Lebensretter
Ja, ich oute mich jetzt - ich bin ein Fußgänge und das aus doppelter Überzeugung. Einmal, weil ich kein Auto habe und wenn ich eins hätte, könnte ich es nicht fahren und zu anderen - Laufen ist gesund.
Deshalb gehe ich zum Einkauf immer mit Rucksach, Beutel und Digitalen. Mein Weg zum nächsten Supermarkt ist nicht weit - nur 15 Minuten Fußweg und doch, mit Augen auf und durch, stellen sich schon die ersten Eindrück ein, die ich unbedingt festhalten muß.
Da ist zum Beispiel das Kraftwerk am Stadtrand von Rostock. Der große Schornstein überagt alles und ist von fast jedem Punkt der Stadt zusehen. Der Mensch gewöhnt sich ja an alles - doch dieses Montrum von dicken Schornstein läßt sich einfach nicht übersehen.
Heut fällt mir auf, dass die Rauchfahne nicht nur besonders grade in die Luft steigt, sondern der aufsteigenden Rauch sieht nicht weiß, wie sonst immer, sondern grau aus. Das macht auf mich einen ungereihnen Eindruck. Ich hoffe, es gab keine Panne im Kraftwerk
Dann komme ich an einem verlassenen Geschäft vorbei. Davon finden sich täglich mehr in unserem Wohngebiet. Die Besitzer suchen für ihre freistehenden Gewerbeflächen händeringend Nachmieter. Wenn sie besonders lange leer stehen, dann wuchern sie auch schon mal zu.
Der Anblick des zugewachsenen Schaufensters zieht mich an. Es macht einen bizarren Eindruck auf mich. Ich trete näher und sehe Einrichtungsgegenstände, die nach einem Callcenter aussehen. Computerarbeitsplätze an 6 eckigen Tischen. Von innen und außen sieht alles noch romantsich aus.
Auf dem Heimweg liegt er plötzlich von meinen Füßen. Lang und schmal bewegt er sich schneller, als ich meine Kamera abknipsen kann über die Pflastersteine, ein breiter Weg, der direkt auf die gut befahrene Straße führt. Er hat Glück, denn noch hat kein Vogel aus seiner Perspektive ihn gesichtet.
Doch wenn er weiter auf seinem Irrweg von hartgeplasterten Straßen belbt, wird er den morgigen Tag nicht mehr erleben. Ich schlüpfe ich die Rolle des Lebensretter und rette dem verirrten Regenwurm das Leben. Die Zeit, als ich Regenwürmer einfach so in die Hand nahm, ist schon lange vorbei.
Mit einem kleinen Stöckchen hebe ich ihn von den Steinen. Er wehrt und ringelt sich, ist aalglatt und rutsch wir immer wieder vom Stöckchen. Doch am Ende schaffe ich es doch und er darf sich in die weiche Erde der naheliegenden Wiese bohren.
Ich schaue ihn noch einmal nach und hoffe, dass er den Weg in die dunkle Erde wieder zurück gefunden hat. Ich jedenfalls hab meinen Einkauf nach meiner Heldentat als Retter schnell nach Haus gebracht und als Belohnung mir einen Bonbon in den Mund geschoben.
Man gönnt sich ja sonst nix
Ehrung!
danken Dir für Deine gute Tat!
Oh mein GOOOOOOTTT
D A N K E
Herzlichen Glückwunsch!
Schluckbeschwerden
Gruß LaWe