Philosophischer Gedankensplitter

Vielleicht hat das schon jeder einmal erlebt. Es gibt Worte bzw. Sätze, die man lies oder hört. die springen einem nicht nur ins Auge oder bohren sich als Ohrwurm ins Gehirn, nein die sinken  in die Tiefe der eigenen Seele und ziehen dort ihre Bahnen wir ein kleiner Trabant um die Erde.

Die Seele greift eine Information auf, die sich im Laufe den Lebens immer wieder zu finden sucht. Mal glaubt man, ganz eng mit ihr verbunden zu sein und ein anderes mal, schein sie in unerreichbarer Ferne. Zumindest geht es mir so..solange ich denken kann, versuche ich raus zu finden, wer ich bin und warum ich überhaupt auf dieser Welt bin. Nach so vielen Jahren der Suche hab ich im Groben schon ein Bild von mir, aber ob dieses komplett oder nur oberflächlich ist, das werde ich wohl erst am Ende meines Lebens erkennen.

Ein Aphorismus aus der vedischen Literatur wanderte gestern Abend beim Lesen gleich ganz tief unter meine Haut und suchte gleich nach Eckpunkten zu meinem eigenen Leben:

“Du bist wie deine tiefen, drängenden Wünsche.

Wie deine Wünsche, so dein Wille.

Wie dein Wille, so deine Tat, und

wie deine Tat, so ist dein Schicksal”

Heißt das, so wie ich bin, so wird mein Wille sein und der daraus resultierende Wille zeigt sich in meinen Taten und diese beeinflussen mein Schicksal ?

Oder..

Wenn ich über mein Schicksal nachdenke,  stehe ich wieder am Anfang meiner Selbstfindung “Wer bin ich? “

LaWe

lost.in.thought - 9. Apr, 12:48

Ich kenne da etwas Ähnliches:

aus unseren Gedanken werden Worte
aus den Worten werden Begriffe
aus den Begriffen werden Dinge.

Im Grunde wird aus jedem unserer Gedanken ein Ding in unserem Leben.
Ergo leiten unsere ursprünglichen Gedanken uns auf den Weg, den wir gehen...

Lange-Weile - 10. Apr, 11:19

noch tiefer

Hallo LOST,

genau...."Der Gedanke, ist die Saat der Tat" so sagt man auch.
In diesem Aphorismus geht es, so denke ich, noch etwas weiter. Es geht um die Wünsche....die diese Gedanken produzieren. Und dieser Wunsch ist wiederum an etwas geknüpft, was uns vielleicht sogar vorborgen bleibt. In der Vedischen Lehre (Indische Philosophie) geht man davon uas, das jedes Induviduum mit ganz speziellen Wünschen und Erinnerungen auf die Welt kommt. Also es ist lt. dieser Lehre schon eine Basis im Keim des Lebens verhanden.

Junge Menschen kennen es (ich damals auch) das Gefühl, etwas ähnliches schon mal gesehen oder erlebt zu haben - das Deja.vu. Jedoch kann man mehr an Zeit, in der das scheinbar schon mal erlebte passierte, nicht mehr bestimmen.

LG LaWe

lost.in.thought - 10. Apr, 14:54

Ein Déjà-vu ist eine interessante Sache.
Wörtlich übersetzt aus dem Französischen heißt es ja sogar "schon gesehen".
Ich könnte mich zwar nicht daran erinnern,
als Kind ein Déjà-vu gehabt zu haben,
wohl aber als erwachsene Frau.
Auf einer Reise nach Frankreich erlebte ich
auf der Île de la Cité in Paris ganz eigenartige Dinge.
Komischer Weise NUR auf der Île de la Cité und nirgends sonst wo
in Paris oder auch außerhalb der Stadt.
Ob bei diesem sonderbaren Erlebnis damals nur
"der Wunsch der Vater des Gedanken" war,
oder ob es etwas war,
was schon lange Zeit in mir ruhte,
wage ich nicht zu sagen.
Jedenfalls war es ziemlich entrisch
(österr. für: unheimlich,gruselig,geheimnisvoll,fremd) für mich...
bonanzaMARGOT - 9. Apr, 15:09

schicksal gestaltet sich auch außerhalb von wünschen, wille und taten.
ich sehe das leben verzwickter. weiß man denn immer, was man will?

Lange-Weile - 10. Apr, 11:39

Verlagerungen

Hallo Bo,

das ist ja die philosophische Frage, die schon viele Philosophen zu klären versuchen. Weiß man überhaupt, was man wirklich will ?

Auch das Aphorismus bezieht sich nicht auf den Wünsche, sondern auf die Person..auf das reine Wesen..also außerhalb von Ego, Geist und Verstand. Schon ein kleines Kind oder sogar Baby weiß relativ gut, was es will, obwohl sein Ego, Geist und Verstand nur ganz schwach vorhanden sind.

Hier wird die Energie des Wunsches mit dem Drängen des "Ich´s" verglichen..d.h. ICH bin wie meine Wünsche..d.h als Gleichnis. "Ich" bin mit der Energie anderer Menschen verwoben...z.B. das Kind mit der Energie der Eltern. Doch hebt das seinen tiefen inneren Wunsch auf? Das Schicksal ist hier nicht so gemeint, wie wir es in unserem täglichen Umgang damit verstehen, sondern es geht darum, dass wir als Menschen, gesteuert von unseren Wünschen, unser Schicksal selbst bestimmt - unabhängig von den Verflechtungen, die es im Leben auf Grund des gesellschaftlichen Lebens logischer Weise gibt.

Ein Beispiel ist z.B. die Gier nach Geld. Der Wunsch Geld, viel Geld zu besitzen, würde mein Handeln beeinflussen und damit auch mein Schicksal. Das Märchen "Das kalte Herz" beschreibt die Veränderung des Schicksal, wenn die Gier im Leben eines Menschen die Oberhand gewinnt. Die Gier nach Geld kann das Herz..dort wo das Mitgefühl auch seinen Platz hat, ausschalten. Das Leben wird einen ganz anderen Verlauf nehmen, als würde mein Herz der Umwelt mit Mitgefühl gegenüber stehen.

Die vedische Lehre geht dabon aus, dass der Mensch als Individuum mit ganz individullen und einzigartigen Wünschen auf die Welt kommt. Darauf baut alles weitere dieser Lehre auf, so, wie die Entstehung der Welt, so wie wir sie kennen, vom Urknall ausgeht. Wie bei so vielen Theorien über die Entstehung des Lebens liegen die Anfänge zum Teil noch unaufgeklärt im Dunkeln. ;-)

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 10. Apr, 15:15

in dem moment, wo ich glaube zu wissen, was ich will, könnte ich mich irren.
das risiko ist mir zu groß. ich könnte mich von glauben oder fadenscheinigem wissen abhängig machen - wie es z.b. in den religionen mit den menschen passiert.
ich halte es lieber mit maximen wie: "ich weiß, dass ich nichts weiß".
ich muss dem leben vertrauen, wie es sich für mich ergibt. dazu gehören auch meine inneren und äußeren triebe (und ängste). wenn ich ein gedicht schreibe, habe ich am anfang noch keine konkrete vorstellung - vielleicht nur einen satz. ich folge einer geistigen und emotionalen spur. nicht immer glückt es.
was will ich hier im leben? nur einigermaßen als mann und mensch durchkommen, und dabei ein paar kleine freuden haben oder auch mal eine große, ein bisschen tagträumerei und nicht zu viel stress.

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