Mittwoch, 2. Juni 2010

Es brennt die Luft

“Jetzt brennt aber die Luft” sagte ein früherer Chef aus der mitteleren Führungsebene zu mir, wenn alles plötzlich drunter und drüber ging. Er war ein Mensch, der streng nach abgesprochene Regeln zu lebte. Mit der Zeit entfernten sich einige Mitarbeiter von den Regeln und Normen. Gab es nicht gleich einen Paukenschlag, dann nahmen die Regelverletzungen stetig zu. das ist bei den Großen genauso, wie bei den Kleinen. Bedrückt sah mein früherer Chef die Entwicklung an, die er nicht beeinflussen konnte. Und wie bei den Kleinen gehen auch die Großen  zu weit, bis es zu einem Donnerwetter kommt.. Das Spannungsfeld kurz davor bezeichnete er als brennende Luft. Alles knistert und steht kurz vor der Entladung. Ich sah ihm die Erleichterung an, denn das Donnerwetter sollte alten vertrauen Regeln wieder herstellen.

Wenn ich sehe, was heut im Land und in der Welt passiert, dann schüren die Nachrichten  bei mir so was wie Unbehagen, wie damals mein Chef sie empfunden haben muss. Da geht es bei mir nicht um angesprochenen Regeln, sondern um die Regeln, die Natur und das Leben uns Menschen auferlegen. Regeln, die uns auf den Kopf fallen, wenn wir Menschen sie außer Acht lassen.

Die Finanzkrise wäre uns weltweit fast wie ein eingestürzter Berg über die Köpfe gerollt und nur das schlimmste konnte mit staatlicher Regulierung verhindert werden. Doch die Krise kam nicht aus heiterem Himmel über unsere Köpfe gerollt, sie hatte sich an zahlreichen Vorzeichen schon angekündigt. Nicht auszudenken, was mit den kleinen Mann passiert wäre, wenn der Staat nicht eingesprungen wäre, um das schlimmste zu verhüten. Und doch sind weltweit Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet worden und führte viele Menschen in eine Existenzkrise. Doch nach kurzen Innehalten geht das Zocken in den “oberen Kreisen” weiter und bereitet die nächste Krise vor, die der kleine Mann ausbaden muss.

“Noch bis August kann das Öl ausströmen” sagte nüchtern der Nachrichtensprecher. “Es wird 15 Jahre dauern, bis die Natur sich davon wieder erholt hat” endet die Nachricht. Ich weiß nicht wie viele Versuche schon gestartet wurde um diese schlimme Nachricht nicht wahr werden zu lassen.  Doch fast alle Rettungsversuche zeigten dem Management, dass die ausgebrochene Natur sich nur sich nur schwer zu kontrollieren lässt. Die Natur lässt sich auch von den Ölbaronen ich nicht so einfach beherrschen und wenn sie außer Kontrolle gerät, fällt sie dem kleinen Mann wieder auf den Kopf.. Die Fischer in den ölverseuchten Regionen werden ihre Existenz verlieren, denn die schlimmste ökologische Katastrophe nimmt ihnen alles was sie haben, ihre kleine bescheidene Existenz als Fischer.

Bildquelle "http://www.welt.de/"

Auch im eigenen Land gab´s einen Paukenschlag, den das Land erschütterte. Horst Köhler trat überraschend zurück und seine Begründung für den Rücktritt wirkt auf den Rest Welt eher kindlich.. So sind die Spekulationen nicht weit, dass es noch andere triftige Gründe geben wird, die ihm dazu bewogen  haben, mit verkreuzten Armen vor der Brust, Schüppe als Mund und hängenden Kopf am Rednerpult seinen Rücktritt zu erklären. Was gibt es in den deutschen Landen, was dieser Mann nicht beeinflussen kann aber auch nicht mittragen kann?

Mein Chef von damals wäre jetzt ein fast 80 Jahre geworden. Er gehörte zu den Menschen, die nach dem Krieg sich als Flüchtlinge durch die schweren Jahre der Nachkriegszeit geschlagen haben, bis er hier oben im Norden sesshaft wurde. Er gehörte zu den Millionen anderen, der ausbaden mußte, was die Großen in ihrem Wahn verzapft hatten. Die DDR mit ihrem sozialistischem System erfüllt seine Hoffnung auf eine gerechtere Welt. Mit der Wende lösten sich die Scheinwelten namhafter Politiker von damals auf und das traf ihn hart. Als wir uns in der Umbruchzeit noch einmal trafen, legte er seine Hand auf meine Schulter “Sie haben mich so enttäuscht” sagte er dabei. Seine Hand auf meine Schulter, das tat er bis dato nie. Vielleicht wollte er sich von mir verabschieden, denn ich sah ihn nie wieder. 1 Jahr später starb er.

Heute kam er mir mit seinen Satz” Es brennt die Luft” wieder in Erinnerung und mit ihm ein Gefühl von Unbehagen, wenn ich mir die Nachrichten nur von den letzten Tage auf der Zunge zergehen lassen.

Wundert es einem, dass eine Nation, ja sogar Europaweit Menschen einem 19 Jährigen Mädchen wegen ihrer Natürlichkeit zu Füßen liegen? Der Mensch braucht etwas, woran er glauben kann. Und Politik und Wirtschaft sind es schon lange nicht mehr. Da kommt ein junges natürliches Mädchen zur rechten Zeit um die Seele der Menschen nach den vielen Enttäuschungen wieder zu trösten.

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 7074 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 14:56

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren