WWW. Wahn - Wunsch - Wahrhaft?

Einmal in Leben möchte ich ganz frei sein. Frei von allen Verbindungen, die in das gesellschaftliche Leben fesseln, das zur Zeit von Preisen und Preiserhöhungen geprägt ist

Der einzige Supermarkt in meiner Nähe die Natur.

Der einzige Schule sollte das natürliche Leben sein.

Der einzige Energiegigant sollte die Sonne sein.

Die Kette könnte ich unendlich fortsetzen, denn diese und ähnliche Fluchtgedanken erfassen mich immer, wenn große Giganten, wie z.B die Energieindustrie trotz hoher Gewinne weiter an der Preispirale für den Verbraucher nach oben dreht.



LaWe
Störgröße - 22. Jun, 19:47

Woher weißt Du von meinen Träumen?

Lange-Weile - 22. Jun, 21:01

Hallo Stör,

weil so ein Traum vielleicht in jedem schlummert, der noch nicht konsumsüchtig geworden ist
SmileyCentral.com

Gruß LaWe
Störgröße - 22. Jun, 21:44

das mag sein. Obwohl ich schon manchmal sehr erstaunt und ängstlich darüber bin, was mich alles so in seinen Abhängigkeitsbann zu ziehen versucht...
Lange-Weile - 23. Jun, 07:57

Besitz und Ablenkung

Hallo Stör,

das hab ich auch hinter mir - heut sieht es schon anders aus. Doch wir sind und bleiben Konsumenten und werden sicher nicht ganz frei davon sein - Auto, Radio, Fernsehen, PC, Haushaltsgeräte und und und was es noch so alles gibt, was der Mensch nicht braucht.

Im Yogischen Sinne ist das Besitzgier - ein kleines Männchen im Kopf sagt - will ich haben - will ich auch haben :-). Dieses Männchen nimmt schon in Besitz, wenn du es noch gar nicht erworben hast. Das erkennst du daran, wenn du dir z.B im Geschäft einen Gegenstand mit den Augen ausgesucht hast und jemand anders greift danach. Dann spüst du innerlich einen Ruck "Das ist meins!" schreit es in dir. Daran kann du erkennen, dass es schon in deinem Besitz war.

Auf der anderen Seite lenkt der Besitz von einem selbst ab. Der Mensch beschäftigt sich nur noch mit und arbeitet für seinen Besitz.

Naja - mein Geldbörse hält den Ball meines kleinen Besitzers flach, und so kann er gar nicht mehr über sich hinaus wachsen :-))

Dir noch einen schönes Wochenende

Gruß LaWe
rosenherz - 24. Jun, 11:14

Nun, ihr beiden die ihr vom freien Leben mit der Natur träumt, ich sehe diesen Wunsch von der anderen Seite. Ich lebe am Land und die Natur als einzigen Supermarkt in der Nähe, das ist weniger romantisch als sich Menschen für gewöhnlich vorstellen. Als ich hierher auf den Hof kam, arbeiten wir (vor rund 20 Jahren) noch mit dem Pferd auf den Feldern. Es gab kein Fließwasser im Haus, keine Toilettanlage, kein Waschbecken oder eine Dusche, keine Abwasch, bei der man einfach den Wasserhahn aufdrehen konnte und abwaschen, sondern das Wasser musste mit Kübeln herbei getragen werden, auf Holzfeuer (wenn man denn Holz geschlägert, getrocknet und geschnitten hatte) erwärmt und erst dann konnte abgewaschen werden.
Ich erinnere mich an einen Winter, in dem wir bei Null Grad im Zimmer schliefen, weil wir den Holzbedarf für den Winter unterschätzt hatten und das Holz zuwenig geworden war. Geld hatten wir auch keins, dass wir uns was gekauft hätten. Frei habe ich mich dabei nicht gefühlt.

Vorübergehend in und mit der Natur zu leben halte ich für eine wertvolle Erfahrung, doch als alltägliche Lebensform gänzlich ohne den Segnungen der heutigen Zeit, ist es eine romantisierte Vorstellung, die wenig von Freiheit geprägt ist. Denn allein um beispielsweise Korn zu schneiden, es heim zu transportieren, es aus den Ähren zu dreschen, zu mahlen und zu Brot zu verarbeiten braucht ohne der moderner Energie viel, viel Zeit und Schweiß, die sich die wenigsten Menschen überhaupt vorstellen können.

Vor zwei Jahren fror bei uns die Leitung des Wasser von Brunnen zum Haus ein und es gab kein Fließwasser. Ein paar Tage haben wir im tiefsten Winter mit dem Kübel aus dem Brunnen Wasser geschöpft. Für mich ist die von LAaWe angesprochene Art der Freiheit nur eine Freiheit von den Segnungen der modernen Kultur, aber nicht mehr. Das Leben mit der Natur legt auch Fesseln an.

Lange-Weile - 24. Jun, 14:22

romantsicher Ausblick

Hallo Rosenherz,

jetzt hast du uns aber den romantischen Zahn von der Freiheit gezogen :-).
Aber das ist nicht so schlimm und zeigt auch die Schattenseiten des freien Lebens. Ich wuchs unter ähnlichen Bedingungen auf den Lande auf und kenne auch noch die Eisblumen an der Fenstern.
Doch damals war ich Kind und ich wußte, das wird der Vater schon regeln. Was bliebt - war die Romantik aus der Zeit - aber auch noch ein Freiheitsgefühl.

In der DDR aufgewachsen gab es jedoch diese Breicherung weniger, wie man sie heut kennt. Das alles seinen Preis hat, war damals so und ich auch heut noch so.

Das, was ich anprangere ist z.B. die Preisspirale, die die Energiekonzernte trotz satter Gewinne nach oben schrauben. Aus diesem Fängen möchte ich gern flüchten, diese Fesseln möchte ich lösen.
Warum soll ich noch mehr arbeiten, noch mehr zahlen - nur damit sich die Rentiten für wenige noch mehr erhöhen ?

Ein Leben in der freien Natur ist schwer und für uns wahrscheinlich gar nicht mehr zu meistern. Ich denke, unsere Überlebenschance ist zu geringt. Doch ein romantischer Ausblick auf ein "freies Leben in der Gemeinschaft" erscheint in solchen Momenten, wenn die Fussfessel noch enger gezogen wird, äußerst attraktiv
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Gruß LaWe

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