Oma am Ball

Das die grauen Zellen irgendwann weniger werden sollen, scheint ein Mythos zu sein, der sich in der Realität nicht nachweise lässt. Zumindest zeigt eine Oma aus Spanien, dass man auch im hohen Alter noch am Ball bleiben kann. Und wenn man ihr Foto auf dem Blog sieht, kann man sehen oder auch lesen (wer spanisch kann), wie sehr noch am Ball ist.

Zitat ihrer einleitenden Worte:
"Freunde des Internet, heute ist mein 95. Geburtstag. Ich habe Geburtstag und mein geiziger Enkel hat mir ein Blog geschenkt."

Das hat der einzige Enkel gut gemacht und ich wünschte mir, noch mehr Oma´s uns Opa´s nutzen das Internet, um uns Leser an ihren gelebten Geschichten teilhaben zu lassen.
>font size=3>LaWe
rosenherz - 21. Apr, 11:33

ja, wunderbar! Ich freue mich über jeden Bericht von älteren Menschen, die wohlauf sind und am Leben teilnehmen. Das beflügelt mich selbst.
In unsere gegend gibt es ene Frau, die mir ihren 96 Jahren noch immer selbst den Haushalt macht, gerne unterwegs ist und auch noch anspruchsvolle Sachen strickt und häkelt.

Lange-Weile - 21. Apr, 17:05

Fit gehalten

Hallo Rosenherz,

ja...stricken hält den geist fit, denn die Finger müssen ja gut koordiniert werden :-).

Ich mag gern älteren Menschen zuhören, wenn sie aus ihrer Geschichte erzählen. Das ist doch anders, als wenn man über alte Zeiten liest.

Meinem vater hab ich auch gern zugehört. Am liebsten hätte ich alles aufgeschrieben, aber so schnell kam ich eben nicht mit. Und als ich mit einem kleinen Aufnahmegerät zu ihm kam, hatte er sich geziert. Da fehlte mir wohl das ach so wichtige Fingerspitzengefühl.

Ich wünsche dir noch eine schöne Woche

Gruß LaWe
rosenherz - 28. Apr, 12:28

Da ist was dran, dasss Stricken den Geist fit hält, nicht nur die Hände.
Schade, dass sich dein Vater nicht anfreunden konnte mit dem Aufnahemgerät. Aber ich kann ihn verstehen. So ein Gerät schafft doch eine Barriere, die das freie Erzählen hemmen kann. Ich kenne das von den Interviews, wenn ich für eine Diplomarbeit von StudentInnen angefragt werde. Bei den Vorsgesprächen bin ich ganz locker und entspannt. Weiß ich dann später das Aufnahmegerät mitlaufen, so bemerke ich eine gewisse Anspannung.

Mein Vater ist ja früh verstorben, und so manches würde ich ihn gerne befragen. Etwa wie das so war für ihn, als er Vater geworden war. Aber noch viel mehr interessiert mich die Geschichte meines Großvaters - meiner Großeltern überhaupt - aber er ist im selben Jahr wie mein Vater gestorben. Heute frage ich mich, wie das wohl war, als er 1915 zur Schule ging, oder wie er sich fühlte, als er geheiratet hatte, 1931, zwei Jahre nach dem großen Crash an der New Yorker Börse. Oder wie die Hausgeburt verlaufen ist, als meine Großmutter vier Söhne geboren hatte in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Oder warum der Lindenbaum, den mein Vater später fällte, ihm so viel bedeutet hatte.
Lange-Weile - 28. Apr, 17:23

Lebensfreude

Hallo Rosenherz,

ja..so viele Fragen und was hat ein Mensch mit den Jahren doch alles schon gesehen und erlebt, was man als junger sich noch nicht einmal vorstellen kann.

Doch glaube ich, dass die Generation von damals - schon wegen der fehlenden Medien - sich mehr auf sich selbst konzentrieren konnten, ein anderes Lebensgefühl hatten, schon allein, weil sie ihre Wüsche selten erfüllen konnten.

Gruß LaWe
rosenherz - 28. Apr, 18:11

Hallo LaWe,
mehr auf sich selbst konzentrieren ... ich frage mich besipielsweise, wie damals in den 30er Jahren die Menschen am Land, wie meine Großeltern erfahren haben, als der Krieg ausbrach. Ich weiß schon, dass über das Radio informiert wurde, aber ich meine hier, wie das persönlich für sie war.
Oder eine andere Fragestellung, die bislang unbeantwortet geblieben ist: Wie konnte der Großvater überhaupt zur Schule kommen? Sie war drei Kilometer entfernt, und mein Großvater hatte ein gelämtes Bein seit seinem siebenten Lebensjahr. Für mich sind das existentielle Fragen, wie er sein Leben bewältigen hat können mit dem gelähmten Bein.
Erst in den 70er Jahren kaufte er sich ein Moped und war damit mobil. Aber was war all die Jahrzehnte zuvor?
Lange-Weile - 29. Apr, 09:41

Ansprüche an´s Leben

Hallo Rosenherz,

ja..es ist erstaunlich, wie die Menschen sich damals in ihr Schicksal einrichten und trotzdem ihr Leben leben konnten, ja sogar Familien gegründet und alle versorgt haben. Einen langen Schulweg tag-täglich, das wäre heut undenkbar ohne Auto oder Schulbus.
Oder gestern sah ich einen kleinen Bericht über Körperbehaarung von Frauen. So was ist heut ein absoluter Makel, der sogar einen Menschen in eine schwere Deperssion treibt und das ist verglichen mit den gelähmten Bein deines Großvaters doch eher ein Klack.

Ich glaube unsere hohen Ansprüche ans Leben sind enorm gewachsen und wir haben nur damit zu tun, das Leben unseren Ansprüchen anzugleichen und vergessen dabei uns selbst und kommen damit in Krisen.

Die Generation unserer Eltern und Großeltern war gezwungen, sich nur um die Existenz ihres Dasein zu kümmern und damit ihre Ansprüche - sie hätten höchstens Träume - schon früh zu den Akten legen, wenn sie überleben wollten. Und trotzdem waren sie damals reich an Lebensgefühlen, von denen sie noch lange zehren konnten, denn nicht umsonst kann man ihnen gebannt zuhören. Sie haben jeden schönen Moment im Leben um ein vielfaches mehr genießen können, als wir heut.

Vielleicht sollte die ältere Generation sich doch wieder zu Wort melden und von sich hören lassen. Darüber erzählen wie es damals war und ein längst vergessenes Lebensgefühl auf diese Weise bei den Jugendlichen spürbar werden lassen.

Gruß LaWe

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