auf den Kopf gefallen
Unterschwellig arbeitet die Angst, dass es mal nicht gut aus geht. Und diese Angst bekam vor ein paar Tagen Futter, als ich las, dass eine junge Politikerin in ihrem Hotelzimmer tot aufgefunden wurde. Sie hätte vermutlich einen epileptischen Anfall erlitten und wäre daran gestorben. Doch nichts genaues weiß man nicht.
Aber diese Nachtrichte reichte wieder mal um meine unterschwelligen Ängste wegen Sohnemann unter Strom zu setzen. Ich brauche starke innere Widerstände, die den Strom zu meiner Angst herunter dreht. “So schlimm es wird es für Sohnemann nicht werden” oder so, doch genaues weiß man nie. Nur keine düsteren Gedanken darauf verwenden, sonst verkrampft sich meine Seele und stülpt eine Glocke über den jungen Mann, der grade dabei ist, lebenshungrig die Welt zu erobern.
Ich halte meine diffusen Ängste in Schach – doch gestern wären sie fast auf Matt gesetzt worden.
Bevor ich den Schlüssel in der Wohnungstür drehen kann, öffnet Sohnemann mir schon. Auch im halbdunkeln sehe ich das Blut an seinem Kopf. Es läuft ihm an der Stirn und den Wangenknochen nach unten. “Was ist passiert?” will ich fragen, doch außer ihn mit offenem Mund anzustarren, kommt nichts von mir. Jetzt ist es wieder passiert..denke ich. Vor ein paar Wochen fiel er wieder direkt vom Essentisch auf den Boden und davor lag er mit einer Stichsäge bei seinem Arbeitgeber auf dem Boden und krampfte.
“Was ist passiert? frag ich dann doch und die Angst zirkuliert aufgeregt um das Innere meines Bauchnabel. “ Ich war skaten und bin vom Brett gestürzt und dabei auf den Kopf gefallen” Dann erzählte er mir, wie es geschah. “Ich hab einen Beutel mit 2 Bier im Stoffbeutel über der Schuler hängen und war rollend auf dem Rückweg. Hab noch einmal kräftig angeschoben und dabei ich nicht beachtet, dass der Boden unter dem Laub nass ist. das hat gereicht, ich bin im hohen Boden durch die Luft und mit dem Kopf zuerst auf dem Boden gelandet” Sohnemann zeigt mir die klaffende Wunde auf dem Hinterkopf – ohje..ich kann kein Blut sehen. Aber trotzdem bestaun ich die Wunde.
“So, jetzt ab zum Arzt” treib ich ihn an. Seine Freunde – 3 an der Zahl – stehen um ihn rum und einer von ihnen macht sich mit Sohnemann auf den Weg zur Klinik und mit 5 Stichen am Kopf kehrt Sohnemann wieder heim.
“Sag mal, sind die Bierflaschen beim Sturz zerbrochen?” fragt ich heut spaßeshalber nach. Ich beobachtet vor einiger Zeit aus der Ferne, wie ein Betrunkener beim Sturz alle möglichen Verrenkungen machte, nur damit die Bierflaschen, die er in seinem Beutel trug, nicht zu Schaden kamen.
“Nein, die Bierflaschen sind heil geblieben”
LaWe