Samstag, 9. April 2011

vorbei gefahren

“Wann wollt ihr losfahren?” frag ich Sohnemann per Handy. Ich komme vom Zahnarzt und will mit der Straßenbahn in die Stadt fahren. “So gegen 12 oder halb eins” antwortet Sohnemann. “Wir wollen Mikel noch von der Schule abholen, dann fahren wir nach Greifswald.” Ich wünsche ihnen eine gute Reise, ohne zu ahnen, dass sie mit ihrer Spritztour in die ort- und zeitliche  Nähe des schwersten Unfalls in unserer Region fahren. Die schnellste Strecke nach Greifswald ist die A 19 um auf die A 20 zu kommen.  

Gegen 18 Uhr ruft meine Tochter mich an. “Wo ist Jo.?” Aus ihrer Stimme höre ich eine ungewohnte Besorgnis. “Er ist in Greifswald mit seinen Freunden. Sie wollen dort skaten” antworte ich. Meine Tochter wusste von ihrem Bruder, dass er mit seinen Freunden eine Autotour machen wollte, die über die A 19 geht. Dann erzählte sie mir von dem schweren Unfall auf der Autobahn in der Nähe von Rostock. “Ich hab schon versucht, Jo. zu erreichen, aber er geht nicht ans Handy.”

Mit aufsteigender Unruhe beruhige ich doch meine Tochter. “Er will ja vor 20 Uhr nicht zurück fahren” antworte ich, weil ich annahm, dass der Unfall sich grade ereignet hatte. Ich war den ganzen Nachmittag mit dem Kühlen meiner Zahnschmerzbacke beschäftigt, ich hatte noch keinen Sinn für Nachrichten. Ich nehm mein Handy schnell zur Hand und versuche Sohnemann auch noch zu erreichen. Diesmal hat er das Handy bei sich und erleichtert höre ich seine Stimme. Von dem schweren Unfall auf der Autobahn haben sie noch nichts erfahren.

Als er am Abend mit seinen Freunden heil und wohlbehalten eintrifft, bin ich erleichtert. Sie haben nach meinem Anruf eine andere Strecke für die Rückfahrt gewählt und sind auch dort von einem Sandsturm in den anderen gekommen.

“Wann seid ihr dann heut losgefahren?” frag ich. “Um halb eins” antwortet er.

Wie ich aus den Nachrichten erfuhr, ereignete sich gegen 12.50 Uhr der folgenschwere Unfall auf der Autobahn A 19, bei dem 8 Tote zu beklagen sind. Die Jungs waren dieser Katastrophe sehr nah gekommen. Doch weil sie vorher abbiegen mussten um auf die A 20 zu kommen,

hätten sie diesen Unglücksort zum Glück nie passiert und ihre Spritztour endete nicht in einem Drama, wie für viele andere, von denen für einige an dieser Stelle das Leben sogar plötzlich ausgelöscht wurde.

LaWe

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