Mittwoch, 6. Februar 2013

Umgehau´n

Sie schlich sich ein..leise und unbemerkt. Die rechte Schläfe zeichnete sich bis unter den rechten Wangenknochen metallisch ab. Es fühlte sich an. als würden die Knochen einem Metall weichen, dass unter Spannung liegt, dessen Umrandung sich um meinen ganzen Kopf wie eine Würgepflanze schlingt, die den Kopf langsam zusammenzieht. Der Körper schaltet seit letzen Abend scheinbar wahllos zwischen warm/ kalt und zwischen Übelkeit/Brechreiz hin- und her. Wer noch keine Migräne hatte, der weiß nicht wovon ich rede. Als ich heut früh aus dem Fenster sah, war mir klar, was mich derart umgehau´n hatte. Der Wetterumschwung von mild auf kalt mit der Schneefront, die in Regen überging, war der Grund dafür. Draußen alles wieder weiß und wenig später verschwand der Schnee. Nur dicke Flocken von Himmel zwischen Sonne und Wolken fielen zu Boden, ohne das sie als solche wirklich ankamen.

 

Hat die Migräne sich erst ungehindert eingenistet, dann lässt sie mich so schnell nicht mehr los. Ich flüchte an die frische Luft, damit der Wind den Kopf  abkühlen kann. Ich nutze die Zwangspause für einen Stadtbummel. Ich war das letzte mal dort unterwegs. als ich meine letzten Weihnachtseinkäufe machte.

 

Mit mir sind einige wenige in der graue Stadt unterwegs Die Geschäfte sind nicht besonders angefüllt und viel zu warm. Ich ertrage es nur kurze Zeit in einem Klamottenladen. Nach wenigen Minuten habe ich das Gefühl, als würden die Klamotten mich umzingeln, mich ersticken. Deshalb befürchte eine allergische Reaktion meines Körpers auf die Warenfülle. Klar, die Händler wollen verkaufen, die Waren sollen dem Verbraucher schon am Leib kleben, bevor er sich für einen Kauf entscheidet. Auch ich schaue mir das eine oder andere Stück an, dass ich gebrauchen könnte..aber eben nur könnte.

Innerlich überhitzt flüchte ich wieder auf die Straße und lass mich weiter treiben. Ein Laden wirbt für mit großen Lettern auf roten Grund den Kunden – Räumungsverkauf - ich folge dem Lockruf.

 

Der Gestank nach Chemie strömt weit vor die geöffnete Ladentür und überragt im Verkaufsraum alles. Ich frage mich, wie das Verkaufspersonal das erträgt. Ich würde mir bei dem Gestank ernsthaft um meine Gesundheit Sorgen machen. Alles stink gleich..sauer-süß-streng..meine Migräne schlägt noch einmal richtig Alarm. Nichts wie raus hier, die frische Luft ist kostenlos und gesund ist sie auch noch.

Ohne Tabletten werde ich heut nicht über den Berg kommen. Die Migräne schlägt auf meine Stimmung und unterdrückt jeden Tatendrang, ersetzt diesen mit depressiv resignierenden Gedanken, die mich runterziehen. Es ist gar nicht so einfach, sich von den eigenen düsteren Gedanken nicht mitreißen zu lassen. Ich bin allein unterwegs und habe keine Ablenkung, was die Gedanken im Kopf betrifft. Sie können sich ungestört auslassen und mich mit auf ihre Achterbahn nehmen, wenn ich sie nicht unterbreche.

Also noch mal ins Geschäft um Tabletten zu holen. Der Rostocker Hof ist gleich nebenan. Ein Einkaufscenter, in dem viele kleine und große Händler Platz gefunden haben. Doch einer hat wieder die Räume verlassen, hat seine Zelte abgebrochen. Er bot Bücher und CDs an. Aber E-Book und Musik zum runterladen aus dem Internet liefen diesem Unternehmen wohl den Rang ab. Er schrumpfte vor Jahren schon mal. Damals hatten dem Geschäft das Kopieren der CDs zu schaffen gemacht.

An seine Stelle ? Wieder mal ein Klamottenladen

Diese Klamottenläden – besonders von den großen renommierten Ketten – gehen mir schon sowas von auf den Senkel. Die Städte, egal wo ich bin, werden durch sie immer uniformierter.  Das ist sowas von stinklangweilig. Die kleinen Unternehmen, die Mieten sind im Zentrum der Stadt viel zu hoch - mit ihren Besonderheiten werden an den Stadtrand gedrängt und verschwinden für die Masse der Verbraucher. Obwohl ich in der Apotheke mich sofort mit einer Tablette versorgte, zuckt meine Migräne wieder auf. Bloß raus hier.

Auf den Weg zur Straßenbahn bleibe ich am Kino kleben. Soll ich ? Oder soll ich nicht? Eigentlich sollte mein Kopf heute flimmerfrei haben. Aber ein Kino ist kein Bildschirm…es hat eine Leinwand und in wenigen Minuten wurde der Schlussmacher aufgeführt. Regie und Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer. Er ist seid dem Tatortfilm  - Weil sie Böse sind – in meinen Augen ein herausragender Schauspieler, der seinen Zenit noch lange nicht erreicht hat. Er ist ein gebürtiger Norddeutscher, na da freut es mich besonders.

Der Film hatte mich echt umgehau´n und diesmal im positiven Sinne.

Beste Unterhaltung, die sich mit dem Thema Liebe von der negativen Seite nähert. Die Liebe sei nur was für den Augenblick und würde wie “gewonnen, schon zerronnen” sich schnell wieder verflüchtigen. Dieser Film versucht die alltagstaugliche Liebe zu finden, die auch Krisen verträgt. “Erst drückt der Mann auf die Tube, weil er bei ihr landen will. Wenn er es dann geschafft hat, rücken seine Interessen wieder in den Vordergrund. Doch nun ich ist die Frau verwöhnt” meint der an die ewige Liebe Glaubende. “Jetzt ist die Frau dran”..setzt er fort. Die Frau, die sich eben noch von ihrem Mann trennen wollte, ist von diesem Worten inspiriert will sich ihrer alten verloren geglaubten Liebe auf neuen Wegen nähern.

Das Fazit des Filmes: “Liebe ist nichts für Feiglinge”

Nach dieser guten Kinounterhaltung hat sich meine Migräne verflüchtigt, was bleibt und sicher noch bleiben wird, wird das Nachdenken über das Fazit bleiben. Die Liebe ist schwer fassbar und wenn man sie dann doch in den Händen hält, bemerkt man es vielleicht gar nicht…oder ?

Ich frage mich, ob ich sie schon in der Hand hielt, ohne es zu bemerken oder sie verspielt habe, weil ich sie nicht halten konnte. Ob ich mir diese Frage jemals beantworten kann?

LaWe

Mittwoch, 30. Januar 2013

berliner Schnauze

Ich weiß nicht, wie oft ich mir diesen Sketch mit Helga Hahnemann und Alfred Müller schon angesehen habe, aber immer wieder kann ich mich über die berliner Schnauze von Helga Hahnemann beeumeln ;-)

 

LaWe

Sonntag, 27. Januar 2013

Hamsterrad im Kopf

Ich erinnere mich noch genau. Besonders beliebt war sein Zeitpunkt aufzutauchen, wenn ich zu Bett ging und schlafen wollte. Müde vom Tag, sank ich in meine Bettfedern.. Da gab es keine Ablenkung mehr, keine Aufgaben mehr, die erledigt werden oder auf den nächsten Tag warten mussten.

Das genau war der passende Moment für mein Hamsterrad in meinem Kopf, sich im Schwung zu bringen. Den ersten Impuls gab nur  ein Gedanke, der einen weiteren Gedanken nach sich zog, der wiederum zog den nächsten nach und so weiter und so fort. Es dauerte nicht lange, da drehten  sich meine Gedanken unkontrolliert im Kreis, deren Umdrehungsgeschwindigkeit stetig zunahm. Die Achse, um die sich alles drehte nannte sich Selbstmitleid, das die Ungerechtigkeiten des Tages, denen ich ausgesetzt war, aufarbeitete. Mit real nicht statt gefundener Abwehr wollte meine Seele sich danach selber heilen. Sie schrie auf, sie begehrte auf, sie wollte zurück schlagen. Es gelang ihr nicht, so trat sie noch einmal den selben Weg des Selbstmitleides an. Auf diese Weise raubte das Hamsterrad mir viel Stunden Nachtschlaf und der nächste Tag, begann mit einem Kater im Kopf, der meine Empfindlichkeit verstärkte…die Vorbereitung für das nächste nächtliche Hamsterrad wurde vollzogen. Gab es aktuell nichts, an denen sich meine Seele nachts reiben konnte, durchstöberte sie die Vergangenheit – pfündig wurde sie immer.

Plötzlich, nach Jahren, der Selbstmarter, war alles vorbei. So als hätte jemand in meinem Kopf einen Hebel umgelegt. Mein Kopf war leer, es gab keine Impulse mehr, an denen sich mein Hamsterrad im Kopf hätte seinen Schwung holen können.

“Bin ich jetzt Kopf Tod ?” fragte ich mich.

Wo sind die zirkulierenden Gedankenströme geblieben? Etwas fehlte, das kann auch nicht richtig sein. Warum vermisste ich das kräftezerrende Hamsterrad im Kopf? Ich hatte mich an sie schon so gewöhnt, dass ihr Verschwinden Leere in meinem Kopf hinterließ.

