Mittwoch, 14. November 2007

wenn die Räder stille stehen

Ich hatte eine Kollegin, die sich von anderen - die nicht im Chefstatus waren - nichts sagen lies. Obwohl die Arbeit sich zum Teil allein organisierte und die Mitarbeiter sich untereinander verständigten, damit alles, was getan werden muß, am bliebt, sie nahm nur vom Chef persönlich die Aufträge an. Selbstregulierende Mechanismen hatte bei ihr nicht genügend Kompetenz und ihre Räder im Sinne der gemeinsamen Sache in die Gänge zu bringen. Erst eine Info vom Chef persönlich konnte eine Aktivität bei ihr auslösen.

Wenn auch umgekehrt - doch ähnlich - scheint es im Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL zu liegen. "Mit so einer kleinen untergeordneten Gewerkschaft verhandeln wir nicht" so der Vorstand der Bahn.

Taja und doch ist die Macht des kleinen untergeordneten Gewerkschaft doch größer, als der Vorstand der Bahn glaubt. Was nützt die beste Hochglanzbahn, wenn kein Rad sich mehr dreht? Wenn die Fahrgäste und die Güter nicht mehr von einem Ort zum anderen gebracht werden können?

Ohne Lokführer dreht sich für den Bahn eben kein Rad mehr .

Und das ist nicht nur bei der Bahn so, es ist doch egal in welchen Unternehmen welche Art Räder sich drehen. Wenn die Kraft fehlen, die die Räder in Schwung bringen, damit sie sich drehen, dann helfen die besten Hebel der Macht nicht.

Ist die Verbindung - der Treibriemen - zwsichen Hebel der Macht und den technischen Personal unterbrochen, bricht das Chaos aus.

Ohne Fahrerlaubnis fahre ich mit der Bahn so lange ich denken kann und erlebte in den letzten Jahren einen Personalabbau ohne Gleichen - für jeden der ging wurde ein neuer Automat in die Halle gesetzt. Um Kosten zu sparen - so hieß es und das mit den stetig fahrenden Fahrpreisen. Die Gesichter der Fahrgäste und des verbleibenden Bahnpersonals wurden immer länger. Das interessierte niemanden - die Räder drehten sich weiter und weiter.

Wenn die Bahn bisher hoffte, es geht weitesgehend ohne Personal muß sie jetzt schmwerzlich feststellen - es geht doch nicht ganz ohne.


Endlich kommt die Bahn ins rudern - endlich muß sie etwas tun, damit die Räder sich wieder drehen - endlich.

Sonntag, 11. November 2007

Wetterbericht

Der sonnige Herbst wird langsam auf das Schietwetter umgeleitet und wer den warmen Sommer über alles liebt, wird sich spätestens jetzt in den Süden wünschen.

Doch wer solch schönes Farbenspiel der Natur erlebt, wie ich am letzten Montag festgehalten hab, überdenkt vielleicht den Wunsch nach südlicher Wärme.

Von Natur

Doch das waren wohl die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Herbstes. Heut zeiget sich das Licht in einer anderen Pracht.

Von Natur

Aber nach wenigen Minuten verschwand das Lichtspiel und ein Hagelschauer ging über Rostock hinweg. Mit Blitz meiner Kamera verwandelt sich der Hagel zum dem was er ist - kleine Eisklumpen.

Von Natur

LaWe

Freitag, 9. November 2007

zerplatzte Illusion

Vor ein paar Tagen wurde er 18 Jahre alt. Hier ein kleiner Bilderreigen seiner Jahre von damals bis heut

Mein Sohn, hineingeboren in die Zeit der auf Hochtouren laufenden Revolution. Nach der Entbindung lag ich noch ein paar Tage in der Klinik und konnte mich auf das Neugeborene gar nicht so richtig konzentrieren. Mehrere male rief ich mir in Erinnerung "Du hast grade einen Sohn geboren" doch dann rasten die Gedanken schon in die zerissene Welt, die draußen tobte und auch unter den Müttern DAS Thema war. Jeder beschrieb das bisher geführte Leben aus seiner Sicht. Doch sie alle fühlten sich verbunden über den Wunsch, die Parteiführung des Landes endlich abzuschaffen.

