Geschafft
Mein freies Wochenende ist für Erholung und Relaxen. Mich einfach nur treiben lassen, mal sehen, was sich ergibt, wozu ich Lust habe und dann sollte es gewesen sein, mit den Wochenende.
Doch wie so oft kommt alles ganz anders als man denkt und so lief auch mein Wochenende in ganz andere Bahnen, als geplant.
Nach einer kurzen Stippvisite ist mein Sohn auch schon wieder mit seinem Skateboard im Rucksack über alle Berge. Die Bahn für ein blaues Wochenende für mich ist frei. Ich sitze vor dem PC - heut hab ich Zeit, muß nicht auf die Uhr sehen, kann surfen und in andere Blogs schnöckern. Zeitlos durch den Tag treiben, einfach so, ohne Plan.
Das Telefonklingeln reißt mich aus der Lithargie, die sich schon über meine Augen gelegt hat. "Ich bin`s" sagt die Oma von Sohnimann. Die Stimme klingt gequält, nach jedem Wort ist sie mit der Luft am Ende, sie ringt nach Atmen. "Ich hab schon wieder meine Sachen gepackt" sagt die traurig. "Ist es wieder so schlimm?" ich erkundige mich nach ihrem Asthma. "Ja" sagt sie "so schlimm war es schon lange nicht mehr. Ich habe Herzschmerzen und rufe gleich den Notarzt". Ich will in Windeseile zu ihr eilen, doch sie sagt:" Das brauchst du nicht"
Innerlich zwiegespalten bleibe ich in meiner Wohnung. "Bitte ruf mich an, wenn du den Arzt gerufen hast" bitte ich und dann legt Oma den Hörer auf. Kurze Zeit später ruft sie zurück und ich lenke sie per Telefon von der Atemnot ab. Am Dienstag kam sie erst aus der Klinik und am Samstag ist alles wieder ganz unten. Sie kann wegen der Atemnot und Herzbeschwerden kaum sprechen, doch unterhalten wir uns weiter, bis der Arzt in der Tür steht. Aus der Ferne per Telefon verfolge ich den Arztbesuch und nach wenigen Minuten liegt die Oma im Krankenwagen und ist unterwegs in die Klink.
Geschafft - Oma hat Hilfe und ich beende das Gespräch auf meiner Seite.
Kurze Zeit später klingelt es wieder. "Ja?" "Hier ist G. (ein Freund von meinem Sohn). Jo. ist eben auf den Skateplatz zusammengebrochen, ohnmächtig umgefallen, einfach so und dann hat er gezuckt" Die Nachricht schießt mir gleich in den Magen. Ich hasse Anrufe dieser Art. "Oh mein Gott" kann ich nur antworten. "Der Krankenwagen steht schon hier. Sie behandeln Jo schon" berichtet mir der Freund weiter.
Noch während wir über meinen Sohn sprechen klingelt mein Handy. "Wir sind die medizinische Hilfe. Ihr Sohn liegt bei uns im Krankenwagen. Er hatte einen ephileptsichen Anfall, hat sich zum Glück nicht verletzt. Wir haben ihn medizinisch versorgt und können ihren Sohn nach Haus bringen" Erleichert stimme ich zu.
Dann dreht es sich in meinem Kopf. Oma im Krankenwagen mit Tatütata in die Klinik und mein Sohn im Krankenwagen. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles aushalte, warum ich nicht ausraste, nicht aus den Latschen kippe oder soetwas in der Art. Aber ich kippe nicht aus dem Latschen und falle auch nicht in Ohmacht, doch warte ich ungeduldig auf den Krankenwagen und auf einen Sohn.
Wenig später steht der Krankenwagen vor meiner Tür. "Nur nicht heulend rauslaufen" bezwinge ich meine Tränen und atme nocheinmal tief durch, gehe vor die Tür und nehme meinen Sohn in Empfang.
Ein blasses blutbeschmiertes Gesicht kommt mir entgegen. Der große Junge - mehr als ein Kopf größer als ich - sieht zerbrechlich wie ein hauchdünnes Glas aus. Ich kämpfe noch einmal gegen meine Tränen und übernehme meinen lädierten Sohn.
Noch immer weiß wie die Wand legt er sich ins Bett, kämpft gegen Kopfschmerzen und Übelkeit, doch kurze Zeit später schläft er schon tief und fest.
Dann klingelt auch schon wieder das Telefon. Es ist die Uniklinik unserer Stadt. Von einer Krankenschwester erhalte ich die Information, dass die Oma auf der Lungenstation lieg und es ihr schon besser geht.
Oma und Kind sind wieder in Sicherheit und ich kann mich wieder dem Wochenende zuwenden. Doch nach den Erschütterungen geht es nicht mehr. Ich bin noch viel zu erstarrt.
Heut am Sonntag geht es Sohnimann wieder gut und ich hoffe, er hält seinen Schwur, seine Medikamente nun regelmäßig zu nehmen.
Jetzt ist das Wochenende rum, ich bin geschafft, aber ich habs wieder geschafft, die Schrecksekunden sind verkraftet...
LaWe
Doch wie so oft kommt alles ganz anders als man denkt und so lief auch mein Wochenende in ganz andere Bahnen, als geplant.
Nach einer kurzen Stippvisite ist mein Sohn auch schon wieder mit seinem Skateboard im Rucksack über alle Berge. Die Bahn für ein blaues Wochenende für mich ist frei. Ich sitze vor dem PC - heut hab ich Zeit, muß nicht auf die Uhr sehen, kann surfen und in andere Blogs schnöckern. Zeitlos durch den Tag treiben, einfach so, ohne Plan.
Das Telefonklingeln reißt mich aus der Lithargie, die sich schon über meine Augen gelegt hat. "Ich bin`s" sagt die Oma von Sohnimann. Die Stimme klingt gequält, nach jedem Wort ist sie mit der Luft am Ende, sie ringt nach Atmen. "Ich hab schon wieder meine Sachen gepackt" sagt die traurig. "Ist es wieder so schlimm?" ich erkundige mich nach ihrem Asthma. "Ja" sagt sie "so schlimm war es schon lange nicht mehr. Ich habe Herzschmerzen und rufe gleich den Notarzt". Ich will in Windeseile zu ihr eilen, doch sie sagt:" Das brauchst du nicht"
Innerlich zwiegespalten bleibe ich in meiner Wohnung. "Bitte ruf mich an, wenn du den Arzt gerufen hast" bitte ich und dann legt Oma den Hörer auf. Kurze Zeit später ruft sie zurück und ich lenke sie per Telefon von der Atemnot ab. Am Dienstag kam sie erst aus der Klinik und am Samstag ist alles wieder ganz unten. Sie kann wegen der Atemnot und Herzbeschwerden kaum sprechen, doch unterhalten wir uns weiter, bis der Arzt in der Tür steht. Aus der Ferne per Telefon verfolge ich den Arztbesuch und nach wenigen Minuten liegt die Oma im Krankenwagen und ist unterwegs in die Klink.
Geschafft - Oma hat Hilfe und ich beende das Gespräch auf meiner Seite.
Kurze Zeit später klingelt es wieder. "Ja?" "Hier ist G. (ein Freund von meinem Sohn). Jo. ist eben auf den Skateplatz zusammengebrochen, ohnmächtig umgefallen, einfach so und dann hat er gezuckt" Die Nachricht schießt mir gleich in den Magen. Ich hasse Anrufe dieser Art. "Oh mein Gott" kann ich nur antworten. "Der Krankenwagen steht schon hier. Sie behandeln Jo schon" berichtet mir der Freund weiter.

Noch während wir über meinen Sohn sprechen klingelt mein Handy. "Wir sind die medizinische Hilfe. Ihr Sohn liegt bei uns im Krankenwagen. Er hatte einen ephileptsichen Anfall, hat sich zum Glück nicht verletzt. Wir haben ihn medizinisch versorgt und können ihren Sohn nach Haus bringen" Erleichert stimme ich zu.
Dann dreht es sich in meinem Kopf. Oma im Krankenwagen mit Tatütata in die Klinik und mein Sohn im Krankenwagen. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles aushalte, warum ich nicht ausraste, nicht aus den Latschen kippe oder soetwas in der Art. Aber ich kippe nicht aus dem Latschen und falle auch nicht in Ohmacht, doch warte ich ungeduldig auf den Krankenwagen und auf einen Sohn.
Wenig später steht der Krankenwagen vor meiner Tür. "Nur nicht heulend rauslaufen" bezwinge ich meine Tränen und atme nocheinmal tief durch, gehe vor die Tür und nehme meinen Sohn in Empfang.
Ein blasses blutbeschmiertes Gesicht kommt mir entgegen. Der große Junge - mehr als ein Kopf größer als ich - sieht zerbrechlich wie ein hauchdünnes Glas aus. Ich kämpfe noch einmal gegen meine Tränen und übernehme meinen lädierten Sohn.
Noch immer weiß wie die Wand legt er sich ins Bett, kämpft gegen Kopfschmerzen und Übelkeit, doch kurze Zeit später schläft er schon tief und fest.
Dann klingelt auch schon wieder das Telefon. Es ist die Uniklinik unserer Stadt. Von einer Krankenschwester erhalte ich die Information, dass die Oma auf der Lungenstation lieg und es ihr schon besser geht.
Oma und Kind sind wieder in Sicherheit und ich kann mich wieder dem Wochenende zuwenden. Doch nach den Erschütterungen geht es nicht mehr. Ich bin noch viel zu erstarrt.
Heut am Sonntag geht es Sohnimann wieder gut und ich hoffe, er hält seinen Schwur, seine Medikamente nun regelmäßig zu nehmen.
Jetzt ist das Wochenende rum, ich bin geschafft, aber ich habs wieder geschafft, die Schrecksekunden sind verkraftet...
LaWe
Lange-Weile - 18. Feb, 22:48