harte Wartezeit
Schicksal ?
...ist immer für die anderen da. So erzählt man sich vom schweren Los der anderen und lebt sein Leben im vertrauen Rhythmus weiter. Die kleinen Alltagssorgen als ständiger Begleiter, daran hat man sich gewöhnt. Sie sind wie kleine Wolken, die aufziehen und von der nächsten Windböe wieder weggeblasen werden. Doch dann steigen auch in der eigenen Familien die dicken schwarzen Wolken auf, die sich bedrohlich über die eigenen Köpfe türmen.
Die letzten 5 Jahre standen sie großen tiefen Wolken mehr als einmal tief hangend über meinen Kopf und genau so oft stürzte das "Unwetter" ungeschützt über einen Kopf und treib meine Seele in seinem Sturzbach mit. Nachdem das Unheil mich fast niedergedrückt hatte, richte ich mich wieder auf, in der Hoffnung, dass die nächsten dunklen Wolken lange, sehr lange auf sich warten lassen.
"Es ist Freitagabend. Feierabend vom Tag und von der Woche. Entspannt will ich mich in meinen Feierabend lehnen. "Du sollst unbedingt D. anrufen" sagt mein Sohn mir "Es ist dringend" .Ein leise sprechender Text zieht durch meine Gedanken und eine leichter Stromschlag durch meinen Bauchnabel. Das klingt nach dunklen Wolken
Mit gemischten Gefühlen rufe ich zurück und höre schon am ersten Atemzug von D. das etwas in der Luft liegt, was nicht nach einem erfrischenden Regen aussieht. "B. ist in die Klinik gekommen" Oh mein Gott, B. meine Tochter. "Was ist passiert?" frage ich nach. Mein Herz begleitet jeden Satz mit einem Trommeln aus dem Hintergrund. Im Bauchnabel surrt es "Nein, kein Drama mehr. Es reicht" Doch dem Schicksal ist es gleich, was ich will oder nicht will. Es fragt mich nicht, ob die letzten Dramen mir gereicht haben. Es schlägt einfach zu. "Es sieht nicht gut aus" höre ich aus dem Telefon. Mein Schwiegersohn atmet schwer. Seine Kleine im Hintergrund quietscht wie immer im Hintergrund. Im Februar sollte ihr Bruder oder Schwerster auf die Welt kommen.
Doch seit gestern ist das kleine junge und ungeborene Leben in Gefahr. "Rechnen sie in den nächsten 2 Tagen mit einer Fehlgeburt" sagten die Ärzte und schickten meine Tochter in die Klinik. Mit Tränen in der Stimm verabschiede ich mich von meinem Schwiegersohn.
Der Hörer ist aufgelegt und ich beruhige mein Gemüt. Da sind sie, die dunklen schwarzen Wolken. Sie türmen sich über meinen Kopf und tragen das Wasser für den nächsten Wolkenbruch zusammen.
Ich beruhige erst mein Herz, dann meine Nerven und dann mein Gemüt, bevor ich mein Kind anrufe, dann höre ich sie schon. Die Stimme weint und ist bestürzt. "Das ist das, wovor ich am meisten Angst hatte" sagt sie mir. "Ein Kind viel zu früh zur Welt bringen und es dann sterben sehen".
"Warum passiert immer unausweichlich das, wovor der Mensch am meisten Angst hat? " frage ich mich. "Vielleicht weil er sich mit seiner Urangst auseinander setzen muß?" antworte ich mir selbst.
"Mach die Tür zu deiner Angst auf und du bist dir deiner Angst gewiß" ich erinnere mich an das Zitat, dass sich immer dann meldet, wenn ich mit meiner Angst konfrontiert werde. Mein Kind und eine Totgeburt ? Auf einmal wirkt meine Tochter wieder klein, zart und zerbrechlich, wie in ihren Kinderjahren. Ich muß ihr Kraft und Zuversicht geben. Doch woher nehmen, wenn ich selber am Zweifeln bin?
Ich erinner mich, dass sie Geburt eines Kindes von dem Kind selbst eingeleitet wird. Daran halte ich mich fest und setze mich über die Schulmedizin hinweg. Sie berechnet nach Fakten über das Überleben und ich berechne es nach der Überlebensenergie. Was leben will, wird leben und übersteht auch harte Zeiten. Und für das Ungeborene sind schon vor der Geburt die harten Zeiten angebrochen.
Meine ersten Worte beruhigen meine Tochter. Ihre Stimme zittert nicht mehr beim Sprechen. Sie ist selber Krankenschwester und denkt mehr in Fakten. Ich denke in anderen Dimensionen, glaube an die Lebensenergie, die einen Menschen auf die Welt bringt.
"Wenn dein Kind leben will, dann schafft es den jetzt schwierigen Weg. Niemand hat ihm versprochen, dass sein Weg auf Rosen gebettet ist. Vertraue deinem ungeborenen Kind" meine Tochter hört schweigend zu, ihr Herz beruhigt sich.
"Belaste dein Kind nicht mit deiner Angst und Panik, sondern vertraue ihm. Es wird dich nicht enttäuschen. Und wenn es noch nicht bereit ist, auf diese Welt zu kommen, dann akzeptiere seine Entscheidung und scheide ohne Qualen" Wir verabschieden uns und ich wünsche dem ungeborenen Kind, dass sein Schicksal sich für ihn so entwickelt, das es für ihn gut ist.

