Die ewigen Jagdgründe
Wäre mein Vater dabei gewesen, dann hätte es ihm gefallen. Das Leitmotiv - ein leiser Ton aus dem Englischhorn - aus dem Largo aus 9. Sinfonie von Dvorak streift die Trauergäste mit leisen Tönen, als sie die Trauerhalle betreten. Es ist eine Melodie, die eine Beerdigung eines Indianer in Noten faßt.
Nicht schwermütig, doch angemessen, für alle die meinen Vater auf seinen letzten Weg begleiten. Das sind neben den Angehörigen viele alte Bekannte und ehemalige Kollegen aus seinem Dorf, in dem er mehr als 50 Jahre gelebt und gewirkt hat. Während die Musik traurig weiter schwingt, nehmen alle Trauergäste noch im stillen Gedenken von meinem Vater Abschied. Dann ertönt eine aufmunternde Melodie. Man glaubt ein fröhliches Zwitschern von Vögeln aus den Tönen zu hören. Vögel, die sich leicht und schwebend in die Höhe der Wolken aufschwingen, bis sie für uns Menschen nur als Punkt und dann gar nicht mehr zu sehen sind. Und während ich meinen Vater in Gedanken trauernd nachschaue, ändert die Musik noch einmal die Melodie. Das Leitmotiv setzt wieder ein. Doch diesmal mit weinenden Geigen, die meine Tränen noch einmal in Töne fassen können, während ich mich innerlich von meinen Vater noch ein letztes mal verabschiede.
Für die Indianer endet der letzte Weg in den ewigen Jagdgründen. Dort ist es in ihrer Weltanschauung schöner als auf der Erde. Diesen Wunsch - es noch schöner als auf Erden zu haben - gebe ich meinen Vater mit auf seine letzte Reise.
LaWe
stilles Gedenken
ich danke dir für dein stilles Gedenken für einen Unbekannten.
Ich wünsche dir noch einen schönes Wochenende
Gruß LaWe