Experiment - ICH SETZE MICH DURCH
Noch immer schwillt der Groll in meinem Innerem zu einem großen Kloß im Hals an. Ist er endlich herunter gewürgt und verdaut, wächst schon der nächste nach. Das kann noch eine Weile dauern, denn die fremde klebrige „Tonne“ randvoll mit GROLL angefüllt, die sich über mich ergossen hat, reicht für mehr als 3 Tage. Es wird dauern und bis sie sich von mir abgelöst hat, haftet sie noch wie eine leimige Masse in kleinen Schichten an mir. Mein Verdauungsapparat arbeitet auf Hochtouren an der Auflösung der klebrigen Masse, damit sich mein Kopf wieder frei davon fühlt.
Obwohl ich am Freitag schnell reagiert hab – der Groll haftet länger an, als ich anfangs glaubte.
Ich kennen ähnliche Zustände schon aus der Vergangenheit und die Signale, die einen Ausbruch vorweg gehen. Sie entstehen und wachsen in einem Konflikt, der länger in der Luft hängt. Eine kleine unbedeutende Erschütterung bringt den Konflikt dann ins Rollen. Jetzt überrollt es mich nicht mehr wie eine Lawine, die mich zu Tode drücken kann, sondern ich halte meine Ohren gespitzt und weiche aus, wenn es denn soweit ist.
Und doch kann ich nicht verhindern, dass von Zeit zu Zeit wieder einmal unberechenbare Lawine über meinen Kopf hinweg rollen will, denn ich zeige der Außenwelt selten Grollbereitschaft. Der Gegenüber muss also keine Blockade erwarten, so dass sich der selbst produzierte Groll wie ein Bumerang zurück kommt und die Massen sich letztendlich über den eigenen Kopf ergießen.
Ich fliehe in solchen Momenten lieber und bevor die erdrückenden Massen sich auf und in meinem Kopf – in meinen Gedankengängen – so dicht ablagern, dass kein klärender Gedanke mehr hindurch passt. Sonst bleibt mir als meine letzte Rettung ein scharfer Schnitt , der mich vor einen Untergang in die chronisch Negativbetrachtung meiner aktuellen Umwelt schützt.
Die chronische Negativbetrachtung ist wie ein endloser Irrgarten der verletzten Gefühle in dem das Wunde lecken kein Ende nimmt. Ich wäre gefangen wie eine Katze - die hektisch auf diese Weise ihre Wunden wohl reinigen will aber sie dabei wieder und wieder schmerzlich aufreißt. Die Wunde würde sich nicht schließen, der Schmerz wird kein Ende nehmen und die nutzlose Zeit im Irrgarten zerrinnt die der Sand in einer Eieruhr.
Über das Wochenende haben sich meine Gedanken nun zermürbt und um das Problem gedreht – hab ich den Konflikt zu vertreten oder hat er sich außerhalb von mir entwickelt ?
Ich kam zu dem Schluss, dass der Konflikt außerhalb von mir liegt und ich der Prellbock für überspannte Nervenstränge war. Sie haben sich wegen des Verlusts der Illusion dermaßen überdehnt, dass sie den Bogen der Belastbarkeit damit überspannten.
Dann kam ich – ein wenig später als erwartet – und damit machte ich mich zum ahnungslosen Opfer und gab mich für den ersten Schuss frei. Eine giftige Pfeilspitze traf mich und füllte mich mit dem Groll über den Verlustfrust bis zum Hals ab. Mir stand von einer Minute zu anderen das Wasser Oberkante Unterlippe und nahm mir nicht nur den Atem, sondern auch den Überblick über die Situation.
In meinem Rücken steht der junge und unerfahrene Chef und knurrte mit flackernden Augen, die ich in meiner Rückflanke spüre. Sicher knurrte er schon länger hinter meinem Rücken und jetzt weist er auf die Erziehungs- und Zahlungshebel hin, die er in der letzten Woche geschaffen hatte. Jetzt – in diesem Moment und an mir sollten sie ihre Wirkung zeigen und praktisch zum tragen kommen. Ich bin die erste, die den Hebel zu spüren bekommen soll, obwohl ich die einzige bin, die noch regelmäßig kommt. Alle anderen freien Mitarbeiter halten sich nicht an die abgemachten Zeiten.
Ich bin verwirrt über den ungewohnt unfreundlichen Ton und winde mich aus dem Geschehen so schnell ich kann. Doch es war schon zu spät – ich war zu offen für die Person, für jedes Gespräch. Und weil die anderen nicht fassbar sind und ich mir vieles zu Herzen nehme, bin ich für das erste Experiment – ich setze mich durch – eine leichte Beute.
Jetzt schütze ich mich – schütze mich vor einen erneuten Überfall, der nur eins zum Ziel hat, den eigenen unverarbeiteten Groll auf unvorhersehbare Probleme auf mich abzuladen und warte ab, bis der junge Chef seine Experimente – ICH SETZE MICH DURCH – auf eine höre Stufe gehoben hat.
LaWe
PS: Die Welt sieht doch ganz anders aus, wenn die Luft wieder bereinigt ist
Obwohl ich am Freitag schnell reagiert hab – der Groll haftet länger an, als ich anfangs glaubte.
Ich kennen ähnliche Zustände schon aus der Vergangenheit und die Signale, die einen Ausbruch vorweg gehen. Sie entstehen und wachsen in einem Konflikt, der länger in der Luft hängt. Eine kleine unbedeutende Erschütterung bringt den Konflikt dann ins Rollen. Jetzt überrollt es mich nicht mehr wie eine Lawine, die mich zu Tode drücken kann, sondern ich halte meine Ohren gespitzt und weiche aus, wenn es denn soweit ist.
Und doch kann ich nicht verhindern, dass von Zeit zu Zeit wieder einmal unberechenbare Lawine über meinen Kopf hinweg rollen will, denn ich zeige der Außenwelt selten Grollbereitschaft. Der Gegenüber muss also keine Blockade erwarten, so dass sich der selbst produzierte Groll wie ein Bumerang zurück kommt und die Massen sich letztendlich über den eigenen Kopf ergießen.
Ich fliehe in solchen Momenten lieber und bevor die erdrückenden Massen sich auf und in meinem Kopf – in meinen Gedankengängen – so dicht ablagern, dass kein klärender Gedanke mehr hindurch passt. Sonst bleibt mir als meine letzte Rettung ein scharfer Schnitt , der mich vor einen Untergang in die chronisch Negativbetrachtung meiner aktuellen Umwelt schützt.
Die chronische Negativbetrachtung ist wie ein endloser Irrgarten der verletzten Gefühle in dem das Wunde lecken kein Ende nimmt. Ich wäre gefangen wie eine Katze - die hektisch auf diese Weise ihre Wunden wohl reinigen will aber sie dabei wieder und wieder schmerzlich aufreißt. Die Wunde würde sich nicht schließen, der Schmerz wird kein Ende nehmen und die nutzlose Zeit im Irrgarten zerrinnt die der Sand in einer Eieruhr.
Über das Wochenende haben sich meine Gedanken nun zermürbt und um das Problem gedreht – hab ich den Konflikt zu vertreten oder hat er sich außerhalb von mir entwickelt ?
Ich kam zu dem Schluss, dass der Konflikt außerhalb von mir liegt und ich der Prellbock für überspannte Nervenstränge war. Sie haben sich wegen des Verlusts der Illusion dermaßen überdehnt, dass sie den Bogen der Belastbarkeit damit überspannten.
Dann kam ich – ein wenig später als erwartet – und damit machte ich mich zum ahnungslosen Opfer und gab mich für den ersten Schuss frei. Eine giftige Pfeilspitze traf mich und füllte mich mit dem Groll über den Verlustfrust bis zum Hals ab. Mir stand von einer Minute zu anderen das Wasser Oberkante Unterlippe und nahm mir nicht nur den Atem, sondern auch den Überblick über die Situation.
In meinem Rücken steht der junge und unerfahrene Chef und knurrte mit flackernden Augen, die ich in meiner Rückflanke spüre. Sicher knurrte er schon länger hinter meinem Rücken und jetzt weist er auf die Erziehungs- und Zahlungshebel hin, die er in der letzten Woche geschaffen hatte. Jetzt – in diesem Moment und an mir sollten sie ihre Wirkung zeigen und praktisch zum tragen kommen. Ich bin die erste, die den Hebel zu spüren bekommen soll, obwohl ich die einzige bin, die noch regelmäßig kommt. Alle anderen freien Mitarbeiter halten sich nicht an die abgemachten Zeiten.
Ich bin verwirrt über den ungewohnt unfreundlichen Ton und winde mich aus dem Geschehen so schnell ich kann. Doch es war schon zu spät – ich war zu offen für die Person, für jedes Gespräch. Und weil die anderen nicht fassbar sind und ich mir vieles zu Herzen nehme, bin ich für das erste Experiment – ich setze mich durch – eine leichte Beute.
Jetzt schütze ich mich – schütze mich vor einen erneuten Überfall, der nur eins zum Ziel hat, den eigenen unverarbeiteten Groll auf unvorhersehbare Probleme auf mich abzuladen und warte ab, bis der junge Chef seine Experimente – ICH SETZE MICH DURCH – auf eine höre Stufe gehoben hat.
LaWe
PS: Die Welt sieht doch ganz anders aus, wenn die Luft wieder bereinigt ist
Lange-Weile - 6. Aug, 10:55
das hätte ich nie gedacht...
Mit meiner Reaktion auf den kleinen Vorfall hab ich die jungen Leuter erschreckt und heut hab ich die Verantwortung daafür übernommen ;-)
Der junge CHef - er hat sich wacker geschlagen und sich damit meinen Respekt eingehandelt.
Das hat er nun davon - nun wird er mich nicht mehr los.