Kampf der Ziele
Der Feierabend ist die Zeit für die Familientreffs. Wer am Morgen ausschwärmte, ist froh, am Abend wieder in der warmen Wohnung zu sein.
Nach getaner Arbeit widmet sich jeder seinen Interessen, macht nur noch die Dinge, die Spaß machen, denkt bevorzugt nur noch über entspannendes und erfreuliches nach.
Und dennoch, die Arbeit lauert überall, auch zu Haus. Die diese Art Arbeit ist nur zu sehen, wenn sie nicht gemacht wurde, wie z.B. die Hausarbeit, Zimmerpflanzenpflege oder die Erziehungsarbeit.
Beide Tätigkeiten liegen sehr eng beieinander, denn in beiden Fällen habe ich es mit heranwachsenden Sprößlingen zu tun. Während ich für das Wachstum der Zimmerpflanze die Sprößlinge mit Wasser begieße, muß ich meinen Ableger, den Sprößling, mit Weisheiten berieseln, die ihn ins Leben führen.
Für meinen Sprößling sind die Lebensweisheiten nur langweilig und er läßt sie geduldig an sich abrieseln. Aalglatt die Haut und das Gehirn durchlässig wie ein Sieb, da bleibt ohne Taktik kein Tropfen Weisheit an meinem Sprößling hängen.
Aber auch der Sprößling hat Wünsche und die müssen an die Mutter gebracht werden. Seine langjährige Erfahrung - wie wickel ich eine Mutter um den Finger - hilft ihn dabei, in einer Gesprächslücke den Wünsch zu plazieren.
Ich bin clever und lasse mich darauf ein und gehe im Zuhören in Vorleistung. Dann kann er mir später meiner "Brause voll Lebensweisheit" nicht entweichen. Gelangweilt warte ich auf die nächste Gesprächlücke und halte im Kopf an die Lebensweisheiten fest, damit ich sie für die nächste Berieselung nicht vergesse.
So springt das Pendel der Gesprächsführung zwischen uns hin und her, mein Sprößling, wie auch ich, jeder von uns hat nur einen Gedanken im Kopf: "Wie kann ich meine Interssen bei dem anderen so perfet platzieren, dass sie auch von den anderen gehört werden und hängen bleiben?"
Während mein Sprößling mit Vorliebe an seinem Lieblingsthema herumnagt, schalte ich meine Ohren auf Duchgang, denn ich will ja meine Rede nicht vergessen.
Und dann, endlich ist es so weit, meinem Sprößling ist grade mal der Text ausgegangen - Pech gehabt - jetzt bin ich am Zug und nehme ohne Zeitverzug und resolut die bereitgestellte Kanne mit Lebensweisheit in die Hand und beriesele meinem Sprößling ausgiebig, aber nicht zu viel, damit nicht wieder alles ungenutzt abläuft.
Das erste mal sind wir an diesem Abend auf einer Gesprächsebene.
"Ich werde nicht zu viel erzählen, sonst überschütte ich dich"
Mein Sprößling antwortet: "Ja, wenn einer zu viel redet, ist es, als würde man auf ein fertiges Bild zu viel malen und es ist nichts megr zu erkennen."
Eine kluge Weisheit, die ich von meinem Sprößling gehörte und wieder mal hab ich von ihm gelernt.

LaWe
Nach getaner Arbeit widmet sich jeder seinen Interessen, macht nur noch die Dinge, die Spaß machen, denkt bevorzugt nur noch über entspannendes und erfreuliches nach.
Und dennoch, die Arbeit lauert überall, auch zu Haus. Die diese Art Arbeit ist nur zu sehen, wenn sie nicht gemacht wurde, wie z.B. die Hausarbeit, Zimmerpflanzenpflege oder die Erziehungsarbeit.

Für meinen Sprößling sind die Lebensweisheiten nur langweilig und er läßt sie geduldig an sich abrieseln. Aalglatt die Haut und das Gehirn durchlässig wie ein Sieb, da bleibt ohne Taktik kein Tropfen Weisheit an meinem Sprößling hängen.
Aber auch der Sprößling hat Wünsche und die müssen an die Mutter gebracht werden. Seine langjährige Erfahrung - wie wickel ich eine Mutter um den Finger - hilft ihn dabei, in einer Gesprächslücke den Wünsch zu plazieren.
Ich bin clever und lasse mich darauf ein und gehe im Zuhören in Vorleistung. Dann kann er mir später meiner "Brause voll Lebensweisheit" nicht entweichen. Gelangweilt warte ich auf die nächste Gesprächlücke und halte im Kopf an die Lebensweisheiten fest, damit ich sie für die nächste Berieselung nicht vergesse.

Während mein Sprößling mit Vorliebe an seinem Lieblingsthema herumnagt, schalte ich meine Ohren auf Duchgang, denn ich will ja meine Rede nicht vergessen.
Und dann, endlich ist es so weit, meinem Sprößling ist grade mal der Text ausgegangen - Pech gehabt - jetzt bin ich am Zug und nehme ohne Zeitverzug und resolut die bereitgestellte Kanne mit Lebensweisheit in die Hand und beriesele meinem Sprößling ausgiebig, aber nicht zu viel, damit nicht wieder alles ungenutzt abläuft.
Das erste mal sind wir an diesem Abend auf einer Gesprächsebene.
"Ich werde nicht zu viel erzählen, sonst überschütte ich dich"
Mein Sprößling antwortet: "Ja, wenn einer zu viel redet, ist es, als würde man auf ein fertiges Bild zu viel malen und es ist nichts megr zu erkennen."
Eine kluge Weisheit, die ich von meinem Sprößling gehörte und wieder mal hab ich von ihm gelernt.

LaWe
Lange-Weile - 22. Dez, 23:00