Winter ade…
scheiden tut weh,
aber das scheiden macht,
das uns das Herze lacht…
Winter ade,
scheiden tut weh…
Ein altes Lied, als Kind hab ich´s gern gesungen. Vielleicht, weil ich die Melodie so schön fand oder weil ich mich wirklich freute, dass der Winter bald ausklingen wird.
Aber wenn es nach mir heute gehen würde, könnte der Winter mit seinen Schneemassen noch bis März bleiben. Ich mag die hellen Tage und weißen Nächte im Winter mit seinem gedämpften Straßenlärm.
Deshalb hab ich zum Abschied vom Schnee lastigen Winter in diesem Jahr noch ein paar Bilder gemacht.
Erst mal starte ich vermummt wegen Schneetreiben von gestern an der schönsten Straßenbahnhalltestelle in unterer Stadt. Die schöne Mühle- im Hintergrund - ist ein beliebtes Fotomodell von mir. Vor einigen Jahren wurde sie leider mit ihren Flügeln in eine andere Richtung gedreht.
Aber von der Seite macht sie auch eine gute Figur.
Die Raben (oder sind es Krähen?) rücken auf den luftigen Zweigen näher zusammen und wärmen sich gegenseitig. Die Vögel werden in diesem Jahr sehr gelitten haben und einige von ihnen haben den Winter nicht überlebt.
Die Bänke sind in den Schneemassen versunken. Wer sich auf die Bank setzten will, muss seine Beine tief in den Schnee stecken oder sie in der Luft halten, wie Sohnemann es für mein Bild vorführt.
Die Warnow zeigt wieder fließendes Wasser und der Nebel senkt sich grad über die Stadt, als ich auf meiner Stadtrundfahrt war.
Die Petri Kirche verschwindet im Nebel. Er zeigt wohl das mildere Klima an. In der Straßenbahn, die links im Spiegel zusehen ist, sitze ich und lass mich weiter durch die Stadt fahren. Das ist die schönste Strecke auf der Linie, denn sie führt an der alten Stadtmauer vorbei.
Ich liebe diese Blick auf die Petri Kirche, der je nach Licht eine andere Stimmung erzeugt.
Dann kommt schon die Nikolei Kirche an meiner Kamera vorbei. Vor der alten Stadtmauer liegt ein gut besuchter Kinderspielplatz. Im oberen Dachgeschoss der Kirche wurden schon zu DDR-Zeiten Wohnungen eingebaut und viele Jahre hab ich die Bewohner der Kirche für ihren wunderbaren Ausblick auf die Stadt beneidet.
Aber nicht nur feste Kirchenbauten liegen auf meiner Straßenbahnstrecke, sondern auch ein Kirchengemälde an einer Hauswand sorgt für Abwechslung des Stadtbildes.
Und schon kommt die Innenstadt mit dem Steintor vor meine Kamera. Die Menschen laufen heut etwas schneller, denn des scheint und scheint und schneit.
Hier endet die Stadtmauer. Sie wurde vor Jahren restauriert und Originalgetreu wieder herstellt. An der Stadtmauer entlang ist ein Spazierweg angelegt und so kann man den Weg direkt an Stadtmauer wieder zurück bis zur Petri Kirche flanieren. Ein besonders herrlicher Spaziergang im Frühjahr.
An der Haltestelle in der Innenstadt sind die ersten Frühlingsgefühle erkennbar.
Am anderen Ende der Stadt angekommen – Warnemünde liegt in der Nähe - , hat sich der Niederschlag in Nebel umgewandelt. Das einsetzende Tauwetter verfärbt den Schnee und lässt die Stadt leider wieder trist erscheinen.
Deshalb gönne ich mir eine Tasse Milchkaffe mit Franzbrötchen, bevor ich in die nächste Yogastunde gehe.
nix mit Protest