Samstag, 4. Mai 2013

durchsichtig ?

Ne Brille könnte ich schon gebrauchen, denn meine Augen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Aber wenn ich nicht grade die winzige kleinen Zahlen der Börse lesen muss, kann ich noch ganz gut sehen.

Doch stelle ich meine Sehfähigkeit trotzdem in Frage und kann mir nicht erklären, warum ich manchmal wie blind bin. Aber fang ich erst mal da an, wo meine Sehfähigkeit noch in Ordnung schien. Seid ein paar Monaten springe ich für einen fehlenden Trainer ein. Die kleinen Hasen sind zwischen 4 und 8 Jahre alt, da muss ein 2. Trainer mit in der Halle stehen. Mit aufpassen, antreiben, die Nase putzen, auf den Arm nehmen,wenn die Tränen laufen und auf den Schoß nehmen, wenn die Beine kurzzeitig nicht mehr mitmachen wollen.

30 Kinder und noch nicht kenne ich all ihre Namen, aber ihre Eigenarten schon. Kinder haben ja eine so deutliche Körpersprache und zusammen mit ihren Randbemerkungen, die sie hier und da mal fallen lassen, kann man sich bald ein Bild von ihrem noch kurzen Leben machen.

Einige Eltern begleiten ihre Schützlinge, schauen hinter der Brüstung zu, wie ihre Kleinen sich die Hacken ablaufen. Ein Vater ist fast immer dabei..deshalb kamen wir auch schon mehrmals ins Gespräch. Ich nutze ab und zu mal eine freie Minute, um den Eltern zu sagen, wie gut sich ihre Sprösslinge beim Sport machen. So kam ich auch mit dem Vater ins Gespräch. Er war immer sehr nett, machte auf mich einen schüchternen und saften Eindruck. So nebenbei erfuhr ich von meiner Kollegin – die Hauptrainerin – das er schon mal 5 Jahre in der Obdachlosigkeit gelebt hat.

Die DDR-Zeit kannte keine Obdachlosen und heute sieht man Obdachlose in Rostock auch keine. Sie verstecken sich und wenn es im Winter richtig knackig kalt ist, suchen Hilfskräfte nach ihnen, damit sie ihnen warmes Essen geben können. Doch, wie der Vater beweist, finden Menschen wieder aus diesem Leben raus und in ein normales Leben mit eigener Familie wieder zurück.

Doch was hat das alles mit meiner unerklärlichen Kurzsichtigkeit zu tun?

Schon mehr als einmal sah ich den Vater auf der Straße erst wenn ich an ihm vorbei war und das nur aus dem letzten Augenwinkel. Wahrscheinlich spürte ich nur seinen Blick und reagierte darauf. Schon 3 mal passierte mir dieses Missgeschick, obwohl ich soweit in seine Nähe kam, dass ich mit ihm mit den Augen oder direkt hätte sprechen können. Das letzte mal stand er plötzlich vor der Sporthalle vor mir, wie aus dem Nichts..so jedenfalls meine Wahrnehmung. Dabei stand er schon an Tür und wartete darauf, das die Halle geöffnet wurde.

Ich frage mich, warum ich den Mann auf der Straße erst nicht sehe und dann als Reflektion dann doch noch ? Jedes mal denke ich “Wo kommt er denn plötzlich her? “

Momentan sieht er mich nicht mehr an, wahrscheinlich ist er verärgert, was ich ganz gut nachvollziehen kann.

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50
Ein schöner Nachruf...
Ein schöner Nachruf...
Lo - 19. Aug, 12:46

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 6713 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren