Mittwoch, 19. Juli 2006

Verlorenes Land

Das Gefühl von Schwerelosigkeit und Trägheit hält mich in einer scheinbar ausweglosen Rotation gefangen. Ich drehe mich zurzeit im Kreis, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Alles war schon einmal da – gesehen, geschmeckt, gegessen, gerochen, erlebt. Der Kreis der Wiederholung ist oberflächlich und scheint unendlich – unendlich langweilig – unendlich leer – unendlich hartnäckig.

Nur in weiter Ferne sehe ich mein kleines Land, dass ich mir vor Jahren eroberte. Mit der Routine, die das alltägliche Überleben sichert, entglitt es fast aus meinem Besitz und meiner Sicht. Nur klein und mickrig liegt es jetzt als Leuchtpunkt in einem großen Abstand vor mir, den ich mit neu geschaffenen Freiräumen zurück erobern kann, Freiräume, die ich mir in einem gesunden Maß und mit einer gesunden Portion Egoismus selber schaffe.

Die Freiräume sind wie kleine Tunnelgänge, die zum verlorenen Land des eigenen Daseins zurückführen können. Sie sind nicht leicht zu finden und schwer zu erhalten. Irgendetwas ist immer und so fällt der grad geschaffene kleine Freiraum wie ein ungestützter Tunnel in sich zusammen und die Tage gleiten wie schwebende Ballons vorbei, die scheinbar jemand anders als ich in der Hand hält. Nach Ablauf des Tages schweben sie schwerelos davon und verschwinden im vergänglichen Zeitkanal auf Nimmer Wiedersehen. Es ist selten dass eine Erinnerung einen dieser Tage noch einmal erscheinen lässt, zu routiniert und wiederholbar war der Ablauf. Ein Tag gleicht dem anderen und es gibt kaum tief greifende Unterscheidungsmerkmale, wie heiße Glücksgefühle oder kühle Schreckmomente.

Die Tiefe der Erlebnisfähigkeit flacht ab und verkümmert zu einer kleinen Pfütze, die kaum noch bis zu den Knöcheln reicht. Sie erreicht weder Magen noch Herz oder Kopf, sie umspült nur schwach die Füße, die nicht einmal Temperaturunterschiede spüren lässt.

Das Land – das individuelle Dasein – es lässt sich durch nichts ersetzen. Es ist die tragende Säule, die auch bei Erschütterungen nicht ins bröseln oder schwanken gerät. Kraftvoll hält sie mein Dasein zusammen und schützt es vor jedem Beben der Alltäglichkeit. Es ist eine bebenfreie Zone und lässt die erschütternde Enge der täglichen Wirtschaft nicht in meine Nähe. Es gibt mir den Freiraum, den ich für das Leben brauche und es gibt mir die Kraft und Stärke, die mich vor Aufgabe und Rückzug schützt.
LaWe

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