Heute erkenne ich den Impulsgedanken und unterbreche mich selbst.

Heute weiß ich, dass Yoga – mir machten die Übungen Spaß – dieses Hamsterrad im Kopf zum Stillstand brachte. Die Konzentration auf meinen Körper und das Gefühl, auf diese Weisen meinen eigenen Körper nah zu sein, brachte mich auf völlig neue Gedankenwege. Ich wurde mental stärker und damit stieg die Schwelle der persönlichen Empfindlichkeiten um ein vielfaches.

Heute durchdringe ich mein Gedankenchaos, wenn es sich einstellen will, ganz schnell um es hinter mich zu lassen.

Aber das Rad hat sich nie ganz aus meinem Kopf entfernen lassen und wenn von außen eine Sperre durchtreten wird, dann kann es sich für Tage noch einmal mit alter Heftigkeit in Gang setzen.

LaWe

Samstag, 26. Januar 2013

alles den Bach runter ?

geklaut sind diese zitierten Worte nicht:

Denn die Sache ist nicht in ihrem Zwecke erschöpft, sondern in seiner Ausführung, noch ist das Resultat das wirklich Ganze, sondern es zusammen mit seinem Werden;

der Zweck für sich ist das unlebendige Allgemeine, wie die Tendenz das bloße Treiben, das seiner Wirklichkeit noch entbehrt und das nackte Resultat ist der Leichnam, der die Tendenz hinter sich gelassen hat”

Sie entsprangen dem Geist von Georg Friedrich Wilhelm Hegel und sind in seinem Werk “Phänomenologie des Geistes” enthalten. 

Also dieses Phänomen  hat nicht mit den Schlager “DU..bist ein Phänomen” gesungen von Helene Fischer zu tun, es ist knallharte Philosophie und hat auch nichts mit philosophieren bei einem Gläschen wein zu tun. 

Für mich das ein Text, bei dem sich meine Gehirnwindungen anfühlen, als würden sie sich verschlingen und beim Versuch, sie zu entwirren, sich zusammenknoten.

Ich fand dieses Zitat in einem Kriminalroman, in dem der Leser (ein alternder Kriminalist)  seine persönliche Schlussfolgerung als Erkenntnis daraus zog. Er darüber erkannte.ich, was Hegel damit sagen wollte. Allein hätte ich es nie geschafft.

“Ich war noch nicht tot, denn mein Leben schien bisher kein Resultat zu haben, doch ich verfügte auch noch nicht über Wirklichkeit, denn ich lebte in lauter Tendenzen, mit anderen Worten, ich trieb dahin wie ein herbstlich verfärbtes Blatt im Bach”

Soll das heißes, das sein Leben den Bach runter geht? Da muss ich doch mal gucken, wie es um mein Leben bestellt ist. Ich fürchte, ich lass mich auch einfach zu viel treiben und komme zu keinen Resultat. Aber welches Resultat wollte ich überhaut erreichen? Die Frage fühlt sich an  wie :”Sein oder nicht sein ? Das ist hier die große Frage” ;-)

LaWe

Freitag, 25. Januar 2013

Rätsel der Woche

Mich zog dieses Etwas mit seinen Buller Augen an. Was soll denn das sein? Ein Kissenbezug oder was ?

Hat wer einen Vorschlag?

Auf jeden Fall ist es wieder mal etwas, was die Menschheit nicht braucht.

LaWe

Mittwoch, 23. Januar 2013

Ga GA von Freddie



Es gibt nicht nur Lady GA GA sondern auch Radio Ga GA. Aber beide Künstler haben den Olymp ihrer Kunst erreicht.

Ein Mann wie Freddie ...mit sol viel Energie...noch heute immer ein Wahnsinn.

Freddie ist für uns alterslos geworden, wie so manch berühmter Künstler, den die Götter viel zu früh holten.

LaWe

Montag, 21. Januar 2013

das kleine und das große Glück

Ich habe aufgehört, nach dem großen Glück zu suchen.

Das ist keine Resignationen, sondern es kann zum einen auch von der Desillusion beim älter werden geschuldet sein oder von meiner Erkenntnis vor vielen Jahren,  dass ich bei der Suche nach dem großen Glück die kleine Glücksmomente übersah. Ich denke, beide Komponenten trugen dazu bei, das ich zwar immer wieder mal über den Horizont schaue, um es vielleicht zu entdecken, doch in der Regel kümmere ich mich mehr um die kleinen Momente, die mir Freude geben.

So muss man leben! Immer die kleinen Freuden aufpicken, bis das große Glück kommt. Und wenn es nicht kommt, dann hat man wenigstens die kleinen Glücke gehabt.  Theodor Fontane

LaWe

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