Eigentlich wollte ich heut einen kleinen simplen Beitrag in meinem Blog schreiben. Über den Tag oder die Politik oder andere Themen, wie sie mich täglich bewegen und wie ich sie täglich erlebe.
Ich schlag mich wie so viele andere auch durch´s Leben. Suche nach Wegen und Auswegen in und aus einem Irrgarten des Alltags. An manchen Tagen kommt mir der täglich Durchbruch sogar wie ein Kraftakt vor und das alles nur, damit ich meine Rechnungen bezahlen kann. Doch immer finde ich einen Weg oder Ausweg und bekomme hin, was ich mir vorgenommen habe. Und immer wieder erhole ich mich auch von Tiefschlägen, die mich wieder zurück werfen. Immer wieder stehe ich auf und beginne den Tag von vorn. Niemals stand die Welt für mich wirklich still.
Doch über meine Vorstellung hinaus gehen die Bilder, die ich von Haiti sehe.
Vorstellen kann ich mir nicht,
- das die Erde unter mir beben könnte
- das mir ein Haus auf den Kopf fallen könnte
- das ich unter den Trümmern zerstörter Gebäude tot oder lebendig begraben bin
- das ich von Leichen umgeben bin
- das ich meine Angehörigen unter Trümmer suchen müsste
Für diese Menschen steht die Welt nicht nur still, sie ist eingestürzt und hat so viele Menschen mit sich in die Tiefe gerissen, dass die Zahl der Opfer schon mit 150.000 beziffert wird. Das und mehr sind alles Dinge, die ich mich in den schlimmsten Träumen nicht vorstellen könnte. So sicher fühle ich mich hier in diesem geologisch günstig gelegenen Land.
Wenn ich daran denke, wie sich in der letzten Woche die Nachrichten überschlugen, weil der Sturm Daisy über Europa zog. Im Vergleich zu den Verwüstungen, die ein Erdbeben ausrichten kann, wie viele Menschenleben es zerstören kann ist ein Schneesturm wie Daisy nur Pille Palle.
Ich erwische mich dabei, dass ich die schlimmen Bilder von Haiti innerlich gar nicht aufnehmen kann, weil sie schlicht und einfach über meine Vorstellung hinausgehen.
LaWe