Heidi

Höre ich den Namen oder lese ihn, wie hier in der Titelzeile, summt sofort der Titelsong einer Kinderserie in meinem Kopf.  Jetzt weiß bestimmt jeder, welche Serie ich meine. “Heidi, deine Welt sind die Berge”

Die Heidi, von der ich erzählen will, lebt nicht in den Bergen,sondern im Flachland, ist aber ähnlichen Alter, wie die kleine Heidi aus den Bergen und vielleicht kam ihr für eine kurze Zeit die Welt wie ein böhmischer Wald vor.

Aber die Geschichte von Anfang an.

Ich war unterwegs mit der Straßenbahn quer durch die Stadt. Am Haltepunkt Doberaner Platz steckte eine junge Frau nur den Kopf in die Bahn und frage nach Eltern, zu denen ein kleines Mädchen gehören könnte. Alle Fahrgäste winkten ab und die junge Frau zog den Kopf wieder zurück. An dieser Haltestelle ist es nicht ungewöhnlich, dass die Bahn nicht sofort weiter fährt, denn oft ist dort ein Fahrerwechsel und das verzögert die Weiterfahrt für eine oder zwei Minuten. Der Fahrgast wird über die Lautsprecher über den Fahrerwechsel informiert.

Die Ansage der Fahrerin fiel jedoch ganz anders aus:

“Ist hier die Familie von Heidi drin ?” Wieder keine Rückmeldung. Dann sah ich auch schon, was geschehen war, In dem Wartehäuschen der Straßenbahn stand ein kleines Mädchen, Sie hielt einen pinkfarbenen Luftballon in der Hand, der steil nach oben ragte. Wahrscheinlich war der Ballon ein Mitbringsel von Weihnachtsmarkt, der alljährlich Massen von Menschen anzieht. Die Kleine war von jungen Frauen umringt und man beriet, wie es nun mit Heidi weiter gehen sollte. Fast jede Frau  hielt ihr Smartphone in der Hand und bedienten es.

Die verlorene Heidi war auf die Hilfe von Fremden angewiesen.

Eine der jungen Frauen nahm Heidi an die Hand und verließ die Haltestelle. Heidi folgte ihr brav und ging direkt vor meinem Fenster vorbei. So ein Schrecken für Heidi und ihre Eltern. Wahrscheinlich haben sie sich beim Ein- und Aussteigen an der Straßenbahnhaltestelle aus den Augen verloren, denn die Bahnen sind zur Zeit proppe voll und Massen von  Menschen schieben sich raus und wieder rein.

Wie Heidi und ihre Eltern sich aus den Augen verloren hatten, darüber kann ich nur spekulieren. Ich hoffte, dass beide dank der Unterstützung der Frauen schnell wieder zueinander finden konnten

La We

bonanzaMARGOT - 19. Dez, 13:33

alles gute für die kleine heidi...
ich erinnere mich immer noch gut an albträume in meiner kindheit, in denen ich verzweifelt meine mutter suchte.

flüchtlingsfamilien werden oft durch die umstände getrennt... selbst in unserer heutigen (medialen) zeit ist es dann nicht einfach möglich, wieder zusammenzufinden.
ich sehe oft eine bettlerin vor einer u-bahnstation (in neukölln) sitzen mit einem bild ihres vermissten kleinen sohnes. und das schwierige ist, dass man nicht weiß, ob es nur mache ist, um den leuten ein paar münzen ihrer barschaft abzuringen.

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