verlassen in der Wegwerfgesellschaft

 

Zurück gelassen und verweist sieht der Papierkorb aus. Er ist das Letzte. Vom letzten Mieter vergessen oder symbolisch zurück gelassen. Verloren steht es im leeren Raum, in dem vorher ein Fleischer war.

Niemand wollte das Fleisch und die  Wurst dort mehr kaufen. Ein großer Supermarkt nahm dem Fleischer die Kundschaft.

 

 

 

Ebenso verlassen, das schöne Restaurant. Liebevoll mit altem und zusammengesuchtem Mobiliar eingerichtet. Doch niemand wollte dort mehr essen gehen. Plötzlich blieben die Gäste weg. Auch ein weiterer Versuch endete in eine Geschäftsaufgabe.

 

 

Ein ehemaliger Frisiersalon hinterlässt Spuren, die sogar noch gut anzuschauen sind. Die Wandmalerei ist sein 10 Jahren nur noch durch ein die Schaufester zu bewundern.

 

 

Das Einkaufszentrum verweist und nur noch ein trauriger Platz und von Leben kann hier keine Rede mehr sein.

Doch ein Geschäft hat die zahlreichen Krisen, die über dieses kleine Einkaufszentrum hinweg gegangen sind, überlebt.

 

 

Die Spieler halten die kleine Spielhölle am laufen. Eine Bekannte von mir arbeitete dort, sogar in Schichten. “Morgens kommt da doch keiner zum Zocken” behauptete ich einfach mal. “Das glaubst du” antwortete sie. “Die ersten Kunden stehen schon vor der Tür, wenn ich das Casino öffne”

Doch ich bin keine Spielernatur. Ertrage es nicht mal. im Mau-Mau zu verlieren, wie schlimm wäre es, wenn ich mein Bares verzocken würde.

So…nun habe ich dem Einkaufszentrum auch in meinem Blog einen Platz eingeräumt und ihm auch eine Träne nachgeweint. So ist eben das Leben heute. Was nicht mehr gebraucht wird, wird weggeworfen.

LaWe

bonanzaMARGOT - 6. Aug, 10:45

traurig aber wahr: wo die menschen am ärmsten sind, verzocken sie ihr letztes geld. die spielsucht ist schlimm. ich hatte einen freund, der sein monatsgehalt binnen weniger tage anfang des monats verzockt hatte. den restlichen monat lebte er auf pump. ich gab ihm kein geld mehr, weil ich dann zusehen konnte, wie er es in die spielautomaten schmiss. ich ging mit ihm einkaufen, wenn er es wollte, und ich bezahlte ihm das bier, wenn wir zusammen in der kneipe saßen. er empfand das als eine bevormundung, und so zerbrach unsere freundschaft.

Lange-Weile - 6. Aug, 23:34

verzockt

Hallo Bo.,

stimmt - traurig aber wahr. Es überlebt auf dem Markt ja nur, was auch angenommen wird und die Zockerbuden haben immer Hochkonjunktur. In meinem Umfeld von 10 Minuten Fußweg gibt es 2 solche großen Spielcasinos - beide 23 Stunden am Tag offen.

Eine andere Bekannte - sie arbeitetet dort auch - bekam auch das Trauerspiel im familiären Bereich mit. Oft kamen die Frauen ins Casino und wollten ihrer Männer rausholen und die Familie vor Schaden bewahren.

Spielsucht soll körperliche Beschwerden hervor rufen, wenn man sie versucht zu unterdrücken. Der Entzug ebenso hart, wie von anderen Suchtmitteln.

Ich wünsche dir noch eine schöne Woche

LG LaWe
kalle (Gast) - 10. Aug, 00:02

Hi LaWe, ich war 1992 in Travemünde im Casino, und dachte ich träfe dort lauter feine Leute, die am Roullettetisch sitzen, Champagner trinken und ab und zu ein Jeton einwerfen. Die Realität sah anders aus: die Jackets mancher Spieler waren schäbiger wie mein Geliehenes, um überhaut ins Casino zu dürfen. Statt nobler, reicher Menschen sah ich gestresste Männer und Frauen, die von einem Spieltisch zum anderen hasteten, oft gleichzeitig an mehreren Tischen spielten und doch kein Glück hatten...,

liebe Grüsse Kalle

Lange-Weile - 10. Aug, 10:43

Spielwut

Hallo Kalle,

ich kenne das Innenleben Casinos nur aus Filmen und der Endruck hat mit der Realität dann wohl nichts zu tun.

Gestern stand zufällig eine Tür zu einem anderen Casino weit offen. Ich konnte einen Blick hinein werden und ich war erstaut, wie dunkel es dort war. Das so ein Raum abgedunkelt und spärlich beleuchtet ist, hast sicher seinen Grund, der sich im Sinne des Casinos positiv auswirkt. ;-)

Interessant fand ich die Spielwut auf den zahlriechen Schwedenfähren. An jeder Ecke standen die einarmigen Banditen. Ich fragte mich, wer spielt denn darauf ?

Kaum legte die Fähre ab, strömte eine Schar von Menschen aus allen Ecken und für gut eine Stunde wurde gezockt, was das Zeug hält. Ab und zu klapperte es lautstark im Geldfach. Wieder so ein Trick, um die Spielwut anzuheitzen. Je länger das gewonnene Geld im Geldfach schepperte, je größer war der Gewinn Einmal wollte es mit dem Scheppern gar nicht aufhören. Der Glückliche brauchte einen Rucksack für deinen Gewinn.

Danach steigerten die Zocker sich in ihre Spielwut einen Level höher.

Nach einer Stunde war alles vorbei und die Spielautomaten standen verwaist in den Gängen, so als wäre nichts geschehen.

LG LaWe

Trackback URL:
https://langeweile.twoday.net/stories/120171901/modTrackback

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 7074 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 14:56

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren