Dienstag, 6. November 2012

Kinder..wie die Zeit vergeht

Schaue ich noch einmal zurück , den Zeitkanal  der Jahre, die hinter mir liegen, dann frage ich mich heut, mit welch Geschwindigkeit ich die Zeit durchlebt. Häufiger als gewollte, gab es Momente, in denen ich glaubte, die Zeit bleibt für alle Ewigkeit stehen und andere Momente oder Erlebnisse kommen mir heut rasend schnell vor.

Heut ist ER – Sohnemann - so alt, wie damals sein Vater – 23 Jahre.

Als ich seinen Vater das erste mal  traf, war er 23 und  ICH 32 Jahre….das Alter sieht wie gespiegelt aus. ER  hatte am 7.7. Geburtstag und ICH  am 6.6. Schon seltsam..das gleche gepaarte Zahlenspiel.

Er saß allein an der Bar und trank einen Whisky..ich war allein in der Bar und hatte keinen Tänzer.  Meine Familie begleitet mich damals, nur ein Tänzer war in der Runde – mein Schwager und dem standen schon die Schweißperlen auf der Stirn. Abwechselnd tanzte er mit seiner Frau, meiner Mutter und mir. Wir gingen an einem Samstagabend aus und an solchen Tagen besuchten kaum Singles die Bar.

An diesem Abend sah ich nur einen Mann, der keinen Ehering trug und ohne Begleitung war. Er   saß auf einem Barhocker und sah ins Leere. Ich schlich um ihm rum, sah ihn mir heimlich von allen Seiten an. Er bemerkte meine Observation nicht, saß betrübt und allein an der Bar und trank seinen Whisky. Mein Gehirn und mein Mut  nagte an der Absicht, den Einsamen anzusprechen.  Dann fasste ich mir ein Herz und sagte im Vorbeigehen zu ihm: “Wenn sie sich langweilen, können sie mit mir auch  tanzen” und verschwand ganz schnell an meinen Tisch. Zum setzen kam ich nicht mehr,  denn er stand vor mir und forderte mich zum tanzen auf.

Den Rest den Abends verbrachten wir zusammen…unsere Seelen schienen verwand, sie ergänzten und vervollständigten sich. Er war ein Soldat auf Urlaub und betrauerte seinen Vater auf seine Weise, der ein paar Wochen, bevor wir uns trafen, verstorben war

Was nach der Begegnung folgte, waren während der Armeezeit ein umfangreicher Briefwechseln – Mails und SMS gab es damals noch nicht – und nach der Armee gemeinsame Jahre. Sie waren nicht so leicht, wie wir im Kennenlern-Rausch erhofften – viele Up and Down´s  - mal ganz eng – mal auf Distanz, bis sich  eines Tages unser gemeinsamer Sohn  anmeldete und vor 23 Jahren auf die Welt kam.

So wie sein Vater in dem Alter von 23 Jahren den Tod seines Vaters betrauert, betrauert auch Sohnemann den Tod seines Vaters. Er durfte nur 10 Jahre mit seinem Vater verbringen – dann verstarb auch sein Vater – merkwürdige Parallelen.

LaWe

Donnerstag, 1. November 2012

erschreckend

Damit kam Sohnemann heut früh nach Haus. Der Anzug wie das Hemd zerrissen und die roten Flecken sind kein modischer Kick sondern Blut…dickes Blut - krustig hält es sich am Hemd fest – Kunstblut.

Heut früh …um 9 Uhr …schaut Sohnemann in mein Schlafzimmer. Er hatte sich die Nacht in einer Diskothek um die Ohren geschlagen. Halloween sollte für ihn richtig gruselig werden. Ein Zombie, der noch blutend durch die Welt läuft. Die Nacht war lang…sehr lang und auf dem Heimweg überwältigte ihn die Müdigkeit. Er schlief in der Straßenbahn ein und fuhr im tiefsten Traum bis zur Endhaltestelle. Mit dem Kopf auf der Rücklehne…den Mund im schlafen weit geöffnet, entdeckte ihn die Straßenbahnfahrerin und war zu Tode erschrocken. Ruppig weckte sie ihn “Soll ich einen Arzt holen – Sind sie verletzt?” Sohnemann: “Nein..ich komme von der Halloween-Party”

Er erzählte mi diese Episode bevor er in einem tiefen Schlaf fiel. Der Schlaf wurde nachgeholt.

Heut fand er dieses Bild bei Facebook…gemacht von einem Fotografen der Diskothek und mit seiner Erlaubnis darf ich dieses Bild hier auch verwenden.

Achja…süßer Vogel Jungend..keine Feier ohne Meier oder wie man das so sagt. Ich war damals ähnlich – unvorstellbar für mich, auch nur ein Feier auszulassen. Damals gab es zwar kein Halloween, aber Gründe für Partys gab es auch genug.