Das war die Zeit, in der ich Menschen, die ich gut zu kennen glaubte, nicht wieder erkannte. Die Inhalte ihrer geschwungenen Reden hatten sich grundlegend geändert. Später nannte man sie Wendehälse. Ich erkannte zum ersten mal in meinem Leben, dass es Menschen gab, die ihre Fahnen in Richtung der Macht ausrichten.

Die lllusion, das Menschen auf ewigen Zeiten auch das sind, was sie der Welt glauben machen wollten, zerplatzte. Die Vorreiter der alten Macht wurden zu ihren Stürmern. In mir zerbrach mein Glaube an die Ehrlichkeit und Authenzität der Menschen, die ich bis dato als revolutionäre Geister des Sozialismus kannte. Ich glaube, das war für mich damals die größte Erschütterung.

Als ich am 9.November 1989 mit einem 5 Tage alten Baby im Arm aus der Klinik kam, erlebte ich eine neue Erschütterung und damit ging ich mit der Stimmung im Lande nicht konform.



"Komm mal her und guckt dir dies an" rief der Vater meines Sohnes damals aus dem Wohnzimmer. Ich kam und sah im Fernsehen, wie die Menschen über die Mauer stiegen. Fassunglos stand ich davor und hielt meine Baby fest. Nie habe ich an´s auswandern gedacht, nie in Erwägung gezogen das Land, meine Heimat zu verlassen. Deshalb konnte ich damals nicht verstehen, warum díe Menschen ihrer Heimat einfach verlassen konnten.

Obwohl die Menschen über die Mauer von Ost nach West stiegen, hatte ich das Gefühl, sie drängen sich alle in mein Wohnzimmer, in meinen geschützen Raum. Ich fühlte mich von ihnen überrollt und bedrängt und zog mich mit meinem Baby wieder ins Schlafzimmer zurück.

Heut ist mein Baby 18 Jahre alt und die Ereignisse von damals liegen lange zurück. Unser Leben bekam ich wieder in geregelte Bahnen, auch wenn die Übergänge nicht einfach waren. Wir haben unseren Platz in der Gesellschaft gefunden und die Wehmut nach alten Zeiten schon lange abgelegt. Sie hätte unseren Weg in die neue fremde Gesellschaft nur in den Weg gestanden.

Von Lichtspiel
LaWe

Montag, 5. November 2007

schaurig schöönn


LaWe

Sonntag, 4. November 2007

DDR Nostalgie auf dem Boulervard

Vor 18 Jahren erreichte die Revolution in der DDR ihren Höhepunkt. Tägliche Demonstrationen an markanten Plätzen und Orte standen auf der Tagesordung. Das Land spaltete sich in Für und Wider, in ein Lager von Menschen, die ängstlich am Alten festhalten wollten und in das andere Lager, dass nach einer Umwälzung der starren Politik drängte. Die Zerrissenheit zu den unterschiedlichen Standpunkten ging durch die gesamte Bevölkerung wie auch durch die Familien. Jeder suchte verzweifelt und irretiert auch in seinen Familien nach Verbündete zu seinem Standpunkt. Während die einen ihren Glauben an einer guten Sache verloren, weil sie mit Tatsachen konfrontiert wurden, die sie glauben konnten, wuchs der Glaube der anderen an einer Veränderung der Staatsform.

Ich war zu der Zeit hochschwanger und stand kurz vor der Geburt meines Sohnes. Er war schon überfällig und ich mußte fast täglich zur ärztlichen Kontrolle. Und so schlich ich auf den Tag genau heut vor 18 Jahren mit meinen dicken Bauch - der eher auf Drillinge schließen konnte - an den friedlichen Demonstrationen vor dem Stasigebäude vorbei in Richtung medizinische Betreuung, die auch unter den damaligen Umständen von chronischer DDR Mangelwirtschaft und Revolution nach Feierabend gut klappte.

Vorbei die Zeit der Parteilosungen und Straße der Besten. Vorbei die Zeit der extra teuren delikaten Lebensmittelläden und exquisiten Konfektionsläden zu extra hohen Preisen, vorbei die Zeit der fast kostenlosen Kinderferienlager und VEB - Unternehmen, aus denen man - so der Volksmund - "Noch viel mehr raus zu holen kann". Mein Sohn, der morgen 18 Jahre alt wird, sind Begriffe, wie VEB, HO, Konsum, Delikat - und Exquisitläden, Pioniere mit Pionierblusen und FDLer mit den blauen Blusen nur noch bömsiche Wälder. Seine Geburt leitete nicht nur in meinem privaten Leben eine neue Ära ein.

Die Nostalgienacht in einem Geschäft auf dem Rostocker Boulevard erinnert mich noch einmal an die Ereignisse von damals

Von Stillleben

Morgen wird mein Sohn 18 Jahre und genau so lage leben wir als Ossis in der westlichen Welt und warten noch immer auf die versprochenen blühenden Gärten. Doch viele Blüten, die die westliche Welt treibt, haben aus meiner Sicht eher eine bizzare und undurchsichtige Natur. Dabei denke ich an Hartz IV, eine Instrument des Staates, mit dem es ihm glänzend gelang, die kleinen Ersparnisse kleinen Mannes in den wirtschaftlichen Umauf zu bringen und so die Rücklagen der Multis zu schonen.

Nach 18 Jahren hat auch der Ossi seine Volljährigkeit als Wessi erreicht und nun endlich erkennt er ... es eben doch nicht immer alles Gold was glänzt....

Donnerstag, 1. November 2007

noch einmal ein Bilderreigen

Obwohl die Tage mit den Kleinen abwechslungsreich waren, irgend etwas fehlte doch - das Bloggen. Doch Nach ein paar Tagen Blogpause muß erst wieder nach Worte ringen. Es ist, als wäre ich ein paar Wochen nicht gelaufen und ich müßte meine Kondition erst wieder aufbauen. Deshalb werde ich von meiner Blidersprache Gebrauch machen und erst einmal mein Lieblingsmotiv voran stellen - den Pornobrunnen von Rostock.

Von Rostock

Diese Bezeichnung gaben dem "Brunnen der Lebensfreude" die prüden Rostocker, als er vor mehr als 20 Jahren vor dem Universitätsgebäude von Jo Jasram erbaut wurde.

Von Rostock

Ein erhabenes Gebäude und ich kann mir vorstellen, wer durch dieses Tor gehen darf, dass er sich wie ein Auserwählter fühlen kann.

Von Rostock

Wer eine musikalische Ader hat, kann sie auf der kleinen Miniorgel ausprobieren. Das sind 9 kleine Stahlplatten, auf die der Besucher etwas fester auftreten oder springen kann, und schon bringt er unterirdische Glocken zum klingen. Die kleine Miniorgel ist Bestandteil der im 2 Weltkrieg zerstörten Jokabikirche. Heut sind nur noch die Konturen vom Fundamet der Kirche auf dem Platz zu finden, die an die zersörte Kirche erinnern.

Von Rostock

Von Rostock

Wer sich unter dem Gespernstern wiederfinden wollte, dem bot Helloween ein weites Feld. Für die Kleinen wurde am Wochenende eine Gespensterparty organisiert und die besten Kostüme konnten auf der Bühne ihren Applaus entgegennehmen.

Von Natur

Und wer sich noch mehr gruseln wollte, konnte den Lindenpark von Rostock aufsuchen. Der Lindenpark - ein alter Friedhof - wurde vor 30 Jahren um und um gebraben, bis alle Knochen entfernt waren. Doch hier und da gibt es im Park noch eine Erinnerung an das, was der Lindenpark vor Jahrzehnten war.

Von Natur

Doch in den Regel liegen diese kleinen Alleen von hohen Linden ganz dich bei einander, denn sie waren ja mal die Wege zu den Grabstellen.

Der Lindenpark ist mitten in der Stadt und die Stadt arbeitet zur Zeit an einem Konzept zur seiner Erhaltung. Die Abgase der Autos machen den Linden doch mehr zu schaffen, als angenommen. Deshalb sollen alle Parkplätze in seiner Näde abgeschafft werden und für die Anlieger ein gesondertes Parkhaus geschaffen werden.

Von Natur

Ich denke, diese kleine grüne Oase mit seinen prachtvollen hohen Lindenalleen ist auf jeden Fall erhaltenswert.

Freitag, 19. Oktober 2007

Haus voller Leute

Darunter werden mein Blog etwas leiden und meine Kommentare weniger werden. Auch die Kleine - das Frühchen, die kleine Minipüppi ist dabei.
Doch sie hat sich gemausert und schaut sich neugierig die Welt an



LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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