Umtriebe
Sie haben sich lange nicht mehr gesehen. Verglichen mit den täglichen Treffen nach der Schule oder an den Wochenenden. Doch dann kam der Umzug und einer von ihnen zog in den Süden, während der andere hier oben im Norden blieb. Trennen mußten sich die beiden Freunde - mein Sohn und sein Kumpel - erst vor 3 Wochen.
Das ist auch für männlichen Freundschaften eine lange Zeit. Obwohl sich niemand wegen der Trennung beklagte, war die Sehnsucht nach alten Zeiten unterschwellig doch vorhanden.
Am Freitag trafern sie sich wieder leibfhaftig. Er - der jetzt Südstaatler - fand eine Mitfahrgelegenheit in den Norden. Gestern stand er glücklich in unserer Tür und mitten in seinem alten Freudeskreis.
"Guck mal, wer das ist" brachte mein Sohn seinen vertrauten Freund in die Wohnung. Seine großen brauen Augen sahen mich wortlos an. Ich kann nachfühlen, wie es ihm geht, denn ich hatte der rigurosen Schnitt von den alten Freundschaften auch schon mal zu spüren bekommen, als ich meine Heimat verlies. Damals fühlte ich mich unter tausenden von Menschen einsamer wie ein verlassener Hund.
Gestern abend zogen alle Kumpels in gewohnter Weise um die Häuser, auf der Suche nach alten Gewohnheiten, Freuden und Freunden. Von ihrem nächtlichen Ausflug sind sie noch nicht zurück gekehrt, wer weiß, wo sie hängen geblieben sind.
Seit 10 Uhr suchen sich die alten Freunde gegenseitig. In 20 Minutentakt klingelt bei mir das Telefon oder es klingelt an der Tür
"Ist Jo da?" fragen sie nach meinem Sohn.
"Nein, er ist gestern mit seinem alten Freund zu einem anderen Freund ausgeflogen" antworte ich brav.
Dieses Frage und Antwortspiel läuft nun schon seit ein paar Stunden und mir fallen bald keine freundlichen Worte mehr ein..mit anderen Worten, ich knurre schon mal in die Sprechmuschel, wenn die Frage kommt "Ist Jo da?"


LaWe
Das ist auch für männlichen Freundschaften eine lange Zeit. Obwohl sich niemand wegen der Trennung beklagte, war die Sehnsucht nach alten Zeiten unterschwellig doch vorhanden.
Am Freitag trafern sie sich wieder leibfhaftig. Er - der jetzt Südstaatler - fand eine Mitfahrgelegenheit in den Norden. Gestern stand er glücklich in unserer Tür und mitten in seinem alten Freudeskreis.
"Guck mal, wer das ist" brachte mein Sohn seinen vertrauten Freund in die Wohnung. Seine großen brauen Augen sahen mich wortlos an. Ich kann nachfühlen, wie es ihm geht, denn ich hatte der rigurosen Schnitt von den alten Freundschaften auch schon mal zu spüren bekommen, als ich meine Heimat verlies. Damals fühlte ich mich unter tausenden von Menschen einsamer wie ein verlassener Hund.
Gestern abend zogen alle Kumpels in gewohnter Weise um die Häuser, auf der Suche nach alten Gewohnheiten, Freuden und Freunden. Von ihrem nächtlichen Ausflug sind sie noch nicht zurück gekehrt, wer weiß, wo sie hängen geblieben sind.
Seit 10 Uhr suchen sich die alten Freunde gegenseitig. In 20 Minutentakt klingelt bei mir das Telefon oder es klingelt an der Tür
"Ist Jo da?" fragen sie nach meinem Sohn.
"Nein, er ist gestern mit seinem alten Freund zu einem anderen Freund ausgeflogen" antworte ich brav.
Dieses Frage und Antwortspiel läuft nun schon seit ein paar Stunden und mir fallen bald keine freundlichen Worte mehr ein..mit anderen Worten, ich knurre schon mal in die Sprechmuschel, wenn die Frage kommt "Ist Jo da?"


LaWe
Lange-Weile - 15. Sep, 15:45