Samstag, 10. Dezember 2005

Auf der grünen Straße in die Freiheit

Hallo alter Schwede,

heut ist es wieder soweit und ich muß mich mal wieder in deine Höhle verkriechen.

"Warum denn? Ist es dir draußen zu kalt und ungemütlich?"

Auch wenn der Dezember fast nur graue Tage hat, wierden sie durch die Kerzen der Advend´ts- und Weihnachtszeit erhellt. Die Weihnachtsmärkte sind jetzt sie Ziele der Familienausflüge. Dort kommt aus allen Ecken der Geruch von den bevorstehenden Weihnachtstagen entgegen. Und doch ist mir heut unendlich kalt. Ich fühle mich weder wie Fisch noch wie Fleisch.

" Warum können die bevorstehenden Weihnachtstage dich nicht auf eine hellere Stimmung bringen?"

"Ich muß grade mit meinem Sohn einen schwierigen Weg beschreiten. Es ist sein Weg und ich kenne ihn nicht. Und ich weiß nicht, ob mein Wirken im Hintergrund Wirkung zeigt.

"Welchen Weg will dein Sohn denn beschreiten?"

Das was alle Söhne wollen, wenn sie 16 Jahre sind. Sie wollen in die Selbstständigkeit, in ihre persönliche Freiheit.

"Aber das ist doch eine normale Entwicklung und der Drang nach der Freiheit eine logische Entwicklung. Willst du ihn nicht ziehen lassen?"

Sein Drang in die Selbstständigkeit und die Freiheit der Erwachsenen kommt mir entgegen und ich wünsche mir, das er den Prozeß zu einem guten Abschluß bekommt.

"Befürchtest du keinen guten Abschluß?"

Wenn ich der Logik seiner momentanen Entscheidungen folge, führt sein eingeschlagener Weg in einer Sackgasse, die er nur über einen teuer bezahlten Preis verlassen kann.

Letzte Nacht hatte ich folgenden Traum:

Ich bin irgendwie auf eine Reise, die ins Nirgendwo führt. Ich weiß nicht, wo ich bin, ich weiß nicht, wohin ich will. Ich weiß nur, ich will und muß die Reise fortsetzen.

Ein kleiner Stützpunkt dient mir als Anlaufpunkt und von ihm aus schwärme ich ins Irgendwo aus. Ich bin nicht allein, fremde Freunde und unbekannte Bekannte sind an meiner Seite. In den Abendstunden kehren wie wieder in unseren Anlaufpunkt ein.

Die Nächte sind jetzt dunkel, kalt und frostig. Und jeder läuft auf seinen Weg zurück. Die Zeit ist knapp und wir suchen nach Abkürzungen und verlaufen uns in der Dunkelheit. Um mich herrum ein unwegsames Gelände, das ich nur mit Kriechen und Klettern überwinden kann. Das kostet Zeit und die Nacht bricht herein. Ich habe Angst, weil in der Dunkelheit schwarze Gestalten sich schattenhaft bewegen umd mir glauben machen, sie folgen mir.

In einen Moment meiner Angst treffe ich einen Mitläufer, erfreut frage ich ihn nach den Weg zurück. "Geh da lang" er zeigt mir den Weg und ich folge seinem Rat auf die jetzt grünen Straße mit einem weißen Streifen in der Mitte. Noch ein wenig verängstigt passiere ich die Strasse nur am schmalen am Seitenrand und falle dabei in einen aufgestellten und aus Stoff gefertigten menschenhohen Behälter. Ein kurzer Überblick zeigt mir, die Behälter stehen wie unüberwindbares Gestrüpp am Straßenrand mehr als eng beieinander. Die zu überwinden würde mehr als ein Leben kosten.

Deshalb gehe ich wieder auf die grüne Straße zurück. Doch schon nach wenigen Metern umschlingen bodenlange Wäschestücke meinen Kopf. Sie werden von 2 freundlichen Waschfrauen auf eine quer über die Straße gespannte Leine gehängt. Die beiden Frauen nehmen mir mit ihrer Wäsche die Sicht für die Straße der Freitheit, auf die ich unbedingt zurück will und muß.

Auch wenn die Undurchsichtigkeit der Frauen mir zu schaffen macht, ihre farbenprächtige Wäsche sind Leuchtpunkte in der Dunkelheit der grünen Straße zur Freiheit.

Mit gesenkten Kopf und ohne mich umzusehen ziehe ich an der Wäsche und den Waschfrauen vorbe, lasse sie auch schon bald hinter mir, laufe wieder in die Dunkelheit der Straße hinaus und verirre mich in den unzähligen Verzweigungen des unübersichtlichen Straßenbildes.

Und doch, ein wichtiges Merkmal meiner Straße ist der grüne Belag, mit seinen weißen Streifen in der Mitte und dadurch bald finde ich auf meine Straße zurück, auf der ich ganz allein bin bin.

Die Dunkelheit der Nacht füllt sich mit einem Licht an, deren Quelle ich nicht ausfindig machen kann. Es kommt von irgendwo her und färbt den schwarzen Himmel mit einem blauen Schwarz.

Die grüne Straße zur Freitheit führt über eine Brücke, die unerwartet in der Luft und an einen Hinweisschild von einem Übersetzungsbetreib endet.

"Wir übernehmen die Überführung auf die weiterführende Straße gegenüber, Kosten 2, 65 €."

Ich habe kein Geld und suche verzweifelt nach einer kostenlosen Überführungsmöglichkeit, doch alle ÜberführungsOptionen sind Kostenpflichtig. In meiner Angst buche ich einfach eine Überführung und erhalte die Rechnung 2,70 €, der Preis ist in den wenigen Minuten meiner Suche gestiegen.

Verzweifelt suche ich nach einer Möglichkeit aus der Sackgasse zu kommen. Die Straße zurück kommt nicht in Frage, den Weg der Überführung kann ich nicht bezahlen...und ohne eine Lösung gefunden zu haben, erwache auf aus meinem Traum.......

"Ja, da ist guter Rat wirklich teuer, was willst du tun?"

Ich werde meinem Sohn von diesem Traum erzählen, werde ihn sagen, das der Weg in die Freiheit nicht auf Rosen gebettet ist, werde ihm sagen, dass ich keine anderer Wahl habe, als darauf zu vertrauen, das immer etwas Vermögen in Peddo hat, damit er kurz vor seinem Ziel nicht an (s)einer (Zahlungs)Unfähigkeit scheitert.

"Ich wünsche dir und deinem Sohn Glück auf den Weg...."

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