geben und nehmen
Also das ist wirklich nicht der Ort, auf dem man mit einem Rollator gut voran kommt. Schon von weitem sah ich den gebrechlichen Mann, der sich mühevoll mit dem Rollator über eine holprige Wiese mit hoch gewachsenem Gras bewegte. Und dazu kommt noch, dass zwischen ihm und dem nahegelegenen Gehweg ein tiefer Graben lag, auf dem ich mich flott mit meinem Cityrolle von A nach B bewegte. Ich schickte gleich mal meinen Wunsch an´s Universum, das es meine Beweglichkeit bis zu m einem jüngsten Tag erhält. Es sah wirklich sehr mühevoll aus, wie der gebrechliche Mann auf dem grünen Randstreifen sich bewegte.
Als ich auf seine Höhe kam, sah ich einen schwarzen Hundeschwanz wedelnd über das hohe Gras herausragen. Sein Fell glänzte in der Sonne, die Leine war mit dem Rollator verbunden. Der Hund beschnüffelte die Gegend Grashalm für Grashalm. War vertieft und glücklich mit dem, was er tat. Ebenso glücklich sah der gebrechliche Mann auf seinen Hund, der sich sichtlich auf dem Rasenstück in seinem Element fühlte.
Der gebrechliche Mann wirkte nun nicht mehr gebrechlich auf mich, sondern wandelte sich in meinen Augen zu einen fürsorglichen Hundehalter.Auch wenn er körperliche Einschränkungen hatte, sein Hund sollte darunter nicht leiden. Der Hund – ein schwarzer Spitz – machte seinem Herrchen sichtlich Freude, wenn er begeistert mit Schnüffelnase und Schnauze die Wiese untersuchte und nicht nur das. Für Herrchen gab es keinen Zweifel, er musste 2 – 3 mal täglich bei jedem Wetter vor die Tür um seinem Hundchen die nötige Bewegung zu verschaffen und das konnte nur gut für den Mann sein, dem das gehen sichtlich sehr schwer fiel. Doch mehrmals täglich an die frische Luft zu kommen, ist tausend mal besser, als vor dem TV auf den jüngsten Tag zu warten. Der Hund gibt dem Mann wieder ein Stückchen Lebensfreude und Lebendigkeit zurück.
LaWe
viele alte kommen nach solchen stürzen und dem anschließenden krankenhausaufenthalt zu uns ins altenheim, und die wenigsten sind darüber glücklich. den hund können sie dann auch abhaken.
auf den Hund gekommen ;-)
ich verstehe deinen Einwand und weiß, was du meinst. Der Text ist vielleicht etwas verklärt niedergeschrieben.
Ich denke, dass es dem alten gebrechlichen Mann ähnlich wie den Bergsteigern geht. Das was sie machen, macht ihnen Freude und glücklich, wohl wissend, dass sie ein mitunter hohes Risiko eingehen.
Bei dem alten Mann fiel mir die Symbiose zwischen Mensch und Tier auf.Mit Sicherheit wird der Mann ohne Hund nicht mehr vor die Tür gehen. Sohnemann sieht ihn täglich, wenn es das Haus verlässt, erkannte dann Mann nach meiner Erzählung sofort.
Ab und zu sieht man im TV berichte darüber, dass die Altenheime sich auch einen Hund anschaffen, der dann für alle Insassen greifbar ist. Die Alten wachen für den Moment wieder aus ihrer Lethargie auf, wenn sie den Hund streicheln dürfen. Vorausgesetzt, sie haben keine Hundephobie ;-)
LG LaWe