volle Dröhnung
Immer um die Silvesterzeit gönne ich mir in meiner bescheidenen Mietwohnung in Neubaublockbauweise eine volle Dröhnung meiner CD Sammlung, die fast nur aus – mit Ausnahme der Klassiker wie Michael Jackson oder Mike Oldfield usw. – aus Techno und spirituelle Musik besteht. Um diese Zeit kann ich die Boxen etwas lauter ausfahren um auf diese Weise meine Ohren in volle Lautstärke zu bedröhnen.
Für viele ist Techno eher eine furchtbare Musik und eigentlich nur viel zu laut. Für mich ist sie Musik in meinen Ohren, die mich zum schwingen bringt. Im regelmäßigen Rhythmus der Bässe werde ich in eine ferne Zeit gezogen, die sich als stille Sehnsucht immer mal wieder bemerkbar macht. Die Schwingung, die in der Musik liegt, führt mich stets an einen Ort, den ich mit einer Wiedersehensfreude betrete. Schwer zu beschrieben und sicher hat dieser Ort etwas mit Trance zu tun, in die ich mich eingeschwungen hab.
Auf einem Trance-Tanz Wochenend-Seminar – begleitet von einer spirituellen Lehrerin – machte ich die erste Erfahrung mit der Trance durch Musik und Tanz und verbundenen Augen. Die Trance durchlief einige Stufen. Anfangs befand ich mich in im freien Raum nur mit einer Hülle nach außen geschützt. Sie schwebte durch Raum und Zeit und brachte mich schließlich an einen mittelalterlichen Ort und Platz, auf dem ein Volksfest war. Die Menschen um mich herum waren glücklich und gaben sich einfach nur der Lebensfreude hin und ich war mitten unter ihnen. Ein mächtiger Impuls von Wiedersehensfreude durchströmte mich und brannte sich in meine Erinnerung ein, die ich bis heut noch in meinem Herzen trage.
Ich denke, jeder hat seinen Ort oder Platz, an dem er all seine Lebensfreude wiederfindet, die er mit den Jahren im Hamsterrad, in das man ja täglich steigen muss, aus den Augen verloren hat.
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