Mittwoch, 11. November 2015

Beginn der Narrenzeit

Die Narrenzeit begann just vor wenigen Momenten.

Heute am 11. 11. 11 Uhr 11

Wir Nordstaatler sind da eher zurückhaltend, aber der 11. 11. geht an uns auch nicht kommentarlos vorbei.

Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an eine Unterrichtsstunde während der Schulzeit. Wir waren in der 9. oder 10. Klasse und zum Start der 5. Jahreszeit hatten wir Mathe. Der Lehrer, mit dem schlichten Namen Herr Schulz, war ein seriöser Mann, besprach mit uns die Formeln, brachte uns wirklich was bei. Er war durch und durch Lehrer, nicht kumpelhaft aber auch nicht über die Maßen streng. Er hatte unseren Respekt.

In der Pause davor besprachen wir unseren Plan. Wir wollten um 11 Uhr 11 lärmend wie die Narren durch die Unterricht laufen. Doch als die Zeit näher kam, trauten wir uns nicht. Wir saßen vor unserem Lehrer, der mit einem großen Dreieck aus Holz an der Tafel stand und die mathematische Regeln der Dreiecksberechnung erklärte. Unsere Aufmerksamkeit zum Unterrichtsstoff schwand und beschäftigte sich nur mit unseren geplanten karnevalistischen Ausbruch, der aber ins Stocken geriet.

Als die Zeit 11 Uhr 11 dran war, wurde es in der Klasse totenstill. Auch unser Lehrer sprach kein Wort mehr. Wir erwarteten eine Maßregelung, weil wir unaufmerksam waren. Diese kam aber nicht. Aber etwas lag in der Luft, aber was? Das wussten wir nicht."Warum traut ihr euch nicht?" fragte er uns. Dann sprang unsrer Mathelehrer wild herum, mit den großen Holzdreieck in der linken Hand sah das echt komisch aus. Endlich trauten wir uns auch und begrüßten wie unser Mathelehrer die 5. Jahreszeit mit einem lauten Getöse.

Kurze Zeit später folgten wir wieder konzentriert der Unterrichtsführung unseres Mathelehrer, der mit seinem Auftritt noch höher in unseren Respekt aufstieg. Auch hatte er sich - aber nicht nur damit - bei mir bis heute in mein Gedächtnis eingeprägt.

La We

Dienstag, 10. November 2015

keine Fehlanzeige

Wie ein Schlag aus dem Hinterhalt traf es mich. Wer Migräneanfälle kennt,weiß wovon ich rede. Nichts ahnend legte ich mich am Samstag ab ins Bett und wurde am Morgen von einem Queitschkopf geweckt. Anders kann ich das Gefühl nicht bezeichnen. Der Kopf fühlt sich einseitig – in meinem Fall rechts -  wie eine quietschige Masse an. In der Hoffnung, das das schnell wieder vorbei geht, zog ich mir die Bettdecke wieder über den Kopf.

Mir war klar, entwickelt sich daraus eine Migräne, werde ich ihr hilflos ausgeliefert sein, denn Tabletten, die den Schmerz dämpfen, hatte ich nicht im Haus. Daran denke ich leider immer erst, wenn es zu spät ist. In der Woche ist da ja auch nicht so dramatisch, aber am Sonntag? Da hat keine Apotheke auf.

Wie befürchtet, um 10 Uhr stand ich mitten drin in der Hölle der Migräne. Nicht sitzen, nicht liegen, nicht stehen, nicht laufen, kein Licht, nicht essen, nicht schlafen,nicht wach sein Am besten wäre,ich löse mich auf und so verkroch ich mich noch mal unter meine Decke. Die Sonne schien grässlich in meinen Wohnung und jeder Lichtstrahl en Stich über das Auge mitten ins schmerzende Hirn.

Was essen, vielleicht wird s besser. Zum Glück, niemand konnte meinen Schleichgang vom Schlafzimmer in die Küche sehen. Wohnzimmer und Küche sind  vom Licht durchflutet. Eine Augenbinde wäre gut, aber dann müsste ich blind kochen können. Naja..zum kochen reichte meine Energie, die in großen Zügen von meiner Migräne gefressen wurde schon gar nicht. Mit Mühe reichte meine Kraft für ein Omelett. Eier sollen ja sehr gesund sein.

Mit meiner Mahlzeit schob ich mich auf die Couch,denn liegen, im Bett ging auch nicht mehr.Aber sitzen ging auch nicht.Ich fiel regelrecht auf die Seite, die nun extrem schmerzte. Die Sonne war unnatürlich hell, zumindest für meine wegen der Migräne empfindlichen Augen. Aber nicht nur die waren empfindlich geworden, auch mein Magen fühlte sich nicht gut an. Er blubberte vor sich hin und warnte mich “Noch ein Bissen, dann werfe ich alles wieder raus”

Häppchen für Häppchen in einem Zeitraum von 3 Stunden überlistete ich meinen Magen und hatte am späten Nachmittag  das Frühstück endlich im Magen, dazwischen dämmerte ich mal sitzend, mal liegend auf meiner Couch. Die  Migräne pulsierte, mal kaum spürbar, doch dann wieder heftig.

Der Sonntag war gelaufen. Andere sind bei dem schönen Wetter unterwegs,vielleicht sogar am Strand von Warnemünde denn die letzten Tage waren unnatürlich warm. Als ich die Abend- und Nachttemperaturen meiner WetterApp mit anderen Orten, wie z.B.Mallorca, verglich,gab es kaum einen Unterscheid. S´das war nicht möglich, jetzt ist November und hier in unseren Breitengraden muss  es jetzt kalt sein, besonders nachts. Deshalb aktualisierte ich die WetterApp mehrmals, weil ich an eine Fehlanzeige glaubte.

Aber es war keine Fehlanzeige, Der November ist unnatürlich warm und darauf reagierte mein Körper empfindlich. Derart heftig wie am Sonntag gab es für mich nur 2 Möglichkeiten für den Auslöser der Migräne. Falsches Essen oder eine Sturmfront naht. Wenn das Essen nicht schuld ist, dann liegt ein enormer Druckausgleich in der Luft

Heute ist es zwar nicht stürmisch, aber kräftig windig.  Die Migräne hat sich auch wieder verzogen. Mein Kopf ist wieder klar, wie die Luft nach einem heftigen Sturm

La We

Samstag, 7. November 2015

timeline 1. Teil

“Kinder, wie die Zeit vergeht” ein schon mehr als abgenutzter Ausspruch schon seid was weiß ich, wie vielen Generationen. Aber wenn ich das Datum meines letztes Eintrages sehe, dann fällt mir nur dieser Satz ein. Es gab in dieser Zeit einiges zu berichten, doch mir fehlte die Zeit dafür.  Deshalb noch einmal alles zusammen gefasst im Schnellwaschgang. Mein letzter Eintrag endete am 9.Oktober 2015 – abgesehen, von dem kurzen Zitat 2 Tage später.

Trauerfall

Am Samstag darauf war ich schon am Morgen mit dem Zug unterwegs in Richtung alte Heimat,die Insel Rügen. Kaum bin ich über den Rügendamm, sind die Heimatgefühle sofort präsent. Die ..zig Jahre in Rostock scheinen verschwunden aus meinem Gedächtnis, als hätte es Rostock für mich nie gegeben. Der Anlass meine Reise sagt ja schon die kurze Überschrift.

Wieder einmal finde ich mich in der Trauerhalle wieder,zusammen mit all den Angehörigen, die deshalb ebenfalls angereisten.. Unsere letzten großen Familientreffen fanden nur auf dem Friedhof statt.  Diesmal verstarb mein Onkel. Der Pastor, der die Trauerrede hielt,sprach von seinem fast biblischen Alter. Er wurde 92 Jahre alt und lebte bis zuletzt mit seiner Frau gemeinsam mit seiner Familie im geräumigen Haus. Beigesetzt wurde er in der Nähe das Grabes meiner Eltern und meiner Schwester und auf der ehemaligen Grabstelle der seiner Schweigereltern, d.h. meiner Großeltern. Selbst auf dem Friedhof bleibt die Familie eng zusammen. Die Gradstelle hat Blick auf den kleinen Jasmunder Bodden.

Mein Onkel möge in Frieden ruhen

Kinderaufsicht in Hamburg

An diesem Tag passierte ich gleich 2 mal die Rügendammbrücke. Auf dem Video ist die neue zu sehen.. Der Zug fährt jedoch über den alten Rügendamm.

Direkt von der Beisetzung saß ich wieder im Zug von Rügen nach Hamburg. Ich wurde dort erwartet von meinen Enkelkinder. Ihre Eltern waren am  Sonntag  außer Haus und ich übernahm die Aufsicht für die Kleinen. Brav folgten sie  mir und meinen Anweisungen. Das Wetter war perfekt, der Kinderspielplatz war die beste Möglichkeit, die Kleinen bis zum Abend müde zu machen. Ohne kleine Unfälle schafften wir es nicht nach hause. Der  Kleinste war schon auf dem Spielplatz auf die Nase gefallen, der zweikleinste hatte sich ins Auge gepiekt, die Größe hatte sich den Finger eingeklemmt und die 2.Größte ist auf den Weg nach Haus auf die Knie gefallen. Leicht lädiert kamen wir wieder an,als die Eltern so nach und nach auch eintrafen.

Fortsetzung folgt..

Freitag, 9. Oktober 2015

Schönen Taaaag noch…

Das war der Nachruf für mich einer jungen Mutter an mich gerichtet, nachdem sie sich nicht so durchsetzen konnte,wie sie es gern gehabt hätte.

Das Vorspiel für diesen verzickten Nachruf war im Grunde nur kurz.

Die Trainingszeit war noch nicht ganz vorbei, als die Klingel der Sporthalle laut rasselt. Dabei kann es sich nicht mehr um ein verspätetes Kind handeln und die Abhol-Eltern warten vor der Halle auf ihre Kinder. War das ein Klingelstreich? Klingelstreiche sind immer noch sehr beleibt bei Kindern. Klingel kräftig rasseln lassen und dann aus dem Staub machen. Daran hat sich wohl seid 100 Jahren noch nichts geändert. Obwohl das beauftragte Türöffner-Kind weiß, dass es keine Fremden in die Hallo lässt, tat dieses Kind es doch. was uns als Trainer wieder mal zeigt, dass so manche Order öfter erneuert werden muss, als bisher.

Noch bevor ich das Kind in seinem Eifer bremsen konnte, stand ein Pulk Leute schon im Vorflur der Sporthalle. “Wir wollen zum Akrobatiktraining” sagte mir die begleitende junge Frau. Neben ihr standen 2 Mädels im Teenie-Alter und sahen mich fragend an. “Nein, wir sind die Breitensportgruppe. Ihr Trainer kommt später”

Oft  ist es so, dass die Trainer sich die Klinke in die Hand geben. Doch den Trainer für Akrobatik traf ich noch nie, was besagt, das die Trainingseinheit für Akrobatik deutlich später nach unserer Trainingseinheit beginnt.

Können wir hier auf den Trainer warten?” Der goldene Oktober hat das Zepter an das Mistwetter abgegeben und entsprechend ungemütlich war es vor der Halle. “Sie dürfen nur mit ihrem Trainer die Sporthalle betreten” Darauf weise ich die Mutter hin. An ihren Gesicht kann ich sehen, dass ihr  die Antwort nicht gefällt, denn sie schaut auf das diesige Wetter vor der Tür. Es ist feucht draußen, aber das war es auch schon. Mutter und Teenies bewegen sich keinen Zentimeter vor die Tür. “Wenn wir mit unseren Kindern die Halle verlassen und ihr Trainer ist noch immer nicht eingetroffen, dann müssen sie mit uns die Sporthalle verlassen. Jeder Trainer haftet nur für seine Trainingseinheit und darf niemanden nach ihm in die Halle lassen, wenn kein verantwortlicher Trainer dabei ist”

Dazu muss an dieser Stelle noch gesagt werden, dass  sich ab den Nachmittagsstunden kein Hallenwart mehr in der Sporthalle aufhält und deshalb der letzte Trainer, der die Halle verlässt, niemand Unbefugtes in der Sporthalle aufhalten lassen darf

Klare Ansage” dachte ich, aber auch nur ich.  Die Fremden – ich nenne sie jetzt einfach mal so – dachten gar nicht daran, ihren Platz zu räumen. Die Mutter als super Vorbild für die Teenies weigert sich, dem Rechnung zu  tragen. “Ok..ein paar Minuten bis zum unserem Trainingsende bleiben ja noch. Vielleicht taucht der andere Trainer auf” so hoffte ich. Doch vergeblich gehofft: Der nachfolgende Trainer tauchte nicht auf und  die Fremden klebten förmlich im Vorflur fest. Wenn es vor der Tür Strippen geregnet hätte oder ein bedrohlicher Wintersturm draußen getobt hätte, dann wäre das Verhalten für mich nachvollziehbar  gewesen. Aber die feuchte Luft, die an diesem Tag herrschte ? Nicht wirklich nachvollziehbar für mich.

Das letzte Kind unsere Gruppe verließ die Sporthalle. Nachdem ich die Fremden schon mehrmals darauf hingewiesen hatte vor die Tür zu gehen, blieben sie voll Unverständnis stehen. “Aber unser Trainer kommt doch in 10 Minuten” sagten die Mädels. “Trotzdem darf sich niemand in der Sporthalle aufhalten, wenn der verantwortliche Trainer nicht dabei ist” Die Begründung hatte ich schon zum x-ten mal wiederholt, doch die Einsicht bei den Fremden war gleich Null. Die Mutter rollte mit den Augen als wollte sie antworten: “Ich kann das nicht mehr hören” Ich bat jetzt zum letzten mal, dass sie gehen möchten und hielt dabei die Tür auf. Widerwillig schoben sie sich vor die Tür.

Mir stand schon die Zeit im Nacken, denn die nächste Groppe wartete an einem anderen Ort schon auf mich. Die Fremden standen endlich vor der Tür. Ich schnappte mir meinen Rucksack und meine Yogamatte und verlies die Halle. Die Tür sollte gedämpft ins Schloss fallen. Das höre ich immer als letztes Geräusch. So bin ich sicher, dass die Halle wieder geschlossen ist 

.Auf das Schnappgeräusch hätte ich diesmal lange warten können, denn als ich mich umsah, hatte die Mutter die Klinke in der Hand. Sie wollte verhindern, dass die Tür sich von selbst zuzog. “Ich möchte sie bitten, die Halle nicht zu betreten!!!” forderte ich die Mutter nun doch energischer auf. Ungewollte schlug ich den Ton an, den ich sonst während des Trainings einsetzen muss, wenn Kinder ihre Ohren zu Hause gelassen haben und zum x-ten mal aus der Reihe tanzen.

Die Mutter fühlte sich ertappt und wurde entsprechend zickig. “Ich wollte nur verhindern, dass die Tür zuknallt” Wer´s glaubt, wird selig und ich glaubte es nicht. “Nur mit dem verantwortlichen Trainer dürfen sie die Halle betreten. Er trägt dann die Haftung, solange liegt diese bei mir” Nachdem das hörbare Geräusch, dass die Tür wieder geschlossen ist, mir zu Ohren kam konnte ich mich endlich auf den Weg zur nächsten Gruppe machen.

Schönen Taaag nooch” rief mir die Mutter mit einem deutlichen Unterton noch hinter. Wahrscheinlich war sie angepestet,  weil sie ihren Willen gehen mich nicht durchsetzen konnte, auch nicht mit einem Trick 17, wie sie es vorhatte.

La We

Freitag, 2. Oktober 2015

Brautschau

Keine Frage, der Schalk unter uns 4 Geschwistern ist unsere jüngste Schwester. Damit will ich nicht sagen, dass sie das Leben nicht ernst nimmt. Sie ist der Meinung, das das Leben lustiger ist, wenn man sich auch Spaß im Leben gönnt. Schlagfertig reagiert sie auf ihr Umfeld und so richtig in Fahrt kommt sie, wenn wir auf Mallorca unterwegs ist.

 

Es ist kein Geheimnis und jeder weiß – auch der Nicht-Malle-Besucher – das die meisten Urlauber auf der Promenade angeheitert  unterwegs sind und  die sonst Fremden so tun, als kennen sie sich schon seid Jahren.. Der Alkohol hebt die Distanz zwischen fremden Menschen auf und viele geben sich so dort so, wie sie sich es zu Hause nicht trauen würden. Wer will schon als Blödmann bezeichnet werden.

Doch auf dem Strandabschnitt vom B6 („Balneario Nº 6“ (spanisch für „Heilbad“). ist vieles erlaubt und findet sogar Anklang. Nach wüsten Saufereien hält der Zuschauertourist heute jedoch vergeblich Ausschau. Spanien hat aufgeräumt und duldet nicht mehr alles. was deutsche aber auch englische Touristen ihnen boten.

 

Während sich meine beiden Mädels ab und zu schon ein Bier am Strand gönnen, halte ich mich eher an der Wasserflasche fest. Der erste Tropfen Alkohol darf erst am Abend über meine Kehle schwappen. In der Hitze der spanischen Sonne wäre ich für den Abend dann nicht mehr zu gebrauchen.

 

Am Abend erwacht die 2 Welt am S´Arenal . Auch wir wollen in die Nachtwelt abtauchen .”Atemlos durch die Nacht” ist zur Hymne vom S´Arenal geworden. Unser Weg war jeden Abend der selbe.  Die Bierstrasse auf den Weg in die Nacht bietet zur Einstimmung jede Menge Spaß und dieser wird nicht von der donnernd lauten Musik angeheizt, sondern auch von reichlich Alkohol der Dank Happy Hour  doppelt sprudeln kann.

Ich bin auch wieder nur mit einer schwachen Nummer dabei.. Wodka Wasser… nicht jeder Manns Sache. Ich musste mir keine Sorgen machen, dass mir jemand meinen Longdrink weg nehmen würde. Selbst als ich ihn  verschenken wollte, ich würde ihn nicht los werden. Die Mädels trinken lieber GinTonic. Die Herrlichkeiten, die ab und zu unseren Tisch aufsuchen trinken lieber ihr Bier.

 

Im September reist die Altersgruppe Ü 40 an und entsprechend werden die coolen Sprüche auf den Tshirts zur Schau getragen. Aber Spaß muss sein und wer auch richtig über sich selbst lachen kann,, hat echten Humor.

Wenn es 23 Uhr ist, erlischt das Licht auf der Bierstrasse und die Gäste zünden die Wunderkerzen an….

..und es erklingt die alte Weise.. Sierra Madre, das ursprünglich von Ronny geschrieben und gesungen wurde. Diese kurze Einlage ist aus der Bierstrasse heute nicht mehr wegzudenken.

Weit sichtbar ist das Lichtermeer der zahlreichen Wunderkerzen zu sehen. Die Menschen sind für kurze Zeit angetan und erfüllt von dem Klang der einfachen Weise, die das einfache und arbeitsreiche Leben der Bergbauern beschreibt.

 

Für eine Stunde donnert weiter die Musik aus den Lautsprechern, denn ab  24 Uhr ist Schluss mit lustig, donnernde Musik darf nur noch in Innenräume gespielt werden -  . All die Gassenhauer, die alle mitsingen können, ach wenn die Zunge schon zu schwer von Bier und Longdrinks geworden ist.  Wir Mädels stellen fest, dass wir alles andere als Textsicher sind und wir genau wie die meisten Besucher der Bierstraße nur eine oder 2 Zeilen vom Refrain drauf haben. Aber wen stört das schon, die Musik ist eh laut genug und unsere Stimmen werden übertönt.

 

Unter den Gästen sind diesmal auch Besucher dabei, die sich auf Brautschau machen wollen. Die aufgelockerte Stimmung macht das anbandeln leichter und vielleicht wird ja was draus. In einem älteren Blogbeitrag beschriebt ich die Suche nach einem Mann am S´Arenal.

 

Wir Mädels singen und geben dabei unser Bestes, während die Musik weiter über unsere Köpfe hinweg donnert, als sich ein junger ..um nicht zu sagen, ganz junger Mann zu uns durcharbeitet. Er reicht er mir die Hand und ich nehme an, er will nur “Gib mir 5” mit mir spielen. Ich gebe ihm meine “5” und er arbeite sich weiter an das Ohr meiner Schwestern ran. Bei dem Lärm ist eine Verständigung schlecht aber nicht unmöglich. Irgend wann hat er es geschafft, sein Anliegen ins Ohr meiner Schwester zu transportieren. Sie wären 2 Brüder und hätten ihren Vater mitgebracht.  Er zeigte auf einen der Biertische an dem ein schwankender Mann  - Mitte Ende 50 vielleicht – stand und seine Augen nur mit Mühe offen halten konnte. wahrscheinlich war eins von 30 Bierchen schlecht.

 

“Wir suchen für unseren Vater eine Frau” und weil sie meine Schwester angesprochen hatten, war klar, die Jungs konnten sie sich ganz gut als Stiefmutter vorstellen.

Wie ich eingangs schon schreib, meine Schwester ist schlagfertig und sagt nicht nein: “Ok…er soll aber erst mal nüchtern werden, dann sehen wir weiter” Wir sahen den Vater mit seinen 2 Söhnen nur noch einmal und das am selben Abend, auf den Weg zum Oberbayer.

Die Jungs stützen ihren Vater und waren fest entschlossen eine Frau für ihn zu finden. Ich musste  schmunzeln und fand es schon eher rührend, wie die Jungs das Glück für ihren Vater auf die Sprünge helfen wollten.

La We

Samstag, 26. September 2015

durch den Wind

 

Die dritte im Bunde bin ich ..die fast immer Unsichtbare auf den Erinnerungsfotos unserer gemeinsamen Urlaubsreisen nach Spanien, auf die Lieblingsinsel der Deutschen. 7 Tage Mallorca warten auf uns 3 Weiber, mit viel Sonne und Spaß. Dafür stehen  wir auch schon 2 Uhr auf  um pünktlich um 5.30 Uhr im Flieger zu sitzen. Niemand soll auf uns warten müssen und die Crews  wartet  auf  keinen Fall auf uns. Unsere Sitzplätze wurden online bestellt. so gehen wir sicher, dass wir auch zusammen sitzen und nicht auf den Airbus verteilt werden. Man weiß ja nie, ob einem oben in den Lüften die Angst packt, dann kann man sich aneinander festhalten

“Ich sitze am liebsten im Gang” sagt die Dunkelhaarige. “Ich ich sitze ungern am Fenster” sagt die Blonde. So war klar, wo mein Platz war, am Fenster. Von dort aus kann ich die besten Bilder machen. Fotografieren lenkt mich während des Fluges. Nachdem die Türen geschlossen wurden, begrüßt der Pilot uns Passagiere , wie bei jedem Flug.  Dabei weist  er auf die Winde hin, auf die wir in den höheren Lüften treffen werden. “Mit 200 km/h Gegenwind und direkt auf die Nase des Fliegern werden wir etwas später auf Mallorca landen” Der Pilot rechnete mit einer Verspätung von ca. 20 Minuten. Der kurze Hinweis des Piloten versetzt mich leicht unter Strom. “Oh je, das kann ja heiter werden” Augenblicklich durchläuft mein Gehirn alle Dokumentationen über schwierige Flüge  oder Abstürze. ich  kann sie kaum mehr bändigen. “Ach wäre ich doch in Düsseldorf geblieben” genauer gesagt, in Rostock geblieben.

Der Flieger schiebt sich gemächlich auf die Startbahn, tourt sich hoch und gibt sich selbst den extremen Anschub zum abheben und aufsteigen.  Kaum nehme ich das Donnern der Räder auf der Startpiste wahr, schon hebt sich das Vorderteil und bringt den Flieger in Schräglage. Wir heben ab. Unter uns liegt die zum Teil noch schlafende Stadt Hamburg.  Komisches Gefühl sich wie ein Vogel von der Erde zu lösen und frei zu schweben. Wir Menschen werden für die nächsten 2 1/2 Stunden das lebende Eingeweide des metallischen Vogels sein. Ich atme durch und versuche damit die Spannung unter meiner Schädeldecke zu besänftigen.

Es dauert nicht lange und der Wind unter den Flügeln rüttelt die Maschine kräftig durch. Die Flügel flattern im Wind und mein Herz springt mir dabei fast aus der Brust. Der Flieger bewegt nach meinem Gefühl wie ein mechanisches Rodeo in alle möglichen Neigungen – nach vorn nach hinten nach links nach rechts nach oben nach unten. Mit anderen Worten der Flieger wird ordentlich durchgerüttelt.  Und ich bewege mich dabei Zentimeter für Zentimeter an den Abgrund meiner Angst. Die  Mädels neben mir schlafen. Eine von ihnen hat schon jede Menge Flugerfahrungen und fand die Bewegungen des Flieders nicht wirklich aufregend und die andere hatte sie sich ruhig gestellt, weil sie unter einen leichten Anflug von Flugangst leidet.

In kurzen Zeitabständen sehe ich wieder und wieder auf die Uhr. Die Zeit kriecht dahin,  eine gefühlte Stunde werden wir schon  durchgerüttelt. Enttäuschend für mich, denn es waren erst reale 20 Minuten seid dem Start verstrichen. Und das soll ich noch 2 Stunden und länger ertragen?  Vielleicht hätte ich auch eine Scheißegal-Pille nehmen sollen. Aber nun war es zu spät. Ich krampfe mich am Knie meiner Schwester fest und vermeide den Blick aus dem Fenster. Ich will die Flügeln nicht sehen, sie sich logischer Weise den Turbulenzen  anpassen müssen.

Ich war schon längst über den Abgrund meiner Angst abgestürzt und stehe vor dem Tor meiner Panik und atme durch, so tief es geht, das bringt für Sekunden eine Beruhigung. Aber das war es auch schon.  Sol  ich das Rütteln noch 2 Stunden durchstehen, werde ich als Wrack den Flieger verlassen und statt 7 Tage Spaß auf Mallorca 7 Tage Erholung brauchen. Ich werde mehr als nur durch den Wind sein

Die Mädels neben mir schlafen und ich kämpfe mit meiner Angst, als sich der Pilot meldet und sich an die Passagiere wendet. “Zu ihrer Beruhigung” klingt es aus den Lautsprechern. Augenblicklich habe ich das Gefühl, dass mich jemand Unsichtbares an die Hand nimmt und mich aus den Tal der Angst führt. Dann erklärt er den Passagieren, dass die 200 km/h Windgeschwindigkeit vertikal in der Luft liegt und man deshalb nicht ausweichen kann, aber  für den Airbus keine schwierige Sache wären und die Turbulenzen, die wir grade erleben als leichte Turbulenzen bezeichnet werden. “Ich habe mit meine Kollegen gesprochen der 1 Minute vor uns fliegt. Er ist 300 Meter höher gestiegen und dort ist es etwas ruhiger”

Wie gesagt so geschehen. Nur wenige Minuten später lag der Flieger wieder ruhig in der Luft und glitt wie Butter durch die Luft in Richtung Spanien um auf Mallorca zu landen.  Auch bei mir kehrt wieder Ruhe ein und ich kann mich auf das Fotografieren konzentrieren.

Hier ein paar Bilder vom Landeanflug.

Auf dem Weg zur Gepäckausgabe verfliegen meine  Ängste, sie lösen sich in Luft auf.

 

Bis wir unser Hotelzimmer beziehen können, vertreiben wir uns die Zeit im Restaurant MG Café

La We

Dienstag, 15. September 2015

Vorübergehend

…bin ich hier zu lesen

La We

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50
Ein schöner Nachruf...
Ein schöner Nachruf...
Lo - 19. Aug, 12:46

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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