Jonglieren zwischen den Nuancen der Wahrheit

Ein Sprichwort sagt - Genie und Wahnsinn lieben dicht beieinander.

Ähnlich stelle ich mir auch die Nähe zwischen Lüge und Wahrheit vor.

Was für den einen die absolute Wahrheit ist, ist für den anderen eine absolute Lüge, er sieht die Dinge aus einer Sicht eben ganz anders.

Gibt es dann nicht so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt? Und wird die Wahrheit, vielschichtig, unübersichtlich und ist kaum noch als Ganzes faßber.

Ich kann mich noch lebhaft an die Vielfalt meiner Wahrheiten erinnern, die sich aus einem persönlich erlebten und erschütternden Ereigniss und Zeitabschnitt ergab.

Mit meiner ersten Erzählung war ich nicht in der Lage, die Komplexität des Geschehens im vollen Umfang zu erfassen. Auch die zweite Wiedergabe erfaßte die Komplexität nicht, stellte aber die erste und auch die zweite Variante als absolute Wahrheit dar. Meine Rolle im Geschehen und die Rolle der anderen konnte ich nur ungenau beschrieben und daher war meine Erzählung eher davon geprägt, sich persönlich ins bessere Licht zu rücken.

In späteren Erzählungen und mit genügend zeitlicher und emotionaler Distanz verklärten sich die Geschehnisse und die Geschichte erhielt dann ein paar schmückende Elemente. Die Element sollten alles abrunden und die Argumente noch überzeugender machen, als die Erzählungen zuvor.

Ein Feetback über die Glaubwürdigkeit war wichtig für die Erzählung. Wurde sich angenommen und nicht im Frage gestellt, dann erleichterte es mich und fühlte mich bestätigt.

Auf die Frage "soll ich immer ehrlich sein und die Wahrheit sagen?" macht ich in einer Konfliktsituation folgende Erfahrung. Die beteiligten Menschen wollten von mir nicht meine Wahrheit höhren, sondern ihre Wahrheit bestätigt haben.

Die Wahrheit - so erkannte ich - ist subjektiv und ist vorgefertig in den Köpfen schon vorhanden. Sie sucht dann nach ihrer Bestätigung, um sich stärker zu fühlen. Eine Korrektur der vorgefertigten Wahrheit läßt die vorgefertigte Wahrheit nur noch ungern und mit einem hohen Kraftaufwand zu.

Deshalb gab ich damals und auch heut nach die Antwort auf die Frage: "Es ist egal, ob du die Wahrheit oder eine Lüge erzählst, die Leute glauben nur, was sie glauben wolllen".

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