dunkler Schatten mit warmen Herzen

Manchmal hab ich das Gefühl, meine Träume kommen nicht einfach so als Wirrwarr daher, sondern sie sind Botschaften um vielleicht mein Gemüt zu beruhigen, falls es sich mit Dingen beschäftigt, dich mich am Tag belasten.

So denke ich sehr oft an meine ältere verstorbene Schwester, bin immer noch fassungslos, dass sie einen Alter die Familie und die Erde verlassen hatte, in der andere noch einmal einen überarbeiteten Lebensplan angehen. Ihr Tod liegt nun schon 3 Jahre zurück und doch ist sie mit ihren liebevollen Herzen und freundlichen Art immer noch bei uns.

Trotzdem machte ich mir Gedanken, ob meine Schwester wohl gut im Himmel angekommen ist.

6 Monate nach dem Tod meiner Mutter träumte ich von ihr einen wunderbaren Traum. Das war ein Moment im Leben, als ich meine Mutter wie ein Kind brauchte, doch sie war ja nicht mehr da. Ich fiel in einen tiefen Schlaf und erwachte auf einer grünen Wiese auf dem Lande. Die Wiese war mit vielen Gänseblümchen übersät. Ich lag in einer Senke und war traurig, dass ich meine Mutter nie wieder sprechen könnte. Doch dann tauchte sie hinter dem Hügel auf und kam zu mir in die Senke. Ich war überglücklich, sie nach ihrer Beerdigung wieder zu sehen und sie sah mich an, wie eine Mutter nur ihre Kinder ansehen kann. Ich erholte mich durch ihren Blick auf mich aus meiner Kraftlosigkeit, erhob mich, wollte ihr entgegenlaufen. Doch dann verschwand sie wieder aus meinem Blickfeld, aber die Kraft, die sich mir aus der Ferne mit ihren Blick geben konnte, bleib zurück und reichte aus um weiter auf meinen Beinen zu halten. Auch über den Traum hinaus hielt die Kraft an, die sie mir mit ihrem Blick aus dem Himmel mir zusandte. Vielleicht sollte der Traum mir sagen, dass meine Mutter auch im Himmel ein Auge auf mich hat und das beruhigte mich schon als Kind.

Heut hatte ich einen ähnlichen Traum. Ich hielt mich in unserem Elternhaus auf. Obwohl es jetzt durch den Verkauf komplett umgebaut ist, waren Teile davon noch im Urzustand. Ich war wieder ein Kind und lief allein durch die Räume und wunderte mich, dass mir stets ein Schatten folgte.

War es mein oder ein Schatten oder war es nur eine dunkel gekleidete Person?

Ich konnte es nicht erkennen, doch der Schatten war immer hinter mir. Das nahm ich vom Gefühl her so auf. Und doch wollte ich wissen, wer oder was hinter mir her ist und so sah ich mich mehrmals plötzlich um. Mit meinem Rückblick verschwand der Schatten hinter einer Wand oder Pfeiler, so als wollte er nicht, dass ich ihn sehen kann.

Mit Unbehagen lief ich weiter durch die Räume meiner Kinderjahre, doch diese Räume waren schon lange leer, nur ich und der Schatten hielten sich ihn im auf. Ich war sicher, dass mehr hinter den Schatten steckt, als nur eine dunkle Gestalt und lief nicht davon, wie ich es vielleicht sonst in solchem Moment gemacht hätte. Die Vertrautheit des Elternhauses beschützte mich und nahm mir die Angst vor der rätselhaften Figur, die als Schatten mif folgte.

Noch einmal schaute ich mich ganz schnell um, damit ich erkennen konnte, wer oder was mir beim durchstreifen meiner Kinderjahre folgt und diesmal verschwand der Schatten nicht, er bleib stehen, rührte sich nicht, wir standen uns gegenüber - die dunkle Gestalt und ich und wenig später kam auch das Licht ins Dunkle und mit ihm veränderte sich die dunkle Gestalt in einen menschlichen Körper, in einem feurig roten Sommerkleid eingehüllt.

Die warme rote Farbe erwärmte sofort mein Herz und ich wagte ein paar Schritte näher zu gehen und als ich ganz nah war erkannte ich die Person, die sich hinter der dunklen Gestalt versteckte. Es war meine Schwester und ich fiel Tränen überströmt und ermüdet von der Suche nach ihr in ihre Arme, ich wollte mich ganz eng an ihr warmes Herz schmiegen, noch einmal ihre liebevolle Wärme spüren. Sie wich nicht zurück, sondern öffnete ihre Arme und drückte mich an ihr Herz. Ich fühle mich in ihren Armen wie die beschützte kleinere Schwester und das beruhigte mein vor Trauer um meine verstorbene Schwester tränendes Herz. Dieser Moment war so innig, dass ich ihn hätte über Stunden in diesem Zustand hätte halten wollen, doch der Wecker lies uns nicht mehr der Zeit.

Er klingelte unbarmherzig und holte jeden von uns in seine Welt wieder zurück. Meine Schwester wurde wieder zu dem Schatten der in der Dunkelheit verschwand und mich holte das Erwachen wieder in die Realität zurück.

Was von ihr und unserem Moment der traumhaften Begegnung zurück bliebt, war ihr warmes Herz, es hat sich zu meinen trauernden Herz dazugesellt....

LaWe
bonanzaMARGOT - 3. Mär, 18:36

es ist schön, wenn wir an die toten gut und voll wärme denken. man darf traurig sein, und man darf vermissen. meine nahen angehörigen leben noch alle. sie leben und sind oft beinahe wie tot, weit weg, unnahbar.
manche abschiede vollziehen sich bereits im leben.
aber auch dann denke ich voll wärme an sie: die eltern, den bruder, die vergangenen lieben ...
sie leben. ich lebe. eines tages bringt uns der tod wieder zusammen.

Lange-Weile - 7. Mär, 13:34

Wohin der Blick geht

Hallo Bo.,

ich denke, der Traum gehörte zur Trauerarbeit, die sicher nie enden wird. Jetzt, nachdem ich meine Schwester gehen lassen mußte, hab ich das Gefühl, dass mir ein Körperteil amputiert wurde. Zum Glück ist es kein lebenswichtiges, sonst würde es mir sicher mehr Schwierigkeiten im Leben bereichten.

Ich denke auch, dass im Alter, wenn das eigene Lebensende naht vielleicht sogar eine Widersehensfreude aufkommen kann, weil der Tod uns mit den schon Gegangenen näher bringen kann.

Ja..leider würdigen viele Menschen ihr Dasein auf Erden nicht wirklich und dämmern eher dahin und richtigen ihr Blick viel zu sehr auf negatives, auf etwas, was sie eher runter zieht, als aufrichtet.

Der Buddhist sagt: "Die Erwartung ist die Hauptquelle allen Leides" und wenn ich ehrlich bin, haben oft Erwartungshaltungen mich blind und traurig gemacht.

Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende

Gruß LaWe

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