Fotoreport
vermummt mach ich mich auf den Weg zur Sporthalle am anderen Ende der Stadt.
Ach…was sag ich, nicht am anderen Ende der Stadt, sondern gegenüber. Zwischen hier und gegenüber liegt die Warnow und deshalb muss ich eine Stadtrundfahrt machen.
rechte Seite Schnee und nackte Bäume. Hätten die Bäume Blätter würden sie erfrieren. Aber weil sie keine Blätter haben, erfrieren sie auch nicht. Irgendwie paradox, oder?
Ich jedenfalls verzichte auf entblättern und verharre weiter vermummt an der Bushaltestelle, bis der Bus kommt. Ob er heut pünktlich kommt?
Durch diese weiße Gasse sollte der Bus anrollen, aber außer ein paar Autos ist noch nix in Sicht.
Am Umsteigepunkt warte ich auf meine Straßenbahn und beim warten schaue ich spielenden Kindern zu. Der zusammengeschobene Schnee ist eine willkommene Spielgelegenheit für Zwischendurch.
Mein Bahn ist in einer Minute da. Ich entscheide mich für die Strecke über den Hauptbahnhof.
Am Bahnhof angekommen, steig ich drei Ebenen zu Fuß nach oben zur Haltestelle der S-Bahn. Das sind genau 5 x 13 Stufen – das macht 65 Stufen. Hört sich nicht viel an, aber wenn ich auf Stufe 60 bin, dann verwandeln sich meine Beine wie von Zauberhand zu Blei. Aber den Fahrstuhl nehm ich erst, wenn ich am Stock gehe.
Das ist kein Mondlangeplatz in der Eiszeit und auch nicht die Alster nach dem Alsterfest, dass ist ein Fußweg auf dem Bahnsteig, der gleichzeitig das Oberlicht für die unteren Ebenen der Bahnhofes darstellt. Wer da rüber geht, ist selber schuld. Wie man sieh, ist auch niemand drüber gegangen sondern nur geschlittert. Der Weg ist ar…glatt.
Jetzt bin ich endlich auf meiner 3. Etappe und auf der S-Bahnstrecke in Richtung Warnemünde. Die Bahn ist voll und ich bin immer noch vermummt. Aber in der Bahn ist es heiß und deshalb hab ich die Kapuze etwas angelüftet.
An der S-Bahnstrecke ist das Eros-Center von Rostock und heut hab ich es im vorbeifahren mit auf meine Fotostrecke genommen.
Angekommen. Durch dieses große Tor werde ich gleich verschwinden. Dahinter liegt die Sporthalle und ich bin neugierig, ob trotz der Wetterwarnungen heut Kinder zum Training kommen.
Dann stürze ich mich mal ins Vergnügen und treibe die Kleinen wieder zu Höchstleistungen an. Ich hoffe darauf, dass in zwei Stunden der Nahverkehr wegen der schlechten Wetterlage nicht den Geist aufgibt und ich die 20 Kilometer Rückweg zu Fuß aufnehmen muss.
Die Kinder standen zu meinem Erstaunen vor der Sporthalle und warteten auf ihr Programm. Am Ende der Stunde nahmen die Eltern ihre Kinder wieder im Empfang, denn das Schneetreiben hatte weiter zugenommen.
Meine Hoffnungen auf sichere Rückreise wurden im verschneiten Himmel erhört und der Nahverkehr brachte mich mit etwas Verspätung wieder nach Hause in die warme Stube.