Freitag, 11. März 2011

Schicksal

 

Betthoven hat das Schicksal in Noten gebannt und noch heut übertagen sie das Gefühl von bedrohlichem Schicksal, was wie eine düstere Wolke über einen hängen kann. Und niemand weiß, wann aus der düsteren Wolke eine Superzelle wird, aus der das Unglück auf den Menschen herabstürzen kann. Es gibt Schicksale bei Menschen, die plötzlich eintreffen und andere wieder zeichnen sich vorher ab.

Gestern begegnet ich solch ein Schicksal am einsamen Bahnsteig, der in meiner Nähe ist. Ich nutze diese Abfahrt gern, um möglichst schnell zum Kindertraining zu kommen, das auf der anderen Seite der Warnow liegt. Die S-Bahn befördert mich schnell dort hin.

Diese Haltestelle besteht nicht nur aus einem Gleis für die S-Bahn zum Überseehafen und zurück, dort ist auch ein großer Rangierbahnhof, wie das Bild zeigt

Das ganze Gelände ist über und über mit Stromleitungen bedeckt und die entsprechenden Verbotsschilder für den Bürgen befinden sich auf jeder Seite der Haltestelle. Hier im Bild Blick nach rechts.

Hier im Bild mit Blick nach links. Jeden Tag, wenn ich die Haltestelle betrete, bietet sich meinen Augen ein anderes Bild, das ich gern mit meiner Kamera festhalte.

Als sich gestern die Haltestelle betrat, bot sich mir ein trauriges Bild. Auf dem oberen Bild ist der Schatten eines Stahlträgers für die Hochspannungsleitungen zu sehen und unter ihm fand gestern diese Gedenkstätte.

Was war hier schlimmes passiert – so fast vor meiner Haustür? Ich krame in meinem Kopf nach Nachrichten, die ich vielleicht schon vergessen hatte. Dann fiel mir ein, dass vor 14 Tagen darüber berichte wurde, dass Jungs auf einem Bahngelände auf einem abgestellten Wagen herum turnten und einer von ihnen sich tödlich an der Hochspannungsleitung verletzt hatte. Vielleicht haben seine Freunde diese Gedenkstätte für ihn eingerichtet.

Meiner Kollegin erzählte ich von der einsamen Gedenkstelle am Bahngleis. “Davon hab ich gehört. Vorgestern Abend  hat sich ein junges Mädchen auf die Bahngleise gelegt und sich vom Zug überrollen lassen” erzählte sie mir. Sie hätte das in den Nachrichten gehört. “Oh mein Gott, was spielen sich doch für traurige Dramen vor meiner Haustür ab” erschüttert es mich.

Schon oft dachte ich über mein Glück nach, das mein Dasein hier und heute möglich macht.

Ich durfte meine Kindheit, meine Jugend, meine schwierige und auch schmerzvolle Phase des Erwachsenwerden erleben, ich durfte erleben, wie meine Kinder zur Welt kamen und aufwuchsen und ich darf jetzt miterleben, wie meine Enkelkinder aufwachsen. Und dieses Glück gaben mir meine Eltern am Tag meiner Zeugung in die Hand. Auch sie hatten Glück, weil ihre Eltern wie meine Eltern die schicksalhaften Kriegsjahre überlebten. Wenn ich bedenke, das von väterlicher Seite von 4 Kindern nur mein Vater überlebte. Seine Schwestern überlebten das Kleinkindalter nicht, sein Bruder blieb als junger Mann im Krieg zurück.

Meine Yogafrauen erzählten mir dann, was trauriges in den letzten Tage in Rostock passiert war. Der 15 Jährige verletzte sich tödlich fast vor meiner Haustür, das junge Mädchen von 15 Jahren nahm sich wahrscheinlich selbst das Leben in der Innenstadt.

Bildquelle: Klick Bild

Auf diese Weise erfuhr ich gestern vom schrecklichen Ende junger Menschen, die das Leben noch vor sich hatten.

LaWe

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