LaWe
...ist immer für die anderen da. So erzählt man sich vom schweren Los der anderen und lebt sein Leben im vertrauen Rhythmus weiter. Die kleinen Alltagssorgen als ständiger Begleiter, daran hat man sich gewöhnt. Sie sind wie kleine Wolken, die aufziehen und von der nächsten Windböe wieder weggeblasen werden. Doch dann steigen auch in der eigenen Familien die dicken schwarzen Wolken auf, die sich bedrohlich über die eigenen Köpfe türmen.

"Es ist Freitagabend. Feierabend vom Tag und von der Woche. Entspannt will ich mich in meinen Feierabend lehnen. "Du sollst unbedingt D. anrufen" sagt mein Sohn mir "Es ist dringend" .Ein leise sprechender Text zieht durch meine Gedanken und eine leichter Stromschlag durch meinen Bauchnabel. Das klingt nach dunklen Wolken
Mit gemischten Gefühlen rufe ich zurück und höre schon am ersten Atemzug von D. das etwas in der Luft liegt, was nicht nach einem erfrischenden Regen aussieht. "B. ist in die Klinik gekommen" Oh mein Gott, B. meine Tochter. "Was ist passiert?" frage ich nach. Mein Herz begleitet jeden Satz mit einem Trommeln aus dem Hintergrund. Im Bauchnabel surrt es "Nein, kein Drama mehr. Es reicht" Doch dem Schicksal ist es gleich, was ich will oder nicht will. Es fragt mich nicht, ob die letzten Dramen mir gereicht haben. Es schlägt einfach zu. "Es sieht nicht gut aus" höre ich aus dem Telefon. Mein Schwiegersohn atmet schwer. Seine Kleine im Hintergrund quietscht wie immer im Hintergrund. Im Februar sollte ihr Bruder oder Schwerster auf die Welt kommen.
Doch seit gestern ist das kleine junge und ungeborene Leben in Gefahr. "Rechnen sie in den nächsten 2 Tagen mit einer Fehlgeburt" sagten die Ärzte und schickten meine Tochter in die Klinik. Mit Tränen in der Stimm verabschiede ich mich von meinem Schwiegersohn.
Der Hörer ist aufgelegt und ich beruhige mein Gemüt. Da sind sie, die dunklen schwarzen Wolken. Sie türmen sich über meinen Kopf und tragen das Wasser für den nächsten Wolkenbruch zusammen.
Ich beruhige erst mein Herz, dann meine Nerven und dann mein Gemüt, bevor ich mein Kind anrufe, dann höre ich sie schon. Die Stimme weint und ist bestürzt. "Das ist das, wovor ich am meisten Angst hatte" sagt sie mir. "Ein Kind viel zu früh zur Welt bringen und es dann sterben sehen".
"Warum passiert immer unausweichlich das, wovor der Mensch am meisten Angst hat? " frage ich mich. "Vielleicht weil er sich mit seiner Urangst auseinander setzen muß?" antworte ich mir selbst.
"Mach die Tür zu deiner Angst auf und du bist dir deiner Angst gewiß" ich erinnere mich an das Zitat, dass sich immer dann meldet, wenn ich mit meiner Angst konfrontiert werde. Mein Kind und eine Totgeburt ? Auf einmal wirkt meine Tochter wieder klein, zart und zerbrechlich, wie in ihren Kinderjahren. Ich muß ihr Kraft und Zuversicht geben. Doch woher nehmen, wenn ich selber am Zweifeln bin?
Ich erinner mich, dass sie Geburt eines Kindes von dem Kind selbst eingeleitet wird. Daran halte ich mich fest und setze mich über die Schulmedizin hinweg. Sie berechnet nach Fakten über das Überleben und ich berechne es nach der Überlebensenergie. Was leben will, wird leben und übersteht auch harte Zeiten. Und für das Ungeborene sind schon vor der Geburt die harten Zeiten angebrochen.
Meine ersten Worte beruhigen meine Tochter. Ihre Stimme zittert nicht mehr beim Sprechen. Sie ist selber Krankenschwester und denkt mehr in Fakten. Ich denke in anderen Dimensionen, glaube an die Lebensenergie, die einen Menschen auf die Welt bringt.
"Wenn dein Kind leben will, dann schafft es den jetzt schwierigen Weg. Niemand hat ihm versprochen, dass sein Weg auf Rosen gebettet ist. Vertraue deinem ungeborenen Kind" meine Tochter hört schweigend zu, ihr Herz beruhigt sich.
"Belaste dein Kind nicht mit deiner Angst und Panik, sondern vertraue ihm. Es wird dich nicht enttäuschen. Und wenn es noch nicht bereit ist, auf diese Welt zu kommen, dann akzeptiere seine Entscheidung und scheide ohne Qualen" Wir verabschieden uns und ich wünsche dem ungeborenen Kind, dass sein Schicksal sich für ihn so entwickelt, das es für ihn gut ist.

LaWe
Lange-Weile - 8. Okt, 12:07
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