Albtraum

Freitag, 29. Juni 2007

Man weiß ja nie...

Einen Umstausch will ich heut machen. Ich hab mir Schuhe gekauft, die beim gehen eher an Galoschen erinnern. Ich verliere sie unterwegs, wenn ich nicht ganz langsam gehe. Doch das läßt der aktuelle Zeitgeist nicht zu.

Ein Umtausch ohne Quittung - kaum möglich.

Ich ziehe meinen Schuhkarton voller Quitttungen vor und versinke in alte Einkaufsbelege.



"Man weiß ja nie, wofür man die Quittungen noch braucht" war wohl mein Hintergedanke, als ich wirklichen jeden Beleg in den Karton legte.

Nebenbei beschäftige ich mit dem Thema Religion und surfe ein paar Seiten danach ab. Eine Nachricht gestern abend im Videotext zu dem Jungen im türkischen Gefängnis brachte mich dazu.. Die Familie des Mädchens ist streng religiös, hieß es. Sie leben nach dem chritslichen Glauben.



Die Nachricht der Eltern des Mädchens an die Eltern des Kindes "Sie werden mit ihnen nicht sprechen. Die türkische Recht wird das schon richten"

Das ist doch eine frohe Botschaft an die Eltern des Jungen, oder nicht? Eine Annäherung auf menschlicher Basis lehnen sie ab. Die Türkei verhängt Nachrichtensperre über alles, was den Jungen betrifft. Die Mutter des Mädchens hat Polizeischutz für ihre Tochter beordert, damit die Reporter sie nicht belagern können.

Junge, Junge - der Junge muß den Flirt auber teuer bezahlen. Die Welt befaßt sich mit seinem Padding und Sperma. Er erhält dafür eine Quittung, an die er ein lebenlang zahlen muß. Ablegen und in den Schretter, wie ich es mit meinen alten Quittungen tue, wird er in diesem Leben nie können. Nie wird er eine Frau jemals vertrauen können "Man weiß ja nie..." wird sich in seinem Kopf einbrennen. Doch das Rad dreht sich für ihn erst später, wenn er wieder aus der Nummer raus ist.

Bei Mutter und das Mädchen erinnern mich an alles, was um an Carrie geschah.
LaWe

Dienstag, 26. Juni 2007

Wenn Vorstellungen drohen zu zerplatzen ....

Gestern hab ich in meinem anderem Blog darüber gewettert. Was der Junge im türkischen Gefängnis und seine Eltern hier in Deutschland aushalten müssen, kann wohl nur der nachvollziehen, der in so einer Situation schon mal gesteckt hat.

Doch der Junge steckt nicht in einer Situation, sondern in einem Gefängnis und wohl in der schwierigsten Lage seines Lebens. Mit 15 Jahre Haft - so sagte ein türkischer Jurist - kann er bei dem Vergehen rechnen.

Das Vergehen?

Ein Vergehen, worauf 15 Jahre angemessen sind? Was bekommen die Kinderhändler, wenn sie geschnappt werden. Was haben die zu erwarten, die als Pädophilen-Ring aufgeflogen sind? Die, die die Würde vieler kindlicher Seelen so schwer verletzt haben, dass man davon ausgehen kann, dass sich nur sehr wenige von ihnen davon erholen. Wird die Seele eines Menschen durch andere Selbstsüchtige ausgebrannt, dann haben sie mehr als die Würde verletzt.

Ich ziehe nur einen Vergleich zu den wirkliche schweren Verbrechen um mir das Vergehen des Jungen noch einmal klar zu machen.

Doch dieser Junge soll nach türkischem Recht in die Kategorie - schweres Verbrechen - geschoben werden.

Eine deustche Juristin traf gestern nach meinem Ermessen den Nagel auf den Kopf. "Der Junge wird für ein Exempel mißbraucht" so die Juristin. "Die Touristen haben die türkischen Moralvorstellungen schon zu sehr aufgeweicht. So darf das nicht weiter gehen" und daraus folgt ein Exempel, wofür der Junge gut zu gebrauchen ist.

Zwischen Moral und Moralvorstellungen liegt ein großer Unterschied. Wer moralisch handelt, verletzt niemals die Würde des anderen.

Anders ist es mit den Moralvorstellungen.

Eine Vorstellung ist ein Gebilde im Kopf, dass oft fern der Realität ist. Wird diese Vorstellung von außen jedoch erschüttert, dann kann man mit einer ausgeprägten Aggression rechnen. Hinter den Moralvorstellungen verbergen sich eine Reihe von Regelmechnismen, die den Menschen besser kontrollieren sollen. Es geht dabei um eine Sicherung einer Machtposition.

Der Junge und seine Famile spüren jetzt die Aggression, weil er nach türkischem Recht die türkische Moralvorstellungen verletzt hat.

Die deutsche Regierung - sie will den Jungen jetzt ja rauspauken - das wird noch ohne Aggression über die Bühne gehen. Ein Grollen ist schon zu erkennen...
LaWe

Dienstag, 19. Juni 2007

Ich kann nur mit Männer..



Und das meine ich nicht im Hinblick auf meine sexuelle Orientierung, sondern die Zusammenarbeit mit Männer im Beruf.

Arbeite ich mit einem Mann zusammen, dann läuft alles in der Regel ohne Zu- oder Nachsätze.

Arbeite ich mit einer Frau, dann versuche ich zwar zu erfassen, worum es geht - aber was bleibt, ist ein Rätsel und viele ????

Und wenn es auf Arbeit Krach gab, dann nur mit oder wegen einer Frau.

Dabei bin ich eine Frau, doch scheint meine Logik anders gestrickt - oder ?

LaWe

Freitag, 8. Juni 2007

trügerische Stille ?

Gestern - am späten Nachmittag - machte ich mich noch mal auf den Weg und schaute mir die Innenstadt danach an. Also ganz danach trifft ja nicht zu, denn heut abend findet ja noch die Abschlußkundgebung im Stadthafen statt.

Die friedliche Stille der Staßen, in der es in den letzten Tagen sehr turbulent zu ging, liesen meinen Gedanken eine Menge Freiraum. Ich kann jetzt z.B. nachempfinden, wie Menschen in politsichen Brennpunkten sich fühlen, wenn ihre Stadt oder auch ihr Land sich in einem Ausnahme- oder Belagerungszustand befindet.

Ich gehe noch einmal durch den Boulevard. Die Schaufensterverschläge nehmen jetzt dekorative Züge an, wie hier

oder hier

oder hier, dass sieht auch ganz nett aus:

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doch auch in ruhigen Zeiten ist das wachsame Auge da

hier die KampfStimmung im Stadthafen

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hier die Ablage der Gipfelgegner

Das ZDF mit seinem Platz in der Abendsonne

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die Sonne ist verführerisch

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Abendromantik im Stadthafen

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die Santa Barbara von den Kellys hat auch alles gut überstanden

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hier noch etwas Seemannsromantik

hier ein Blick auf die abgebauten Mülleimer der Innenstadt

Doch die schönen Bilder täuschen nicht darüber hinweg, dass die Nachwirkungen der Ereignisse - obwohl nicht hautnah dran - in meimem Kopf nachwirken. Mein letzter Traum spiegelte die Eindrücke der letzten Woche noch einmal wieder:

Ich finde mich in einer unübersichtlichen Demokratie wieder.

Nichts ist falsch, nichts ist richtig,

Niemand weiß vorher, ob er mit seinem Tun das grad geltende Gesetz verletzt. Ich schlängel mich durch das Leben, ohne aufzufallen. Meine große Klappe lass ich aus Sicherheitsgründen zu Haus, meinen Mut stecke ich ganz tief unten wie eine geballte Faust in die Tasche, ich muß ja am Leben teilnehmen.

Doch dann vermisse ich ein Familienmitgleid. Es ist für seinen großen Rand bekannt. Ich mache mir Sorgen und suche nach ihm. Ich erfahre, er hat seinen Rand zu weit aufgemacht. Die Polizei hat ihn geschnappt und im Schnellverfahren zum Tode verurteilt. Ich nicke ab, ohne zu begreifem was das heißt. Mein Gehirn sperrt sich gegen rauhe Tatsachen.

Dann steht er vor mir, wie immer. Ich bin erleichtert, denke - ach das war nur ein schlechter Traum. Wir schwatzen wie immer und verabschieden uns gewohnheitsgemäß "Na dann Tschüß". Dann trennen sich unsere Wege und aus der Ferne höre ich einen Schuß. Mir wird klar, das war doch kein böser Traum., das war Realität und ich bereue noch unsere oberflächliche Verabschiedung


Ja...der Traum sagt mir, dass alles, was hier geschah und vielleicht noch geschehen wird, mir mehr unter die Haut ging, als ich annahm:

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LaWe

Donnerstag, 10. Mai 2007

Spiel oder Sumpf ohne Ende ?

Mein AikidoTrainig war lang - die Jungs waren schwer - ich war um 21 Uhr zu Haus und will mich nur noch mit einem leichten Abendbrot auf meinem Fernsehsessel flegeln und nebenbei mich vom Fernsehen berieseln lassen.

Gegen meine Müdigkeit kämpfe ich nur an, weil im SternTV Mark Metlock - der neue Superstar - angekündigt wurde. Ich mag den frischen und jetzt überglücklichen Typen. Die Cliffhänger zwischen den Werbeblocks kündigen einen bekannten und beleibten Fußballmanger an, der ein neues und virtuelle Hobby gefunden hat "SECOND LIFE"

Ich erinnere mich schwach, davon schon mal gehört zu haben, doch will ich sehen, wie der Fußballmanger Reiner Calmund sich in die virtuelle Welt eingeloggt und eingelebt hat. Das Kind im Manne ist erwacht und er zeigt dem Fernsehteam stolz seine viruelle Welt, die ein Teil seiner realen Welt darstellt.

Doch als ich höre, dass es da um Geld geht, schwindet mein Intersse und ich zappe mich noch mal durch alle Kanäle.

Das Zappen ist für mich wie ein Sumpf. Hab ich ihn erst einmal betreten, dann zieht er mich immer tiefer, läßt mich in eine endlose Nacht versinken.

Fest entschlossen, nach der ersten Runde zappen keine neue Runde zu beginnen, steige ich in Zapprunde ein und bleibe wenige Sender weiter bei dem zufälligen aufgefangenen Schlagwort "SECOND LIFE" hängen.

"Das ist ja lustig" denke ich mir "heut haben sogar zwei Sender das Thema "Second life" zum Thema gemacht. Doch was auf dem anderen Sender gezeigt wird, verschlägt mir die Sprache. Menschliche Abgründe wurden gezeigt und virteull erlebbar gemacht.

Auf der Palltform von "Second life" werden Kinderpornografische Dastellungen erzeugt, die von Mensch aus dem Wohnzimmer hinter den Tastaturen entwickelt werden. Von dem, der die sexuelle Gewaltherrschaft über Kinder liebt und von denen, die sich von der Gewaltherrschaft erniedrigigen lassen. Der pädophile Akt wird spielersich und virtuell vorbereitet und niemand weiß, wann der Akt real am zerbrechlichen Kind umgesetzt wird.

Second Life ein SPIEL oder SUMPF ohne Ende?

"Herr Calmund" denke ich so " du hast dir keinen guten Zeitpunkt ausgewählt um deinen neuen Spieltrieb der Fernsehwelt vorzuführen.
LaWe

Mittwoch, 9. Mai 2007

noch nicht heil erschienen

Alt wie ein Baum

................möchte ich werden
genau wie der Dichter es beschreibt,
alt wie ein Baum, mit einer Krone die weit-weit-weit-weit
die weit über Felder zeigt.

Alt wie ein Baum möchte ich werden
mit Wurzeln die nie ein Sturm bezwingt
alt wie ein Baum, der all die Jahre so weit-weit-weit-weit-
Kühlende Schatten Schatten bringt.

Alle meine Träume . . . fang' ich damit ein
Alle meine Träume . . . yeh yeh yeh
zwischen Himmel und Erde zu sein
zwischen Himmel und Erde zu sein.
Das bekannte die Lied von den Phudys sagt aus, was jede Seele sich wünscht.

Doch nicht jede Seele ist so stark verwurzelt, dass kein Sturm sie entwurzeln kann. Und manchmal trifft es auch meine Familie.

Vor neun Monaten verlies meine Schwester unsere Familie für immer. Und noch immer drückt meine Trauer um sie auf meine Seele.

Unerwartet überfällt mich die Trauer und mit ihr die Hilflosigkeit, die wir damals alle empfanden, als sich das Endliche anzeigte, doch niemand von uns wahr haben wollte.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und so legten wir unsere verzweifelt Hoffung mit ins Grab meiner Schwester.

Noch heut - nach 15 Monaten - kehrt meine Schwester immer noch als kranke hoffnungslose Seele in meine nächtlichen Träume zurück. Dann fließen meine Tränen als endloser Bach, den ich damals aus lauter Angst vor der Endichkeit unter Verschluß hielt.

Noch immer warte ich auf dem erlösenden Traum, der mir meine Schwester wieder heil, gesund und glücklich zeigt. Ich weiß, dann wird der Verlustschmerz um meine Schwester endlich einen Frieden finden
LaWé

Samstag, 5. Mai 2007

Schmerzpunkte sicher treffen

Noch bevor ich in der Sporthalle in Aktion komme, werde ich schon mal in den ewig langen Gang der Halle gerufen. Die Hallenwartsfrau ruft nach mir, denn den Konflikt, der sich vor ihren Augen abspielt. kann sie mit Ordnungsrufen nicht mehr in den Griff gekommen.

Also eile ich schnell aus dem Trainerzimmer und sause um die Ecke, direkt auf den Lärm zu.

Zwei Jungs haben sich in der Wolle, dass es nur so raucht. Einer von ihnen schreit, als hätte man seinen Kopf auf einen Hackblock gelegt. Doch als ich seine Gestalt sehe - assoziiere ich einen Stier mit geschwollener Brust. Sein Brustkorb hat er vorgeschoben und die Arme sind explosiv in der Zurückhalte, als würden sie sich in jedem Moment in 2 Baseballschläger verwandeln.

"Gib mir meine Brille wieder" kreischt der Junge, während seine geschwollene Brust seinem Rivalen zugewand ist. Doch der denkt nicht daran, die Brille wieder rauszurücken und das Geschreie des anderen nimmt kein Ende.

"Gib mir meine Brille zurück"

Der Schrei gleicht einer Verzweiflung. Ich muß reagieren und Ruhe in den Konflikt bringen, wenn ich die Trainingsstunde beginnen will.

Die Lage ist klar - einer hat dem anderen die Brille weggenommen und damit hat der Brillenstehler die schlechtesten Karten überhaupt. Doch weigert er sich, die Brille rauszurücken. Besteht darauf, als wäre es sein Recht, die Brille in seinen Besitz zu nehmen.

Während ich den brustgeschwollenen Stier in seine Schranken weise, nehme ich mir den anderen zur Brust.

"Rück die Brille wieder raus"

"Nein" widersricht er meiner Aufforderung.

Doch er kommt aus Kasachstan und ich weiß nicht, ob er das Wort "Rück" richtig deuten kann.

"Gib A.... die Brille wieder zurück" fordere ich den Jungen auf, dessen Gesicht mehr als durchsichtig aussieht. Seine zerbrechliches Aussehen läßt Mitleid in mir aufsteigen, doch dafür ist der nicht der richtige Zeitpunkt und ich bestehe auf meine Aufforderung "Gib die Brille wieder zurück"

Nach dem verbalen Kraftakt und der Übermacht des Trainers in meiner Person rückt der Zerberchliche die gestohlene Brille mit pumpenden Atem wieder raus. Dabei fließen die Tränen, als hätte er den Kampf seines Lebens verloren.

Doch damit ich die Jungs voreinander schützen kann, muß ich einen von ihnen aus der Halle verweisen. Es liegt nahe, dass der Brillenstehler die Halle verlassen muss.

"Geh jetzt nach Haus und überlege was du gemacht hast" fordere ich ihn auf.

"Nein, ich gehe nicht" widersetzt er sich wieder meiner Aufforderung. Standhaft krallt der Zerbrechliche sich an der Tür fest, während der Stier seine Brille erst einmal in Sicherheit bringt. Er verstaut sie in seine Tasche, die in der Umkleidekabine steht. Ich weiß, dass er immer sehr aufgelöst reagiert, wenn jemand an seine Brille kommt.

Ich beginne das Training mit dem Rest der Gruppe, während der Zerbrechliche auf den Gang in den Sitzstreik geht und sich nicht mehr von der Stelle rührt. Die Hallenwardsfrau hat ein Auge auf ihn und ich kann das Training ohne den Streit zwischen dem Stier - er kommt aus der Ukraine - und dem Zerbrechlichen zu Ende führen.

Nach dem Training verlassen alle die Halle, nur der Zerberchliche will nicht gehen. Er steht an der Tür und sieht mich verstohlen an. Einen Blick von ihm bekommen ist so selten wie Regen in die Wüste. Doch heut sieht er mich an und ich sehe das als eine Bitte - er möchte mit mir sprechen.

Ohne etwas dagegen einzuwenden läßt er sich von mir in den Umkleideraum führen und wir unterhalten uns in Ruhe.

Er - erst 9 Jahre alt - bricht wieder in Tränen aus, obwohl ich noch gar nichts gesagt habe.

Nach vorsichtigen vortasten in die Beweggründe eines 9 jährigen wird die Ursache für den lautstarken Konflikt sichtbar.

"Ja, wenn er meine Eltern beleidigt?" der Zerbrechliche zeigt verbal auf den anderen mit der geschwollenen Brust.

"Tut dir das weh, wenn jemand deine Eltern beleidigt?"

"Ja" bricht er wieder in Tränen aus.

Dann wird mir klar, was sich zwischen den Jungs abgespielt. Jeder kennt den wunden Punkt des anderen und setzt den Daumen zielsicher auf den Punkt. Wähend der eine in die Luft geht, weil seine Eltern ihm heilig sind - "Vick deine Mutter" ist er Treffersatz - wird der andere hilflos, wenn er seine Brille nicht mehr hat.

Sie provozieren sich bis zur Weißglut und wer zuerst die Nerven verliert ist am dransten.

Vom Brillenträger perfekt eingefädelt und das Ziel - seinen Erzfeind aus der Sporthalle zu vertreiben - wurde erreicht. Was die beiden wirklich miteinander auszufechten haben, kann ich nur ahnen
LaWe

Donnerstag, 3. Mai 2007

Klimatisch beeinflußt

Von meinem Tagesausfug komme ich selten ohne Bilder zurück. Das fotografieren läßt mich aufmerksamer meine Umgebung betrachten.

Ab und zu liege ich schon auf den Knien, damit Froschperspektive einen anderen Eindruck von den Dingen mir verleiht, die ich sonst von oben betrachte.

Die graue Frühlingswiese läßt die Schlagzeilen der letzten Monate wieder in den Sinn kommen - die heranrückende Klimakatastrophe. Die Wiese sieht nach Dürre aus, doch ich lebe ja noch in der Sicherheit meiner erlebeten Vergangenheit - und was nicht sein kann wird auch nicht sein.

Während ich die Bilder auf meinem Rechner lade und das eine oder andere bearbeite, läuft in meinem Rücken noch der Fernseher. Eine Sendung mit Harald Schmidt läuft - er spießt wieder auf, was er finden kann, er greift auf, was verstärkt durch die Medien rollt - die heranrollende Klimakatastrophe.
Unter diesem Eindruck entsteht das veränderte Bild.

Unvollstellbar, dass die Welt eines Tages ihre vertraute Natürlichkeit verlieren sollte.
LaWe

Montag, 23. April 2007

makaber

Ein Druck - Fehlerteufel hat makaber zugeschlagen

LaWe

Mittwoch, 18. April 2007

verlorener Sohn

Zwei unbeantwortete Anrufe auf meinem Handy. Unbekannte Nummer - gegen 11 Uhr. Zur der Zeit hatte ich übers Festnetz telefoniert und mein Handy nicht gehört.

"Aber wenn es dringend ist, wird der Anrufer sich schon wieder melden" denke ich so, da klingelt auch schon wieder das Telefon.Diesmal auf dem Festnetz.

"Ja?"

Die Anrufer holt noch einmal tief Luft, bevor er spricht. Ich höre ein Zittern in der Stimme.

"Frau H...?"

Das Zittern der Stimme läßt nichts gutes ahnen.

"Hier ist Frau B..." die Sekretärin der Schule meines Sohnes.

"Wir haben die ganze Zeit versucht, sie zu erreichen. Ihr Telefon war besetzt und ihr Handy haben sie wohl nicht gehört. Ihr Sohn wird grade ich die Klinik gebracht. Mit einen schweren Krampfanfall ist er im Boiunterricht von der Schulbank gefallen"

"Oh mein Gott. Als ich ihre Stimme hörte, dachte ich mir, dass mit meinem Sohn wieder etwas passiert ist"

"Nach dem Anfall war er verwirrt. Er konnte sich an einiges nicht mehr erinnern. Deshalb hat der Rettungasdienst ihn in die Nervenklink gebracht"

Dann werde ich zur Biologielehrerin durchgestellt. Auch an ihrer Stimme höre ich, wie sehr sie noch von dem Ereignis beeindruckt ist. Sie schildert mir noch einmal den Verlauf. Das mein Sohn sich nach dem Anfall sofort wieder auf die Bank gelegt hat und einschlief.

Ich bedanke mich auch bei seiner Biolehrerin und mache mich nach dem Gespräch gleich ans telefonieren.

"Verwirrt -Nervenklinik" schwiirrt mir durch den Kopf wie ein Karussel. SO schlimm war es noch nie.

Endlich erreiche ich die Zentrale der Nervenklinik, erkundige mich nach meinem Sohn.

"Meinen sie den 17 jährigen?"

"Ja"

"Ich stelle sie zur Klinik durch"

Kurz darauf meldet sich die Stimme einer Krankenschwester. "Sie meinen den 17 Jährigen?"

"Ja" doch ich kann den Weinkrampf nicht mehr unterdrücken.

"Der war hier. Nicht weinen" beruhigt sie mich. "Wie haben ihn in die Ambulanz geschickt. Rufen sie Schwester Katrin an - hier die Nummer"

Mit unterdrücktem Schluchzen schreibe ich die TelefonNummer der Ambulanz auf und bedanke mich bei der Schwester der Klinik.

Jetzt läßt sich mein Weinkrampf nicht mehr unter Kontrolle halten. Ich lass ihn raus - die Tränen fließen, als wäre jemand plötzlich gestorben. Nach 5 Minuten hab ich meinen Weinktrampf wieder unter Kontrolle und wähle die Nummer der Ambulanz, erkundige mich nach meinem Sohn.

"Meinen sie den 17 Jährigen?" fast muß ich schmunzeln,bei der sich immer wiederholenden Nachfrage.

"Ja, ich meine den 17 Jährigen"

"Der war hier. Aber er konnte schon wieder laufen und war fit. Wir haben ihn in die Kinder- und Jungendklinik zu seiner behandelnden Ärztin geschickt"

Ich bin erleichtert, wieder ein Lebenzeichen von meinem Sohn zu hören, bedanke mich bei der Schwester und suche nebenbei die Nummer der Klinik.

Der Weinkrampf, der sich wie eine haushohe Welle über meinen Kopf wälzte, ebbt ganz langsam wieder ab und ich kann wieder ohne Kloß im Hals sprechen.

In der Kinder- und Jugendklinik verweist man mich sofort auf die Station, auf der mein Sohn eingewiesen wurde.

Die Schwester der Station ist nett und bringt das Telefon gleich zu meinem Sohn ans Bett.

Endlich höre ich die Stimme meines verlorenen Sohnes wieder.

"Alles wieder gut" beruhigt er mich. Etwas in seiner Stimme beruhigt mich immer, egal was passiert ist. Wenn ich seine Stimme höre, bin ich wieder ruhig.

"Aber jetzt möchte ich Schluss machen. Mich lacht grad eine Bratwurst an, die vor mir steht"

Während ich auf meiner Seite erleichtert durchatme, genießt mein Sohn auf seiner Seite die Bratwurst.

Die nachfolgenden Untersuchungen sollten Klarheit in die Häufigkeit der Anfälle bringen. Um das schlimmste auszuschließen - ein heranwachsender Tumor im Kopf - wird er noch durch die Röhre geschickt.

Gestern Abend das Ergebnis. Alles Roger - der Medikamentenspsiegel ist gesunken und die Feststellung, dass in der Pupertät die Krampfanfälligkeit steigt.

Die Dosis der Medikation wird nach oben gesetzt und er darf die Klinik wieder verlassen. Der letzte Anfall war eine Lektion seines Körpers. Sein Körper verlangt die Akzeptanz der Epilepsie und damit eine gewissenhafte Einnahme des Medikaments.

"Aber ich will nicht krank sein"

"Das möchte keiner" antworte ich ihm. "Doch fast jeder Mensch hat irgend ein Leiden" doch es fällt uns kaum auf, weil jeder sich darauf eingestellt hat.
LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

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Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
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Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

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Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
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wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
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Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

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