noch nicht heil erschienen

Alt wie ein Baum

................möchte ich werden
genau wie der Dichter es beschreibt,
alt wie ein Baum, mit einer Krone die weit-weit-weit-weit
die weit über Felder zeigt.

Alt wie ein Baum möchte ich werden
mit Wurzeln die nie ein Sturm bezwingt
alt wie ein Baum, der all die Jahre so weit-weit-weit-weit-
Kühlende Schatten Schatten bringt.

Alle meine Träume . . . fang' ich damit ein
Alle meine Träume . . . yeh yeh yeh
zwischen Himmel und Erde zu sein
zwischen Himmel und Erde zu sein.
Das bekannte die Lied von den Phudys sagt aus, was jede Seele sich wünscht.

Doch nicht jede Seele ist so stark verwurzelt, dass kein Sturm sie entwurzeln kann. Und manchmal trifft es auch meine Familie.

Vor neun Monaten verlies meine Schwester unsere Familie für immer. Und noch immer drückt meine Trauer um sie auf meine Seele.

Unerwartet überfällt mich die Trauer und mit ihr die Hilflosigkeit, die wir damals alle empfanden, als sich das Endliche anzeigte, doch niemand von uns wahr haben wollte.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und so legten wir unsere verzweifelt Hoffung mit ins Grab meiner Schwester.

Noch heut - nach 15 Monaten - kehrt meine Schwester immer noch als kranke hoffnungslose Seele in meine nächtlichen Träume zurück. Dann fließen meine Tränen als endloser Bach, den ich damals aus lauter Angst vor der Endichkeit unter Verschluß hielt.

Noch immer warte ich auf dem erlösenden Traum, der mir meine Schwester wieder heil, gesund und glücklich zeigt. Ich weiß, dann wird der Verlustschmerz um meine Schwester endlich einen Frieden finden
LaWé
punctum - 9. Mai, 16:00

Das ist sehr erschütternd. Ich wünsche Dir, dass Deine Gedanken und Träume zur Ruhe kommen.

Lange-Weile - 10. Mai, 11:32

Schmerzwandel

Hallo Punktum,

ja..manche Lebenswege sind erschütternd und wenn es dann vor den eigenen Augen passiert, dann hält der Schmerz noch lange an.
Manchmal kann ich nicht sagen - um welche Art Schmerz es sich handelt - ob der es der Verlustschmerz ist oder der alte Schmerz der damaligen Ohnmacht ist, der sich in Schüben erst jetzt den Weg nach Außen bahnt.

Gruß LaWe
creature - 9. Mai, 16:06

du kannst sie heilen, auch nachträglich.
denk täglich einmal bewußt an sie und sammle all deine liebe und gib sie ihr.

Lange-Weile - 10. Mai, 11:44

Zurückhaltung

Hallo Creature,

ich hab mich deinen Seitenempehlung angesehen. Sie ist der umfangreich und so hab ich mich erst einmal nur quer durch den Inhalt gelesen.
Die Geschichte beschreibt, wie durch ein erschütterndes Erlebnis jemand zu seinem höhren Selbst gefunden hat und dort die Wahrheit über unser Dasein auf Erden erkannt hat.
Der Mensch ist immer noch ein seinem Weg der Selbsterkenntnis und es wird noch lange dauern, bis er diese Erkenntnis gewinnt. Aber dieser Reifeprozeß geschieht oft durch Erschütterungen der unmittelbaren Existenz.
Meine Schwester hatte sich Zeit ihres Lebens zurück genommen und ich ahnte nie, wie sehr die Zurückhaltung ihr an die Substanz ging und plötzlich zog der Körper unaufhaltsam nach
Ich danke dir für den Link.

Dir noch einen schönen Tag

Gruß LaWe
Mr. Spott - 9. Mai, 20:31

Ich war heute früh schon einmal im Internet. Habe Deinen Kommentar bei mir gelesen und habe rückblätternd Deinen Beitrag hier vorgefunden. So auf die Schnelle wollte ich auch keinen Kommentar hinterlassen. Was hätte es Dir genutzt, wenn ich gute Wünsche ausgesprochen hätte. Dazu noch mit einem Namen, der nun wirklich nicht geeignet ist, jemandem Trost oder gute Worte zu sagen.
Fast den ganzen Tag war ich dann außerhalb im Garten. Doch es ist mir bisher selten passiert, dass mich ein Beitrag so bewegt und so in Gedanken beschäftigt hat.
Aber ein Patentrezept, was Dir nutzen könnte hab ich auch nicht gefunden. Für mich bedeuteten zahlreiche Trauerfälle stets die Erkenntnis, dass ein mehr oder weniger langer Leidensweg seinen Abschluss gefunden hat. Für mich bedeutet Trauer, dass die geliebten Menschen in meinem Herzen, in meinen Gedanken weiterhin ihren Platz haben.
Für mich bedeutet Trauer auch, zu bedenken, welchen Platz hatten die Personen in meinem Leben. Wie geht es ohne sie weiter. Welche neuen Pflichten kommen auf mich zu oder welche Erleichterungen, nach einem langen Pflegefall. Auf jeden Fall geht das eigene Leben weiter, wenn man sich nicht gehenlässt. Und das dürfte doch im Sinne der Verstorbenen sein, wenn man sich nach einer angemessenen Zeit dem eigenen Leben wieder verstärkt zuwendet.
Wer allerdings seinen Trost im Glauben sucht, dem kann ich das garantiert nicht verleiden. Dort kann und noch viel weniger will ich da auch mitreden.
Du hast hier das Internet, wo Du die Sache gut machst, nimmst die Beschäftigung mit den Kindern beim Training ernst, meisterst die Probleme mit Deinem Sohn und beabsichtigst den Weg in die Selbständigkeit. Wenn Du darüber hinaus auch noch einen Gedankenplatz für Deine Schwester offenhältst, sollte es genug der Trauer sein.
Nutzen tun Dir meine Worte hier vermutlich auch nichts. Aber es würde mich freuen, wenn Du Dich ein wenig mit diesen Gedankengängen anfreunden könntest.

Lange-Weile - 10. Mai, 11:58

Erlösung

Hallo Mister Spott,
ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar. Ja...leider überrollt mich die Trauer um meine Schwester wie eine meterhohe Welle von Zeit zu Zeit immer wieder. Ich hätte sie eben noch gern in meinem Leben gewußt und teilhaben lassen.
Der Konflikt in dem der Angehörige während einer schweren Krankheit lebt ist - dass man das Leid des anderen fast nicht mehr ertragen kann und trotzdem möchte man die Person nicht verlieren.
Die Zerissenheit hält bis zum bitteren Ende an.

Ein Glaube gibt manchen Menschen den Halt, den sie auf Erden nicht finden. Da gibt es die Religion oder auch der Glaube an die Wiedergeburt. Die Naturvölker gehen mit dem Tod und den Verstorbenen ganz anders um, als wir aus den Industrieländern.

Aus zurückliegender Zeit erlebte ich den Abschluß der Trauer mit einem schönen Traum, in dem die Person sich mir heil und gesund zeigt - eben wie in alten Zeiten. Das war für mich das Zeichen, dass es ihnen wieder gut geht.
Doch diese Art der Erlösung läßt im Falle meiner Schwester noch auf sich warten. Vielleicht auch nur, weil ich sie zu lange in ihrem Leid sah - d.h. ich muß die Bilder des geschundenen Körpers noch weiter berarbeiten.

Dir noch einen schönen Land-Regen-Tag

Gruß LaWe
fata morgana - 9. Mai, 22:08

hallo lange weile,
deine worte berühren sehr...

jeder von uns, lebt wohl die trauer auf eine andere - seine eigene - weise. und wenn man wie du, dem menschen sehr nah und verbunden war, gibt es keine zeitspanne, nach der sie "vorbei" sein sollte...

vor einigen jahren ist meine oma verstorben. wir hatten immer eine besondere, enge beziehung zueinander und ich habe sie gepflegt, bis zu ihrem tod. sie konnte die letzte zeit nicht mehr sprechen, doch wir beide haben weiter miteinander kommuniziert und sogar gelacht. sie hatte ein hohes alter und ihr abschied war eine erlösung. doch das machte meine trauer um sie nicht kleiner...

was mir geholfen hat (egal, ob jemand darüber schmunzelt) ich habe nicht aufgehört, mit ihr zu reden. auch heute noch, wandern meine gedanken zu ihr und wir "unterhalten" uns. und ich denke auch, sie beschützt uns von "da oben" aus - meine kinder, enkel und auch mich...

sie ist ein teil meines lebens geblieben. dadurch hat die trauer (nach einer zeit) ihren schmerz verloren.

herzliche grüße an dich.

Lange-Weile - 10. Mai, 12:07

Traumwelt

Hallo Fata Morgana,

in der Tat habe ich mich mit meiner Schwester sehr gern und viel unterhalten. Sie hatte vieles im Lebens viels stärker durchdrungen als ich - die sich gern in Träumen aufhielt. Vielleicht hatten mich die Träume auch etwas vor der Realität geschützt, die ich nur zu einen bestimmten Maße ertragen konnte.
So wurde meine Schwester meine Ratgeberin und als solches vermisse ich die heut noch.
Vielleicht sollte ich die "Gespräche" wieder aufnehmen - wenn es auch beschwerlich sein wird, weil niemand mehr antwortet.

Gruß LaWe
punctum - 10. Mai, 09:38

Liebe LaWe, ich wusste gestern nicht, was ich Dir hätte Tröstendes schreiben können. Ich weiß das immer noch nicht, es gibt für solche Dinge wohl auch keinen Trost. Aber ich weiß in etwa, wie Du Dich fühlst. Es ist diese Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit, gerade wenn ein junger Mensch stirbt, der einem innerlich sehr verbunden war. Vor drei Jahren habe ich das Dahinschwinden einer jungen Frau miterleben müssen. Ich habe es nicht geglaubt, bis ganz zum Schluss. Nun scheint sich das zu wiederholen und wieder glaube ich es nicht. Das Schwere ist, akzeptieren zu können. Die Zeit hilft ganz sicher, bis ruhige innere Gespräche mit dem Verstorbenen bleiben und die Zerrissenheit ersetzen.
(jetzt lese ich, dass Antje auch mit ihrer Großmutter spricht, so geht es mir auch, und ich finde es sehr hilfreich)

Lange-Weile - 10. Mai, 12:16

Bauchgefühl

Hallo Punctum,

ich glaube, es ist auch schwierig - die richtigten Worte für Trost zu finden. Trauer - was ja ein schmerzlicher Loslösungsprozeß der Zuirückgebliebenen ist - muß der Mensch durchlaufen, wenn der Verlustschmerz nicht Zeit seines Lebens auf der Seele brennen soll.

Wenn ein Mensch dann geht - so glaube ich - setzt der "Rückzug" schon eher ein, als man sieht und glaubt. Das ist die Zeit, die der Mensch zum Abschiednehmen braucht und doch kommt es einem immer wieder wie "plötzlch" vor - nur weil man es nicht glauben will, das es so kommt, was der Bauch einem vielleicht schon gesagt hat.

Gruß LaWe

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