Montag, 29. Oktober 2012

warte – warte noch ein Weilchen

Die Schuhe der Skateboarder sind schneller verschlissen, als man nachkaufen kann. Abgewetzte Schuhsohlen sind schell erzeugt das sogenannte Grip Tape - eine rutschfeste Unterlage auf dem Brett – sorgt dafür, das das Bett nahezu am Fuß klebt..auch wenn der Skater mit seinem Brett in der Luft schwebt. Der raue Untergrund reibt die Sohlen so weit auf, dass man in kurzer Zeit fast barfuß geht, d.h..die Fußsohle berührt trotz Schuh den Erdboden und die Nässe kann ungehindert eindringen und ein neuer Schuh wird wieder fällig.

Gesagt getan…als zufällig ein Angebot in Haus flattert- 15 € Gutschein ganz groß auf dem Flyer und auch auf der Internetseite. Nach sorgefältiger Auswahl findet Sohnemann den Schuh seiner Wünsche und bestellt abzüglich Gutschein. Das System zieht den Betrag nicht ab. Sohnemann liest nach…Aha..15 € Gutschein bei Warenwert von 50 €. Ok..aber Schuhe müssen her, wenn er nicht weiter in Wasser trotz Schuhe waten will. Er bestellt – macht 46,55 € und zahlt per Karte. Wenig später ist das Geld vom Konto – die neuen Schuh kommen.

Die Schuhen? Sie kommen nicht. Warten warten warten..sie  kommen nicht. Sohnemann  vergisst fast die Bestellung und fragt erst nach, als ich ihn darum bitte. 14 Tage sind schon ins Land gegangen. Das Unternehmen fragt alle Daten ab “Ihre Bestellung ist in Bearbeitung” Man entschuldigt sich, das System wurde im Versand umgestellt.

Nachvollziehbar, kann ja alles passieren, aber es tut sich ja was und warten weiter und warten und warten und nix passiert. Sohnemann ruft wieder an – und wieder der selbe Ablauf..”Unser System wurde umgestellt – sie bekommen eine Mail, wie es mit ihrer Bestellung weiter geht” …kann ja alles passieren und weiter steht warten auf den Plan. Draußen ist ja nicht mehr nass und so macht der löchrige Schuh seinen Dienst noch eine Weile.

Eine Woche später – keine Mail – keine Schuhe – nur warten – warten – warten – warten und nix passiert.

Auf mein Drängen ruft Sohnemann noch mal an- “Lass dich nicht wieder abwimmeln” fordere ich ihn auf. Ihm gefällt das nicht – Mutter im Nacken bei so einer Sache – ist ja seine Angelegenheit. Er gibt wieder die Daten durch – Bestell Nr. und Email-Adresse. Die Daten sind da – aber von der System-Information: “In Bearbeitung” ist nicht mehr die Rede.. Der Mitarbeiter verspricht, sich darum zu kümmern und sich per Telefon zurück zu melden. Sohnemann wartet – auf die Schuhe oder die Mal oder auf den Rückruf…und wartet und wartet und wartet und wartet und nix passiert.

Heute platzt mir der Kragen und will es wissen. Am 1. 10. wurden die Schuhe schon bezahlt und nix ist bisher passiert. Zufällig liegen auf dem Tisch noch die Bestell-Nr. und der Postflyer mit der Internetadresse. Ich rufe an und will mich nicht abwimmeln lassen. De Mitarbeiter fragt alle Daten ab und kann weder Bestell-Nr. noch Email-Adresse von Sohnemann finden. Nix mehr da..auch keine Schuhe..was fehlt, sind 46.55 € auf dem Konto, die vom System per sofort abgebucht wurden. “Ich mache einen Nachforschungsauftrag” teilt ein Mitarbeiter mir mit. Ich will ihn ohne Verbindlichkeit nicht aus dem Gespräch lassen. “Sie bekommen per Email Bescheid” sichert er mir zu. “Das haben ihre Kollegen auch schon gesagt und nichts ist darauf hin passiert” halte ich ihm entgegen und immer noch entschlossen, ihn ohne Verbindlichkeit in seiner Aussage nicht aus dem Gespräch zu entlassen. “Ich kann nichts genaues sagen. Wir haben unser System umgestellt – wir müssen nachforschen” antwortet er mit der Entschlossenheit, mit diesem Satz das Telefongespräch zu beenden.

Warte warte warte noch ein Weilchen…ok..etwas Bewegung kommt doch noch ins System – der Kunde wird noch einmal in die Wiederholungsschleife geschickt..Bewegung ist eben alles – auch wenn man sich dabei im Kreise dreht

LaWe

Freitag, 26. Oktober 2012

Arschwerbung

  • oder Werbung mit dem Arsch
  • oder eher für den Arsch?

LaWe

Mittwoch, 24. Oktober 2012

auf den Kopf gefallen

Unterschwellig arbeitet die Angst, dass es mal nicht gut aus geht. Und diese Angst bekam vor ein paar Tagen Futter, als ich las, dass eine junge Politikerin in ihrem Hotelzimmer tot aufgefunden wurde. Sie hätte vermutlich einen epileptischen Anfall erlitten und wäre daran gestorben. Doch nichts genaues weiß man nicht.

Aber diese Nachtrichte  reichte wieder mal um meine unterschwelligen Ängste wegen Sohnemann unter Strom zu setzen. Ich brauche starke innere Widerstände, die den Strom zu meiner Angst herunter dreht. “So schlimm es wird es für Sohnemann nicht werden” oder so, doch genaues weiß man nie. Nur keine düsteren Gedanken darauf verwenden, sonst verkrampft sich meine Seele und stülpt eine Glocke über den jungen Mann, der grade dabei ist, lebenshungrig die Welt zu erobern.

Ich halte meine diffusen Ängste in Schach – doch gestern wären sie fast auf Matt gesetzt worden.

Bevor ich den Schlüssel in der Wohnungstür drehen kann, öffnet Sohnemann mir schon. Auch im halbdunkeln sehe ich das Blut an seinem Kopf. Es läuft ihm an der Stirn und den Wangenknochen nach unten. “Was ist passiert?” will ich fragen, doch außer ihn mit offenem Mund anzustarren, kommt nichts von mir. Jetzt ist es wieder passiert..denke ich. Vor ein paar Wochen fiel er wieder direkt vom Essentisch auf den Boden und davor lag er mit einer Stichsäge bei seinem Arbeitgeber auf dem Boden und krampfte.

“Was ist passiert? frag ich dann doch und die Angst zirkuliert aufgeregt um das Innere meines Bauchnabel. “ Ich war skaten und bin vom Brett gestürzt und dabei auf den Kopf gefallen” Dann erzählte er mir, wie es geschah. “Ich hab einen Beutel mit 2 Bier im Stoffbeutel über der Schuler hängen und war rollend auf dem Rückweg. Hab noch einmal kräftig angeschoben und dabei ich nicht beachtet, dass der Boden unter dem Laub nass ist. das hat gereicht, ich bin im hohen Boden durch die Luft und mit dem Kopf zuerst auf dem Boden gelandet” Sohnemann zeigt mir die klaffende Wunde auf dem Hinterkopf – ohje..ich kann kein Blut sehen. Aber trotzdem bestaun ich die Wunde.

“So, jetzt ab zum Arzt” treib ich ihn an. Seine Freunde – 3 an der Zahl – stehen um ihn rum und einer von ihnen macht sich mit Sohnemann auf den Weg zur Klinik und mit 5 Stichen am Kopf kehrt Sohnemann wieder heim.

“Sag mal, sind die Bierflaschen beim Sturz zerbrochen?” fragt ich heut spaßeshalber nach. Ich beobachtet vor einiger Zeit aus der Ferne, wie ein Betrunkener beim Sturz alle möglichen Verrenkungen machte, nur damit die Bierflaschen, die er in seinem Beutel trug, nicht zu Schaden kamen.

“Nein, die Bierflaschen sind heil geblieben”

LaWe

Sonntag, 21. Oktober 2012

Die Flasche

Bottle from Kirsten Lepore on Vimeo.

Herbstimpressionen

Sonne durchdringt das rot der Kletterpflanze – nur ein paar Tage noch, dann verliert sich die Farbenbracht des Herbstes in tristem grau

Nicht perfekt getroffen mit dem Laternenmast in der Mitter des Bildes, jedoch das Meer von Orange sollte in meinem Blog berücksichtig werden.

Blick aus meinem Schalfzimmer

Heut früh ( Bild vor meinem SZ) war es dann so weit – grau in grau und daran hat sich noch nichts geändert – die farbenprächtige Natur von gestern ist immer noch im dichten Nebel versunken.

LaWe

Samstag, 20. Oktober 2012

kochen für den Frieden

"Aus nichts etwas machen und dabei Erfolg haben” davon erzählt der Film “Sushi in Suhl” – eine authentische Geschichte aus dem DDR-Leben eines Koches, der in den 70igern den Traum hatte, den DDR-Menschen die japanische Küche  näher zu bringen.

Der Zuschauer erlebte die Verwirklichung eines Traumes, den ein Koch zu DDR-Zeiten hatte. Mit viel Elan und Herzblut erreichte der Koch Rolf Anschütz  sein Ziel und eröffnete im  Gasthaus “Waffenschied” die Abteiling japanische Küche, die wegen ihres Erfolges um 2 Jahre schon ausgebucht war. Bis zum Mauerfall besuchten fast 2 Millionen Gäste sein Restaurant.

Der Einladung eine japanischen Freundes folgend, besuchte er das Land, dessen Köstlichkeiten er den DDR-Bürgern kredenzte. ER kam nicht nur aus der Idylle seiner Stadt in das pulsierenden Leben einer hektischen Wirtschaft, sondern er konnte auch seinen Käfig verlassen, den die DDR damals darstellte.

“Ein Vogel im Käfig sehnt sich nach dem Himmel” sagte der japanische Freund zu ihm und glaubte, dass er mit seiner  Einladung nach Japan dem Koch die große Freiheit zu schenken. “Aber für manche Vögel ist der Himmel zu groß” antworte er seinem Freund. In Japan erkannte er, wie sehr er seine Heimat liebte und kehrte überglücklich in seine Käfig-Heimat zurück.

 

UWE STEIMLE – spielt den Koch Rolf Anschütz mit viel Herz und Liebe und der ganze Film war Lustig und kurzweilig anzuschauen

LaWe

In den Wind geschrieben

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