Donnerstag, 18. Mai 2006

verirrte weibliche Attacke

Der Feierabend lässt die Menschen schnell nach Hause strömen. Mit dem Kopf vorne weg und in Gedanken schon zu Hause ziehen die Massen, die grade die S-Bahn verlassen, an mir vorbei. Ich ströme mit ihnen aus der Bahn und über einen langen Stufenweg eine Etage tiefer. Dort warten alle auf die nächste Straßenbahn, die Heimfahrt geht für viele weiter.

Ein paar Stufen hab ich schon hinter mir gelassen, da schallt unüberhörbar vom Bahnsteig eine schrille TeenieStimme den Tunnelgang runter. Im Klang der Stimme aber ist die Albernheit der Teens nicht zu erkennen und mein Ohr sagt mir, es schwingt ein aggressiver Unterton mit.

Ich drehe mich auf der Treppe um und sehe, wie ein Mann in einer auffällig karierten Jacke einer Frau einen kräftigen Schups verpasst, ihr Körper federt zurück. Der kurze Tummelt lässt eine Stimmung von Schlägerei aufkommen, doch der Mann verschwindet wieder in den Massen und aus meinem Blickfeld.

Kurze Zeit später geht er wieder an mir vorbei. An seiner Hand seine Freundin. Wie zusammengeschmiedet beraten sie aufgeregt über etwas, was ich nicht verstehe. Aus dem Tunnel taucht der verstoßene Frauenkörper auf und das Blitzgewitter ihrer Blicke prasselt über beide Köpfe hinweg.

Der gut proportionierte Frauenkörper nimmt Gestalt an und ist eine gesichtslose Schönheit. Ich sehe, wie es in ihr pumt und der nächste Atemzug geht wieder in eine lärmende Attacke über.

Mit einer Stimme schrill und scharf wie die Glasscherben einer zerbrochenen Fensterscheibe schreit es über die Bahngleise der Straßenbahn "Das ist mein Freund" und dann bricht die gesichtslose Schönheit in ein albernes Teenielachen aus.

Das Paar zieht den Kopf ein und weiter an mir und den Massen vorbei. Beschützend hält er ihre Hand, eine warme Frau so grau wie eine Maus. Die gesichtslose Schönheit keift noch einmal "Das ist mein Freund" und dann ist Ruhe niemand keift niemand schupst mehr. Kurze Zeit später läuft die Bahn ein und alle steigen in ein Abteil und fahren an mir vorbei und mit der Bahn das weitere Geschehen.

Mit ein paar Gedanken fasse ich zusammen, was vor meinen Augen geschah - ich rekapituliere - ich spekuliere.

Die gesichtlose Schönheit - eine verwöhnte und ungebändigte Wildkatze muss ihren Platz an eine graue Maus abtreten. Das treibt sie fast in den Wahnsinn.

Sie will den Mann.

Sie will nicht den Mann, sie will ihren Platz zurück.

Er - ein Schmusekater - will keine wild gewordene Katze, vor der er sich schützen muss.

Er will eine dankbare graue Maus, die er beschützen kann.

Die Wildkatze kann aber nur durch starke Pranken eines Tigers gebändigt werden.

Wer einen Tiger braucht, sollte nicht nach einem Schmusekater greifen und den Kater anschließend dafür bestrafen, weil er kein Tiger ist

Mädchen ....Mädchen ...suche nach deinem wahren Meister
LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

Test
Test und das war es auch schon
Lange-Weile - 16. Aug, 14:56
vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 7075 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 14:56

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren