Probelauf

Da zog er los…der Tross. Im Gepäck das Nötigste für die nächsten 14 Tage

Die Großen kleiner Helfer – alles Freunde – unterstützen Sohnemann beim Umzug ins neue eigene Reich der Selbstständigkeit. Nein…er ist nicht bei Muttern rausgeflogen, sondern er hat Platz für seine Schwester gemacht, die mit ihren 3 Kindern für 1 Woche die Wohnung bevölkern wollte. Das war die Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen, wenn auch nur für die Zeit von 14 Tagen. Auf Umzug gingen mit der nötigen Wäsche und der Waschtasche auch der PC. Wenn er schon auf´s  TV verzichten muss, auf den PC – das geht gar nicht. Und deshalb schleppen die Jungs alles gemeinsam aus der Wohnung ins neue Domizil in der Innenstadt. Erst mal weg aus dem schnöden Plattenbausiedlung.

Das Zimmer wurde ebenfalls auch von einem Freund zu Verfügung gestellt. Er lebt schon seid Monaten bei seiner Freundin und nutzt sein Zimmer in der WG kaum.

Zurück blieb ein kleines Schlachtfeld. Aber Mudders wird´s schon richten.

Die Jungs sind weg und die Wohnung für mich ist erst mal zum Gähnen leer. Ich könnte nur mein eigenes Echo hören, wenn ein lauter Schrei aus mir kommen würde. Das 3. Kind ist gegangen und ich hab nun kein Kind mehr, was nachwachsen kann. Was bleibt, sind ich und mein Spiegelbild, das ich auf den ersten Schrecken für die Nachwelt festgehalte.

Als ich es mir später auf dem PC anschaute, sah ich gar nicht so verdattert aus, wie ich mich innerlich fühlte. Doch wenig später liefen die Gedanken kreuzweise durch den Kopf.

Was kommt nun?

Was wartet auf mich anderes als der Tod?

Niemand mehr da, den ich versorgen muss, außer mich selbst. Welche Beachtung werde ich mir selbst geben können?

Auch andere finstere Gedanken werden übermächtig. “Meine letzte Wegstrecke” bezeichnete mein Vater sein Leben, nachdem seine Frau und meine Mutter starb. Ein ähnliches Gefühl nahm für einige Stunden auch von mir Besitz und hielten sich hartnäckig. “Jetzt beginnt deine letzte Wegstrecke” sagte ich im Selbstgespräch zu mir und dabei zogen kleine Stromstöße durch meinen Gedärme. In der Gegend spüre ich immer zuerst das komische Gefühl in mir, das von einer unterschwelligen Angst geprägt ist.

Doch die Aufräumungsarbeiten im zurück gebliebenen Chaos brachten mich erst mal wieder aus den mir bisher fremden Gedanken zurück und wenig später war auch mit dem Chaos im Zimmer auch das Chaos meiner Gedanken verschwunden.

“So ist das Leben” sagten meine Eltern immer zu mir, wenn ich wieder mal bestürzend und erschüttert auf die Realtäten reagierte.

Wenn alles wie geplant klappt, wird aus dem Probelauf in 6 Wochen Realität. Mit dem endgültigen Umzug hat Sohnemann auch sein nächstes Etappenziel erreicht. Nachdem seine Ausbildung seid Monaten zum Mediengestalter super läuft, wird er in den nächsten Wochen die nächsten Schritte sein selbstbestimmtes Leben in Angriff nehmen. Dazu gehört ein Minijob, der ihm die Finanzierung der Miete möglich macht.

Vielleicht habe ich bis dahin auch schon mein Konzept gefunden, für mein neues Leben ohne Kinder.

LaWe

bonanzaMARGOT - 26. Mär, 16:13

der tod wartet immer auf uns. die 14 tage wirst du aber überleben. wie und mit was wir unser verbleibendes leben füllen, ob wir mehr in der vergangenheit, in der gegenwart oder in der zukunft leben, ist entscheidend für unsere zufriedenheit. und ich glaube, da muss jeder für sich sein individuelles rezept finden. jedenfalls gilt: ohne risiko kein gewinn. für mich ist die liebe sehr wichtig. ich laufe immer wieder gefahr, dass es schief gehen kann. aber die liebe ist nunmal das, was mich am glücklichsten macht.

Lange-Weile - 27. Mär, 15:03

Zwischenwelten

Hallo Bo.,

ich stelle fest, dass die Gedanken über das Ende meines Lebens sich immer wieder einstellen. Der Tod, der sonst nur für die anderen da war. findet den Weg früher oder später auch zu mir. Tröstend für mich, dass ich zu denen, die mir lieb und teuer waren, gehen kann, traurig macht mich, dass ich nicht erfahren werden, wie es mit meine Familie und wie es auf der Erde weiter geht.
Also ich bewege mich, was den eigenen Tod betrifft, gedanklich zwischen Trost und Traurig.

Tröstend ist, das ich die Zeit bis dahin immer noch nach meinen Wünschen gestalten kann und was sie nächste Zeit bringen wird ? Wer weiß ? I
Vielleicht lebe ich mein Leben einfach nur noch einmal ;-)

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 27. Mär, 15:16

jo, das leben ist wie ein sanduhr, die langsam abläuft. langsam? nein, nach der mitte, scheint der sand geradezu nach unten zu rasen. und dann macht man sich vermehrt solche gedanken.
was sollen da die alten bei mir altenheim sagen? einige jammern den lieben tag lang, dass sie schon viel zu lange leben, andere vermeiden das thema, und ein paar wenige machen das beste für sich draus. deprimierte phasen haben wir alle mal. und ändern können wir das unweigerliche nicht.
entscheidend für mich ist und war, dass ich das leben genieße, dass ich intensiv (nach meinen erfahrungen und meinen möglichkeiten) lebe. ich strebe nach freiheit, weisheit und liebe. noch ist es nicht vorbei. noch ist was in der flasche drin. ich schenke mir nach - einen trockenen, schweren wein.
prost lawe!
Wasserschatz (Gast) - 30. Mär, 13:52

Na endlich . geht doch:-)

Ich habs Dir gewünscht - nun freu Dich auf ein neues Leben und es wird kein schlechtes:-)
und für den Sohn kommt eindlich die Zeit zu wachsen...

Zum Verwöhnen und Betutteln gibt es ja schon genug Enkelkinder - das ist Deine Bestimmung für die nächsten 20 Jahre und natürlich mal zu schauen, was DEIN EIGEN ist - ohne dass jemand anders Dir Kraft abzieht -

schau auf die guten Seiten des neuen Lebens, auf den Zugewinn und nicht auf den - vermeintlichen - Verlust, die Vergangenheit, denn die ist vergangen.

LIebe Grüsse und auf zu neuen Ufern -

über den Tod unterhalten wir uns mal persönlich, da gibt es nichts, was dich schrecken sollte....

Lange-Weile - 31. Mär, 16:18

ohne Moss nix los

Hallo Li....,
ja..das war zwar erst ein Probelauf, aber langfristig arbeitet Jo. darauf hin. Aber ohne Moss nix los - also muss er sich erst um das Moss kümmern.

Ich wünsch dir noch ein schönes WE
LaWe

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