Dienstag, 29. August 2006

Ausbruch mit Einbrüche (3)

Mir bleibt fast der Mund offen stehen, als ich von der zugespitzten Situation erfahre und sehe das erste mal eine erste Gefahr für ernsthafte Eskalation, der mein Sohn nicht gewachsen ist.

Doch wie sage ich es der Oma, die auf Wahrheiten und dem Blick auf die eigenen Ängste mit einem Asthma-Anfall reagiert.......

....und doch muß ich das Gespräch führen. Das Enkelkind ist mit der Situation überfordert und sucht nach Distanz. "Noch nie hab ich solch eine Wut gespürt" sagt er mir aufgeregt. "Sogar meine Kumpels hab ich angeranzt und ihnen am liebsten bei jeden Wort eins auf die Nase gegeben".

Ich sah, mein Sohn wure von einer Tonne Wut überrollt, die ihn selbst überraschte und nicht mehr zu kontrollieren war, würde er an den Ort des Konflikts zurück kehren.

Der Oma war ihre eigene Wut über die Veränderung ihres Enkelkindes nicht bewußt "Das war doch nur ein leichtes Streicheln seiner Wange" antwortete sie mir auf meine Frage, was geschehen war. Das Gespräch, wie so viele andere Gespräche zuvor, verlief im selben Schema. Mit großen Aufwand schildere ich bildhaft die Entwicklungsstufe eines 16 jährigen und Oma hört zu. Bestätigt hier und da mal einen Satz und dann wieder Schweigen. Ich bin voller Hoffnung - jetzt hat Oma verstanden, verstanden, dass ihr Enkelkind sich auf den Weg ins Erwachsensein machen muß und wir Frauen - Mutter und Oma - im Wege stehen. Er muß zu seinen Kumpels und sich anschauen, wie sie sich so durch das Leben schlagen. Und wenn uns die Kumpel nicht gefallen, dann ist es unsere Sache. Wir mischen uns da nicht ein, ohne Kommentrund ohne Wertung. Er braucht Erfahrungen, damit sich seine Unterscheidungsfähigkeit für Freund und Feind schärfen kann. Jetzt noch ist die Zeit seines Lernens und wenn er scheitert, sind wir mit auffangen an der Reihe. Auffangen ohne den Vorwurf "Hättest du nur auf mich gehört..."

Oma hört schweigend zu und sagt nichts. Dann sagt sie doch etwas und beschließt unser klärenden Gespräch mit den Worten "Ja, aber laß den Jungen nicht fallen". Der Satz war gering in der Lautstärke, denn ihr Asthma ist immer dabei, doch bei mir kam er wie ein Donnerschlag an. Wieder einmal hab ich in den Wind geredet und die Situation nicht entschärfen können. Oma erkennt nur ihre Maßstäbe, kann mit anderen nicht messen um sich von Stand der Dinge ein Bild zu machen. In Mutters Händen verkommt ihr Enkelkind und mahnende Sätze wie "Es geht doch um das Kind" sollen mich zu Umkehr zwingen.

Der kaukasische Kreidekreis bleibt weiter zwischen Mutter um Oma unsichtbar bestehen und das Enkelkind in der Mitte. Ich erinnere mich an einen Satz seines Vater "Laß dir von meiner Mutter nicht alles aus der Hand nehmen" Doch erkannte damals den Sinn der Aussage nicht. Ich sah, daß Enkelkind ging gern zu Oma. Da gab es immer was zu naschen und der Lieblingskuchen stand immer auf dem Kaffeetisch.

Jetzt, Jahre später klang der Satz in meinen Ohren wie ein lautstarkes Echo. Oder sprach der Vater zu uns aus dem Jenseits? Die Spannung steigt weiter an. Das Enkelkind will nicht mehr zu Oma und ich kann es nicht mehr verantworten.

Hamburg-011Er ist zu jung um in die Lücke für den verstorbenen Vater zu springen, auch wenn er seinem Vater wie aus den Gesicht geschnitten ähnlich sieht und in seiner Körpersprache wie sein Vater ist.

Er ist zu jung und unerfahren, um sich mit Oma´s Ängsten vor den Verlassenwerden und Alleinsein auseinander zu setzten.

Sein Leben ist jetzt seinen Freunden und seinem Spaß gewidmet. Das ist die freie Welt eines 16 jährigen, dort gehört hin.

Er soll frei von den Ängsten der Erwachsenen - sie zu bewältigen steht nur in ihrer Macht.

Seine eigenen Ängste werden ihn eines Tages auch anspringen und sie zu bewältigen steht nur in seiner Macht.

Der Weg für meinen Sohn ins Leben soll frei sein - frei von dem schlechten Gewissen, dass er hat seine Oma sitzen lassen.

Doch Oma leidet sehr unter dem Entzug von ihrem Enkelkind, doch diesen zu bewältigen liegt nur in ihrer Macht..........

LaWe

In den Wind geschrieben

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