir in solchen Fällen den Mensch als Kraftwerke vor, die unterschiedliche Energiefelder ausstrahlen. Anfangs sind die Polaritäten so ausgerichtet, dass sie sich anziehen und sogar zu Überlagerung führen können - die Energie verdoppelt sich. Ein menschliches Kraftwerk, wie ich es mir vorstelle, bezieht seine Energien nicht nur aus einer Quelle..wie z.B. die Liebe, es wird durch zahlreiche Quellen gespeist und nicht jede Quelle ist bis ins Detail dem Menschen bekannt, daher kann man ihren Anteil nicht am Kraftfeld steuern.

Diese unbekannte Energie beeinflusst jedoch auch das Spannungsfeld und kann sogar dazu führen, dass sie die Polarisierung wechseln lassen und schon nimmt die Anziegungskraft der Kraftfelder ab und kann sich ins Gegenteil wandeln und wieder zur Entfernung der Kraftfelder führen, so wie bei auch geschehen. Der Zugriff auf das Kraftfeld der vorherigen Anziehung ist nicht mehr möglich und der bekannte Weg dorthin nicht mehr zugänglich.

Der Weg kann sich nur erneuern lassen, wenn der Mensch neue Wege geht, denn nur auf diesem können sich neue Kraftfelder bilden, die die vertraute Anziehung, die einem anfangs in den Schoß gefallen ist, wieder möglich macht.

Doch wo ist der Einstieg zum neunen Weg und stabilerem Kraftfeld der Anziehung zu finden? Ich denke....es gibt einen möglichen Weg - sich seiner Angst zu stellen "Da, wo die Angst ist, da geht es lang" Wähernd einer Angst vor all zu viel Nähe hat, kann nur über eine zugelassene Nähe herausfinden, woraus dieses auf eine Beziehung negativ wirkende Karftfeld seine Energie bezieht und umgekehrt, wer Angst davor hat, wieder verlassen zu werden, erkennt die Quelle dieses negativ wirkendes Kraftfeld, denn wer sich auf eine Beziehung einlässt, muss immer damit rechnen, dass er verlassen werden kann Während das Glück im Hier und Jetzt gelebt wird, schaut die unterschwellige Angst schon weit in die Zukunft und sagt ein plötzliches Ende veraus.

Wer die Quelle der Angst findet, kann sie auch ausschalten und sie wird sich nicht mehr ins Leben einmischen können.

Dieses Gleichnis ist hilfreich, sich selbst besser in diesem Prozess zu erkennen, als mit innerem Groll auf den anderen zu schauen, wenn der Weg, so weit und breit, wie er am Anfang schient, zur Zeit verschüttet ist. Der erste Einstieg ist immer wie ein Geschenk und dieses fällt dem Menschen vieleicht auch wie ein Glücktreffer in den Schoß. Aber - und so denke ich manchmal - es kann auch einen Grund dafür geben, warum ich grade diesen Menschen begegnet bin und ich mich wieder meiner gesamten Gefühlspalette auseinander setzen muss. Das geschieht eher selten..während meine Gefühle bei den meisten Begegnung eher reglos sind, können die anderen Menschen meine gesamte Klavitur meiner Gefühle von aussen bedienen. Ich Frage ist, was mir besser gefällt. Eine beruhgte oder die bwegte Gefühlslage.

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 19. Feb, 13:34

lawe, gefühle kann man nicht einfach steuern. weder die positiven noch die negativen. groll empfinde ich aufgrund von einigen menschlichen enttäuschungen. gut möglich, dass sich meine partnerin ebenso von mir enttäuscht fühlte. ja, sicher war es so. es gibt keine lösung aus einem solchen knoten, außer ihn zu durchschneiden. danach gibt es zwei möglichkeiten: entweder man läßt alles, wie es ist und wartet, bis die wunden verheilt sind; oder man wagt einen zweiten anlauf - also einen neuanfang. nachdem ich mitkriegte, dass es ihr mit der trennung recht gut geht, verwarf ich die zweite möglichkeit. natürlich tut es mir weh, wenn ich beim anderen so gar keine trauer über die trennung sehe. wenn ich mir überlege, wie sie s. nachtrauerte. und das öffentlich.
na ja, da denke ich halt: das ganze war ein flop. ich hätte nie an ihre liebe glauben dürfen. ich war keine liebe sondern ersatz. und ich ließ mich darauf ein, und ich kam regelmäßig zu ihr, und ich wäre sogar bereit gewesen, viel mehr von meinem leben für sie aufzugeben ...
die positivste betrachtung der ganzen geschichte wäre: wir waren beide überfordert mit der situation - als es dann im herbst und winter haarig wurde, finanziell und privat, als sich der gesundheitszustand meiner eltern immer mehr verschlechterte und zu gewissen katastrophen führte.
ich wünschte mir mehr moralische unterstützung von ihr, währenddessen sie aber selbst genug probleme am hals hatte - und eigentlich mehr zuspruch von mir gebraucht hätte.
wenn dann erstmal der wurm in einer beziehung drin ist, kriegt man ihn so einfach nicht mehr raus. so stand dann jeder besuch von mir bei ihr in gewisser weise in einer anspannung, dabei wollten wir uns die wenigen tage, die wir hatten, schön machen.
und dann weihnachten. ich hasse weihnachten. wäre alles etwas entspannter gewesen, hätte ich sicherlich lockerer mit diesem weihnachten- und silvbesterscheiß umgehen können. aber so ließ ich sie es mehr spüren, als sie es verdient hatte -

lawe, deine theorie kapiere ich leider nicht. ist mir zu kompliziert und ausserdem zu theorielastig. (logisch, dass theorien theorielastig sind. entschuldige.)
danke aber, dass du dir über meinen beziehungsmist gedanken machst.

es schneit hier schon wieder. ätzend. ich hasse diesen winter.
lost.in.thought - 19. Feb, 17:27

Hallo LaWe - ein schönes, plastisches Bild, das du da über Kraftfelder schreibst. Kann ich mir gut vorstellen. Die Quellen seiner eigenen Ängste zu finden, um ebendiese zu überwinden, ist bestimmt der richtige Weg. Aber nicht immer ist Angst ein Auslöser für Entscheidungen. Da spielen noch andere Faktoren hinzu. Danke für Deine Anteilnahme.
(P.S.: ich würde dir gerne das Rezept für die Cremeschnitten zukommen lassen, nach dem du gefragt hast. Leider weiß ich keine Anschrift von dir...)
Hallo Bo - Trauer muss man nicht öffentlich zur Schau stellen. Manchmal ist dies angezeigt oder sogar notwendig, manchmal aber auch nicht. Gerade hier, da du in diesem Forum schreibst, werde ich mich wohlweislich hüten, über meine Empfindungen diesbezüglich zu schreiben. Was nicht bedeutet, dass keine Empfindungen vorhanden sind. Aber wenn es einfacher für dich ist, über alles hinweg zu kommen was geschehen ist, indem du mich verteufelst, dann war ich halt nun mal eben ein Flop. Ich werde lernen, damit zu leben...
bonanzaMARGOT - 19. Feb, 17:35

mir ist es wurscht was du machst, lost.in.thought. es muss mir wurscht sein.
deine taffe art kannst du dir sonstwohin schmieren.
ich stelle zur schau, was ich zur schau stellen will. und du machst es auf deine art - eben nicht.
prima, das bestärkt mich in meiner meinung, dass ich für dich bloß eine notlösung war, nachdem dich s. sitzen ließ.
an mir konntest du diese demütigung abarbeiten. und da soll ich nun die klappe halten?
lost.in.thought - 19. Feb, 18:40

du irrst, wenn du denkst, dass ich tough bin. Ich bin es nicht. Aber das ist egal. Niemand hindert dich, zur Schau zu stellen, was du zur Schau stellen willst und du sollst auch keinesfalls die Klappe halten. Eines möchte ich aber doch festhalten: du warst keine Notlösung. Niemals...
bonanzaMARGOT - 19. Feb, 18:46

leider empfinde ich mich im nachhinein als notlösung.
aber auch egal inzwischen.
ich habe dich offensichtlich nie richtig kennengelernt. du maltest mir herzen aufs zugfenster, wenn ich abfuhr ...
heute denke ich, dass alles nur mache war.

außerdem stelle ich gar nicht viel zur schau. in meinem blog schrieb ich bisher nichts über unsere trennung. jedenfalls nichts spezielles. das werde ich auch nicht machen.

Trackback URL:
https://langeweile.twoday.net/stories/264159973/modTrackback

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50
Ein schöner Nachruf...
Ein schöner Nachruf...
Lo - 19. Aug, 12:46

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 6730 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren