Mittwoch, 16. Dezember 2015

Heidi

Höre ich den Namen oder lese ihn, wie hier in der Titelzeile, summt sofort der Titelsong einer Kinderserie in meinem Kopf.  Jetzt weiß bestimmt jeder, welche Serie ich meine. “Heidi, deine Welt sind die Berge”

Die Heidi, von der ich erzählen will, lebt nicht in den Bergen,sondern im Flachland, ist aber ähnlichen Alter, wie die kleine Heidi aus den Bergen und vielleicht kam ihr für eine kurze Zeit die Welt wie ein böhmischer Wald vor.

Aber die Geschichte von Anfang an.

Ich war unterwegs mit der Straßenbahn quer durch die Stadt. Am Haltepunkt Doberaner Platz steckte eine junge Frau nur den Kopf in die Bahn und frage nach Eltern, zu denen ein kleines Mädchen gehören könnte. Alle Fahrgäste winkten ab und die junge Frau zog den Kopf wieder zurück. An dieser Haltestelle ist es nicht ungewöhnlich, dass die Bahn nicht sofort weiter fährt, denn oft ist dort ein Fahrerwechsel und das verzögert die Weiterfahrt für eine oder zwei Minuten. Der Fahrgast wird über die Lautsprecher über den Fahrerwechsel informiert.

Die Ansage der Fahrerin fiel jedoch ganz anders aus:

“Ist hier die Familie von Heidi drin ?” Wieder keine Rückmeldung. Dann sah ich auch schon, was geschehen war, In dem Wartehäuschen der Straßenbahn stand ein kleines Mädchen, Sie hielt einen pinkfarbenen Luftballon in der Hand, der steil nach oben ragte. Wahrscheinlich war der Ballon ein Mitbringsel von Weihnachtsmarkt, der alljährlich Massen von Menschen anzieht. Die Kleine war von jungen Frauen umringt und man beriet, wie es nun mit Heidi weiter gehen sollte. Fast jede Frau  hielt ihr Smartphone in der Hand und bedienten es.

Die verlorene Heidi war auf die Hilfe von Fremden angewiesen.

Eine der jungen Frauen nahm Heidi an die Hand und verließ die Haltestelle. Heidi folgte ihr brav und ging direkt vor meinem Fenster vorbei. So ein Schrecken für Heidi und ihre Eltern. Wahrscheinlich haben sie sich beim Ein- und Aussteigen an der Straßenbahnhaltestelle aus den Augen verloren, denn die Bahnen sind zur Zeit proppe voll und Massen von  Menschen schieben sich raus und wieder rein.

Wie Heidi und ihre Eltern sich aus den Augen verloren hatten, darüber kann ich nur spekulieren. Ich hoffte, dass beide dank der Unterstützung der Frauen schnell wieder zueinander finden konnten

La We

Sonntag, 13. Dezember 2015

eine zweite Chance

Ein paar Jahre hätte ich ihm noch gegönnt. So schnell wollte ich mich von ihm nicht verabschieden, doch er spielte mich mehr mit. Nach 6 Jahren zeigte er mir statt eines brillanten HD Bildes nur noch ein extrem überhelltes Negativbild. Mein geliebtes TV Gerät hatte sich verabschiedet. Sein Schicksal war besiedelt. Eine Reparatur würde den Wiederbeschaffungspreis mit Sicherheit übersteigen,

Aber ihn gleich auf den Müll werfen oder genauer gesagt, ihn von der Stadtentsorgung abholen lassen ? So weit war ich noch nicht und so er verschwand hinter einem Vorhang. So konnte ich ihn mir ab und zu ansehen um mich zu ärgern, dabei lief der Begriff durch meine Gehirnwindungen

 “Sollbruchstelle ?”.

Also beschloss ich dem Alten  noch eine Chance zu geben und machte eine Anzeige in Ebay Kleinanzeigen und der Rubrik “Zu verschenken”, leitete meine Anzeige mit den Begriff “Defektes TV Gerät” ein und setze ein paar Bilder dazu, beschrieb den Fehler, damit der mögliche Interessent ein Bild von dem defekten Gerät machen konnte.

Zeitgleich hatte ich noch ein altes kleines, aber funktionstüchtiges Röhrengerät unter “zu verschenken” angepriesen.

Es dauerte keine 2 Minuten, da kamen schon die ersten Antworten “Ich nehme ihn” “Ich hole ihn ab” So sortierte ich die Anfrage nach “Wer zuerst kommt, malt zuerst” was nicht immer so einfach ist. Manche Interessenten machen dringende Zusagen, lassen sich dann aber nicht sehen. Anderen sagt man deshalb ab und am Ende ist nicht wirklich was passiert. Auch mit diesen beiden Anzeigen entstand ein leichtes Chaos.

Der kleine Rühren-TV wurde noch am selben Tag abgeholt. Ich gebe zu, ich fühle mich damit immer etwas unwohl, wenn ich jemanden, den ich nicht kenne, meine Adresse gebe. Aber andere geht es leider nicht. Als der “ Abholer “ vor der Tür stand, sah ich. was ich schon aus der kurzen Kommunikation über Ebay  vermutete. Ein Syrer und jemand aus dem arabischen Raum stand vor mir. Ich übergab ihm das Gerät und er sah mich enttäuscht an, denn er hoffte auch auf den großen Flachbildschirm. Der war jedoch schon fest reserviert. Also zog er mit den kleinen TV los.

Der große wurde jedoch im Laufe der Woche doch nicht abgeholt. Deshalb schrieb noch einmal den jungen Syrer an, dass das Fernsehgerät jetzt doch frei wäre und wenn er möchte, könnte er es sich abholen. Gestern stand zu zweiten mal der junge Mann vor meiner Tür und diesmal mit einem freundlichen Lächeln und übernahm. was ich nicht einfach so wegwerfen wollte. Ich wusste, wer sich darauf versteht, wird das Gerät wieder flott machen können. ihm noch einmal Leben einhauchen. Mir war auch klar, dass der junge Mann das Gerät nicht für sich behält, sondern es nach der Reparatur verkaufen wird, vielleicht sogar im großen Stil. Mit dem Gerät übergab ich ihm auch noch 20 m  Antennenkabel, was seid Jahren ungenutzt in meiner Wohnung rum lag. Und eine defekte Digitalkamera, die just 1 Monat nach Ablauf der Garantie seinen Geist aufgab. Er nahm alles dankend entgegen. Vieleicht bekam die Kamera durch ihn auch ein zweites Leben.

Als wir uns verabschiedeten, gab er mir noch eine verbale Bestellliste von Geräten ab, falls ich noch etwas zu entsorgen hätte. Ich versprach ihm, mich dann an ihm zu wenden. Er war in meinen Augen ein bildhübscher Mann, den Frau gern ansieht und ich war mit Sihcerheit seinem Charme erlegen.. Sein Auftreten lies bei mir den Schluss zu, dass mit seinem attraktiven Aussehen und seinem zurück haltenden Auftreten  auch ein gebildeter Mann vor mir stand, der über Umwege einen Fuß in unsere wirtschaftliche Tür setzen wollte. Vielleicht steht mein TV heute schon flimmernd in eine anderen Wohnung.

Mit dem Aufräumen fand ich heute noch alte Kabelreste, die für mich nur noch Müll waren, Deshalb entsorgte ich diese heute Vormittag in der üblichen Weise, über die Mülltonne. Just in dem Moment kam ein Auto vorbei, kam ganz nach an den Zaun, hinter dem die Mülltonnen des Hause stehen. Der Faher winkte mir hektisch zu, Ich nahm an, er wäre ein Mieter einer Wohnung im Block und wollte schnell noch etwas entsorgen, was in seinem Auto lag Vielleicht hatte er ja den Schlüsse ja nicht dabei.

“Haben sie eben Kabel weg geworfen? ” fragte er mich. “Das nehme ich” “Aber das ist schon leicht beschädigt” antworte ich ihm. “Das macht nichts” Ich holte, was ich grade in die Mülltonne warf wieder raus und übergab es ihn.

Er nahm es an sich, als hätte ich ihm ein Goldstück übergeben, stieg schnell wieder in sein Auto und fuhr davon.

La WE

Mittwoch, 11. November 2015

Beginn der Narrenzeit

Die Narrenzeit begann just vor wenigen Momenten.

Heute am 11. 11. 11 Uhr 11

Wir Nordstaatler sind da eher zurückhaltend, aber der 11. 11. geht an uns auch nicht kommentarlos vorbei.

Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an eine Unterrichtsstunde während der Schulzeit. Wir waren in der 9. oder 10. Klasse und zum Start der 5. Jahreszeit hatten wir Mathe. Der Lehrer, mit dem schlichten Namen Herr Schulz, war ein seriöser Mann, besprach mit uns die Formeln, brachte uns wirklich was bei. Er war durch und durch Lehrer, nicht kumpelhaft aber auch nicht über die Maßen streng. Er hatte unseren Respekt.

In der Pause davor besprachen wir unseren Plan. Wir wollten um 11 Uhr 11 lärmend wie die Narren durch die Unterricht laufen. Doch als die Zeit näher kam, trauten wir uns nicht. Wir saßen vor unserem Lehrer, der mit einem großen Dreieck aus Holz an der Tafel stand und die mathematische Regeln der Dreiecksberechnung erklärte. Unsere Aufmerksamkeit zum Unterrichtsstoff schwand und beschäftigte sich nur mit unseren geplanten karnevalistischen Ausbruch, der aber ins Stocken geriet.

Als die Zeit 11 Uhr 11 dran war, wurde es in der Klasse totenstill. Auch unser Lehrer sprach kein Wort mehr. Wir erwarteten eine Maßregelung, weil wir unaufmerksam waren. Diese kam aber nicht. Aber etwas lag in der Luft, aber was? Das wussten wir nicht."Warum traut ihr euch nicht?" fragte er uns. Dann sprang unsrer Mathelehrer wild herum, mit den großen Holzdreieck in der linken Hand sah das echt komisch aus. Endlich trauten wir uns auch und begrüßten wie unser Mathelehrer die 5. Jahreszeit mit einem lauten Getöse.

Kurze Zeit später folgten wir wieder konzentriert der Unterrichtsführung unseres Mathelehrer, der mit seinem Auftritt noch höher in unseren Respekt aufstieg. Auch hatte er sich - aber nicht nur damit - bei mir bis heute in mein Gedächtnis eingeprägt.

La We

Dienstag, 10. November 2015

keine Fehlanzeige

Wie ein Schlag aus dem Hinterhalt traf es mich. Wer Migräneanfälle kennt,weiß wovon ich rede. Nichts ahnend legte ich mich am Samstag ab ins Bett und wurde am Morgen von einem Queitschkopf geweckt. Anders kann ich das Gefühl nicht bezeichnen. Der Kopf fühlt sich einseitig – in meinem Fall rechts -  wie eine quietschige Masse an. In der Hoffnung, das das schnell wieder vorbei geht, zog ich mir die Bettdecke wieder über den Kopf.

Mir war klar, entwickelt sich daraus eine Migräne, werde ich ihr hilflos ausgeliefert sein, denn Tabletten, die den Schmerz dämpfen, hatte ich nicht im Haus. Daran denke ich leider immer erst, wenn es zu spät ist. In der Woche ist da ja auch nicht so dramatisch, aber am Sonntag? Da hat keine Apotheke auf.

Wie befürchtet, um 10 Uhr stand ich mitten drin in der Hölle der Migräne. Nicht sitzen, nicht liegen, nicht stehen, nicht laufen, kein Licht, nicht essen, nicht schlafen,nicht wach sein Am besten wäre,ich löse mich auf und so verkroch ich mich noch mal unter meine Decke. Die Sonne schien grässlich in meinen Wohnung und jeder Lichtstrahl en Stich über das Auge mitten ins schmerzende Hirn.

Was essen, vielleicht wird s besser. Zum Glück, niemand konnte meinen Schleichgang vom Schlafzimmer in die Küche sehen. Wohnzimmer und Küche sind  vom Licht durchflutet. Eine Augenbinde wäre gut, aber dann müsste ich blind kochen können. Naja..zum kochen reichte meine Energie, die in großen Zügen von meiner Migräne gefressen wurde schon gar nicht. Mit Mühe reichte meine Kraft für ein Omelett. Eier sollen ja sehr gesund sein.

Mit meiner Mahlzeit schob ich mich auf die Couch,denn liegen, im Bett ging auch nicht mehr.Aber sitzen ging auch nicht.Ich fiel regelrecht auf die Seite, die nun extrem schmerzte. Die Sonne war unnatürlich hell, zumindest für meine wegen der Migräne empfindlichen Augen. Aber nicht nur die waren empfindlich geworden, auch mein Magen fühlte sich nicht gut an. Er blubberte vor sich hin und warnte mich “Noch ein Bissen, dann werfe ich alles wieder raus”

Häppchen für Häppchen in einem Zeitraum von 3 Stunden überlistete ich meinen Magen und hatte am späten Nachmittag  das Frühstück endlich im Magen, dazwischen dämmerte ich mal sitzend, mal liegend auf meiner Couch. Die  Migräne pulsierte, mal kaum spürbar, doch dann wieder heftig.

Der Sonntag war gelaufen. Andere sind bei dem schönen Wetter unterwegs,vielleicht sogar am Strand von Warnemünde denn die letzten Tage waren unnatürlich warm. Als ich die Abend- und Nachttemperaturen meiner WetterApp mit anderen Orten, wie z.B.Mallorca, verglich,gab es kaum einen Unterscheid. S´das war nicht möglich, jetzt ist November und hier in unseren Breitengraden muss  es jetzt kalt sein, besonders nachts. Deshalb aktualisierte ich die WetterApp mehrmals, weil ich an eine Fehlanzeige glaubte.

Aber es war keine Fehlanzeige, Der November ist unnatürlich warm und darauf reagierte mein Körper empfindlich. Derart heftig wie am Sonntag gab es für mich nur 2 Möglichkeiten für den Auslöser der Migräne. Falsches Essen oder eine Sturmfront naht. Wenn das Essen nicht schuld ist, dann liegt ein enormer Druckausgleich in der Luft

Heute ist es zwar nicht stürmisch, aber kräftig windig.  Die Migräne hat sich auch wieder verzogen. Mein Kopf ist wieder klar, wie die Luft nach einem heftigen Sturm

La We

Samstag, 7. November 2015

timeline 1. Teil

“Kinder, wie die Zeit vergeht” ein schon mehr als abgenutzter Ausspruch schon seid was weiß ich, wie vielen Generationen. Aber wenn ich das Datum meines letztes Eintrages sehe, dann fällt mir nur dieser Satz ein. Es gab in dieser Zeit einiges zu berichten, doch mir fehlte die Zeit dafür.  Deshalb noch einmal alles zusammen gefasst im Schnellwaschgang. Mein letzter Eintrag endete am 9.Oktober 2015 – abgesehen, von dem kurzen Zitat 2 Tage später.

Trauerfall

Am Samstag darauf war ich schon am Morgen mit dem Zug unterwegs in Richtung alte Heimat,die Insel Rügen. Kaum bin ich über den Rügendamm, sind die Heimatgefühle sofort präsent. Die ..zig Jahre in Rostock scheinen verschwunden aus meinem Gedächtnis, als hätte es Rostock für mich nie gegeben. Der Anlass meine Reise sagt ja schon die kurze Überschrift.

Wieder einmal finde ich mich in der Trauerhalle wieder,zusammen mit all den Angehörigen, die deshalb ebenfalls angereisten.. Unsere letzten großen Familientreffen fanden nur auf dem Friedhof statt.  Diesmal verstarb mein Onkel. Der Pastor, der die Trauerrede hielt,sprach von seinem fast biblischen Alter. Er wurde 92 Jahre alt und lebte bis zuletzt mit seiner Frau gemeinsam mit seiner Familie im geräumigen Haus. Beigesetzt wurde er in der Nähe das Grabes meiner Eltern und meiner Schwester und auf der ehemaligen Grabstelle der seiner Schweigereltern, d.h. meiner Großeltern. Selbst auf dem Friedhof bleibt die Familie eng zusammen. Die Gradstelle hat Blick auf den kleinen Jasmunder Bodden.

Mein Onkel möge in Frieden ruhen

Kinderaufsicht in Hamburg

An diesem Tag passierte ich gleich 2 mal die Rügendammbrücke. Auf dem Video ist die neue zu sehen.. Der Zug fährt jedoch über den alten Rügendamm.

Direkt von der Beisetzung saß ich wieder im Zug von Rügen nach Hamburg. Ich wurde dort erwartet von meinen Enkelkinder. Ihre Eltern waren am  Sonntag  außer Haus und ich übernahm die Aufsicht für die Kleinen. Brav folgten sie  mir und meinen Anweisungen. Das Wetter war perfekt, der Kinderspielplatz war die beste Möglichkeit, die Kleinen bis zum Abend müde zu machen. Ohne kleine Unfälle schafften wir es nicht nach hause. Der  Kleinste war schon auf dem Spielplatz auf die Nase gefallen, der zweikleinste hatte sich ins Auge gepiekt, die Größe hatte sich den Finger eingeklemmt und die 2.Größte ist auf den Weg nach Haus auf die Knie gefallen. Leicht lädiert kamen wir wieder an,als die Eltern so nach und nach auch eintrafen.

Fortsetzung folgt..

Freitag, 9. Oktober 2015

Schönen Taaaag noch…

Das war der Nachruf für mich einer jungen Mutter an mich gerichtet, nachdem sie sich nicht so durchsetzen konnte,wie sie es gern gehabt hätte.

Das Vorspiel für diesen verzickten Nachruf war im Grunde nur kurz.

Die Trainingszeit war noch nicht ganz vorbei, als die Klingel der Sporthalle laut rasselt. Dabei kann es sich nicht mehr um ein verspätetes Kind handeln und die Abhol-Eltern warten vor der Halle auf ihre Kinder. War das ein Klingelstreich? Klingelstreiche sind immer noch sehr beleibt bei Kindern. Klingel kräftig rasseln lassen und dann aus dem Staub machen. Daran hat sich wohl seid 100 Jahren noch nichts geändert. Obwohl das beauftragte Türöffner-Kind weiß, dass es keine Fremden in die Hallo lässt, tat dieses Kind es doch. was uns als Trainer wieder mal zeigt, dass so manche Order öfter erneuert werden muss, als bisher.

Noch bevor ich das Kind in seinem Eifer bremsen konnte, stand ein Pulk Leute schon im Vorflur der Sporthalle. “Wir wollen zum Akrobatiktraining” sagte mir die begleitende junge Frau. Neben ihr standen 2 Mädels im Teenie-Alter und sahen mich fragend an. “Nein, wir sind die Breitensportgruppe. Ihr Trainer kommt später”

Oft  ist es so, dass die Trainer sich die Klinke in die Hand geben. Doch den Trainer für Akrobatik traf ich noch nie, was besagt, das die Trainingseinheit für Akrobatik deutlich später nach unserer Trainingseinheit beginnt.

Können wir hier auf den Trainer warten?” Der goldene Oktober hat das Zepter an das Mistwetter abgegeben und entsprechend ungemütlich war es vor der Halle. “Sie dürfen nur mit ihrem Trainer die Sporthalle betreten” Darauf weise ich die Mutter hin. An ihren Gesicht kann ich sehen, dass ihr  die Antwort nicht gefällt, denn sie schaut auf das diesige Wetter vor der Tür. Es ist feucht draußen, aber das war es auch schon. Mutter und Teenies bewegen sich keinen Zentimeter vor die Tür. “Wenn wir mit unseren Kindern die Halle verlassen und ihr Trainer ist noch immer nicht eingetroffen, dann müssen sie mit uns die Sporthalle verlassen. Jeder Trainer haftet nur für seine Trainingseinheit und darf niemanden nach ihm in die Halle lassen, wenn kein verantwortlicher Trainer dabei ist”

Dazu muss an dieser Stelle noch gesagt werden, dass  sich ab den Nachmittagsstunden kein Hallenwart mehr in der Sporthalle aufhält und deshalb der letzte Trainer, der die Halle verlässt, niemand Unbefugtes in der Sporthalle aufhalten lassen darf

Klare Ansage” dachte ich, aber auch nur ich.  Die Fremden – ich nenne sie jetzt einfach mal so – dachten gar nicht daran, ihren Platz zu räumen. Die Mutter als super Vorbild für die Teenies weigert sich, dem Rechnung zu  tragen. “Ok..ein paar Minuten bis zum unserem Trainingsende bleiben ja noch. Vielleicht taucht der andere Trainer auf” so hoffte ich. Doch vergeblich gehofft: Der nachfolgende Trainer tauchte nicht auf und  die Fremden klebten förmlich im Vorflur fest. Wenn es vor der Tür Strippen geregnet hätte oder ein bedrohlicher Wintersturm draußen getobt hätte, dann wäre das Verhalten für mich nachvollziehbar  gewesen. Aber die feuchte Luft, die an diesem Tag herrschte ? Nicht wirklich nachvollziehbar für mich.

Das letzte Kind unsere Gruppe verließ die Sporthalle. Nachdem ich die Fremden schon mehrmals darauf hingewiesen hatte vor die Tür zu gehen, blieben sie voll Unverständnis stehen. “Aber unser Trainer kommt doch in 10 Minuten” sagten die Mädels. “Trotzdem darf sich niemand in der Sporthalle aufhalten, wenn der verantwortliche Trainer nicht dabei ist” Die Begründung hatte ich schon zum x-ten mal wiederholt, doch die Einsicht bei den Fremden war gleich Null. Die Mutter rollte mit den Augen als wollte sie antworten: “Ich kann das nicht mehr hören” Ich bat jetzt zum letzten mal, dass sie gehen möchten und hielt dabei die Tür auf. Widerwillig schoben sie sich vor die Tür.

Mir stand schon die Zeit im Nacken, denn die nächste Groppe wartete an einem anderen Ort schon auf mich. Die Fremden standen endlich vor der Tür. Ich schnappte mir meinen Rucksack und meine Yogamatte und verlies die Halle. Die Tür sollte gedämpft ins Schloss fallen. Das höre ich immer als letztes Geräusch. So bin ich sicher, dass die Halle wieder geschlossen ist 

.Auf das Schnappgeräusch hätte ich diesmal lange warten können, denn als ich mich umsah, hatte die Mutter die Klinke in der Hand. Sie wollte verhindern, dass die Tür sich von selbst zuzog. “Ich möchte sie bitten, die Halle nicht zu betreten!!!” forderte ich die Mutter nun doch energischer auf. Ungewollte schlug ich den Ton an, den ich sonst während des Trainings einsetzen muss, wenn Kinder ihre Ohren zu Hause gelassen haben und zum x-ten mal aus der Reihe tanzen.

Die Mutter fühlte sich ertappt und wurde entsprechend zickig. “Ich wollte nur verhindern, dass die Tür zuknallt” Wer´s glaubt, wird selig und ich glaubte es nicht. “Nur mit dem verantwortlichen Trainer dürfen sie die Halle betreten. Er trägt dann die Haftung, solange liegt diese bei mir” Nachdem das hörbare Geräusch, dass die Tür wieder geschlossen ist, mir zu Ohren kam konnte ich mich endlich auf den Weg zur nächsten Gruppe machen.

Schönen Taaag nooch” rief mir die Mutter mit einem deutlichen Unterton noch hinter. Wahrscheinlich war sie angepestet,  weil sie ihren Willen gehen mich nicht durchsetzen konnte, auch nicht mit einem Trick 17, wie sie es vorhatte.

La We

Freitag, 2. Oktober 2015

Brautschau

Keine Frage, der Schalk unter uns 4 Geschwistern ist unsere jüngste Schwester. Damit will ich nicht sagen, dass sie das Leben nicht ernst nimmt. Sie ist der Meinung, das das Leben lustiger ist, wenn man sich auch Spaß im Leben gönnt. Schlagfertig reagiert sie auf ihr Umfeld und so richtig in Fahrt kommt sie, wenn wir auf Mallorca unterwegs ist.

 

Es ist kein Geheimnis und jeder weiß – auch der Nicht-Malle-Besucher – das die meisten Urlauber auf der Promenade angeheitert  unterwegs sind und  die sonst Fremden so tun, als kennen sie sich schon seid Jahren.. Der Alkohol hebt die Distanz zwischen fremden Menschen auf und viele geben sich so dort so, wie sie sich es zu Hause nicht trauen würden. Wer will schon als Blödmann bezeichnet werden.

Doch auf dem Strandabschnitt vom B6 („Balneario Nº 6“ (spanisch für „Heilbad“). ist vieles erlaubt und findet sogar Anklang. Nach wüsten Saufereien hält der Zuschauertourist heute jedoch vergeblich Ausschau. Spanien hat aufgeräumt und duldet nicht mehr alles. was deutsche aber auch englische Touristen ihnen boten.

 

Während sich meine beiden Mädels ab und zu schon ein Bier am Strand gönnen, halte ich mich eher an der Wasserflasche fest. Der erste Tropfen Alkohol darf erst am Abend über meine Kehle schwappen. In der Hitze der spanischen Sonne wäre ich für den Abend dann nicht mehr zu gebrauchen.

 

Am Abend erwacht die 2 Welt am S´Arenal . Auch wir wollen in die Nachtwelt abtauchen .”Atemlos durch die Nacht” ist zur Hymne vom S´Arenal geworden. Unser Weg war jeden Abend der selbe.  Die Bierstrasse auf den Weg in die Nacht bietet zur Einstimmung jede Menge Spaß und dieser wird nicht von der donnernd lauten Musik angeheizt, sondern auch von reichlich Alkohol der Dank Happy Hour  doppelt sprudeln kann.

Ich bin auch wieder nur mit einer schwachen Nummer dabei.. Wodka Wasser… nicht jeder Manns Sache. Ich musste mir keine Sorgen machen, dass mir jemand meinen Longdrink weg nehmen würde. Selbst als ich ihn  verschenken wollte, ich würde ihn nicht los werden. Die Mädels trinken lieber GinTonic. Die Herrlichkeiten, die ab und zu unseren Tisch aufsuchen trinken lieber ihr Bier.

 

Im September reist die Altersgruppe Ü 40 an und entsprechend werden die coolen Sprüche auf den Tshirts zur Schau getragen. Aber Spaß muss sein und wer auch richtig über sich selbst lachen kann,, hat echten Humor.

Wenn es 23 Uhr ist, erlischt das Licht auf der Bierstrasse und die Gäste zünden die Wunderkerzen an….

..und es erklingt die alte Weise.. Sierra Madre, das ursprünglich von Ronny geschrieben und gesungen wurde. Diese kurze Einlage ist aus der Bierstrasse heute nicht mehr wegzudenken.

Weit sichtbar ist das Lichtermeer der zahlreichen Wunderkerzen zu sehen. Die Menschen sind für kurze Zeit angetan und erfüllt von dem Klang der einfachen Weise, die das einfache und arbeitsreiche Leben der Bergbauern beschreibt.

 

Für eine Stunde donnert weiter die Musik aus den Lautsprechern, denn ab  24 Uhr ist Schluss mit lustig, donnernde Musik darf nur noch in Innenräume gespielt werden -  . All die Gassenhauer, die alle mitsingen können, ach wenn die Zunge schon zu schwer von Bier und Longdrinks geworden ist.  Wir Mädels stellen fest, dass wir alles andere als Textsicher sind und wir genau wie die meisten Besucher der Bierstraße nur eine oder 2 Zeilen vom Refrain drauf haben. Aber wen stört das schon, die Musik ist eh laut genug und unsere Stimmen werden übertönt.

 

Unter den Gästen sind diesmal auch Besucher dabei, die sich auf Brautschau machen wollen. Die aufgelockerte Stimmung macht das anbandeln leichter und vielleicht wird ja was draus. In einem älteren Blogbeitrag beschriebt ich die Suche nach einem Mann am S´Arenal.

 

Wir Mädels singen und geben dabei unser Bestes, während die Musik weiter über unsere Köpfe hinweg donnert, als sich ein junger ..um nicht zu sagen, ganz junger Mann zu uns durcharbeitet. Er reicht er mir die Hand und ich nehme an, er will nur “Gib mir 5” mit mir spielen. Ich gebe ihm meine “5” und er arbeite sich weiter an das Ohr meiner Schwestern ran. Bei dem Lärm ist eine Verständigung schlecht aber nicht unmöglich. Irgend wann hat er es geschafft, sein Anliegen ins Ohr meiner Schwester zu transportieren. Sie wären 2 Brüder und hätten ihren Vater mitgebracht.  Er zeigte auf einen der Biertische an dem ein schwankender Mann  - Mitte Ende 50 vielleicht – stand und seine Augen nur mit Mühe offen halten konnte. wahrscheinlich war eins von 30 Bierchen schlecht.

 

“Wir suchen für unseren Vater eine Frau” und weil sie meine Schwester angesprochen hatten, war klar, die Jungs konnten sie sich ganz gut als Stiefmutter vorstellen.

Wie ich eingangs schon schreib, meine Schwester ist schlagfertig und sagt nicht nein: “Ok…er soll aber erst mal nüchtern werden, dann sehen wir weiter” Wir sahen den Vater mit seinen 2 Söhnen nur noch einmal und das am selben Abend, auf den Weg zum Oberbayer.

Die Jungs stützen ihren Vater und waren fest entschlossen eine Frau für ihn zu finden. Ich musste  schmunzeln und fand es schon eher rührend, wie die Jungs das Glück für ihren Vater auf die Sprünge helfen wollten.

La We

In den Wind geschrieben

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