Donnerstag, 26. Oktober 2006

Weich gekocht....

Was gesagt ist, ist noch lange nicht getan.

Für so machen ist die Schere zwischen beiden Polen so groß, dass die Enden nie zueinander finden. Diese Erfahrung machte ich mehr als einmal bei meinem Sohn.

Seine aktive Ausrichtung ist zur Zeit einseitig ausgeprägt. "Ich brauch Geld" ist der Hauptsatz, den er täglich variantenreich an mein Ohr trägt. Wenn ich mein Ohr einziehe, dann trägt er mir seinen Hauptsatz von morgens bis abends hinterher. Irgendwann muß der Satz ja durchdringen, irgendwann bin ich ja weich gekocht.

Heut dreh ich den Spieß einmal um und sage "Du bekommst das Geld"

"Super" und schon schwingt die Hand meines Sohnes tellerweit geöffnet vor meiner Nase. Doch auch meine Nase ist noch eingezogen, denn die hielt ich wenige Momente zuvor durch einen Türspalt in sein Zimmer. Zum Glück war kein Platz mehr auf dem Fußboden, sonst hätte es mich auf der Stelle umgehauen.

Zum GLückl hab ich einen tiefen Schlaf, sonst hätte ich über Nacht den Kometen gehört, der ungebremst in sein Zimmer eingeschlagen sein mußte. Zumindest sah das Zimmer danach auch. Mein Sohn hatte ja noch Glück, dass der Komet nicht gleich sein Bett mit in den Doden gestampft hat. Denn darin schlummerte er noch wie ein Prinz und schlief den Schlaf der Gerechten.

Die Gerechtigkeit sollte heut mein Helfer werden.

"Wenn du das Geld haben willst, was ich für dich gereit halte, dann weißt du, was du jetzt zu tun hast"

Naklar weiß mein Sohn das, das Thema Zimmer ist ein Dauerbrenner zwischen uns und antwortet "Ich fang gleich an. Ich muß nur nochmal kurz auf´s ...."

Naja, was sein muß, muß sein. Aber dann.... und ich beobchte die Aktionsgeräusche aus meinem Ohren, die mir schon am Hinterkopf gewachsen sind. Es bleibt still in der Wohnung.

"Was ist jetzt?" frag ich mal neugierig nach

"Jetzt warte ich die volle Stunde ab. Ich will wissen, wie lange ich noch fürs aufräumen brauche"

Naja - abwarten und Tee trinken, denke ich mir und schließe schon mal die Wohnung von innen ab. Die Schlüssel liegen versteckt im Schrank. Niemand kann flüchten.

Ein paar hörbare Regungen kommen dann doch aus dem Jungendzimme und urplötzlich fällt meinem Sohn noch eine wichtige Frage ein. Die kann auf keinen Fall bis später warten.

"Was ist überhaupt mit den Konzertkarten?"

"Welche Konzertkarten?" ich falle aus allen Wolken.

"Du hast mir Konzertkarten versprochen"

"Ja, habe ich das?" ich staune über meine nachwandlerischen Versprechungen.

"Ja, hast du."

"Wann ist das Konzert"? frage ich und bin amüsiert über die Vorarbeit für den nächsten Geldsegen.

"Hab ich doch gesagt, im Dezember"

"Aha, aber das interessiert mich jetzt noch gar nicht" und weise ich meinen Soh mit einem Fingerzeig in sein unaufgeräumtes Zimmer zurück. "Mach erst deine Arbeit, dann können wir weiter reden"

"Jaaaaaaahhhh" die Anwort kommt gequält.

"Mach dein Zimmer so, dass ich damit zufrieden bin"

"Wieso, dass ist mein Zimmer"

Ich kenne den Wortwechseln und fiel schon mehr als einmal auf die Besitzverhältnisse herein. Der Satz beschleunigte die Aufräumungsarbeiten meines Sohnes um ein vielfaches. Wofür ich einen halben Tag brauche, erledigte mein Sohn dann in 3 Minuten.

Meine Kontrollblicke hinter und unter das Bett kan ich mir sparen. Sie würden mich um meine Illusion bringen, dass mein Sohn die schnellste Maus von Mexiko ist.

Doch die Maus hätte es sich unter dem Bett zumindest für ein paar Wochen gemütlich machen könne, ohne an Hunger und Kälte zu leiden. Ja, sie hätte sich sogar um Nachwuchs kümmern können, ohne sich Sorgen um Nahrung zu machen.

"Du machst dein Zimmer so, dass ich damit zufrieden bin. ICH bin der Geldgeber für deine neuen Skateboard´s."

Am nächsten Wochenende wird mein Sohn 17 Jahre und er wünschte sich wieder einmal neue Skateboards.

Jetzt bin ich neugierig ob der Reifegrad meines Sohnes mit den Kalenderjahr zusammenfinden.

Naja, jetzt macht er erst einmal seine gewerkschftaliche Pause. "Die wird doch genehmigt sein, oder?"

Naklar, wie kann ich meinem Sohn eine Pause verwehren :-)))


LaWe

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